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Schlagwort: Links

Links und rechts der Daten- (Autobahn)

Vor zwei Wochen wurde nach zehn Jahren Bauzeit die 1 280 Meter lange Schiersteiner Brücke für den Verkehr freigegeben. Zehn Jahre für 1 280 Meter Brücke. Das sind 3 650 Tage. Also 35 Zentimeter pro Tag. Cool.
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Tja. Fünfzehn Minuten gewonnen, einen Job auf Lebenszeit verloren.
Gut, potenziell verloren. Denn bisher wurde nicht mal Anklage erhoben. Warten wir also besser ab, was Gutachter und Gerichte sagen.
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Fairer Transport bleibt weiterhin eines der wichtigsten Themen. Faire Arbeitsbedingungen sind untrennbar damit verbunden. Gräfenhausen ist hier nur die Spitze eines gigantischen Eisbergs.
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Lkw-Benefiz-Konvoi: Über 15 000 Euro für drei kinderhelfende Vereine.
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Apropo Gräfenhausen. Vor zehn Jahren hatten auch einige deutsche Fahrer eine Vision. Nämlich Einigkeit zu zeigen und als eine Gemeinschaft aufzutreten. Eine Zeitlang hat es sogar im kleinen Rahmen geklappt, ehrlich.

Aber dann, so nach acht oder neun Demos und ein paar anderen Veranstaltungen ging auch dieser Versuch schief. Die Gründe sind heute egal.
Nur so viel: Die meisten Fahrer sehen sich eben doch als Einzelkämpfer.

Oder schlimmer. Wenn Fahrer heute Aktionen starten, dann arbeiten die einer Lobby zu, gegen die wir Fahrer eigentlich gemeinsam vorgehen sollten.

Denn gerade wird von Arbeitnehmern wieder einmal kräftig Werbung für Protestfahrten gemacht, die durch sämtliche Landeshauptstädte gehen sollen.
Erst dachte ich, es geht dabei um die Fahrer, die seit Wochen in Gräfenhausen für den ihnen zustehenden Lohn streiten? Und von einem anderen Arbeitnehmer wurde eine Petition gestartet. Geht es in der nicht auch um diese Fahrer?

Ach nee, sorry. Da habe ich was verwechselt. Diese Fahrer in Gräfenhausen werden ja in zig Kommentaren auf Facebook von ihren deutschen Berufs“kollegen“ mit Häme und Hass überschüttet. Und die Gewerkschaften vor Ort verteufelt.

Stattdessen unterstützen Arbeitnehmer die Interessen von Arbeitgebern. Hier gegen die geplante Mauterhöhung. Ist so.
Für Sprit, Maut und was mir als Arbeitnehmer nix angeht, lassen die sich vor den Karren spannen. Es ist nicht zu kapieren.

Mir ist echt keine andere Berufsgruppe bekannt, in der das so abläuft. Hopfen und Malz ist bei uns deutschen Fahrern doch schon lange verloren.
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Links und rechts der (Daten-) Autobahn

Wintereinbruch pünktlich zum Sommerbeginn. Da läuft mir doch glatt ein kalter Schauer über meinen verschwitzten Rücken.
Das scheint aber auf dem Highway 40 zwischen Hinton und Grande Cache im Westen von Alberta in Kanada wohl keine Seltenheit zu sein. Die Leute da sind es also wohl gewohnt.
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Ein neuer, globaler Plan von Arbeitgebern und Gewerkschaften sieht vor, den Fahrermangel zu verringern, Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer zu verbessern, und die Vorschriften für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu vereinfachen.

Gelesen in der Verkehrsrundschau

Diese vermeintliche Lösung wird doch seit einem Jahrzehnt praktiziert. Nur nicht im deutschen Transportwesen, weil die Gesetzeslage es nicht so zulässt.
Wir haben damals in Lübeck gegen die Ausbeutung der Fillipinos bei Dinotrans protestiert und aufgezeigt, wohin dieser Weg führen würde. Dafür wurden wir ausgelacht und als Wanderzirkus bezeichnet.

