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Schlagwort: Firmen

Warterampe

So, noch kein Feierabend. Im Gegenteil. Das ist so ein richtiger Kackmontag. Seit fünf Stunden steh ich an einer Rampe in einer Firma irgendwo im Hunsrück und in der Zeit wurde der halbe Auflieger geladen. Wow.

Lkw muss warten

Zwischendurch haben die gemerkt, dass nicht mal alles drauf passt und auch noch in einem anderen Werk geladen werden muss. Das ist zwar nur fünf Kilometer entfernt, trotzdem darf ich mich da nochmal neu anmelden und auf eine freie Rampe warten. Ich bin begeistert.

Na denn, geruht Euch gut. Bei mir dauert es ja noch.

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Rückwärts zurück

So, Feierabend. Der Auflieger ist leer, hat also alles wunderbar geklappt.

An der ersten Firma heute früh bei Villach, frage ich den Pförtner nach der Warenannahme. Der sagt „Fahr immer den Schildern nach. Da kommst Du automatisch hin.
Hab ich so gemacht. Kam auch gut dort an. Nur hat man vor einiger Zeit das Werk erweitert und die Warenannahme auch gleich mit in den Neubau verlegt. Drehen konnte ich dort nicht, also musste ich rückwärts durch den halben Betrieb zurück. Na ja, ein Pförtner kann auch nicht alles wissen.

Morgen habe ich zwei Ladestellen. Beide sind oberhalb von Padova. Wenn es einigermassen normal läuft, bin ich noch vor Mittag fertig.
Das Zeug kutschiere ich in den Hunsrück – überhaupt nicht meine Richtung zum Freitag.

Na ja, bis dahin ist noch viel Zeit. Darüber mache ich mir noch keine Gedanken. Geruht Euch gut.

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Firmen ohne Fahrer

Es ist gerade sehr ruhig hier in meinem Blog. Einer der Gründe ist, ich mache gerade Urlaub. Drei Wochen, davon eine Woche in Italien. Klar, wo auch sonst.
Einige sagen, ich hätte sie nicht mehr alle. Ich wäre eh so gut die Hälfte meines Lebens da unten und dann auch noch in meiner freien Zeit dahin? Klar, logo. Mir gefällt das Land und überhaupt. Mich verschlug es nach Sardinien. Also dahin, wo ich viel zu selten hinkomme.

Sardegna Grotte di Nettuno

Aber das nur am Rande. Jetzt bin ich wieder daheim in Thüringen. Und da las ich in der hiesigen Lokalpresse einen Artikel, in dem beschrieben wird, wie und warum die Thüringer Transportbranche händeringend Fahrer sucht.
So versuchen Arbeitgeber, unter anderem mit Zuschlägen oder Sonderzahlungen, Mitarbeiter zu halten. Auch würde man kaum Lehrlinge finden. Ja, letzteres ist wirklich ein Problem. Aber nicht nur in Thüringen.

So sind in der Logistikfirma für die ich fahre, mit Hauptsitz in Niedersachsen, in diesem Jahr 51 Azubis ins Berufsleben gestartet. So auch Fachkräfte für Lagerlogistik.
Nur angehende Berufskraftfahrer wurden nicht gefunden. Es hat sich einfach keiner für diese Ausbildung entschieden. Tja, dass negative Image dieses Berufes erschwert halt die Suche nach willigen Bewerbern.

Aber auch ältere Fahrer verspüren immer weniger Lust, für teilweise nicht einmal 2 000 Euro Brutto im Monat, zig Stunden zu arbeiten, auf ein Privatleben zu verzichten oder beim Kunden sich wie ein Hilfsarbeiter behandeln zu lassen.
Klar, Firmen können Osteuropäer anstellen. Wird ja auch immer häufiger gemacht. Die sind noch willig und arbeiten auch für 1 500 Euro. Zumindest bis die merken, dass sie auch nur verarscht werden.

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Ein schwieriges Teil

In manchen Firmen läuft es so verdreht, da könnte ich verzweifeln. Selbst nach all den Jahren, die ich schon fahre.

Da wird, wie heute, ein Coil bestellt, etwas über vier Tonnen schwer. Die kommen mit einem Stapler, der dreieinhalb Tonnen hebt.
Das ist aber kein Problem, der würde das auch packen.

Es war ein zehn Mann Betrieb, im Industriegebiet eines kleinen Dorfes, zwischen Mantova und Parma. Ich blieb auf der Straße stehen, ging hinein, um mich anzumelden.
Ein älterer Mitarbeiter zeigte mir den Platz, wo er entladen wollte.

Der Coil stand fast vorne an der Stirnwand. Davor befand sich ein Stapel sechs leerer Paletten, dahinter zehn Meter lange Bauelemente für eine andere Firma.
Bereits beim beladen hatte ich drauf geachtet, dass einige Zentimeter Platz zum Coil gelassen wurden.

Ich öffnete die Plane, der Alte schaute sich den Coil an und ging weg. Dann passierte eine halbe Stunde nichts mehr.
Zwischendurch telefonierte ich mit der zweiten Entladestelle, einer Baustelle hinter Bologna. Der Bauleiter erzählte mir, dass es reicht, wenn ich am nächsten Vormittag zwischen acht und neun dort auftauche. Zumindest die Zeit spielte jetzt keine Rolle mehr.

