Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Kategorie: Ladung

Verschwiegenes Wissen kann teuer werden

Eine Spedition muss bei einem offensichtlichen Verlademangel 50% des Schadens tragen, der während des Transports aufgetreten ist. Das gilt auch dann, wenn die Spedition die Verladung nicht unmittelbar vorgenommen hat.
Auf dieses Urteil des Oberlandesgericht Hamm weißt die „Deutsche Anwaltshotline“ hin (Az: 18 U 126/11).

Im vorliegenden Fall ging es um die Zerstörung einer Bettfräsemaschine, die während des Transports einen Totalschaden erlitt. Die Ladung mit 15 Tonnen Gewicht wurde mit 15 Gurten befestigt. Zu wenig, wie der Lkw-Fahrer zwar erkannte, seinem Arbeitgeber aber nicht mitteilte.

Wenn nichts spezielles vereinbart wurde, haftet zunächst tatsächlich der Absender für Schäden, welche beim Transport entstehen, da er die Ladung verpackt. Jedoch war dem Lkw-Fahrer der Verlademangel schon vor dem Transport aufgefallen.
Das Gericht entschied, dass beide Seiten (Frachtführer und Absender) gleichermaßen Schuld am entstandenen Schaden sind.

Hier habe der Fahrer gegen seine Hinweispflicht verstoßen, erläutert die „Deutsche Anwaltshotline“. Das verschwiegene Wissen des Fahrers werde dem Spediteur zugerechnet, so das dieser, obwohl unmittelbar für die Verladung nicht verantwortlich, zur Hälfte haftet.
Der Spediteur meinte zwar, dass der Absender haftbar gemacht werden müsse für den Schaden, dass wies der Richter aber auf Grund der missachteten Hinweispflicht zurück.

Quelle: Fernfahrer Newsletter vom 05. 10. 2012
Tigges Rechtsanwälte zum gleichen Thema >>>

Kommentare geschlossen.

Fundstücke Teil LXII

Noch ein Bild zum Thema Ladungssicherung. Auch wenn es einige nicht so „eng“ sehen, für mich ist sowas eigentlich unbegreifbar.
Welche Mehrarbeit macht es, alle BigBags zu gurten?

Auch ich mag diese Art von Ladung nicht. Darüber habe ich bereits hier geschrieben – und ja, auch meine Säcke waren damals mehr schlecht als recht gesichert.
Aber auch dafür ist dieser Blog gut. Dank der Tipps von Mathias und Ralf weiss ich nun, wie es besser geht.

Bigbags gesichert

3 Comments

Morgenmuffel

Vor drei Wochen.

Mittwoch Morgen, halb acht. Ich stehe auf dem Parkplatz einer Firma etwas ausserhalb eines kleinen Dorfes, irgendwo zwischen Mailand und Turin. Entladen habe ich bereits am Nachmittag vorher.
Da sich die Fahrt zur der mir bereits mitgeteilten Ladestelle nicht mehr lohnte, blieb ich dort stehen. Es waren eh nur knapp dreißig Kilometer bis dahin.

Eigentlich wollte ich gegen sieben losfahren. Aber ich habe herrlich geschlafen und es war dermaßen ruhig in der Nacht. Also nutzt man manchmal die kleinen Freiheiten, die einem der Fernverkehr noch gibt – und sei es auch nur, eine halbe Stunde länger liegen bleiben zu können. Zumal es keiner mitbekommt. Die Firma ist schließlich weit weg.
Nicht so an diesem Morgen. Noch während ich die Vorhänge aufzog, erblickte ich einen Lkw mit einer wohlbekannten Farbgebung. Ein Kollege stand neben mir.

Tranig und noch etwas angeschlagen begrüßte ich ihn mit einem „Scheiße, ich hab verpennt!“ Gut, dass war ein wenig geflunkert. Aber wer gibt schon freiwillig zu, aus Bequemlichkeit nicht aus der Koje gekommen zu sein. Ausserdem war es eine Notlüge und die sind nicht nur zu dieser frühen Stunde durchaus mal erlaubt.
Unser kurzes Gespräch drehte sich um allgemeine Themen. Also wo kommst Du her und wo mußt Du hin. Nichts besonderes also. Aber genau richtig für mich. Kurz nach dem aufstehen ist Denken schwierig. Meist erzähle ich dann irgendeinen Müll.

Immerhin kannte mein Arbeitskamerad die Firma, in der ich laden mußte: „Kein Problem, ist leicht zu finden. Und ich glaube, dass Zeug was Du da bekommst, brauchste nicht mal gurten!“ Dann war es auch schon kurz vor acht und wir verabschiedeten uns.

