Die A 5 zwischen Frankfurt und Basel ist eigentlich eine schöne Autobahn. Kerzengerade schlängelt sich diese Strasse zum großen Teil am Rhein entlang. Es gibt keine Berge, nicht einmal Hügel – somit ideal geeignet für den Tempomat.
Das Teil einmal eingestellt, rollt man wunderbar dahin. Aus dem Radio blubbert Wohlfühlmusik, die Gedanken schweifen ab.
Fährt man auf einem langsameren Verkehrsteilnehmer auf, wird die Geschwindigkeit etwas zurück gedreht. Auf Teilstücken, wo ich überholen darf, wage ich es auch. Logisch. Es ist ja erlaubt. Und doch gibt es Situationen, in denen meine Gedanken Amok laufen…
Gestern fahre ich mit gemütlichen 87 Sachen gen Süden – die rechte Spur sprichwörtlich frei bis zum Horizont. Ich lasse Bruchsal hinter mir, Karlsruhe und schließlich Baden – Baden. Dann passiert das unbegreifliche: Kaum verbietet man mir das überholen, fährt ein markgräfler Rumpelsack vor mir.
Das für sich alleine ist ja nicht schlimm. Da fahre ich halt hinterher.
Übel wird es aber, wenn dieser Vordermann einen nervösen Fuß hat. Von neunzig Sachen geht es runter auf fünfundsiebzig. Dann wieder rauf auf etwas über achtzig. Dann ist auch das zu schnell, also wird wieder gebremst.
Ein entspanntes Fahren ist da nicht möglich. Schließlich ist man selber nur am Gasgeben und Bremsen. Selbst der Abstand passt regelmäßig nicht.
Ja. Solche Leute regen mich auf. Vor jedem Rasthof hoffe ich, dass die abfahren. Aber Fehlanzeige. Gestern bin ich dann runter von der Bahn – zwei Minuten gewartet und schon war mein innerer Frieden wieder hergestellt. Na ja. Zumindest einigermassen.