Diese Denk- und Handlungsweise, sich immer weiter gen Osten zu orientieren, hat die Transportbranche doch überhaupt erst in die jetzige Schieflage mit der Wettbewerbsverzerrung und der halbherzigen Kompromisse des Mobilitätspaket gebracht.
Anfänglich, nach der EU-Osterweiterung hatte noch jeder gedacht, den dicken Reibach mit billigen Fahrern machen zu können.

Genau das fällt der Branche nun auf die Füße. Große Geschäfte machen nur die Konzerne, die von diesen ungleichen Bedingungen profitieren.
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Ausbeutung auch in Belgien? Klar. Ich warte ja schon länger darauf, dass jemand seinen Arbeitgeber verkloppt. Wundern würde es mich nicht.
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Autobahn GmbH. Neuer Chef gesucht. Der bisherige Bürokraten-Sesselfurzer geht auf Weltreise.
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Aber wie schlimm ist die Lage denn wirklich auf Deutschlands Autobahnen? So schlimm!
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Die älteste Autobahnraststätte in Deutschland steht zum Verkauf. Der Versuch, trotz fehlender Autobahnkonzession an der Autobahn Bratwürste zu verkaufen, ging ja gehörig schief.
Das Gebäude + Grundstück kann man übrigens für 420 000 Ocken erwerben. Wer also schon immer an einer Autobahn wohnen wollte, hier ist die Chance.
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Lkw-Maut steigt um fast das doppelte und wird zur Klimaabgabe. Die zusätzlichen Einnahmen sollen zur Schiene umverteilt werden.
Danke an Blogleser Armin für den Tipp.
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Dämlicher Tweet. Denn es waren dänische Fahrer die auf dänischen Gebiet einige Grenzübergänge blockiert hatten. Soll die Bundeswehr deshalb Dänemark okkupieren? Ach ja. Und die Streiks wurden nach Ansprache der Polizei sofort aufgelöst. Und zwar ohne irgendein Trallala.

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Die Polizei Mittelfranken gibt Tipps, wie man den „toten Winkel“ vermeiden kann. Gut gemeint, schlecht gemacht. Denn abgesehen von direkt hinter dem Lkw, gibt es keinen „toten Winkel“. Deshalb wundert mich auch deren Zeichnung:

falsche abbildung toter winkel
Quelle: Polizei Mittelfranken

Da haben die das Sichtfeld eingefärbt und „toter Winkel“ genannt? Versteh ich nicht. Dieses Grafik ist einfach falsch. Und nur weil es dauernd irgendwo so darstellt wird, wird es nicht richtiger. Denn in echt sieht das eher so aus:

kein seitlicher toter winkel am lkw
Ich suche den „toten Winkel“

Auch hier nach rechts eingelenkt und ja, die komplette rechte Seite ist einsehbar. Was im normalen Spiegel nicht sichtbar ist, sehe ich im Winkelspiegel und was der nicht abdeckt, nämlich was genau neben dem Führerhaus passiert, dafür gibt es den Rampenspiegel.

Ach ja. Bei den Punkten, die Traktor- und Lkw-Fahrer beachten sollten, fehlt auch noch der Hinweis auf Schrittgeschwindigkeit für den kompletten Abbiegevorgang. Aber das mal nur nebenbei.
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Bessere Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer und klar, auch Fahrerinnen, beginnen beim kacken. Denn irgendwo muss man ja anfangen, was zu verbessern.
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Apropo Arbeitsbedingungen
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Es gibt aber auch noch schöne Sachen. Wie den „Benefiz-Konvoi für Kinder“, der am 10. Juni in der Region Aachen unterwegs ist. Wolfgang Schiffers, der Organisator, sammelt dabei Spenden für schwerkranke Kinder.
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Die Straßengüterverkehrsbranche wird weiter wachsen. Hauptakteure sind unter anderem UPS und Fedex Freight. So funktioniert eben Logistik. Vielleicht wird das auch deshalb nicht mehr hinterfragt.
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Passt dazu: Den Brennernordzulauf bitte überall. Nur nicht bei mir. Das ist so unsäglich peinlich.
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Es kann nicht so weitergehen, dass fast alle in der (Liefer-)Kette viel Geld verdienen, während Fahrer wie Sklaven behandelt werden – jedenfalls die Fahrer etwa aus Osteuropa und Asien, die unter prekären Bedingungen beschäftigt sind.
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Links und rechts der (Daten-) Autobahn

