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Schlagwort: Firma

Neuer Job gesucht

Nein, nicht ich. Warum auch – habe ja seit sechs Wochen Urlaub. Aber genug der Selbstbeweihräucherung.
Karsten sucht für seine Firma einen zuverlässigen und erfahrenen Fahrer (oder auch Fahrerin) mit FS Klasse II / CE. Da es sich um eine Messebaufirma handelt, wäre handwerkliches Geschick von Vorteil.

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Viel Glück…

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…da stellt sich mir die Frage, ob in manchen Firmen nur Deppen arbeiten

Zwei Kisten abladen lassen, geht fix. Also rechnet man auf dem Weg zum ersten Kunden schon mal den weiteren Tagesablauf durch. Was soll auch schon passieren: Eine Seite des Aufliegers öffnen, Gurte lösen, Dach zurück schieben, der Kran kommt, hebt die erste Kiste herunter und schließlich die zweite.
Nach nicht mal einer halben Stunde ist alles vorbei. Na ja, normalerweise.

Harzgerode, gegen 8.30 Uhr: Meine Entladestelle liegt in einem Industriepark. Ich melde mich beim Pförtner: „Moin, ich möchte zur Firma ABC – Metallverarbeitung„! „Was liefern Sie denn für die an„, werde ich gefragt. „Eine Maschine“ antworte ich wahrheitsgemäß.
Während sich mein Gegenüber die Lieferscheine anschaut, murmelt er: „Da muss ich telefonieren. Die kommt sicher nicht hier her, sondern nach Quedlinburg. Die bauen dort nämlich neu, wissen Sie!

Nein, dass wusste ich natürlich nicht. Woher auch. Auf den Papieren steht Harzgerode und genau da bin ich. Nur das interessiert mich.
Der Pförtner reißt mich aus meinen Gedanken: „In fünf Minuten kommen zwei Mitarbeiter dieser Firma. Mit denen können Sie dann alles bereden!“ Ohne etwas zu sagen, wartete ich abseits der Pförtnerbude.

Kurze Zeit später kam ein Pkw aus dem Werksgelände gefahren und hielt hinter dem Tor. Ein Mann stieg aus, schaute mich kurz an, ging zum Lkw und versuchte durch die geschlossenen Scheiben etwas zu erkennen. Dann klopfte er zaghaft an die Tür.
Keiner da„, antwortete ich. „Wo ist denn der Fahrer“ kam als Frage zurück. Bevor ich etwas sagen konnte, rief der Pförtner: „Da, dass ist der Fahrer“ und zeigte gleichzeitig mit den Finger auf mich.

Sichtlich erleichtert begann der Mann zu erzählen: „Sie sind zu früh. Wir haben Sie erst morgen erwartet. Außerdem muss die Maschine nach Quedlinburg. Dort bauen wir neu. Deshalb können wir die hier nicht gebrauchen.
Ich schaute Ihn nur an, er fuhr fort: „Passen Sie auf. Ich fahre jetzt mit meinem Kollegen zu dem Neubau. Dort versuchen wir irgendetwas zu managen, um die Maschine heute doch noch entladen zu können. Wir rufen dann hier beim Pförtner an und der sagt Ihnen, wie es weiter geht!“ „Managen ist gut„, erwiderte ich. Dann war er bereits verschwunden.
Neunzig Minuten später klopfte es an der Tür des Lkw. Ich erwachte aus meinem Dämmerschlaf und öffnete das Fenster. Der Pförtner reichte mir einen Zettel mit der neuen Adresse dieser Firma.

Gegen elf trudelte ich auf der Baustelle ein und wurde schon erwartet. „Wie sieht denn die Kiste aus„, bestürmte mich ein junger Mann. Der war wirklich jung. Höchstens fünfundzwanzig. Und das ist nicht alt. Zumindest für mich.
Aber lassen wir das, denn jetzt kam mein Part: „Wo steht der Kran? Wo soll ich mich hinstellen? Dann öffne ich den Auflieger und dann, erst dann, kannst Du die Kiste bestaunen!

Siehst Du hier irgendwo einen Kran„, bekam ich vom Jungspund zur Antwort. „Ich lade das Ding mit einem Stapler ab!“ Nun mußte ich kurz husten: „Klar, mit einem Stapler! Das Teil wiegt neun Tonnen!
Aber irgendwie scheint der Jüngling auf diese Bemerkung gewartet zu haben: „Der hebt 14 Tonnen. Das ist kein Problem für mich„!

