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Kategorie: Ärgerliches

Nach uns die Sintflut

Müll und Abfall wurde auf einem rasthof verteilt und liegen gelassen

Gesehen auf einem Parkplatz an der A9 zwischen Nürnberg und München. Ich verstehe nicht, wie Leute so gleichgültig sein können. Und auch so egoistisch den Leuten der Autobahnmeisterei gegenüber. Denn die müssen den Müll wegräumen.

Ist es wirklich so schwer, sich auf die selbstverständlichsten Dinge zu besinnen? Wie hier seinen Unrat selbst zu entsorgen? Die nächsten Abfallbehälter waren keine zehn Meter weit weg. Das hat doch auch was mit Erziehung zu tun. Oder irre ich mich da?
Aber vielleicht bin ich auch nur alt. Das kann auch sein.

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Zwei Kaffee zum Preis von einem

Letzte Woche in einem Bäckerladen mit angebauten Ladenlokal. Die Preise dort sind arg hoch, trotzdem ist es da immer ziemlich voll.
Ältere Leute treffen sich da zum Kaffeeklatsch, durchfahrende Außendienstler, Handwerker oder Lkw-Fahrer wie ich halten da kurz, um ein bissel was für unterwegs einzukaufen und mitzunehmen.

Ich bestellte einen großen Kaffee. Die Bedienung machte den fertig und will den Plastikdeckel auf den Becher drücken.
Ich sagte: „Nee, alles gut. Das mache ich lieber selber„. Mag es halt nicht, wenn fremde Leute etwas anfassen, was ich kurz darauf an meinen Mund nehme.

So versuchte ich also, den Deckel auf den Becher zu würgen. Irgendwie klappte das aber nicht. Vorne gedrückt, hinten gepresst, mit beiden Händen nach unten gequetscht. Alles umsonst. Der Verschluss wollte nicht auf das Gefäß.

Dann, oh Hilf, knickte der Becherrand oben um, da hab ich wohl ein bissel zu sehr gedrückt, und im selben Augenblick fällt der Becher um. Die ganze Kaffeebrühe floss einmal quer über den Tresen.
Toll, da stand ich da ohne Kaffee. Die Leute guckten mich alle an, war mir schon ein wenig peinlich.

Sagte die Bedienung: „Aber das macht doch nichts. Das ist schon anderen passiert. Ich mache Ihnen schnell einen neuen Kaffee. Den müssen Sie auch nicht bezahlen„.
Dann schaut die so über mein Missgeschick: „Das ist ja auch der falsche Deckel. Sie brauchen einen größeren„. Ich: „Keine Ahnung. Den hab ich eben von Ihnen bekommen„.

Sie machte mir also einen neuen Kaffee und fragte, ob sie den Deckel nicht lieber selbst drauf machen soll. Ich so, „Joa. Besser ist das„.

Ja. Meine Erlebnis in einem Bäckerladen. Vor allen Leuten klatschte mir ein voller Becher um und der Inhalt floss einmal quer übern Tresen.
Aber na ja, kann passieren. Und auch wenn ich dort ab und an halte, aber mich kennt da eh niemand.

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Es gibt ja nicht schon genug Stau

Heute Vormittag auf der A3 bei Höchstadt. In einer Baustelle wie es sie überall gibt, säbelte ein Wohnmobil von nen Lkw den linken Spiegel ab. Passiert öfter wie man denkt.
Ich versteh eh nicht, weshalb sich Reisemobilisten selbst auf engsten Spuren an einen Lastwagen vorbei quälen müssen. Denn die haben doch eigentlich Urlaub, was hetzt solche Leute?

Also. Lkw steht rechts, Wohnmobil steht links, die beiden Fahrer davor und diskutieren. Und dahinter etliche Kilometer Stau. Kann man sich nicht ausdenken.

Wieso machen die keine Fotos, merken sich den ungefähren Standort und fahren dann weiter? Stellen sich in die nächste Pannenbucht, diskutieren das da aus und rufen von dort die Polizei?
Klar, könnte mir eigentlich egal sein, war in der Gegenrichtung unterwegs. Aber man macht sich halt so seine Gedanken.

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So fängt man Punkte

Seit zweieinhalb Jahren müssen Lkw-Fahrer, also auch ich, an einer Grenze oder bei der erstmöglichen Alternative manuell das Ländersymbol des gerade befahrenen Landes erfassen.

Das muss man sich so vorstellen. Fahre ich in der früh bei Nürnberg los, bestätige ich in einem Menupunkt im digitalen Tachographen „Beginn Land D„. Also Deutschland.
Stunden später bei der Einfahrt nach Österreich halte ich kurz in Kiefersfelden und gebe „Beginn Land A“ ein. A wie Österreich. Auf dem Brenner dann „Beginn Land I“ und zum Fahrtende irgendwo bei Brescia oder Bergamo schließlich „Ende Land I„.