Seit Dezember bietet der XXL-Parkplatz an der A9 bei Vockerode im Landkreis Wittenberg Platz für rund 100 Lkw. Die Fahrerinnen und Fahrer können dort unter anderem duschen, kochen und Wäsche waschen. Allerdings rasten bislang nur wenige auf dem Großparkplatz – vermutlich, weil er zu teuer ist.

Der MDR vermutet

Nicht nur vermutlich. Der Platz ist zu teuer. Ich hab mir mal die Preise angesehen, sind ja online abrufbar.
Also 35 Euro für eine Tagesruhezeit oder 65 Euro am Wochenende sind ja schon ne Hausnummer.
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Oh ha. Es gibt noch einen Verein, der die sozialen Bedingungen von uns Lastwagenfahrern verbessern will. Hab ich erst vor kurzen davon erfahren.
Die wievielte Gruppierung ist das eigentlich? Ich weiß es nicht. Nur bekomme ich den Eindruck, es gibt bald mehr Vereine wie Kraftfahrer. So langsam verliere ich den Überblick.

Obwohl, die Grundidee hinter „Sozialmaut“ ist ja nicht der schlechteste Einfall. Unternehmer sollen einen zusätzlichen Cent an Mautgebühren pro gefahrenen Mautkilometer zahlen, mit dem soziale Bedingungen von in Deutschland fahrenden Lkw-Fahrern verbessert werden sollen.
Ob dieser Cent allerdings so einfach abgezweigt werden kann? Keine Ahnung.

Denn Toll Collect übermittelt ja die erhobenen Mauteinnahmen direkt an den Bund und der setzt die Einnahmen zweckgebunden zur Modernisierung von Straßen und zum Erhalt und Ausbau des Verkehrsnetzes ein. Im Vordergrund steht also die Finanzierung der Infrastruktur.
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Die Rahmedetalbrücke an der A45 bei Lüdenscheid ist ja seit Dezember 2021 gesperrt. Also jetzt fast 15 Monate.
Soll ich Euch mal was verraten? Gleich nach der Sperrung dachte ich noch, uh, die ist ja schon wichtig. Nach zwei, zweieinhalb Jahren steht die neue Brücke.

Aber was ist? Die Schrottbrücke ist noch immer da, wurde nicht mal gesprengt.
Tja, Opfer dieser Sperrung gibt es so einige: Da sind die Anwohner an der Umleitungsstrecke, Pendler aus der Region, meine Berufskollegen und auch Pkw- und Busfahrer, die lange Umwege fahren müssen.

gesperrte autobahn a 45 bei lüdenscheid wegen kaputter talbrücke ramehde
Lüdenscheid schweppt über

Zur Beute wurden jetzt auch zwei Raststätten. Die Rastanlagen „Sauerland Ost“ und „Sauerland West“ sind dicht. Und zwar mindestens solange die Sauerlandlinie voll gesperrt ist. Also fünf Jahre? Oder eher noch länger. Denn da hält eben kaum noch jemand.
Die paar Leute, die da noch lang fahren, verlieren wegen der Umleitung so viel Zeit, da bleibt keine Muse mehr für nen vier Euro Kaffee.

