Wenn ich einen großen Kaffee für mehr als vier Euro bestelle und der massige Becher ist nur halb voll, dann ist das doch schon eine Mogelpackung?
Aber gut. Vielleicht sehe ich das auch falsch und es ist auch nur eine harmlose Veräppelung.

Wenn ich einen großen Kaffee für mehr als vier Euro bestelle und der massige Becher ist nur halb voll, dann ist das doch schon eine Mogelpackung?
Aber gut. Vielleicht sehe ich das auch falsch und es ist auch nur eine harmlose Veräppelung.
Das Bild ist nicht von mir und wer diese ungewöhnliche Parkstellung fotografiert hat, weiß ich auch nicht. Aber ich finde es reizvoll und es wäre doch schade, wenn es wieder in der Versenkung von Facebook verschwindet. Also sorry für das einfach so weiter veröffentlichen.
Ja, die Parksituation sieht nicht schön aus. Aber so ist das eben, wenn die Zeit voll ist und du schon zehn Parkplätze angefahren hast. Denn irgendwo muss man stehen bleiben. Deshalb müsste man den Fahrer eigentlich für seinen Einfallsreichtum bewundern.
Eigentlich wollte ich zum „Tatort Gräfenhausen“ gar nix groß schreiben. Denn über die Aktion vom Karfreitag, die der Inhaber von „Luk Maz“ da auf diesem Rasthof zwischen Frankfurt und Darmstadt veranstaltet hat, wurde ja auch in überregionalen Zeitungen und Fernsehstationen genügend berichtet.
Aber drei Leser haben mir Mails geschickt, in denen sie darauf hinweisen. Danke an Marko, Sebastian und Peter. Und auch in einem Kommentar wurde darauf verwiesen.
Aber kurz zur Einordnung:
Fahrer der polnischen Firmengruppe „Luk Maz“ (Lukasz Mazur) und „Agmaz“ (Agniezka Mazur) haben vor knapp zwei Wochen ihre Lkw aus Protest an mehreren Stellen in Europa abgestellt.
Übrig geblieben ist aber wohl nur noch die Raststätte Gräfenhausen-West an der A5 in Südhessen.
Ein weiterer Streik auf dem Autohof Sadobre bei Sterzing in Südtirol wurde Anfang letzter Woche von italienischen Behörden aufgelöst.
Der Grund für den Ausstand sind schlechte Arbeitsbedingungen und ausbleibende Lohnzahlungen. So haben viele Fahrer nach eigenen Angaben seit Januar kein Gehalt mehr bekommen.
Die Firmengruppe, zu der auch ein weiteres Transportunternehmen mit dem Namen „Imperia sp.z.o.o.“, gehört, ist mit mehreren hundert Lkw eine ziemlich große Nummer im polnischen Transportgewerbe.
Ich selbst fand es letzte Woche schon beachtlich, dass solch ein Streik überhaupt stattfindet. Denn wie ich letztes Jahr schon geschrieben habe…
Denn wirklicher Widerstand ist in der Fahrerschaft fast ein Fremdwort. Logo. Denn einen Einfluß von Gewerkschaften gibt es bei uns Fahrern kaum. Man kann durchaus sagen, dass unsere scheinbare Unabhängigkeit uns nicht gerade zu fanatischen Gewerkschaftsanhängern macht.
Hier im Blog vor einem Jahr vor
…ist es eigentlich ungewöhnlich, dass sich Fahrer zu solchen Aktionen zusammen finden. Denn gerade Osteuropäer oder Asiaten sind auf ihre Jobs angewiesen.
Asiaten? Klar! Denn auch Polen fahren für Firmen wie „Agmaz“ nicht mehr. Denn polnische Fahrer kennen mittlerweile auch ihre Rechte.
Usbeken und Georgier, also die, die hauptsächlich dort fahren, werden dagegen mit Dienstleistungverträgen abgespeist. Das sind eine Art Honorarverträge, für den die scheinselbstständigen Fahrer kein Gewerbe anmelden müssen.
