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Schlagwort: Firmen

Nervig

Italien, irgendwo bei Pescara. Also in der unteren Mitte des Landes.
Der Lkw ist ladebereit. Trotzdem passiert hier nix. Seit drei Stunden steht der sich die Reifen eckig.

Und ich bin langsam genervt. Da macht auch der Vorfrühling nichts dagegen.

lkw offen

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Warten nervt

Ich stehe gerade in einer Firma, nördlich von Verona. Der Staplerfahrer – irgendwie lädt hier nur einer – hat gerade zwei Stunden gebraucht, um einen Container zu laden.

Jetzt wäre ich eigentlich dran. Nur macht der jetzt Mittag. Natürlich bis um zwei. Das wären dann vier Stunden, die ich hier rum stehe.
Bis der mich beladen hat und die Lieferscheine und der Frachtbrief fertig geschrieben sind, ist es sicher vier. Da ist der Tag so gut wie gelaufen.

Eigentlich wollte ich heute noch bis Ingolstadt oder Nürnberg fahren. Aber das kann ich schon abhaken.
Solche Firmen mag ich nicht. Den ihr gemächliches Arbeiten und mein sinnloses Rumstehen, geht mir auf den Wecker. Ja, dass ist so.

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Warum so bockig

Eine kleine Firma, an der linken Seite einer Hauptstraße gelegen. Ich hielt schräg gegenüber des schmalen Eingangstor in einer kleinen Haltebucht.
Der Staplerfahrer sah mich kommen, fragte was ich bringe. Ich antwortete freundlich und sah über den engen Hof.

Fahr bitte rückwärts rein„, bemerkte er. „Und beeile Dich dabei. Die Autofahrer werden hier schnell nervös. Aber lass trotzdem das Tor heil.

Ich ging zurück zum Lkw, schaltete den Warnblinker an und wartete auf eine Lücke zwischen den vorbei fahrenden Autos. Dann sah ich, wie der Staplerfahrer heraus kam und den rückwärtigen Verkehr anhielt. Kurz darauf war auch von vorn frei. Ich fuhr auf die linke Fahrspur, dann etwas nach rechts.

Und plötzlich stand er vor mir, mit seinem Opel. Einem roten. Er schaute mich an, schüttelte seinen Kopf und zeigte mit seinen rechten Zeigefinger auf eine imaginäre Uhr an seinem linken Handgelenk.
Ich fuhr weiter rückwärts, der Auflieger kam dem rechten Torpfosten bedrohlich nahe. Kein Problem. Fahr ich nochmal einige Meter nach vorn um beim zweiten Versuch etwas später einzulenken.

Das konnte ich aber nicht, weil der Opelfahrer mit nach rückte. Nun stand er genau vor mir. Er lies die Seitenscheibe herunter und rief so etwas in der Art, ob ich zu blöd zum rückwärts fahren wäre. Ich nickte ihm zustimmend zu und wartete.
Dann begriff er wohl, dass es schneller geht, wenn er einige Meter zurück fuhr. Was er dann auch tat. Natürlich nicht ohne Schimpftiraden. Daber schoss der Speichel aus seinem Mund und landete in Tropfen auf der Frontscheibe.

Mein zweiter Versuch war erfolgreich. Noch während ich den Lkw in die Firma bugsierte, fuhr er mit laut aufheulenden Motor davon. Eindeutige Gesten inbegriffen.
Diese ganze Einfahraktion dauerte vielleicht eine Minute. Ich verstehe, dass es Leute eilig haben. Geht mir ja manchmal ähnlich. Nur letztlich bringt diese Art von Hektik gar nix. Ausser das man sich zum Affen macht. Und das ist es kaum wert.

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Alles vom feinsten

Im Netz geistert eine Firmeninfo herum, in der ein Spediteur seine Fahrer bittet, Wünsche für Ihren neuen Dienstwagen zu äussern. Da gibt es nichts, was es nicht gibt. Die Innenausstattung aus feinsten Leder, Fahrersitze, von denen man sich nie wieder erheben möchte oder zig Fernscheinwerfer, die die Nacht zum Tag machen.

