Auch irgendwie eine komische Denke. Der Umweg über die Autobahn und das regelmäßige bremsen und anfahren im täglichen Stau, erzeugt natürlich weniger Schadstoffe. Und die bissel schlechte Luft, die dort erzeugt wird, macht auch noch einen Umweg um Köln. ***
Wer das aber durchsetzen will, sollte erstmal eine Alternative zum Parken in der zweiten Reihe schaffen. Wie zum Beispiel Lade- und Lieferzonen einrichten. Oder den Lieferverkehr in Städte und Gemeinden generell einschränken. Also Alternativen für die ständig steigenden Lieferverkehre schaffen.
Was noch? Ach ja. Das Abschalten von Notbremsassistenzsystemen durch den Fahrer ab einer Geschwindigkeit von mehr als 30 km/h soll verboten werden. Wer gegen die neue Vorschrift verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro rechnen und bekommt einen Punkt in Flensburg. Schön. Nur wie soll das kontrolliert werden? Kurz vor der Kontrolle Schalter an und fertig. Das vorherige deaktivieren ist zwar im Speicher des Fahrzeugs abgelegt, nur haben die Beamten darauf null Zugriff.
Weiter gehts. Für mich als Lkw-Fahrer soll beim rechts abbiegen künftig Schrittgeschwindigkeit gelten. Heißt innerorts nicht schneller als 7 bis 11 km/h um die Ecke fahren. Viel schneller geht es oftmals eh kaum. Zumindest an klassischen Kreuzungen. Die Zahl der Abbiegeunfälle wird durch diese Regelung null sinken. Davon bin ich überzeugt. Also warum nicht einfach Ampelanlagen so schalten, dass wenn Radfahrer und Fußgänger grün haben, der Abbiegeverkehr rot hat? Beziehungsweise umgekehrt. Oder eben Rad- und Fußgängerüberwege einfach einige Meter nach hinten verlagern, so das die beim überqueren der Fahrbahn besser sichtbar sind. ***
Irgendwann stehe ich zwischen Nürnberg und Ingolstadt und warte darauf, durch Oberbayern nach Tirol weiter fahren zu dürfen. Und nur wegen dem Vorwand einiger Politiker, die heimische Bevölkerung schützen zu wollen. Denn der Schwerverkehr wird dadurch null verhindert, sondern nur zeitlich verlagert. Statt wirkliche Lösungen anzubieten, werden die verarscht, die für diese Misere null können. Nämlich wir Fahrer. Es ist einfach nur ein trauriges Schauspiel, wenn sich Landespolitiker versuchen dadurch zu profilieren, sich an jemand anderem abzuarbeiten, den sie für noch unbeliebter halten, als sich selbst.
Ach ja. Das System kostet natürlich auch etwas Kohle. Nämlich rund 1,35 Millionen Euro. Zudem kommen weitere 40 000 Euro für Maßnahmen auf den Landesstraßen hinzu, etwa für Ampeln, um den Güterverkehr zu lenken. ***
Fast drei Jahrzehnte wurde in Straßen und Brücken im Osten investiert, die Infrastruktur im Westen dagegen arg vernachlässigt. Die Folgen sieht man westlich von Werra und Elbe schon länger. Autobahnen deren Ausbau längst überfällig ist, ein Straßennetz, welches an der Belastungsgrenze angekommen ist, Brücken, die nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit befahren werden dürfen oder gleich komplett für den Schwerverkehr gesperrt werden. Die Kapazitätsgrenze ist fast erreicht. Und ohne ein drastisches Umdenken in der Verkehrspolitik ist das Verkehrsaufkommen kaum noch zu bewältigen. ***
Quark. Geht immer weiter. Denn hinterm Ural wohnen auch noch Menschen. Für Nachschub ist also gesorgt. Und denen sind auch schlechte Bezahlung, lange Arbeitszeiten und fehlende Wertschätzung egal. ***
Wer seinen Lkw verbotswidrig in eine Zufahrt zu einem Autobahnparkplatz abstellt, erhält keinen vollen Schadensersatz sowie kein komplettes Schmerzensgeld, wenn ein Pkw-Fahrer auffährt. Denn obwohl die Parkplatznot auf Autobahnen bekannt sei und die Ordnungshüter derartiges Parken womöglich mitunter dulden, rechtfertige dies keine Ausnahmen. ***
Für Langstrecken sollten mehr Züge verwendet werden. Lkw sollten eher den Nahverkehr zu den Bahnhöfen und von diesen zu den Zielorten übernehmen. Dafür könnten neben dem herkömmlichen Containertransport zum Beispiel auch mehr sogenannte Taschenwagen im Bahnverkehr verwendet werden: Flach gebaute Waggons, die mit ihren Vertiefungen ganze Lkw-Sattelauflieger samt deren Rädern aufnehmen.