In Polen nennt man diese Kontrakte auch „Müllverträge„, und werden kritisiert. Denn die Fahrer bekommen nur Geld, wenn sie einen Auftrag ausführen. Also fahren.
Außerdem bieten diese Dienstleistungsverträge bei sozialer Absicherung, Kündigungsschutz und Sozialbeiträgen wesentlich weniger Schutz wie reguläre Arbeitsverträge.
Verursachen sie Schäden, also am Lkw oder der Ladung, werden ihnen oft drei- bis vierstellige Beträge vom Lohn abgezogen. Was anschließend übrig bleibt, kann sich jeder selbst ausmalen.
Normalerweise sollte es ausgeschlossen sein, dass Fahrer so ausgebeutet werden. Denn es gibt Gesetze, die das eigentlich verhindern sollen. Zumindest in der Theorie ist das gut organisiert.
Fahren die zum Beispiel in Deutschland, steht ihnen der deutsche Mindestlohn zu, in den Niederlanden der niederländische u.s.w.
Nur soll es wohl auch Firmen geben, die Modelle gründen, mit denen Fahrer ausgenutzt werden. Tja. Und dann fehlen eben die Kontrollen, die dafür sorgen sollen, dass solche Gesetze eingehalten werden.
So viel dazu und jetzt zum letzten Freitag.
Da kommt der Pole Lukasz mit einer angeheuerten Söldnertruppe angerauscht, um in einem anderen Staat sein Faustrecht durchzusetzen. Das sieht so aus, die streikenden Fahrer von den Lkw zu vertreiben und neue, in Transportern mitgebrachte Fahrer einzusetzen, die mit den Lkw weiterfahren sollen.
Irgendwo habe ich allerdings gelesen, die hätten sich geweigert, als Streikbrecher gegen ihre eigenen Kollegen zu fungieren. Aber keine Ahnung, ob das wirklich so war.
Also. Der Besitzer eines Transportunternehmens und eine Söldnertruppe wollen auf diese Art Lkw-Fahrern erklären, dass sie auf EU-Vorschriften husten.
Sorry, aber für mich läuft sowas unter, keine Ahnung, wie ich es ausdrücken soll. Vielleicht „Clan-Struktur„? Auf jeden Fall nicht unter normaler Kommunikation.
Die Söldner-Truppe nennt sich übrigens „Rutkowski Patrol„. Deren Boss, Krzysztof Rutkowski, ist in Polen ziemlich prominent, tritt dort als selbsternannter Ermittler im TV auf.
Von 2003 bis 2004 war er auch Abgeordneter im Europäischen Parlament.
Seine Leute, also die „Rutkowski Patrol„, sehen aus wie aus einer FBI-Einheit geklont. Sturmhauben, schwarze Westen, ein metallener Stern um den Hals. Ziemlich gruselig.
Ein Video zeigt in Teilen, also nicht komplett, die Anfahrt der Rutkowski Leute.
Gedreht und veröffentlicht wurde es von einem Kanal, der sich „Patriot24.tv“ nennt. Ob der mit Rutkowski in Verbindung steht, weiß ich nicht. Aber ich nehme es mal an.
Wie Lukasz Mazur, also der Spediteur, tickt, sieht man übrigens hier:
Kennzeichen des Lkw (WGM), Grodzisk Mazowiecki. Dort ist der häufigste Sitz von Leasinggesellschaften in Polen. Mehrere Großflotten sind dort registriert, z.B. auch von Girteka oder Demotrans. Das Teil in dem Video und wohl auch der Rest seiner Flotte ist/sind demnach im Besitz einer Leasingbank.
Damit dürfte Lukasz jetzt ein Problem haben. Weniger Umsatz, Leasingraten werden fällig. Und der Gesellschaft ist es egal, ob irgendwo in Deutschland Lkw von „Luk Maz“ oder „Agmaz“ auf einem Rasthof rum stehen. Die will nur, dass die Raten bezahlt werden.
Hoffentlich fällt der mit seinem Firmengeflecht auf die Schnauze.
