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Monat: Februar 2023

Immer brav dahinter

Brenner-Autobahn, Italien. Lkw-Überholverbot auf der gesamten Strecke.
Überholt werden dürfen nur überbreite, überlange, überschwere Transporter, an denen ein Blinklicht blinkt. Denn die dürfen nur sechzig fahren. Sollte unter den dort fahrenden eigentlich bekannt sein.

Heute früh ganz vorn ein überlanger „Gruber“, dahinter eine lange Schlange Lkw. Denn wenn der erste hinter dem Schwerlaster nicht überholt, dürfen auch die hinterherfahrenden nicht vorbei ziehen.

Also. Hinter dem „Gruber“ ein polnischer Lkw, “Heinzel“ oder „Hensel“ Spedition. Ich weiß nicht mehr genau, was da dran stand.
Der fuhr brav hinterher, machte keine Anstalten, vorbeifahren zu wollen.
Dann irgendwann fangen natürlich von weiter hinten andere Fahrer an zu überholen. Nicht jeder hat viel Zeit. Manchen pressiert es halt.

Schließlich war ich hinter dem Polen, habe dann auch beide überholt. Also „Heinzel-Hensel“ und den „Gruber“.
In Höhe von dem Polen schau ich kurz rüber, sehe ein kleines schmächtiges Männchen mit mandelförmigen Augen am Steuer sitzen.

Keine Ahnung wo der Fahrer herkam. Vorderasien, Hinterasien, Mittelasien? Der arme Kerl verstand die Welt nicht mehr.
Ihm wurde bestimmt gesagt, überhole bloß nicht auf der Brennerautobahn. Denn das kann teuer, teuer, teuer werden. Und Dein Führerschein ist auch weg.

Dann macht er es eben nicht. Auch wenn er hätte überholen dürfen. Nämlich den „Gruber“.

Hach. Das arme Männchen aus Vorder,- Mittel,- Hinterasien.
Wird von hinten mit Hupe und Lichthupe malträtiert und weiß nicht mal wieso. Was tut man denen bloß an.

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Links und rechts der (Daten-) Autobahn

Seit Dezember bietet der XXL-Parkplatz an der A9 bei Vockerode im Landkreis Wittenberg Platz für rund 100 Lkw. Die Fahrerinnen und Fahrer können dort unter anderem duschen, kochen und Wäsche waschen. Allerdings rasten bislang nur wenige auf dem Großparkplatz – vermutlich, weil er zu teuer ist.

Der MDR vermutet

Nicht nur vermutlich. Der Platz ist zu teuer. Ich hab mir mal die Preise angesehen, sind ja online abrufbar.
Also 35 Euro für eine Tagesruhezeit oder 65 Euro am Wochenende sind ja schon ne Hausnummer.
***

Oh ha. Es gibt noch einen Verein, der die sozialen Bedingungen von uns Lastwagenfahrern verbessern will. Hab ich erst vor kurzen davon erfahren.
Die wievielte Gruppierung ist das eigentlich? Ich weiß es nicht. Nur bekomme ich den Eindruck, es gibt bald mehr Vereine wie Kraftfahrer. So langsam verliere ich den Überblick.

Obwohl, die Grundidee hinter „Sozialmaut“ ist ja nicht der schlechteste Einfall. Unternehmer sollen einen zusätzlichen Cent an Mautgebühren pro gefahrenen Mautkilometer zahlen, mit dem soziale Bedingungen von in Deutschland fahrenden Lkw-Fahrern verbessert werden sollen.
Ob dieser Cent allerdings so einfach abgezweigt werden kann? Keine Ahnung.

Denn Toll Collect übermittelt ja die erhobenen Mauteinnahmen direkt an den Bund und der setzt die Einnahmen zweckgebunden zur Modernisierung von Straßen und zum Erhalt und Ausbau des Verkehrsnetzes ein. Im Vordergrund steht also die Finanzierung der Infrastruktur.
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Die Rahmedetalbrücke an der A45 bei Lüdenscheid ist ja seit Dezember 2021 gesperrt. Also jetzt fast 15 Monate.
Soll ich Euch mal was verraten? Gleich nach der Sperrung dachte ich noch, uh, die ist ja schon wichtig. Nach zwei, zweieinhalb Jahren steht die neue Brücke.