Auf der Fachtagung Truck Symposium am 19. 07. 2019 am Nürburgring
Ein neuer Iveco ist fast da. Der „Stralis“ ist Geschichte, der neue heißt „S-Way„. Was mir auffällt: Steht das „S“ bei „S-Way“ eigentlich für „Scania„? Denn zwei Scheinwerfer ins Hochdach gebaut und es könnte glatt ein Scania sein. Aber ich will nicht meckern. ***
Lastwagenfahrer dürfen ihre Pause am Wochenende nicht im Lkw verbringen.
Stimmt so nicht. Lastwagenfahrer dürfen ihre reguläre Wochenruhezeit nicht im Lkw verbringen. Und die muss nicht am Wochenende sein. Das habe ich in etwa hier schon mal erklärt.
Der nächste Fehler dann im nächsten Absatz:
Deshalb müssen Lastwagen ohne Sondergenehmigung spätestens um 14 Uhr runter von der Autobahn.
Auch Quark. Denn seit 1985 gibt es eine Verordnung, die sogenannte „Verordnung zur Erleichterung des Ferienreiseverkehrs auf der Straße“, oder eben in Kurzform die „Ferienreiseverordnung“ (FerReiseV). Die regelt, dass vom 1. Juli bis zum 31. August an jedem Samstag ein Fahrverbot für Lkw auf bestimmten Straßen in Deutschland gilt. Dieses Lkw-Fahrverbot am Samstag gilt jedoch nicht ab 14.00 Uhr, sondern laut § 1 Absatz 1 FerReiseV nur für die Zeit von 7 Uhr bis 20 Uhr. ***
Die Tage habe ich in irgendeinem schrägen Facebookpost gelesen, die Fahrer würden um die 2 000 Euro verdienen. Ist aber wohl Quark. Denn zufällig habe ich mich letzte Woche mit einem Fahrer von denen unterhalten. Einem Weißrussen. Laut seinen Angaben drei Wochen unterwegs, eine Woche zuhause. Dafür bekommt er ungefähr 1 100 Euro. Also das was auf seinem Konto landet, Netto mit Spesen. Tja, ziemlich weit entfernt von den beschriebenen zweitausend – und ganz ehrlich: Dem Fahrer glaube ich. Denn warum sollte der mich anlügen? ***
Mit 74 km/h auf einer für Autos nicht zugelassenen Busspur. Dabei stirbt ein Vierjähriger. Das Urteil: 200 Euro Geldstrafe und vier Wochen Führerscheinentzug. Die Staatsanwaltschaft hatte übrigens 350 Euro Bußgeld gefordert. Manchmal bin ich ein wenig sprachlos. ***
Zehntausende Lkw-Fahrer fehlen und Deutschland steht fast vor dem Versorgungskollaps. Gründe sind ein geringer Lohn, lange Arbeitstage und schlechte Arbeitsbedingungen. Man müsse Werbung machen und es sollen gezielt Frauen angesprochen werden. Sagt BGL-Vorstandssprecher Engelhardt. Aha. Frauen sollen also an die Front und für geringen Lohn und fragwürdige Bedingungen arbeiten? Manchmal schreiben sich Gags wie von selbst. In mehreren Töpfen auf meinem Balkon wachsen übrigens Küchenkräuter. Versorgungsengpass? Pfff. Ich habe schon ein bissel vorgesorgt. ***
Also mehr Güter auf die Schiene? Wird auch nicht so richtig funktionieren. Denn auch Lokführer werden händeringend gesucht. Tja, die Bahn kann uns vor dem Kollaps also auch nicht retten. Was für ein Dilemma.
Aber nicht nur das. Denn die Bahn ist für die Ansprüche der heutigen Konsumenten zu langsam, zu unflexibel, hat zu wenig Kapazitäten und ist zu teuer. Letzteres zumindest im Vergleich zum Lkw. ***
Die Lösung heißt also doch Küchenkräuter? ***
Mann pinkelt vom Autozug nach Sylt während der Fahrt. Na hoffentlich nicht gegen den Wind. Aber auch bei so einem Problem gilt: Vom Profi lernen, heißt Probleme vermeiden. Denn nicht jede Pfandflasche muss sofort recycelt werden 🙂 ***
Ich finde es immer etwas komisch, wenn ich die Abkürzung Lkws statt Lkw lese. Schließlich sagt man ja auch nicht Lastkraftwagens. Sondern nur Lastkraftwagen. Aber beide sind korrekt. Das „s“ wird üblicherweise bei Abkürzungen geschrieben, die als solche ausgesprochen werden, und zwar immer dann, wenn ohne „s“ eine Verwechslung mit der Einzahl möglich wäre. Genau erklärt wird das hier.