Aso. 29 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind da auch ihren Job los. Aber wen interessiert schon das Dienstpersonal? Eh nur Stimmvieh, welches man hin und her schieben kann. Ist ohnehin überall Fachkräftemangel.
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Das Bezirksgericht Baden in der Schweiz bestraft einen jungen Lkw-Fahrer für das Führen eines nicht betriebssicheren Fahrzeugs mit einer kleinen Geldbusse. Er geht in Berufung, bestreitet die Vorwürfe vehement – und muss schliesslich noch mehr zahlen.
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Manchmal bin ich schon Mittags am überlegen, wo ich vier, fünf Stunden später noch ein halbwegs annehmbares Plätzchen für die Nacht ergattern könnte. Das muss ja nicht mal besonders komfortabel sein. Kein Kühler in der Nähe, leicht schräg nach links oben stehend, ein klein wenig Beleuchtung auf dem Parkplatz und ich bin zufrieden und glücklich.

Damit das alles so ein bissel hinhaut, fahre ich oftmals nicht mal meine Fahrzeit aus. Sondern fange schon spätestens gegen fünf Uhr am Nachmittag mit der Suche nach einem Parkplatz an, obwohl ich vielleicht noch zwei, drei Stunden fahren könnte und dürfte. Nur dann, also Abends ab sieben, acht Uhr, ist es fast aussichtslos, was zu finden. Zumindest so einen Platz, wo man nicht Sorge haben muss, nachts geweckt zu werden, weil andere Fahrerkollegen nicht losfahren können.

Aber was ein Zufall. Auch anderen scheint das so zu gehen:

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Nicht nur die Stadt Koblenz will mich nicht

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Azubis aus Afrika und Asien werden in Schwaben zu Berufskraftfahrern ausgebildet.
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Update: Der Artikel ist jetzt leider nicht mehr frei lesbar. Danke an Jörg für den Hinweis.
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Gute Antworten von Udo Skoppeck. Auch wenn die Überschrift ein bissel irreführend ist. Denn um Amazon geht es nicht wirklich in dem Beitrag.
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Zu wenig Lkw-Fahrer, weil ihre Leistung nicht anerkannt wird? Na ja, nicht nur. Habe vor einiger Zeit ja auch mal was dazu geschrieben: Kein Bock aufn Bock.
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Hier geht es aber um Amazon: Wie Amazon seine Macht in der Logistikbranche ausbaut
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Das stinkt bis zum Himmel. Hoffentlich wird das noch unangenehm für den ehemaligen Verkehrsminister und heutigen Ministerpräsidenten von NRW.
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Heikle Wende in Wüsts Brückendebakel. Denn In der Brückenaffäre gerät die NRW-Landesregierung in Erklärungsnot. Ihre Behauptung, sie verfüge über keine Dokumente, lässt sich nicht halten.

Ob Wüst, Scholz, von der Leyen. Viele kommen mit diesen Tricks durch. Das macht wütend. 
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Der berühmte Blogger-Relevanzindex. Letztes Jahr noch Platz 86, in diesem Jahr schon auf 56. Die Reise geht ja steil nach oben. Mir wird ganz schwindelig.
Ok., Spass beiseite. Das was ich letztes Jahr geschrieben habe, gilt auch in diesem: Für die Außendarstellung vielleicht mal wichtig, alles andere? Na ja.

Das Ziel ist oben links, da wo der Pfeil hinzeigt. Platz 3 unter den Autoblogs, Platz 56 im Gesamtranking. Quelle: Blogger-Relevanzindex.de

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Thema Fahrermangel. Mittlerweile liest man ja fast täglich irgendwo irgendwas davon, Letzte Woche u.a. in der „Welt“. Dieses Mal mussten zwei mittelhessische Unternehmen herhalten.

Joa, die Lobbyverbände leisten gute Arbeit.