Ausgenommen davon sind nur Fahrzeuge, in denen die neue Generation von Fahrtenschreibern verbaut ist, dem sogenannten intelligenten Tachographen 2.0.
Die zeichnen dank GPS-Technologie jeden Grenzübertritt automatisch auf und sind in Lkw zu finden, die seit Ende August letzten Jahres zugelassen werden.

So viel zur Theorie. Jetzt zur Praxis.
Die ist so, wie es bei Kiefersfelden Richtung Deutschland oft abläuft. Viele Kolekas aus Osteuropa, und ja, dass machen auch deutsche, fahren durch die Kontrollstelle der Bundespolizei, bleiben hundert Meter weiter auf dem Standstreifen stehen, um eben die Ländereingabe im Tacho vorzunehmen.

Das mit „erstmögliche Alternative“ eine „geeignete Stelle“ und kein „Standstreifen“ gemeint ist, kapieren die nicht. Zumal es diese „geeignete Stelle“ sogar direkt am Grenzübergang gibt, nämlich auf dem Rasthof gleich nebenan.
Aber logo, der besteht ja aus Lava. Also muss das auf der Autobahn gemacht werden.

Aber mehr noch. Nach der Eingabe fahren die los, ziehen fast aus dem Stand links rüber. Ob von hinten was kommt? Scheiß egal.

Richtung Tirol ist es übrigens ähnlich. Die fahren durch die Engstelle der Blockabfertigung, bleiben auch danach auf dem Standstreifen stehen, um eben „A wie Österreich“ zu bestätigen.
Hat sich halt so eingebürgert.

Nun zu Heute. In der früh fahre ich da durch. Den Tacho hab ich schon kurz vorher beim tanken in Kufstein umgestellt. Wie bereits geschrieben, überhaupt kein Problem.
Steht wieder einer auf dem Standstreifen. der gerade auf die rechte Spur ziehen will. Ich fahre links rüber, gleichzeitig kommen vom Rasthof zwei Lkw auf die Autobahn. Beide von einer Firma, polnische Kennzeichen.

Da bleib ich natürlich erstmal links. Zumindest so lang, bis ich zwischen beiden wieder rechts rüber kann. Ist ja Überholverbot für Lkw.
Jetzt macht der hintere natürlich zu, kam ich nicht rüber. Der vordere gibt auch Gas.

So quäle ich mich an beide vorbei, blinke schon um zu zeigen, dass ich wieder auf die rechte Spur will. Aber Sturheit siegt.
Dann war ich auch am ersten Lkw vorüber, ziehe nach rechts. So weit, so gut.

Überholt mich der erste Pkw, der zweite, der dritte. Danach ein Motorrad, der Fahrer guckt aufs Nummernschild, gibt wieder Gas. War natürlich die Polizei.

Tja, so leicht fängt man Punkte. Denn einen gibt es mit Sicherheit. Und diese Begebenheit kann ich der Bußgeldstelle genau so schreiben. Denn genauso ist es passiert.
Das wird die aber nicht jucken. So wie es der Bundespolizei nicht interessiert, dass in Sichtweite von denen zig Mal am Tag Lkw regelwidrig auf einem Pannenstreifen halten.

So gibt es halt für mich nen Punkt in Flensburg und eine saftige Geldstrafe. Bin ich natürlich schon etwas bedient.

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Es rappelt die Kiste

Selbstverständlich kann man den ganzen Tag mit Kolekas zusammensitzen, sich bereden, besprechen, beraten. Das stärkt die Kameradschaft und, kleiner Nebeneffekt, so ein eigentlich öder Feiertag geht dann auch ganz fix vorüber.

Nur das dann Abends ab neun die Bude läuft, weil Batterien geladen werden müssen oder warum auch immer, ist dann aber schon ein bissel rücksichtslos.
Denn das Leute um drei in der früh los wollen müssen, scheiß egal.

ein lkw der marke man parkt mit laufenden motor auf einem parkplatz

Ich glaube, in keiner anderen Berufsgruppe gibt es so viele Deppen, wie in meiner.

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RIP unbekanntes Tier

Letzten Donnerstag gerade erst die Blende unterm Einstieg gewechselt und schon…

…nächster Schaden. Was ein Scheißdreck.

Schaden am Lkw nach wildunfall. Das Tier verstarb.