Und auch die Auftraggeber sollten müssen Verantwortung für die Arbeitsbedingungen im Transportgewerbe zeigen. Denn wie kann es sein, dass z.B. Sennder, ein hochgelobter „Sofa-Spediteur“, der als „Start-Up“ über eine Milliarde an Geldern eingesammelt hat, sich dieser Verpflichtung bisher entzieht?
Diese Fahrer dagegen vegetieren über Monate in ihren Kisten, müssen sich mit Dumpinglöhnen zufrieden geben, sind also auf jeden Euro, Złoty oder georgischen Lari angewiesen und fahren für eine Firma, die ein System aufgebaut hat, mit dem diese Fahrer nur ausgenutzt werden.
Kein Wunder, dass die rebellieren. Und statt mit einem Geldkoffer zu kommen, um die Leute wenigstens teilweise zu entschädigen, bringt man Söldner mit. Dafür hat die Spedition dann Kohle über?
Das erinnert an frühkapitalistische Zustände: Arbeiter werden brutal ausgebeutet und wenn es sein muss, auch gnadenlos niedergeknüppelt.
Aber egal wie diese Aktion ausgeht. Die Machenschaften einiger „Spediteure“ werden endlich öffentlich gemacht und Auftraggeber überlegen sich hoffentlich, mit wem sie da eigentlich zusammen arbeiten.
Erst taucht am Anfang der Woche ein Dashcam-Video auf, in dem zu sehen ist, wie sich der Fahrer eines Begleitfahrzeuges und eine Lkw-Fahrerin gegenseitig abschießen und gestern tritt ein Lasterfahrer einem am Boden liegenden Demonstranten in den Bauch.
War ja richtig was los diese Woche. Aber mal ernsthaft. Manchmal bin ich ja auch ein bissel erzürnt, wenn mir jemand mit seiner Fahrerei auf den Sack geht. Also so, wie es anderen mit mir auch ergeht. Aber die Aktionen in dem Video sind schon heftig. Da sind beide etwas arg angespannt.
Und zu der Trittaktion von gestern? Ich habe Verständnis für Ungeduld. Ja selbst für Wut. Aber Selbstjustiz in Form von Körperverletzung? Nee, geht gar nicht und ist null zu tolerieren.
Ach ja. Morgen ist ja ein großer Streiktag. Deshalb hat Verkehrsminister Wissing die Länder gebeten, von Kontrollen des Lkw-Fahrverbots am heutigen Sonntag abzusehen.
Begründung? Gefährdung der Lieferketten.
Kannste dir nicht ausdenken…
Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt haben angekündigt, dieser Bitte nachzukommen. Wie freundlich.
Wissing selbst schreibt dazu:
Ich habe den Ländern wegen des umfassenden Streiks geraten, an diesem Sonntag keine Kontrollen der Fahrverbote für Lkw durchzuführen. Menschen sollen nicht unter dem Arbeitskampf leiden. Es wird aber massive Auswirkungen auf Verkehr und Logistik geben“
Verkehrsminister Wissing
Menschen sollen nicht unter dem Arbeitskampf leiden? Ich als Lkw-Fahrer zähle für Wissing also nicht als Mensch? Soll ich jetzt auch Sonntags arbeiten, um Gewinne von Unternehmen zu sichern? War irgendwie eine krude Idee.
3 CommentsFährst rein nach Tirol, stehst im Stau:
Fährst raus aus Tirol, stehst auch im Stau:
Aber sind ja nur noch zwanzig Kilometer bis Kiefersfelden.
3 CommentsBrenner-Autobahn, Italien. Lkw-Überholverbot auf der gesamten Strecke.
Überholt werden dürfen nur überbreite, überlange, überschwere Transporter, an denen ein Blinklicht blinkt. Denn die dürfen nur sechzig fahren. Sollte unter den dort fahrenden eigentlich bekannt sein.
Heute früh ganz vorn ein überlanger „Gruber“, dahinter eine lange Schlange Lkw. Denn wenn der erste hinter dem Schwerlaster nicht überholt, dürfen auch die hinterherfahrenden nicht vorbei ziehen.
