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Ein Albtraum?

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Ein gar nicht mal so übler Bericht über meinen Beruf – hier begleitet ein Fernsehteam den Fahrer einer Spedition bei Schwerin. Gar nicht mal so übel auch, weil einige in der Branche bekannte Probleme gezeigt werden.

Ob der aber gleich ein Albtraum ist? Na ja, ganz so reiserisch würde ich es jetzt nicht ausdrücken. Denn letztlich wird niemand zum Lkw fahren gezwungen. Also immer nur negative Begebenheiten suchen und zeigen, ist auch ein bissel blöd.

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Schlaue Zitate

Ein Lkw-Transport von München nach Norditalien kostet 700 Euro, auf der Schiene 1 000 Euro. Die Kunden sind nicht bereit, den Mehrpreis zu bezahlen.

Georg Dettendorfer, Spediteur, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses München/Oberbayern
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Truckerfrühstück

Italienischer Raststättenkaffee und ein Brioche alla Marmellata. Beides echt lecker. Und preiswert.

Bei dem Kaffee frage ich mich, wieso bekommt man den in deutschen Raststätten oder anderen „Ausser Haus“ – Verkaufsstellen nicht so hin?
Kostet da oft doppelt so viel, schmeckt aber kacke. Selbst dort, wo mit „italienischer Kaffeekultur“ geworben wird.

Ach ja. An dem großen Becher „Americano“ sieht man, dass ich kein Italiener bin. Denn bei denen muss es früh schnell gehen. Die trinken einen Espresso, basta, weiter geht’s.

italienisches frühstück
Einen Americano zum Frühstück

Noch ein bissel Galileo gefällig? Also, der Americano heißt übrigens deshalb Americano, weil laut Überlieferung der geläufige Espresso den Amerikanern, die nach dem zweiten Weltkrieg in Italien stationiert waren, zu kräftig war. Sie verlangten ein Glas heißes Wasser zu ihrem Espresso, um ihn zu verdünnen.
So entstand der Begriff Caffè Americano. Also so, wie er noch heute geläufig ist.

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Es hat „Peng“ gemacht

Mal schnell die Spur wechseln wollen, dabei nicht auf den rückwärtigen Verkehr achten oder diesen auch einfach zu übersehen und schon kracht Blech auf Blech. Oder auch Reifen auf Blech.
Ist ärgerlich, passiert aber bestimmt hundert- oder tausendfach jeden Tag irgendwo. So wie einem Autofahrer rechts neben mir vor der Mautstelle Rho bei Mailand.

Der sieht, dass es vor mir etwas schneller läuft, zieht rüber und peng.
Gesehen habe ich den zuerst überhaupt nicht, spürte nur einen leichten Schlag und hörte ein quietschen.
Mein erster Gedanke war, oy, Rad verloren? Oder oy, Reifen platt?

Aber nein, es war nur ein Auto. Dessen Fahrer hielt an, ich auch. Eigentlich war die Schuldfrage klar. Denn wo ein Gegenstand ist, passt kein zweiter hin.
Aber nicht für meinen Unfallgegner. Er schimpfte, wie es nur Italiener können. Was ich heraus hörte war, ich hätte bremsen müssen und überhaupt, die Spur gewechselt hätte ich, nicht er.
Also meine Schuld, für ihn ganz klar.

Unfall vor Mautstelle durch Spurwechsel
Mitten in der Spur

Immerhin einigten wir uns, hinter der Mautstation zu halten und die Polizei zu rufen. Da war mehr Platz und wir behinderten den Verkehr etwas weniger.
Zuvor machte ich aber die obligatorischen Fotos.

Nach einer guten halben Stunde kam die Straßenwacht. Das ist eine gute Sache in Italien. Steht ein Pannenfahrzeug auf oder neben der Autobahn oder gibt es einen Unfall, rücken die aus und sichern dahinter ab. Da fühlt man sich doch gleich sicherer.