Nur dieses Mal bin ich unschuldig. Denn so sieht es aus, wenn Montagfrüh um halb zwei ein Tier meinen Weg kreuzt. Ob Bieber, Dachs, kleines Reh?
Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Passiert ist es auf der A9 kurz vor Hilpoltstein.

Hab, wenn überhaupt, nur einen kurzen Schatten oder ähnliches gesehen und dann krachte es auch schon vorn links.
Ich hörte noch, wie ein paar Teile weg flogen, hielt kurz auf dem Standstreifen und dann sah ich das Dilemma.

Bin dann weiter zum nächsten Parkplatz gefahren und hab währenddessen mit der Polizei telefoniert.
Wildschaden, muss man ja melden.

Die Streife, die relativ fix kam, erzählte mir, sie hätten die Strecke abgefahren und die Reste von der Autobahn entfernt. Was es war, konnten die aber auch nicht sagen.
Verständlich, ich würde mir den Klumpen auch nicht näher betrachten.

Der Polizeibericht wird mir zugeschickt, kann ich Freitagabend aus meinem Briefkasten nehmen. Kurze Erklärung für die Versicherung schreiben, dass alles bekommt dann nächste Woche mein Chef.

Aso. Durfte noch zehn Euro zahlen. Als Zahlgrund steht auf der Quittung „33 Kostenrechnung„. Was auch immer das bedeutet.
Na ja, bekommt auch mein Boss.

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Keine Änderung

Nochmal zum vorhergehenden Beitrag mit der Auseinandersetzung zwischen Mazur und „seinem“ Fahrer. Hier die Meinungsverschiedenheit aus Sicht des Lohnabhängigen:

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Von diesem Vorfall mal abgesehen. In den ersten Wochen des Jahres hab ich wirklich wenig tiefblaue Lkw gesehen. Mittlerweile aber wieder mehrmals täglich.
Und auch wenn die jetzt neutral unterwegs sind, also ohne Beschriftung. Aber die fallen schon auf:

lkw mercedes actros der firma lukmaz / agmaz aus polen in neutraler lackierung

Aufträge scheinen die also genug zu bekommen.

Ach ja. Hier noch ein Bericht, der auf Missstände hinweist.

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Diese Dokus laufen irgendwie immer gleich ab: Fahrer beschreiben ihren Job, ein belgischer Polizist oder niederländischer Gewerkschaftler spricht diese vor laufender Kamera an und dann wird gezeigt, wie ein Chauffeur seine Wäsche am aufgeklappten Kühlergrill trocknet oder seine Kollegen ihr Essen auf einem dreckigen Auflieger zubereiten.

An der dargestellten Situation wird sich aber nix ändern. Niemals. Denn das Logistikgewerbe in Deutschland Europa ist so kaputt.
Kunden und Endverbraucher wollen nichts zahlen, erwarten aber Premium-Service. Transporteure konkurrieren untereinander und unterbieten mit Dumpingpreisen ihre Mitbewerber.

Leidtragende sind die Leute ganz unten in der Logistik. Also Fahrer, besonders die, die für Speditionen aus MOE-Staaten unterwegs sind, oder die Be- und Entlader in irgendwelchen Großlagern.
Arbeiten für nen Hungerlohn, bis die Knochen kaputt sind. Von fairer Bezahlung weit entfernt.

Hauptsache Transport bleibt billig. Ist halt nur eine Dienstleistung. Das die Kosten woanders eingespart werden? Egal.

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WildOst in Schwaben. Mazur dreht wieder am Rad.

Gerade mal ein Jahr ist es her, da stellten Fahrer der polnischen Spedition „Luk Maz“ auf dem Rasthof Gräfenhausen bei Darmstadt die Lkw ihres Arbeitgebers ab und fuhren nicht weiter.
Der Grund waren schlechte Arbeitsbedingungen und ausbleibende Lohnzahlungen. So hatten viele Fahrer nach eigenen Angaben seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen.

Nach mehreren Wochen Auseinandersetzung bekamen die Fahrer ihr Geld. Allerdings wohl nicht von der polnischen Spedition – sondern von Auftraggebern, die ihre Ware freikauften.

Jetzt steht Lukasz Mazur, der Spediteur, erneut im Fokus von Ermittlungen. Diesmal geht es um einen gewalttätigen Vorfall an einer bayerischen Raststätte.
Ein 31-jähriger usbekischer Fahrer weigerte sich am Rasthof Burgauer See weiterzufahren:

Da er keine Gehaltszahlungen mehr empfangen hatte, rief er seinen Chef an und reichte telefonisch seine Kündigung ein“, berichtete die Polizei der VPI Günzburg. Am frühen Samstagmorgen sei der 41-jährige Unternehmenschef „zusammen mit einem Ersatzfahrer und einem weiteren Mitarbeiter“ an der Rastanlage eingetroffen, „um die Weiterfahrt des Lkw zu gewährleisten“. Hierbei habe es „eine körperliche Auseinandersetzung“ gegeben.

