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Vom suchen und finden

Es gibt Tage, die sind einfach nur Gülle. Oder was auch immer.

Früh um acht Arztbesuch. Oder wie man das nennt, wenn nur ein Rezept gebraucht wird. Ging fix, nach zehn Minuten war ich wieder am Auto. Der Zettel, eingeklemmt zwischen Wischer und Scheibe, fiel mir erst nach kurzer Fahrt auf.

Zweieinhalb Stunden später bin ich in der Firma. Der eigentlich vorgeladene Auflieger steht noch an irgendeiner Rampe. Natürlich leer. War klar. Kein Lagermensch weiss von etwas. Ist natürlich auch klar. Also auf in’s Disponentengroßraumbüro für den internationalen Fernverkehr.
Dort herrscht vormittägliche Betriebsamkeit. Ich teile meiner Lieblingswarenbeschafferin das Problem mit – einige Telefonate später kommt die Order, mich im Disponentengroßraumbüro für den nationalen Nah- und Fernverkehr zu melden.

Nach kurzer Wartezeit bringe ich mein Anliegen erneut vor. Die dortige Sachbearbeiterin erklärt mir nach kurzer Suche, dass die Papiere sicher schon im Lager seien. Ich soll mich da melden.
Gesagt, getan. Nun ist man auch im Lager auf der Höhe der Zeit. Es geht vorwärts.
Eine Stunde später ist der Auflieger mit drei Kunden beladen: In Gelsenkirchen, Wuppertal und Leverkusen. Was fehlt sind meine Spangurte. Und Antirutschmatten. Ach ja, die Schneeketten sind auch verschwunden.

Meine Suchaktion im Lager ist ohne Erfolg. Trotz Hilfe zweier Lagerleute bleibt das Zeug unauffindbar. Tja, ohne Arbeitshilfsmittel keine Abfahrt. Nun durfte meine Lieblingswarenbeschafferin wieder ran. Einige Anrufe später die Lösung: Am Morgen war ein Nahverkehrskollege der Meinung, die Kiste mit all den Hilfsmitteln würde auch gut auf dessen Auflieger passen. Wo die dann auch landete.
Am Nachmittag trudelte er ein. Natürlich war Ihm dieses Mißgeschick peinlich und es wäre in der morgendlichen Hektik passiert. Logisch das ich das glaube. Wie alles was man mir erzählt.

Bei keinen Kunden konnte ich heute entladen. Für mich ist das ärgerlich. Klar, auch für meine Disponenten. Nur ich stehe in einem öden Industriegebiet. Und darf den Abend in der Enge des Lkw verbringen. Das hätte ich heute auch anders haben können.

4 Comments

  1. Ralf
    Ralf 18/09/2012

    Hätteste mal bei uns geladen, hätteste ne Tour nach Rockensußra bekommen. Wobei ich jedoch bezweifele das du 20 Tonnen gepresste Schraubverschlüsse von Hand abladen willst, oder!? 😀

  2. Stefan
    Stefan 18/09/2012

    Dazu fällt mir ein Spruch ein, der lange Zeit bei uns im Büro hing:

    Und wieder ist ein Tag vollbracht,
    und wieder ist nur Mist gemacht.
    Lebt wohl ihr sorgen,
    leckt mich am Arsch bis Morgen.
    Und Morgen mit dem selben Fleiße gehts wieder an den selben Scheiße!

    Schöne Grüße an alle, und lasst euch nicht zu sehr stressen auf der Arbeit…

  3. maik
    maik 18/09/2012

    @Ralf: Rockensußra. Allein der Name klingt nach Freiheit und Abenteuer. Thüringen halt. Um da hinzufahren, würde ich 40 Tonnen Schraubverschlüsse mit der Hand abladen 🙂

    @Stefan: Auf den Punkt gebracht.

  4. SpaceFalcon
    SpaceFalcon 18/09/2012

    Schneeketten jetzt schon….

    Der Kluge Mann baut vor 🙂

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