Tja nun. Die Probleme unserer Berufsgruppe sind seit langem bekannt. Verbessert wurde nix, eher „verschlimmbessert“. Noch heute gibt es Unternehmer, die „ihre“ Fahrer mit 2 300 Euro brutto abspeisen. Den Rest können die sich ja über Spesen oder doppelte Spesen oder sonstige Prämien hinzuverdienen.

Und das üble ist, trotz Fahrermangel finden auch solche Buden noch immer Leute die Lkw bewegen wollen. Oder müssen. Ja, wirklich müssen, dass gibts auch.
Das obwohl man in vielen anderen Jobs mehr Achtung und Respekt bekommt, jeden Abend zuhause ist, weniger Stunden kloppt, mehr Kohle verdient und noch weitere Annehmlichkeiten hat.

Ich mach mir ja auch mal Gedanken darüber, wieso diesen Job immer weniger Leute machen wollen. Hab sogar mal nen Text darüber geschrieben, nämlich vor fast einem Jahr. Der scheint irgendwie zeitlos zu sein.
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Sachsen-Anhalts Innenministerin Dr. Tamara Zieschang hat sich von Polizeiexperten des Zentralen Verkehrs- und Autobahndienstes der Polizeiinspektion Magdeburg präsentieren lassen, wie Drohnen zur Verkehrsüberwachung auf Bundesautobahnen eingesetzt werden. War für die Ministerin sicher spannend. Endlich mal raus aus dem Büro.

Aber wie ist das eigentlich mittlerweile? Werden Abstandsverstöße osteuropäischer Lastwagenfahrer noch immer gelöscht und nicht geahndet? Würde mich mal interessieren.
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Apropo A2. Ein bissel westlicher, nämlich bei Braunschweig, gibt es auch Kontrollen, die den Beamten sehr viel Spass bereiten:

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So wie hier: Da lässt der Polizist den holländischen Fahrer vor laufender Kamera auf einen Müllbehälter klettern, um Lampen zu demontieren, und ist dabei sehr fröhlich: „Wäre natürlich lustig, wenn er da jetzt einbricht und im Müll liegt.“ Und die Kollegin lächelt noch herablassend dazu.
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Armin schickte mir folgenden Hinweis:

Polizei zieht Segeljacht auf der Autobahn aus dem Verkehr

Vielen Dank für den Link.
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Ihr erinnert Euch vielleicht. Anfang Februar krachte ein Lkw-Fahrer durch eine Anliegerstraße in Fürth, demolierte etliche Autos und Häuser und verletzte oder gefährdete mehrere Menschen.
Letzte Woche erging das Urteil: Eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und er muss er seinen Führerschein abgeben. So mild auch, weil das Gericht unter anderem die emotionale Ausnahmesituation des Lkw-Fahrers berücksichtigte.

Für mich ist das Urteil, wie soll ich es ausdrücken? Na ja, eher dezent. Joa, ich denke, dass trifft es ganz gut. Der Typ hatte zwei Promille indus. Und dann die „emotionale Ausnahmesituation„?
Dauernd sind doch irgendwelche Leute in „emotionalen Ausnahmesituationen“. Berechtigt das also besoffen zu fahren, anderer Leute Leben zu gefährden und Eigentum zu zerstören, ohne einen wirklichen Denkzettel verpasst zu bekommen?
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Kolonnenparken ist das neue große Ding wenn es darum geht, mehr Lkw auf einen Parkplatz zu stopfen. Dabei werden mehrere Lkw in einer Parkreihe dicht hintereinander geparkt, die Laster selber nach ihrer Abfahrtszeit sortiert. Heißt, der am ehesten losfährt steht ganz vorn. So zumindest in der Theorie.
Ob das auch praktisch so toll funktioniert? Keine Ahnung, ich mach um solche Parkmöglichkeiten immer einen großen Bogen. Auch weil ich keine Lust auf Diskussionen habe, wenn der vor mir stehende doch nicht zu der vom Ihm angegebenen Zeit los fährt.