JETTINGEN-SCHEPPACH BAB A8. Am Freitagabend parkte ein 31-jähriger usbekischer Kraftfahrer seinen Sattelzug auf der Rastanlage Burgauer See.
Da er keine Gehaltszahlungen mehr empfangen hatte, rief er seinen Chef an und reichte telefonisch seine Kündigung ein.

Am frühen Samstagmorgen traf der 41-Jährige Unternehmenschef der polnischen Logistikfirma, zusammen mit einem Ersatzfahrer und einem weiteren Mitarbeiter an der Rastanlage ein, um die Weiterfahrt des Lkw zu gewährleisten.
Hierbei kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen dem ehemaligen Angestellten und dem Unternehmenschef, in dessen Verlauf ein Klappmesser und ein Reizstoffsprühgerät zwischen den Streitenden zum Einsatz kam.

Die hinzugerufenen Streifen von der Verkehrspolizei Günzburg und der Polizeiinspektion Burgau konnten die leicht verletzten Kontrahenten widerstandslos festnehmen. Sie wurden im Anschluss in einem Krankenhaus medizinisch versorgt.

Nach Hinzuziehung des Kriminaldauerdienstes wurde gegen beide Männer ein Ermittlungsverfahren aufgrund des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet.
Der Unternehmensleiter musste eine Sicherheitsleistung im mittleren vierstelligen Bereich entrichten. Anschließend wurden beide entlassen.

Der Beschuldigte Unternehmer war bereits in der Vergangenheit in ähnlichen Fällen Erscheinung getreten. Für Furore sorgte vergangenes Jahr am Karfreitag ein Vorfall auf der BAB A5 beim Darmstadt.
Dort war ein gepanzertes Fahrzeug mit polnischen Sicherheitsdienstmitarbeitern „Rutkowski Patrol“ auf einem Autobahnparkplatz eingetroffen um die Sattelzüge der dort streikenden Fahrer zurückzuführen.

Dieser Fall hatte einen größeren Polizeieinsatz zur Folge.
Das polnische Unternehmen bedient sich laut Medienberichten wohl des Öfteren dieser „Privatmiliz“ welche ins Ausland geschickt wird um „frustrierte Fahrer zur Vernunft zu bringen“. In der Hessenschau wurde damals ausführlich über den Vorfall berichtet. (VPI Günzburg)

Pressemitteilung der VPI Günzburg

Der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema berichtet auf Facebook, Mazur habe den Lkw aufgebrochen und den Fahrer mit Pfefferspray angegriffen. „Der Fahrer dachte wirklich, dass er sterben sollte“, sagte Atema, nachdem er zu dem Opfer gefahren war.
Der attackierte Usbeke soll sich mit einem Messer gewehrt haben. Auch gegen ihn wird laut Polizei ermittelt.

ein lkw der polnischen spedition Lukmaz / Agmaz. deren chef sorgt wieder für schlagzeilen
Wer diese Aufschrift nicht mehr sieht, keine Sorge. Die fahren immer noch quer durch Europa. Nur ohne Logo, komplett neutral.

Die Frankfurter Rundschau berichtet, der Fahrer hatte in Italien Pastasaucen geladen und sollte sie zu einem Logistikzentrum von Aldi-Süd bringen. Dabei hieß es vor kurzen, Lieferanten von Aldi-Süd sollen keine Aufträge an Mazur-Firmen erteilen.

Hierzulande macht man sich Gedanken über prekäre und ausbeuterische Arbeitsbedingungen in Asien oder Afrika. Wenn so etwas aber vor unserer Haustür geschieht, kommt überwiegend Achselzucken.
Nee, es geht nicht um Geschenke, sondern um Fairness für Arbeiter, hier Lkw-Fahrer, die für Speditionen aus MOE-Staaten unterwegs sind.

Solche WildOst-Transporteure wie Lukmaz/Agmaz sollten von den um ihre Außenwirkung bedachten westeuropäischen Firmen nicht mehr beauftragt werden. Oder nur, wenn sie ihren Mitarbeitern faire Arbeitsbedingungen bieten.

Das das leider nicht funktioniert, sieht man am Beispiel Aldi-Süd. Trotzdem darf sich gewundert werden, dass ein Unternehmer monatelang damit durchkommt, ohne rechtlich belangt zu werden.
Es wird wahrhaftig Zeit, dessen Tätigkeit zu beenden.

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