Für mein Empfinden trotzdem eigenartig. Denn wenn ein Lkw ein Lastkraftwagen ist, dann sind zwei Lkw immer noch zwei Lastkraftwagen und nicht zwei Lastkraftwagens (also Lkws). Aber wie bereits erwähnt, die Endung „s“ ist erlaubt. ***
Auf den Autobahnraststätten Münsterland-Ost und -West an der A 1 möchte Straßen NRW insgesamt rund 100 zusätzliche Lkw-Parkplätze bauen. Die Stadt Münster hat das wegen einer erhöhten Lärmbelastung für Anwohner aber abgelehnt. Ein weiterer Grund für diese die Abneigung der zusätzlichen Stellplätze ist, dass der Rastplatz eine Frischluftschneise der Stadt Münster empfindlich schädigen würde.
Ich kenne mich mit der Frischluftzufuhr der Stadt Münster nicht aus. Aber diese beiden Rastanlagen gibt es ja bereits. Die werden nur ein wenig erweitert. Und diese Erweiterung soll daran Schuld sein, dass Münsteraner und Münsterranerinnen demnächst unter einer Glocke schlechter Luft leben müssen? Ein Fall für die Grünen. Die fordern übrigens ganz auf den Neu- und Ausbau von Rastanlagen und Parkplätzen zu verzichten. Und zwar Deutschlandweit. Es gäbe eh zu viele Lkw.
Also mehr Güter auf die Schiene? Von mir aus sofort. Wer diese Forderung aber auch durch verhinderte Parkplatzausbauten durchsetzen will, hat nen Schaden. Und was für einen. ***
Und wieder ein tragischer Abbiegeunfall, diesmal in München. Beim Thema Lkw-Verkehr und Radfahrer muss sich dringend etwas ändern. So lange Abbiegeassistenten in Lkw nicht flächendeckend eingebaut sind, sollten Ampeln getrennt geschaltet werden. Oder Absperrgeländer an gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen, durch die Fußgänger und Radfahrer „gezwungen“ werden, die Straße zehn Meter weiter hinten zu überqueren, um besser gesehen zu werden. ***
Aber mal ernsthaft. Ich als Fahrer brauche nicht noch einen Verein, der sich um mein Image oder meine Wertschätzung kümmern will. Wenn das ein Unternehmerverband mit Hilfe von diversen Unterstützern machen möchte, weil er glaubt, damit dem Fahrermangel begegnen zu können, um mehr Leute auf nen Lkw zu bekommen, bitte sehr.
Auf der privaten Facebookseite eines Journalisten wurde von Mitlesern moniert, dass kein Fahrer im Vorstand dieses Vereins zu finden ist. Finde ich lustig. Denn auf dessen Zerpflückung gerade auf Facebook freue ich mich schon jetzt. Aber wenn der Ruf nach einem Fahrer oder Fahrerin schon diskutiert wird, es gibt doch bereits eine Botschafterin, nämlich Christina Scheib. Warum nicht Sie? In der Öffentlichkeit steht die schon. Und als Frau hat Sie den Vorteil, nicht direkt blöd angegangen zu werden.
Die Vereinsseite schaut noch ein wenig verlassen aus und irgendwie bekommt man den Eindruck, dass alles überstürzt und hophop gegangen ist. Da kann ich mich natürlich auch täuschen. Aber wenn selbst im Seitentitel „Launch Dein Typo3-Projekt“ steht, na ja, wird vielleicht mal irgendwann. ***
23 Prozent haben Ihr Kreuz bei der AfD gemacht. Ich glaube, viele von denen kann man nicht mehr erreichen. Die leben in einer ganz anderen Wahrnehmungswelt.
Warum schließen sich Menschen überhaupt rechten Parteien oder Gruppierungen an? Fühlen die sich vom Rest der Gesellschaft nicht genügend akzeptiert? Keine Ahnung. Aber. Man kann im Osten aufwachsen und leben, ohne zum rechten Mitläufer zu werden. Selbst als „Wendeverlierer„, die es sicher auch noch gibt, wird man nicht automatisch zum Fremdenhasser. Deshalb, ich verstehe es nicht. ***