Das Ankommen war wirklich einfach. Eine halbe Stunde später fuhr ich auf das Betriebsgelände. Nur das mit dem nicht sichern müssen, passte nicht so richtig. In einer großen Halle lagen viele Ballen mit synthetischen Fasern. Achtunddreißig davon sollte ich bekommen.
Nach knapp zwei Stunden war alles verladen und verzurrt. Also keine aufreibende Sache.

Achso, eines noch. Der erwähnte Kollege liest hier mit. Wenn Ihr Ihn mal treffen solltet, seit bitte nett zu Ihm. Er ist es nämlich auch.

Ladung

Kommentare geschlossen.

Fundstücke Teil LXI

Ach, da passiert schon nix. Die Paletten sind so schwer, die können überhaupt nicht rutschen. Ausserdem fahre ich immer langsam um die Kurven. Und überhaupt, die letzten drei Jahre ging es auch immer gut…

Da passiert schon nix

15 Comments

Vom suchen und finden

Es gibt Tage, die sind einfach nur Gülle. Oder was auch immer.

Früh um acht Arztbesuch. Oder wie man das nennt, wenn nur ein Rezept gebraucht wird. Ging fix, nach zehn Minuten war ich wieder am Auto. Der Zettel, eingeklemmt zwischen Wischer und Scheibe, fiel mir erst nach kurzer Fahrt auf.

Zweieinhalb Stunden später bin ich in der Firma. Der eigentlich vorgeladene Auflieger steht noch an irgendeiner Rampe. Natürlich leer. War klar. Kein Lagermensch weiss von etwas. Ist natürlich auch klar. Also auf in’s Disponentengroßraumbüro für den internationalen Fernverkehr.
Dort herrscht vormittägliche Betriebsamkeit. Ich teile meiner Lieblingswarenbeschafferin das Problem mit – einige Telefonate später kommt die Order, mich im Disponentengroßraumbüro für den nationalen Nah- und Fernverkehr zu melden.

Nach kurzer Wartezeit bringe ich mein Anliegen erneut vor. Die dortige Sachbearbeiterin erklärt mir nach kurzer Suche, dass die Papiere sicher schon im Lager seien. Ich soll mich da melden.
Gesagt, getan. Nun ist man auch im Lager auf der Höhe der Zeit. Es geht vorwärts.
Eine Stunde später ist der Auflieger mit drei Kunden beladen: In Gelsenkirchen, Wuppertal und Leverkusen. Was fehlt sind meine Spangurte. Und Antirutschmatten. Ach ja, die Schneeketten sind auch verschwunden.

Meine Suchaktion im Lager ist ohne Erfolg. Trotz Hilfe zweier Lagerleute bleibt das Zeug unauffindbar. Tja, ohne Arbeitshilfsmittel keine Abfahrt. Nun durfte meine Lieblingswarenbeschafferin wieder ran. Einige Anrufe später die Lösung: Am Morgen war ein Nahverkehrskollege der Meinung, die Kiste mit all den Hilfsmitteln würde auch gut auf dessen Auflieger passen. Wo die dann auch landete.
Am Nachmittag trudelte er ein. Natürlich war Ihm dieses Mißgeschick peinlich und es wäre in der morgendlichen Hektik passiert. Logisch das ich das glaube. Wie alles was man mir erzählt.

Bei keinen Kunden konnte ich heute entladen. Für mich ist das ärgerlich. Klar, auch für meine Disponenten. Nur ich stehe in einem öden Industriegebiet. Und darf den Abend in der Enge des Lkw verbringen. Das hätte ich heute auch anders haben können.

4 Comments

ÖBB auf Kollisionskurs mit Spedition Gartner

Der Friede zwischen der ÖBB-Gütersparte Rail Cargo Austria (RCA) und der Gartner KG in Lambach in Oberösterreich währte nicht ein Jahr. Vorige Woche zog die Staatsbahn im Streit um Überladungen von ÖBB-Zügen überraschend die Notbremse und stoppte die Zusammenarbeit am Donnerstagabend fristlos…

Weiter (externer Link) >>>

Kommentare geschlossen.

Ohne Kontrolle

Letzte Woche mit offenen Gefahrguttafeln quer durch halb Europa gefahren und das ohne eine Kontrolle. Selbst in Bayern und Tirol wurde ich ignoriert. Dabei ist man gerade in diesen Bundesländern eigentlich immer fällig.

offene tafel

7 Comments

Ein wenig Öl ist immer

Unter einer am letzten Freitag in der Nähe von Vicenza geladenen Maschine bildete sich im Laufe der Tage eine unansehnliche Ölpfütze – und das, obwohl laut des Verladers das gesamte Öl nach dem Testlauf wieder abgelassen wurde.
Schon erstaunlich, in welchen Ecken und Ritzen sich die Brühe versteckte.

Oel aus Maschine

3 Comments