Aber was ist? Die Schrottbrücke ist noch immer da, wurde nicht mal gesprengt.
Tja, Opfer dieser Sperrung gibt es so einige: Da sind die Anwohner an der Umleitungsstrecke, Pendler aus der Region, meine Berufskollegen und auch Pkw- und Busfahrer, die lange Umwege fahren müssen.

gesperrte autobahn a 45 bei lüdenscheid wegen kaputter talbrücke ramehde
Lüdenscheid schweppt über

Zur Beute wurden jetzt auch zwei Raststätten. Die Rastanlagen „Sauerland Ost“ und „Sauerland West“ sind dicht. Und zwar mindestens solange die Sauerlandlinie voll gesperrt ist. Also fünf Jahre? Oder eher noch länger. Denn da hält eben kaum noch jemand.
Die paar Leute, die da noch lang fahren, verlieren wegen der Umleitung so viel Zeit, da bleibt keine Muse mehr für nen vier Euro Kaffee.

Aso. 29 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind da auch ihren Job los. Aber wen interessiert schon das Dienstpersonal? Eh nur Stimmvieh, welches man hin und her schieben kann. Ist ohnehin überall Fachkräftemangel.
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Das Bezirksgericht Baden in der Schweiz bestraft einen jungen Lkw-Fahrer für das Führen eines nicht betriebssicheren Fahrzeugs mit einer kleinen Geldbusse. Er geht in Berufung, bestreitet die Vorwürfe vehement – und muss schliesslich noch mehr zahlen.
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Exotische Kennzeichen

Heute ein Export-Kennzeichen aus Griechenland. Diese zeigen in grüner Schrift einen Buchstaben, vier Ziffern und die Angabe der Gültigkeit am rechten Rand. Hier eben 12/22.
Passt auch, denn fotografiert habe ich das Mitte Dezember in Südtirol.

export überführungs kennzeichen aus griechenland
Überführt aus Griechenland

Griechenland selbst kennt jeder. Es ist ein Staat in Südosteuropa, der Tausende Inseln im Ägäischen und Ionischen Meer umfasst. Aufgrund seiner einflussreichen Rolle in der Antike wird Griechenland oft als Wiege der westlichen Zivilisation bezeichnet. Das Land hat knapp zehneinhalb Millionen Einwohner.

Nachbarländer sind Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien und die Türkei. Griechenland ist eine parlamentarische Republik mit präsidialen Elementen. Die Hauptstadt des Landes ist Athen.
Weitere bedeutende große Städte sind Thessaloniki, Patras und Piräus.

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Uwe

Ein bissel wie „Auf Achse„. Nur lustiger:

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Und dann gibt es noch den „Truck Drivin‘ Song“ von Weird Al Yankovic:

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Noch mehr Parkplatznot

Michael Schreck aus der Nähe von Fulda hat mir einige Aufnahmen aus seiner Dashcam geschickt. Vielen Dank dafür.
Drei seiner Videos habe ich mal zusammengeschnitten. Die zeigen, wie überfüllt die Parkplätze abends sind.

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Tja nun. Was man da sieht, ist ja eh bekannt. Lkw stehen auf Flächen, auf denen die gar nicht stehen dürfen. Nicht weil deren Fahrer das so wollen, nee, weil sie gar nicht anders können.

Umso blöder, dass die Petition über die ich letzte Woche geschrieben habe, kaum Unterstützung erhält. Ist wohl doch nicht so schlimm das alles und ich und einige andere übertreiben vielleicht nur.

Oder die mangelnde Mitwirkung spiegelt auch nur die Situation unter den Fahrern wieder. Ob nun als Tastaturheld auf Facebook oder Hauptdarsteller an der Theke eines Autohofes, da lautstark nach Veränderung rufen, ist eben einfacher.

In einem Kommentar unter dem Beitrag von letzter Woche schreibt Dirk:

Geht das so weiter, werden es bis zum Ende der Petition nicht mal 3 000 Unterzeichner sein.

Optimist. Denn so wie es gerade ausschaut, werden es bei weitem nicht mal so viele. Aber immerhin fanden sich ein paar hoffnunglose Optimisten, so wie ich, die wenigstens gehofft haben. Ist doch auch schon was.

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Eine Petition gegen die Parkplatznot

Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.