Dann kam der Alte wieder, im Schlepptau einen jüngeren Kollegen. Der setzte sich auf den Stapler, fuhr an den Auflieger, lies die Gabeln hoch und wieder runter und diskutierte mit dem Alten. Dann waren sich beide einig, dass auch die andere Seite des Sattels geöffnet werden sollte.
Nun fing ich an zu diskutieren. Warum, wieso, weshalb? Ob er nicht in der Lage wäre, ein lumpiges Holzgestell mit einem Coil abzuladen.

Dann mischte sich der Alte wieder ein. Ich sollte die Plane zu machen und vom Hof fahren. Der Junge wollte aber die andere Seite geöffnet haben. Einfach nur Theater.
Und jetzt ich wieder. Abladen oder nicht abladen? Nun war auch der Junge der Meinung, ich sollte fahren.

Meine Antwort war wohl nicht allzu freundlich. Immerhin reichte diese aus, den Älteren soweit zu bringen, einige Lieferscheine zu zerknüllen, um die mir an den Kopf zu werfen.
Lieferscheine aus Papier, tut nicht weh. Schon klar. So etwas lasse ich mir trotzdem nicht bieten. Meinen Brüller hörte man bestimmt noch drei Straßen weiter.

Natürlich beschwerten die sich beim Absender und der sich bei der Spedition, für die ich fahre. Das ist mir aber egal.

Nach mehr als drei Stunden Warterei bekam ich die Order, erst die Bauelemente entladen zu lassen. Danach wieder neunzig Kilometer zurück, um einen erneuten Versuch mit dem Coil zu starten.
Da bin ich mir aber sicher: Morgen klappt es auf wundersame Weise.

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Spannendes Wetter

So, Feierabend für heute. Und das mit tollen Blick auf Schnellstraße und Tankstelle.

Schnellstrasse bei Brescia

Aber das macht nichts. Denn dafür ist das Wetter spannend. Bis eben zuckten die Blitze und ein Sturzregen ergoss sich übers Land. Das gefällt mir.

Das entladen heute Vormittag in San Bernadino lief übrigens prima. Kaum im Dorf angekommen, kam schon einer der Arbeiter angerannt und zeigte mir den Weg zur Baustelle.
Die Jungs dort warteten schon ungeduldig. Um so schneller waren die Teile abgeladen. So muss das sein.

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Anspielung

„Tut mir leid. Ich habe bereits einen drin, da bekomme ich Dich nicht auch noch rein.“

Krass. Dabei wollte ich doch nur wissen, wann ich in die Halle zum Entladen fahren darf.

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Bei F. in K.

Ich bin ja mittlerweile recht immun, was meine Behandlung in Firmen angeht. Also wie man mir entgegenkommt oder mich behandelt. Besonders in größeren Firmen denken schon Lageristen, sie wären eine Stufe höher gestellt, als ein Lkw-Fahrer.
Meist lasse ich die in Ihrem Glauben. Denn oftmals sehe ich die eh nie wieder. Warum soll ich mir also darüber Gedanken machen.

Heute wurde ich aber positiv überrascht. Meine zweite Entladestelle war ein Automobilhersteller im Rheinland. Bereits der Wachschutz empfing mich mit einem fröhlichen Lächeln. Die Anmeldung war fix ausgefüllt, der Weg zur entsprechenden Halle schnell erklärt.
Danach noch ein kurzer Smalltalk über das Wetter in Italien und in Deutschland mit der Erkenntnis, dass es sowohl im Süden, als auch im Norden, momentan eher bescheiden ist.

Im Werk selber war es nicht mehr ganz so einfach. Einmal zu früh abgebogen, dann nach links statt nach rechts gefahren und schon war ich da, wo ich nicht hin sollte. So etwas passiert, große Betriebe sind wie eine Stadt.
Meist bekommt man als Fahrer einen Lageplan ausgehändigt, in dem die Straßen und Gebäude eingezeichnet sind. Verfahren tut man sich trotzdem manchmal. Dann fährt man dreimal Links und schon ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt.

Soweit kam ich heute aber nicht. Ein Mitarbeiter winkte, ich hielt an und er fregte, wo ich denn hin möchte. Das erklärte ich Ihm und er mir widerum den Weg zur Entladestelle. Und das ungefragt.
Fünf Minuten später war ich da. Und auch hier lief alles easy. Fix angemeldet, die Seite des Aufliegers geöffnet, nach zwanzig Minuten waren siebzehn Paletten abgeladen. Der Staplerfahrer nett, freundlich, zuvorkommend.
Vielleicht war er aber auch nur froh, dass ihn mal ein Fahrer verstand.

Aber nein, ich will das mit dem vorhergehenden Satz nicht schlecht schreiben. Mag sein, dass die Rheinländer wirklich offener und freundlicher oder redseliger sind. Mir soll es recht sein. Es hat Spaß gemacht, dort abzuladen. Genau das ist doch auch der Sinn einer Arbeit.

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Busch im Weg

Nach dem Entladen in einer Kläranlage:

„Komme ich da vorn raus oder soll ich zurück fahren?“

„Nein, Du brauchst nicht rückwärts fahren. Da vorne ist Platz, da fährt jeder rum!“

Joa. Woher soll der Mann auch wissen, dass ein Busch den Wegrand verdeckt. Das Gestrüpp wuchert dort sicher erst seit letzter Woche.

Gestrüpp

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