Null Bock habe ich auch auf die Enge. Vor mir, neben mir, hinter mir nur Lkw, so das ich die Tür kaum aufbekomme. Dazwischen kein Gras, kein Baum, im Sommer staut sich da die Hitze. Kollegen lassen da zwangsläufig ihre Lkw laufen.
Apropo Hitze. Sollte da wirklich mal einer abfackeln, ich will da nicht mittendrin stehen.

Und früh mit ner Blase voll Urin, da rennt keiner zweihundert Meter ins Rasthaus. Nach einem Tag stinkt es da wie in ner Güllegrube. Das Menschen in den Lkw leben, kack egal.

Doch davon abgesehen. Seit Jahrzehnten höre ich „Güter auf die Schiene“. Ja wann denn endlich? Das muss sich ändern, nicht die Parkplätze.
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Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) fordert mehr Maßnahmen zur Rekrutierung von Fahrern. Ja sorgt doch erstmal für bessere Bedingungen. Ihr Dullis.
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Interview mit Sven Schindler, Geschäftsführer der Spedition Team Schindler, wie er sich beim Thema LNG von der Politik im Stich gelassen fühlt.
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Ob ein elektrisch betriebener Bulli, eine Sattelzugmaschine mit Batterie oder der Brennstoffzellenantrieb – in den letzten Tagen drehte sich in den Messehallen Hannovers alles rund um das Thema alternative Antriebe in der Transport- und Logistikbranche.
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Schon vor einiger Zeit habe ich eine interessante Broschüre zur Brennerautobahn gefunden. Insbesondere der Teil Geschichte ist interessant. Hier geht`s direkt zur 50 seitigen Broschüre als PDF.
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An der Autobahn A81 soll testweise ein Stück Fahrbahn mit Solarmodulen überdacht werden. Das Bauwerk soll ein 10 m × 17 m großes Dach aus Photovoltaik-Modulen werden, das etwa 5,50 m über der Fahrbahn mit einer Stahlkonstruktion aufgeständert wird.

Interessant wären ein paar nähere Details zu diesem Vorhaben, etwa Zahlen zu den Kosten und zur erwarteten Langlebigkeit. Auch Daten über den erwarteten Umfang der Energieproduktion sowie über die Auswirkungen auf den Betrieb der Autobahn bei Unfällen und während notwendiger Instandhaltungsarbeiten.

Gibt es seit dreizehn Jahren in ähnlicher Form, als Lärmschutzwand, bereits an der italienischen Brennerautobahn bei Rovereto – wenn auch im kleinen Stil.
Und wenn schon die Nutzung als Lärmschutzwand mit eher ungünstigem Neigungswinkel einiges an Stromleistung hergibt, wie hoch wäre erst das Potenzial bei Nutzung einer Flachkonstruktion über einer Autobahn?
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Links und rechts der (Daten-) autobahn

In Kanada fahren Lkw übers Land, wollen die Hauptstadt Ottawa blockieren. Es geht wohl darum, dass ungeimpfte Fahrer nicht mehr die Grenze zwischen den USA und Kanada passieren dürfen. Und das gefällt den Truckern logischerweise nicht. Deshalb haben die sich zu Convoys zusammengeschlossen, um dagegen zu protestieren.

Wie viele da mitmachen? Ich habe keine Ahnung. Mal lese ich von einigen hundert, mal von hunderttausend. Jede oder jeder biegt sich eben die Zahlen so hin, wie die ihr oder ihm gefallen.
Fakt ist aber, Hashtags wie „TruckersForFreedom“ oder „CanadiansTrucker“ waren tagelang in den oberen Trends auf Twitter und diese Leute wurden dort, wie auch auf Facebook, gebührend gefeiert.
Obwohl ich ja eher glaube, in den Lobeshymnen geht es eher um die Sache selbst, als um die Fahrer.