Artikel 17 des Grundgesetzes

Ja, so steht es im Grundgesetz. Und zwar seit mehr als vierzig Jahren.
Also eine Art von gelebter Demokratie. Finde ich. Denn dieser Artikel garantiert mir, mich für meine Interessen einsetzen zu dürfen und auch aktiv am Geschehen teilnehmen zu können. Sei es auf irgendwelchen Demos, bei Wahlen oder auch in öffentlichen Medien.

Mittlerweile ist es sogar noch einfacher. Denn seit September 2005 gibt es die Möglichkeit, sein Anliegen direkt über die Internetseite des Deutschen Bundestages oder auch über andere private Internet-Plattformen einzureichen.
So ist es relativ easy, eine eigene Petition zu starten oder auch blitzschnell und kostenlos mit einer Online-Unterschrift eine Sache zu unterstützen, die man für unterstützenswert hält.

Der Sinn oder Unsinn von Petitionen

Über den Sinn oder auch Unsinn solcher Petitionen will ich hier und jetzt aber gar nicht diskutieren. Das können andere sicher besser und vielleicht auch sinnvoller.
Nur so viel: Nicht wenige Leute haben ihre eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit. Um diese zum Erfolg zu verhelfen, wird eben mal fix eine Petition eingerichtet. Denn wie bereits geschrieben, dazu reichen ein paar Mausklicks, auf OpenPetition, change.org oder gleich auf der Webseite des Deutschen Bundestages.

Ich selbst habe bisher nur zwei oder drei Petitionen mitgezeichnet. Also online unterschrieben. Bei der einen ging es um „Systeme zur Beseitigung von Wassermassen und Eisplatten auf Lkw„.
Das ist nicht nur eigentlich ein wichtiges Thema. Denn wir wissen es doch alle. Bei Minustemperaturen krachen immer wieder Eisbrocken von Anhänger- oder Aufliegeraufbauten auf die Straße und landen, wenn es Scheiße läuft, auch mal auf Pkw, Lkw oder Fußgänger. Genau das will doch echt niemand.
Diese Petition wurde übrigens von Christian Rumpf initiiert, Das war im Februar 2015, also vor genau acht Jahren.

Das Ergebnis damals? 315 Mitunterzeichner! Dreihundertfünfzehn! Tolles Ergebnis. Das „toll“ übrigens ist Sarkasmus. Nur gilt der nicht dem Christian Rumpf. Aber dazu etwas mehr weiter unten im Text.

Gemeinsam gegen die Parkplatznot

Eine der anderen wenigen Petitionen, die ich mitgezeichnet oder von mir aus auch unterschrieben habe, läuft gerade jetzt. In der fordert der Initiator, Jörg Schwerdtfeger, den „Ausbau von Parkplätzen für Lastkraftwagen„. In diesem Gesuch wird „eine sofortige Parkplatzerweiterung für Lastkraftwagen (Lkw) und damit bessere Möglichkeiten für Kraftfahrer, eine vernünftige und ungestörte Pause einzulegen“, gefordert.

So ein Einsatz eines einzelnen für uns Fahrer ist doch toll. Denn mal ehrlich, diese kack Parkplatznot ist eine der übelsten Probleme die uns Lkw-Fahrer nicht nur derzeit, sondern seit langem, betreffen. Denn wie ich hier mal geschrieben habe…

Manchmal bin ich schon Mittags am überlegen, wo ich vier, fünf Stunden später noch ein halbwegs annehmbares Plätzchen für die Nacht ergattern könnte. Das muss ja nicht mal besonders komfortabel sein. Kein Kühler in der Nähe, leicht schräg nach links oben stehend, ein klein wenig Beleuchtung auf dem Parkplatz und ich bin zufrieden und glücklich.

Text am 23. Januar 2023 auf diesem Blog

…läuft es doch regelmäßig ab. Wer nicht bis spätestens gegen fünf Uhr am Nachmittag einen Platz ergattert hat, bekommt ein Problem. Und das nicht mal mehr nur auf den großen Transitstrecken. Nee, auch auf weniger befahrenen Autobahnen.

lkw findet keinen regulären parkplatz und muss pkw stellflächen nutzen
Eine Nacht auf Pkw-Stellflächen. Die Not mit der Parkerei.