Wenig später kam die Polizia. Es war ja eigentlich nicht mehr wie ein simpler Blechschaden, sollte nun also schnell gehen. Aber da hatte ich etwas falsch gedacht.

Zuerst war ich an der Reihe. Mit einem Mix aus deutsch, englisch und italienisch erklärte ich meine Version vom Unfall.
Aber ihr könnt Euch denken oder wisst es sogar, im Ausland was wichtiges mit einem Mix aus Sprachen zu erzählen, ist immer blöd.

Polizei und strassenwacht sperrt ab
Natürlich gut abgesichert

Deshalb rief ich vorsichtshalber meine Disponentin an. Sie spricht fließend italienisch.
Na ja, wegen so etwas anzurufen ist mir immer ein bissel peinlich, aber so war ich immerhin auf der sicheren Seite.

Was die beiden Polizisten dann noch alles von mir wollten, habe ich in einem kleinen Tipp zusammengefasst. Also:

Wenn ihr mit einem Lkw mal nach Italien kommen solltet und unverschuldet in einen Unfall verwickelt werdet >>> haltet die Fahrerkarte bereit, 28 Tage werden ausgelesen.

Holt tief Luft, denn für den Alkoholtest braucht ihr viel davon.
Kramt sämtliche CMR, also Frachtbriefe, hervor, die müsst ihr alle vorzeigen. Auch die von den bereits erledigten Abladestellen.
Achtet darauf, dass die vorschriftsmäßig ausgefüllt sind, selbst eine fehlende Unterschrift birgt enormen Diskussionsbedarf.

Und schüchtert den Unfallgegner ein, denn Italiener sind nie schuld. Ein lautes „Halt’s Maul“, natürlich auf deutsch, denn das klingt bedrohlicher als auf italienisch, und ein grimmiger Blick reicht da aber schon.

Aber das alles nur mal so als Info.

Nach anderthalb Stunden war endlich alles erledigt. Meine Papiere und Dokumente bekam ich zurück und durfte fahren. Aber zuvor gab es noch ein „Grazie“ und ein „Buon Viaggio„, also „Gute Fahrt“ von einem der beiden Polizisten. Wurde zum Schluss also doch noch ganz nett.

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Links und rechts der (Daten-) autobahn

In Kanada fahren Lkw übers Land, wollen die Hauptstadt Ottawa blockieren. Es geht wohl darum, dass ungeimpfte Fahrer nicht mehr die Grenze zwischen den USA und Kanada passieren dürfen. Und das gefällt den Truckern logischerweise nicht. Deshalb haben die sich zu Convoys zusammengeschlossen, um dagegen zu protestieren.

Wie viele da mitmachen? Ich habe keine Ahnung. Mal lese ich von einigen hundert, mal von hunderttausend. Jede oder jeder biegt sich eben die Zahlen so hin, wie die ihr oder ihm gefallen.
Fakt ist aber, Hashtags wie „TruckersForFreedom“ oder „CanadiansTrucker“ waren tagelang in den oberen Trends auf Twitter und diese Leute wurden dort, wie auch auf Facebook, gebührend gefeiert.
Obwohl ich ja eher glaube, in den Lobeshymnen geht es eher um die Sache selbst, als um die Fahrer.

Denn mal ehrlich. Kaum jemand aus Europa hat sich je für die Trucker in Amerika oder Kanada interessiert. Jetzt wo einige Trucker protestierend durch das Land fahren, schreien alle: “ Hey, rafft Euch auf. Das müssen wir auch machen.

Ach übrigens: Vor Kiefersfelden ist der Lkw-Convoy regelmäßig auch zwanzig, vierzig, sechzig Kilometer lang. Was die Nordamerikaner können, schaffen wir also schon lange.
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Apropo Blockabfertigung. Verkehrsexperte Söder schaltet sich im Brennerkonflikt ein. Jetzt wird alles gut.