Denn mal ehrlich. Kaum jemand aus Europa hat sich je für die Trucker in Amerika oder Kanada interessiert. Jetzt wo einige Trucker protestierend durch das Land fahren, schreien alle: “ Hey, rafft Euch auf. Das müssen wir auch machen.

Ach übrigens: Vor Kiefersfelden ist der Lkw-Convoy regelmäßig auch zwanzig, vierzig, sechzig Kilometer lang. Was die Nordamerikaner können, schaffen wir also schon lange.
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Apropo Blockabfertigung. Verkehrsexperte Söder schaltet sich im Brennerkonflikt ein. Jetzt wird alles gut.

So meint er, dass „Lkw-Fahrer aus den Niederlanden und dem Westen Deutschlands statt der deutlich kürzeren Gotthard-Route einen langen Umweg über den Brenner wählen und damit nicht nur den Alpenpass selbst, sondern auch die ohnehin stark belasteten Autobahnen in Bayern zusätzlich beanspruchen“.

Blockabfertigung vor Kiefersfelden/kufstein
Blockabfertigung vor Kiefersfelden: Wenigstens ein Ossi steht vor mir

Vor Jahren habe ich ja mal eine nicht repräsentative Stichprobe erstellt. Da zählte ich während einer Pause an der Brennerautobahn für knapp zwanzig Minuten die Herkunftsländer der Lkw, die an mir vorbei fuhren.
Es führten die Polen mit zwölf Gespannen. Danach kamen Rumänen und Deutsche mit je sieben. Gefolgt von Litauern mit sechs, Tschechen und Slowaken mit je fünf. Dann Italiener mit vier Lkw, Bulgaren und Ungarn mit drei. Die Österreicher enttäuschten mit gerade mal mit zwei Brummis. Den letzten Platz teilten sich ein Holländer, ein Slowene und ein Kroate.

Wie erwähnt, nicht repräsantiv. Mir aber eigentlich egal. Denn meine Zählung, die übrigens schon fünf Jahre alt ist, mittlerweile dürften sich die Proportionen weiter Richtung Osten verschoben haben, zeigt trotzdem, woher die Hauptnutzer kommen.
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Aber wenn ich meinen Ortsvorsteher in Hessen dabei beobachte, wie er mit dem SUV durch die Gegend kurvt und gleichzeitig Klimaschutz predigt, kann ich nicht stillhalten.
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Eine neue Überprüfung hat ergeben: Alle großen sechzig Talbrücken der Sauerlandlinie müssen ersetzt werden. Aber allerdings nicht alle sofort.

Wisst ihr, wer keine Brücken braucht? Flugtaxis. Die sollten endlich eingeführt werden. Oder falls das zu lange dauert, als Radschnellweg würde die A45 mit den jetzigen Brücken noch Jahrzehnte halten. Sollte die Politik so entscheiden.
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Wenn Erdmännchen ausrasten
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Vor drei Monaten habe ich mir Gedanken zum Thema „Fahrermangel“ gemacht, jetzt hat der „BR“ auch wieder etwas zu dieser Problematik veröffentlicht. Ich kann mich also immer nur wiederholen.
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Nochmal was zur Blockabfertigung. Der bayerische Landtagsabgeordnete Dr. Markus Büchler will mehr Lkw auf Schiene, statt Lkw auf der Straße.
Finde ich gut, ehrlich. Doch so lange das nicht funktioniert, würde ich ihn gerne mal auf ne Kanne Tee einladen. Nämlich dann, wenn ich wieder mal für fünf, sechs, sieben Stunden in der Blockabfertigung stehe. Dann können wir den gemütlich auf dem Standstreifen trinken und diskutieren. Kollegen aus anderen Ländern gesellen sich bestimmt auch hinzu.

Und wenn es soweit ist, dass die RoLa es endlich schafft, all die vielen Lkw in Richtung Süden oder Norden durch Tirol zu befördern, würde ich Herrn Dr. Büchler auch gerne mal zu dieser Fahrt einladen. Denn da würde es ihm vergehen…
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