Das Resultat dieser Shauce sieht man jede Nacht. Zugeparkte Rastanlagen und Parkplätze, auf denen Lkw bis in die Zu- und Abfahrten stehen, man Sorge haben muss, dass einem in der Enge die Karre zu klump gefahren wird und in der früh andere Fahrerkollegen geweckt werden müssen, um losfahren zu können.

Übernachten unerwünscht

Joa, dass ist alles nicht so toll. Zumal auch Argumente wie „bleib doch einfach früher stehen“ oder „parke doch in einem Industriegebiet“ nicht wirklich nützlich sind. Denn klar, wenn ich um sechszehn Uhr noch dreieinhalb Stunden Fahrzeit habe, bleib ich schon ne Stunde später stehen, weil oh, da bekomme ich ja noch nen Parkplatz. Also scheiß doch auf die zweieinhalb Stunden, die ich verschenke? Nee, dass funktioniert nicht.

Und übernachten in Industriegebieten? Haha, toller Scherz. Zum einen kenne ich mich nicht überall gut aus und habe ich doch eines gefunden, wird mir das parken verwehrt, weil alle zehn Meter ein Parkverbotsschild aus dem Boden ragt oder zentnerschwere Betonquader vorhandene Parklücken so verkleinern, dass ich mit dem Lkw nicht dazwischen passe.

Tjoa, und dann kommt einer, der im Hauptberuf nicht mal mehr selber einen Laster fährt, dem diese Misere trotzdem gegen den Strich geht und versuchen will, daran etwas zu ändern. Sei es auch nur mit einer Petition.
Da sollte man doch annehmen, hey, wenn wir Fahrer schon nicht in der Lage sind, selbst für Verbesserungen zu streiten, dann unterstützen wir doch wenigstens denjenigen, der es macht.

Es gibt kaum Unterstützung

Aber Pusteblume. Denn wie diese Unterstützung ausschaut? Na ja, eigentlich müsste jetzt hier ein hämisches Smilie stehen. Denn in den fast zwei Wochen in denen diese Petition online ist, haben sich sagenhafte 1 103 Leute aufgerafft, die mit zu unterzeichnen. Krasse Leistung.

Es ist ja nicht so, dass für diesen Aufruf keine Werbung gemacht wird. Ja ok., dass hauptsächlich auf Facebook. Da sind nun halt mal viele Fahrer vertreten und einfacher wie da geht es nicht.
Übrigens genauso wie in WhatsApp. Kann man den Link zu dieser Petition nicht einfach mal kopieren und in Gruppen dort weiter verbreiten?
Meine Güte, dieses Problem mit der Parkplatznot betrifft doch viele von uns. Wieso dann diese mickrige Unterstützung? Kapiere ich einfach nicht. Sorry.

Oder sind viele Fahrer nicht in der Lage, sich dort zu registrieren? Für Facebook hat es gerade noch gereicht, aber nicht für diese Petionsseite? Wäre eine Möglichkeit.
Zeigt dann aber auch, dass das Argument, viele Lkw-Fahrer sind dumm wie zehn Pfund Schwarzbrot, doch nicht von allzuweit hergeholt ist.

Ich will keinen beleidigen. Aber an der miserablen Teilnahme dieser Petition sieht man wieder, wie verlogen diese angebliche Gemeinschaft unter Truckern ist.
Auf Facebook, ja, da sind sie Helden. So nach dem Motto, meinem Chef, dem hab ich wieder mal die Meinung gegeigt. Oder unter 4 000 Brutto und doppelte Spesen fahre ich gar nicht erst los. Virtuelle Maulhelden halt.

Aber unter einer Petition, deren Thema viele von uns betrifft, nur eine simple digitale Unterschrift zu setzen, dafür reicht es nicht. Dabei ist es kack egal, ob die am Ende was bringt. Denn auf die Unterstützung vieler Fahrer kommt es doch an.
Auch um zu zeigen, hey, wir können doch eine Macht Einheit sein.

Aber nix da, sondern wieder nur Ignoranz auf allen Ebenen. Es ist ein trauriges Bild, was die Fahrergemeinschaft abliefert. Schade eigentlich.

Aso, Falls sich doch noch jemand aufraffen möchte: Hier ist der Link zur Petition.

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