Also. Hinter dem „Gruber“ ein polnischer Lkw, “Heinzel“ oder „Hensel“ Spedition. Ich weiß nicht mehr genau, was da dran stand.
Der fuhr brav hinterher, machte keine Anstalten, vorbeifahren zu wollen.
Dann irgendwann fangen natürlich von weiter hinten andere Fahrer an zu überholen. Nicht jeder hat viel Zeit. Manchen pressiert es halt.
Schließlich war ich hinter dem Polen, habe dann auch beide überholt. Also „Heinzel-Hensel“ und den „Gruber“.
In Höhe von dem Polen schau ich kurz rüber, sehe ein kleines schmächtiges Männchen mit mandelförmigen Augen am Steuer sitzen.
Keine Ahnung wo der Fahrer herkam. Vorderasien, Hinterasien, Mittelasien? Der arme Kerl verstand die Welt nicht mehr.
Ihm wurde bestimmt gesagt, überhole bloß nicht auf der Brennerautobahn. Denn das kann teuer, teuer, teuer werden. Und Dein Führerschein ist auch weg.
Dann macht er es eben nicht. Auch wenn er hätte überholen dürfen. Nämlich den „Gruber“.
Hach. Das arme Männchen aus Vorder,- Mittel,- Hinterasien.
Wird von hinten mit Hupe und Lichthupe malträtiert und weiß nicht mal wieso. Was tut man denen bloß an.
Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.
Artikel 17 des Grundgesetzes
Ja, so steht es im Grundgesetz. Und zwar seit mehr als vierzig Jahren.
Also eine Art von gelebter Demokratie. Finde ich. Denn dieser Artikel garantiert mir, mich für meine Interessen einsetzen zu dürfen und auch aktiv am Geschehen teilnehmen zu können. Sei es auf irgendwelchen Demos, bei Wahlen oder auch in öffentlichen Medien.
Mittlerweile ist es sogar noch einfacher. Denn seit September 2005 gibt es die Möglichkeit, sein Anliegen direkt über die Internetseite des Deutschen Bundestages oder auch über andere private Internet-Plattformen einzureichen.
So ist es relativ easy, eine eigene Petition zu starten oder auch blitzschnell und kostenlos mit einer Online-Unterschrift eine Sache zu unterstützen, die man für unterstützenswert hält.
Über den Sinn oder auch Unsinn solcher Petitionen will ich hier und jetzt aber gar nicht diskutieren. Das können andere sicher besser und vielleicht auch sinnvoller.
Nur so viel: Nicht wenige Leute haben ihre eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit. Um diese zum Erfolg zu verhelfen, wird eben mal fix eine Petition eingerichtet. Denn wie bereits geschrieben, dazu reichen ein paar Mausklicks, auf OpenPetition, change.org oder gleich auf der Webseite des Deutschen Bundestages.
Ich selbst habe bisher nur zwei oder drei Petitionen mitgezeichnet. Also online unterschrieben. Bei der einen ging es um „Systeme zur Beseitigung von Wassermassen und Eisplatten auf Lkw„.
Das ist nicht nur eigentlich ein wichtiges Thema. Denn wir wissen es doch alle. Bei Minustemperaturen krachen immer wieder Eisbrocken von Anhänger- oder Aufliegeraufbauten auf die Straße und landen, wenn es Scheiße läuft, auch mal auf Pkw, Lkw oder Fußgänger. Genau das will doch echt niemand.
Diese Petition wurde übrigens von Christian Rumpf initiiert, Das war im Februar 2015, also vor genau acht Jahren.
Das Ergebnis damals? 315 Mitunterzeichner! Dreihundertfünfzehn! Tolles Ergebnis. Das „toll“ übrigens ist Sarkasmus. Nur gilt der nicht dem Christian Rumpf. Aber dazu etwas mehr weiter unten im Text.
Eine der anderen wenigen Petitionen, die ich mitgezeichnet oder von mir aus auch unterschrieben habe, läuft gerade jetzt. In der fordert der Initiator, Jörg Schwerdtfeger, den „Ausbau von Parkplätzen für Lastkraftwagen„. In diesem Gesuch wird „eine sofortige Parkplatzerweiterung für Lastkraftwagen (Lkw) und damit bessere Möglichkeiten für Kraftfahrer, eine vernünftige und ungestörte Pause einzulegen“, gefordert.