So meint er, dass „Lkw-Fahrer aus den Niederlanden und dem Westen Deutschlands statt der deutlich kürzeren Gotthard-Route einen langen Umweg über den Brenner wählen und damit nicht nur den Alpenpass selbst, sondern auch die ohnehin stark belasteten Autobahnen in Bayern zusätzlich beanspruchen“.

Blockabfertigung vor Kiefersfelden/kufstein
Blockabfertigung vor Kiefersfelden: Wenigstens ein Ossi steht vor mir

Vor Jahren habe ich ja mal eine nicht repräsentative Stichprobe erstellt. Da zählte ich während einer Pause an der Brennerautobahn für knapp zwanzig Minuten die Herkunftsländer der Lkw, die an mir vorbei fuhren.
Es führten die Polen mit zwölf Gespannen. Danach kamen Rumänen und Deutsche mit je sieben. Gefolgt von Litauern mit sechs, Tschechen und Slowaken mit je fünf. Dann Italiener mit vier Lkw, Bulgaren und Ungarn mit drei. Die Österreicher enttäuschten mit gerade mal mit zwei Brummis. Den letzten Platz teilten sich ein Holländer, ein Slowene und ein Kroate.

Wie erwähnt, nicht repräsantiv. Mir aber eigentlich egal. Denn meine Zählung, die übrigens schon fünf Jahre alt ist, mittlerweile dürften sich die Proportionen weiter Richtung Osten verschoben haben, zeigt trotzdem, woher die Hauptnutzer kommen.
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Aber wenn ich meinen Ortsvorsteher in Hessen dabei beobachte, wie er mit dem SUV durch die Gegend kurvt und gleichzeitig Klimaschutz predigt, kann ich nicht stillhalten.
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Eine neue Überprüfung hat ergeben: Alle großen sechzig Talbrücken der Sauerlandlinie müssen ersetzt werden. Aber allerdings nicht alle sofort.

Wisst ihr, wer keine Brücken braucht? Flugtaxis. Die sollten endlich eingeführt werden. Oder falls das zu lange dauert, als Radschnellweg würde die A45 mit den jetzigen Brücken noch Jahrzehnte halten. Sollte die Politik so entscheiden.
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Wenn Erdmännchen ausrasten
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Vor drei Monaten habe ich mir Gedanken zum Thema „Fahrermangel“ gemacht, jetzt hat der „BR“ auch wieder etwas zu dieser Problematik veröffentlicht. Ich kann mich also immer nur wiederholen.
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Nochmal was zur Blockabfertigung. Der bayerische Landtagsabgeordnete Dr. Markus Büchler will mehr Lkw auf Schiene, statt Lkw auf der Straße.
Finde ich gut, ehrlich. Doch so lange das nicht funktioniert, würde ich ihn gerne mal auf ne Kanne Tee einladen. Nämlich dann, wenn ich wieder mal für fünf, sechs, sieben Stunden in der Blockabfertigung stehe. Dann können wir den gemütlich auf dem Standstreifen trinken und diskutieren. Kollegen aus anderen Ländern gesellen sich bestimmt auch hinzu.

Und wenn es soweit ist, dass die RoLa es endlich schafft, all die vielen Lkw in Richtung Süden oder Norden durch Tirol zu befördern, würde ich Herrn Dr. Büchler auch gerne mal zu dieser Fahrt einladen. Denn da würde es ihm vergehen…
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Heute ist der internationale Tag der Akzeptanz

Gerade wird in vielen Fahrergruppen auf Facebook der Link zu einer Petition geteilt, in der es, mal wieder, um das Thema „mehr Licht, mehr Sicht“ geht.
Also darum, dass Zusatzbeleuchtung an Lkw legal wird und somit sowohl Halter als auch Fahrzeugführer nicht mehr für zusätzlich angebaute Lämpchen bestraft werden können.