Ich begann den Auflieger zu öffnen, kurze Zeit später war die Kiste zum abladen bereit. Mittlerweile stand die halbe Führungsriege der Firma am Lkw. Plötzlich fiel einem auf, dass dieses Teil nicht quer durch das Tor in die Halle passt.
Man diskutierte kurz und kam zum Ergebnis, in der Werkhalle zu entladen. Nun war es an der Zeit, meine Neuigkeiten kund zu tun: „Auch da bekommen wir Probleme. Die Kiste ist zu hoch, um sie von der Seite zu abzuladen!“
Um die fragenden Blicke zu beenden, zeigte ich auf die Ladekante am Boden des Sattelaufliegers und auf die Aluleiste am Rand des Daches: „Das sind feste Teile, die kann ich nicht entfernen. Und deshalb bekommen wir die Kiste von der Seite nicht runter!
Das flechsen wir ab„, antwortete einer. „Ich flechse Ihnen gleich was anderes ab„, erwiderte ich. Schon war Ruhe.
Fahren Sie trotzdem in die Halle. Wir probieren es„, erzählte ein anderer. Kopfschüttelnd baute ich den Auflieger wieder zusammen.

Kurze Zeit später das gleiche Spiel. Während ich den Sattel wieder auseinander baute, fragte mich der Mann mit der Flechs. ob man denn die Seite nicht höher kurbeln könne. Ich schüttelte mit dem Kopf. Meine negative Reaktion befriedigte Ihn aber nicht: „Am Freitag war einer hier, da konnte man das„! Ich, betont freundlich: „Das mag sein. Nur bei dem Auflieger geht das nicht„!
Mit einer Handbewegung machte er eine Kurbel nach. Ich nickte Ihm zu und lächelte.

Nun kam die Stunde des jungfräulichen Staplerfahrers. Über Funk verständigte er sich mit einem Gehilfen. Das verhinderte aber nicht, dass die Gabeln sich laut quitschend über die Ladekante quälten.

Kiste zu hoch

Letztlich war alles umsonst – nichts ging von der Seite. Man suchte eine Kranfirma und fand diese: In Halberstadt. Dort ging das Entladen wie am Anfang gedacht: Eine Seite des Aufliegers öffnen, Gurte lösen, Dach zurück schieben, der Kran kommt, hebt die erste Kiste herunter und schließlich die zweite.
Nach nicht mal einer halben Stunde war alles vorbei.

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Wie man seine Ruhe bekommt? Mit einem Nicken!

Ich war ja nun wirklich nicht gerade langsam unterwegs. Gut, heute früh hätte ich bereits eine Stunde früher an meiner Abladestelle sein können. Nur wer steht schon gerne um 5.00 Uhr in der Früh auf? Zumal an einem Samstag!

So begann ich meinen Arbeitstag erst gegen sechs Uhr. Was ja auch reichlich früh ist. Es reichte auf jeden Fall, um drei Stunden später Formteile für eine Firma in einem Ort, an der Grenze zwischen Hessen und dem Wittgensteiner Land gelegen. abzuladen.

Der Lkw aus Italien ist endlich da„, brüllte der Vorarbeiter in Richtung Staplerfahrer. Und zu mir gewandt: „Seit Tagen warten wir auf die Ware!“ Meinen kurzen Einwand, dass das Zeug erst am Donnerstagmittag fertig war, folgte die Feststellung seinerseits, ein Transporter hätte die Teile holen können. Dann wäre die Ware bereits Freitagfrüh bei Ihm in der Firma gewesen.

Ich nickte zustimmend. So war er zufrieden, dass ich Ihm recht gab und für den Rest des Entladens hatte ich meine Ruhe. So einfach kann das manchmal sein.

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Immer diese leeren Versprechungen

Entladestelle in Mittelhessen:

Da hast Du aber Glück gehabt. Fünf Minuten später und wir wären weg gewesen!
Tja, da wäre ich halt am Montag wieder gekommen!

Warum muß ich mir jeden Freitag die gleichen Sprüche anhören? Glauben Staplerfahrer, ich küsse denen die Füße, wenn die mich noch abladen?
Nee, eher nicht 🙂

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Klar doch. Kein Problem.

Werbeslogans und Werbesprüche sind allgegenwärtig und unverzichtbar. Wie sonst verklickert man seinen potenziellen Kunden die eigene Firmenphilosophie. Mitunter wird anhand solcher Slogans aber auch deutlich, dass Ihre Erdenker nicht besonders gründlich nachgedacht haben.

Was andere nicht bewältigen, ist für uns selbstverständlich…

ist so ein Beispiel. Eine Problemlösung so anzubieten, wirkt irgendwie billig. Werbung sollte einen Mehrwert erzeugen und nicht als einfache Anmache daher kommen.

Was ich mir als Fahrer in einer Firma mit solch platten Spruch antun muß, kann ich mir schon vorher denken. Wenn andere Transportunternehmen Touren ablehnen – weil diese (aus was für Gründen auch immer) nicht zu schaffen sind – heißt es hier: „Natürlich, kein Problem!

Wir fahren alles

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Ja ne

In einer Firma in Settimo bei Turin gibt es einen Staplerfahrer, der den Ort kennen will , aus dem ich komme.
Ja ne, ist klar…

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Nicht jeder Hesse ist blind

Lagerkappo einer Firma, irgendwo in Nordhessen:

Sie sind aber ganz schön spät dran, junger Mann.

Den „jungen Mann“ verstehe ich als Kompliment und die Ermahnung nehme ich einfach mal so hin.

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