So ein Einsatz eines einzelnen für uns Fahrer ist doch toll. Denn mal ehrlich, diese kack Parkplatznot ist eine der übelsten Probleme die uns Lkw-Fahrer nicht nur derzeit, sondern seit langem, betreffen. Denn wie ich hier mal geschrieben habe…
Manchmal bin ich schon Mittags am überlegen, wo ich vier, fünf Stunden später noch ein halbwegs annehmbares Plätzchen für die Nacht ergattern könnte. Das muss ja nicht mal besonders komfortabel sein. Kein Kühler in der Nähe, leicht schräg nach links oben stehend, ein klein wenig Beleuchtung auf dem Parkplatz und ich bin zufrieden und glücklich.
Text am 23. Januar 2023 auf diesem Blog
…läuft es doch regelmäßig ab. Wer nicht bis spätestens gegen fünf Uhr am Nachmittag einen Platz ergattert hat, bekommt ein Problem. Und das nicht mal mehr nur auf den großen Transitstrecken. Nee, auch auf weniger befahrenen Autobahnen.
Das Resultat dieser Shauce sieht man jede Nacht. Zugeparkte Rastanlagen und Parkplätze, auf denen Lkw bis in die Zu- und Abfahrten stehen, man Sorge haben muss, dass einem in der Enge die Karre zu klump gefahren wird und in der früh andere Fahrerkollegen geweckt werden müssen, um losfahren zu können.
Joa, dass ist alles nicht so toll. Zumal auch Argumente wie „bleib doch einfach früher stehen“ oder „parke doch in einem Industriegebiet“ nicht wirklich nützlich sind. Denn klar, wenn ich um sechszehn Uhr noch dreieinhalb Stunden Fahrzeit habe, bleib ich schon ne Stunde später stehen, weil oh, da bekomme ich ja noch nen Parkplatz. Also scheiß doch auf die zweieinhalb Stunden, die ich verschenke? Nee, dass funktioniert nicht.
Und übernachten in Industriegebieten? Haha, toller Scherz. Zum einen kenne ich mich nicht überall gut aus und habe ich doch eines gefunden, wird mir das parken verwehrt, weil alle zehn Meter ein Parkverbotsschild aus dem Boden ragt oder zentnerschwere Betonquader vorhandene Parklücken so verkleinern, dass ich mit dem Lkw nicht dazwischen passe.
Tjoa, und dann kommt einer, der im Hauptberuf nicht mal mehr selber einen Laster fährt, dem diese Misere trotzdem gegen den Strich geht und versuchen will, daran etwas zu ändern. Sei es auch nur mit einer Petition.
Da sollte man doch annehmen, hey, wenn wir Fahrer schon nicht in der Lage sind, selbst für Verbesserungen zu streiten, dann unterstützen wir doch wenigstens denjenigen, der es macht.
Aber Pusteblume. Denn wie diese Unterstützung ausschaut? Na ja, eigentlich müsste jetzt hier ein hämisches Smilie stehen. Denn in den fast zwei Wochen in denen diese Petition online ist, haben sich sagenhafte 1 103 Leute aufgerafft, die mit zu unterzeichnen. Krasse Leistung.
Es ist ja nicht so, dass für diesen Aufruf keine Werbung gemacht wird. Ja ok., dass hauptsächlich auf Facebook. Da sind nun halt mal viele Fahrer vertreten und einfacher wie da geht es nicht.
Übrigens genauso wie in WhatsApp. Kann man den Link zu dieser Petition nicht einfach mal kopieren und in Gruppen dort weiter verbreiten?
Meine Güte, dieses Problem mit der Parkplatznot betrifft doch viele von uns. Wieso dann diese mickrige Unterstützung? Kapiere ich einfach nicht. Sorry.