So steht in dieser Petition unter anderen folgendes:

Bedingt durch die vermehrten Unfallzahlen, gerade in der dunklen Jahreszeit, ist mehr Licht an LKW’s nicht von Nachteil, sondern erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr. Mehr Licht, mehr Licht, mehr Sicherheit.

Es kann nicht sein dass LKW Fahrer bestraft werden, weil sie versuchen die Sicherheit im Strassenverkehr, durch zusätzliche Beleuchtungseinheiten enorm zu erhöhen.

Gelesen in der „Mehr Licht, mehr Sicht“ Petition

Diese Petition wurde vom Ersteller vor fünf Tagen gestartet und hat mittlerweile knapp 5 100 Unterstützer. Also Unterzeichner.
Da gab es schon die ein oder andere Petition, die schlechter lief. Mehr Licht am Lkw polarisiert halt.

Kleines Detail am Rande: Dieses Bittgesuch wurde an „Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister“ adressiert. Das der bereits seit Wochen Geschichte ist und der neue Volker Wissing heißt, nein, nicht geschenkt.
Denn wer ein wirkliches Interesse an einer Sache hat und etwas ändern will, dem sollte so eine Verwechslung eigentlich nicht passieren.

Aber wieder zum eigentlichen Thema. Gaslampen mit Karbid gehören ja schon lange der Vergangenheit an. Wer also in heutigen Nächten einen ordnungsgemäß beleuchteten Lkw nicht wahrnimmt oder gar übersieht oder aus einem solchen nichts erblickt, sollte vielleicht mal zum Augenarzt gehen.
Dieses „mehr Licht, mehr Sicht“ klingt daher eher nach einer Pseudoausrede, um der Forderung nach mehr Zusatzbeleuchtung zusätzlichen Vorschub zu verleihen.

Lkw mit Zusatzbeleuchtung
Ein Lkw mit „Bling Bling“

Aber nichtdestotrotz schaue ich auch mal gern hin, wenn mir ein Lkw mit einigen Lampen mehr entgegenkommt. Die Betonung liegt hier auf „einige Lampen„. Denn zu viel Beleuchtung wirkt überbordend, ganz schlimm sind diese fahrenden Weihnachtsbäume. Da bekomme ich echt Augenkrebs.

Aber natürlich gibt es auch andere, gegensätzliche Meinungen. Eine Diskussion auf Facebook wurde zum Beispiel so begonnen:

Faire Löhne, Parkplätze, die Zustände an den Rampen, die Einhaltung des ArbZG… Es gibt so viel, wofür man sich starkmachen sollte. Aber nein, es wird eine Petition für Zusatzbeleuchtung gestartet.

Eine Meinung in einer „privaten“ Facebookgruppe

Ist doch eine völlig berechtigte Ansicht, der auch ich zustimme. Denn das fehlende Engagement vieler Fahrer für andere und je nach Sichtweise wichtigere Dinge kann und darf man kritisieren. Aber letztlich hat jede*r ihre oder seine Vorlieben.

Wenn aber in den Antworten auf obige Meinung hämisch gemeinte Ausdrücke wie „Elite“ oder „Oh Gott, schick Hirn“ geschrieben werden, denke ich, dass es bei solchen Kritikern zu mehr als dem eigenen Broterwerb auch nicht reicht.

Denn jede oder jeder hat unterschiedliche Auffassungen von dem Job, den sie oder er macht. Die einen mögen viele bunte Lämpchen, andere wollen verändern und der oder dem dritten reicht ein gutes Essen am Abend.

Da fällt mir ein, heute ist übrigens der internationale Tag der Akzeptanz.
Der Schauspieler Peter Ustinov, die älteren unter uns werden ihn noch kennen, sagte einmal:

Die Akzeptanz der Unterschiede ist Voraussetzung für die Überraschung von Gemeinsamkeiten.

Peter Ustinov (1921 – 2004)

Wird, glaube ich, mein Lieblingszitat für den Rest der Woche.

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