Ich habe mal nach der Firma gegoogelt. Die nennt sich „MK Logistik„. Der Name scheint beliebt zu sein. Da gibt es diese Firma und dann noch diese. Dann diese, diese und diese. Ach ja, diese hier. nicht zu vergessen. Nur das Logo wie auf dem Briefkopf findet sich nirgends.

Also alles nur ein Fake? Ich habe keine Ahnung. Es wäre natürlich toll, wenn es wirklich wahr wäre. Aber ich glaube es nicht. So viel Nächstenliebe eines Unternehmers seinen Bediensteten gegenüber, übersteigt schon meine Vorstellungskraft.

Super Truck

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Ein guter Anfang

Der erste Satz den ich heute morgen beim ersten Kunden hörte?

„Moin, willste einen Kaffee?“

Wohlgemerkt hierzulande. Ich war richtig geplättet.

Da machte es mir sogar nichts aus, beide Seiten des Aufliegers zu öffnen. Entladen ging auch fix. Hach, da war die (Arbeits-) Welt noch in Ordnung.

Später etwas weniger. In der Firma, in der ich laden sollte, bekam ich zwar auch eine Komplettladung. Nur stand ich erst mal drei Stunden an einer Rampe, bevor überhaupt etwas passierte. Inklusive Laden, sichern und auf die Papiere warten, waren fast fünf Stunden vorüber.

Eigentlich wollte ich bis Nürnberg kommen. Aber nix da. Die Warterei machte mir wieder die ganze Zeit kaputt. Jetzt stehe ich bei Hanau und habe noch fast 900 Kilometer zur Abladestelle.
Achso. Auf dem Frachtbrief steht unter „Instruktionen„: Anlieferung am Folgetag zwischen 17.00 und 22.00 Uhr. Joa joa, schon klar. Wenn es sonst nichts ist.

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Nachspiel

Heute vormittag bekam ich einen Anruf von einem meiner Disponenten:

Guten Morgen. Du hast doch am Freitag bei der Firma „XXXL Stahl“ entladen!
Moin. Ja, warum?

Eben hat sich ein Herr *** (denkt Euch einen Namen aus) wegen mangelnder Ladungssicherung beschwert!
Wie beschwert? Der stand doch beim entladen daneben. Da war er noch zufrieden!

Der sagte, Du hättest zu wenige Spangurte genommen. Du hättest zwar Antirutschmatten benutzt, aber eben zu wenige Spanngurte!
Hab ich gar nicht. Das hat alles gepasst. Die Sicherung war top. Was erzählt der?

Ich wollte Dir es nur mitteilen!
Joa. Danke!

Wenn Schlipsträger beim Entladen anwesend sind. Boaaaaahhhhh.

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Dreck

Mitten in der Nacht aus dem Bett gequält, anschließend 350 Kilometer zur Abladestelle gefahren.
Dort pünktlich zum Arbeitsbeginn eingetroffen – und das nur, damit ich seit mittlerweile über vier Stunden auf einem versifften Parkplatz darauf warten darf, endlich entladen zu werden.

Angeblich wären noch andere Lkw vor mir. Ja ja. Denn alle die nach mir kamen, sind bereits wieder weg.

Meine Laune ist Montagmittag bereits ganz weit unten…

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Der Kunde ist König

Letzte Woche durfte ich in Oberitalien 25 Tonnen Flachstahl laden. Das war eine tolle Ladung. Dach auf, Hölzer und Antirutschmatten verteilen und schon kam das Zeug per Kran angeschwebt. Anschließend das ganze noch sichern und fertig. Nach nicht einmal dreißig Minuten war alles erledigt.

Anderthalb Tage später war ich beim Kunden in Deutschland. Trotz neuer Lagerhalle mit modernen Kran an der Decke musste ich die Seite öffnen. Dort war man der Meinung, entladen per Stapler ginge schneller, besser und sicherer. Nach einer Stunde war der Auflieger nicht mal halb leer.

Flschstahl

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