Oder sind viele Fahrer nicht in der Lage, sich dort zu registrieren? Für Facebook hat es gerade noch gereicht, aber nicht für diese Petionsseite? Wäre eine Möglichkeit.
Zeigt dann aber auch, dass das Argument, viele Lkw-Fahrer sind dumm wie zehn Pfund Schwarzbrot, doch nicht von allzuweit hergeholt ist.
Ich will keinen beleidigen. Aber an der miserablen Teilnahme dieser Petition sieht man wieder, wie verlogen diese angebliche Gemeinschaft unter Truckern ist.
Auf Facebook, ja, da sind sie Helden. So nach dem Motto, meinem Chef, dem hab ich wieder mal die Meinung gegeigt. Oder unter 4 000 Brutto und doppelte Spesen fahre ich gar nicht erst los. Virtuelle Maulhelden halt.
Aber unter einer Petition, deren Thema viele von uns betrifft, nur eine simple digitale Unterschrift zu setzen, dafür reicht es nicht. Dabei ist es kack egal, ob die am Ende was bringt. Denn auf die Unterstützung vieler Fahrer kommt es doch an.
Auch um zu zeigen, hey, wir können doch eine Macht Einheit sein.
Aber nix da, sondern wieder nur Ignoranz auf allen Ebenen. Es ist ein trauriges Bild, was die Fahrergemeinschaft abliefert. Schade eigentlich.
Aso, Falls sich doch noch jemand aufraffen möchte: Hier ist der Link zur Petition.
10 Comments…auf der A 93 zwischen Kiefersfelden und dem Inntaldreieck:
Eigentlich gibt es nix interessantes zu sehen. Also bis auf dieses dämliche Überholmanöver bei Minute 6.40. Dieses in den Sicherheitsabstand rein ziehen, nervt mich. Entweder man überholt richtig, oder bleibt halt dahinter.
Na ja, habe die Kamera eigentlich auch nur mitlaufen lassen, um mal den Rückstau einer Blockabfertigung vor der Tiroler Grenze bei Kufstein zu zeigen.
Hier, am 27. Oktober, immerhin stolze knapp vierzig Kilometer lang.
Über den Sinn oder Unsinn dieser Maßnahme will ich hier und jetzt nix groß schreiben. Erst recht nicht an einem Sonntag.
Nur so viel: Ein bissel verstehe ich die Tiroler schon, die sich an Tagen mit hohen Verkehrsaufkommen, wie nach Fahrverboten durch Feiertage, gegen zu viel Verkehr zu schützen versuchen.
Nur trifft diese Aktion die falschen. Denn was können meine Kollegen und ich dafür, wenn seit Jahren der Schwerlastverkehr auf der Straße immer weiter zunimmt, weil die Schiene kaputt gespart und immer mehr zurück gebaut wurde?
Oder viele Firmen den Lkw als Lager quasi missbrauchen? Denn das spart ja Kosten. Oder der Onlinehandel immer weiter wächst und wächst und wächst? Oder Schienenverkehrsunternehmen zu langsam und unflexibel sind?
Genau. Nämlich nix. Selbst der Nordzulauf zum zukünftigen Brennerbasistunnel wurde und wird auf bayerischer Seite seit Ewigkeiten boykottiert. Denn Gleise will auch keiner vor seinem Einfamilienhäuschen haben.
Tja. Nur ausbaden müssen dieses politische und wirtschaftliche Versagen aber wir Fahrer. Also quasi das letzte Glied in der Kette. Was für ein Trauerspiel.
Auch wenn es jetzt ein wenig hochtrabend klingt. Aber der Lkw bringt auch das, was die Gesellschaft konsumiert. Weniger oder zumindest lokaler Konsum würde also weniger Lkw bedeuten.
Denn das Steak aus Südamerika, dazu ne gute Flasche Wein aus Kalifornien, gegessen auf Geschirr aus Tschechien mit Besteck aus China, als Nachtisch ein Kompott aus italienischen Äpfeln und zum spülen noch ein Glas französisches Wasser hinterher, gibt es eben nicht zum Nulltarif.
Kommentare geschlossen.