Ein kurzes, aber hörenswertes Interview im WDR. Da erzählt der mittlerweile im Ruhestand befindliche belgische Polizist Raymond Lausberg über miserable Lkw-Kontrollen, wenn es diese überhaupt gibt, und Sozialdumping, besonders bei Ost- und Südosteuropäischen Speditionen: „Diese Jungs werden Monate im Lkw getrieben. Die Kontrollen sind europaweit miserabel.“
Da werden in Italien über Nacht zwei Kilometer Fahrbahn ausgebessert, fix sind die ja. Alles gut, alles schön. Nur dann lässt man zum alten Stück Straße einen Absatz, da donnert man drüber und hebt fast ab. Danach kann man erstmal den Lkw neu einräumen.
Ich glaube ja, die meist verkauften Ersatzteile für Autos in Italien sind Stoßdämpfer, Federbeine und Radaufhängungen. Ja, schlimm mittlerweile die Straßen.
Was erwähnte ich gestern Abend? „Die Hoffnung ist, dass es nicht zu lange dauert.“
Na ja. Heute früh kurz vor sieben bei Scania angerufen. Schon die Auftragsannahme war ein halber Roman. Und da musste ich außer dem Kennzeichen nicht mal groß was sagen. Das gibt der Dienstleister in den Rechner ein, dann wird dem alles angezeigt. Also Firma, Kilomerstand, selbst der Ort an dem ich stehe. Also nicht mal buchstabieren hätte ich den müssen. Trotzdem hat es gedauert.
Dann irgendwann sagte mein Gesprächspartner, er gibt das weiter an die nächstgelegene Werkstatt. Die ist bei Sirmione, zwanzig Kilometer von hier. Oder lasst es zweiundzwanzig Kilometer sein.
Schön. Nur kam niemand. Nicht um zehn, nicht um elf, nicht um zwölf. Spätestens da war der Tag eh gelaufen. Natürlich kacke. Hatte ja am Abend noch gehofft, dass der Werkstattmensch vielleicht am Vormittag kommt.
Mein Gedanke, gegen acht fangen die in der Werkstatt an, der Monteur gegen zehn, halb elf bei mir ist, die Leitung wechselt, Öl auffüllt, entlüftet und ich vor Mittag weiterfahren kann. So hätte ich am frühen Nachmittag abladen können und zwei meiner vier Kunden noch laden. Morgen vormittag noch zwei Ladestellen und dann Richtung Deutschland. Aber nix da mit meinen Plänen.
Kurz nach halb zwei hab ich nochmal mit Scania telefoniert, nachgefragt was denn nun ist. Die machen Mittag, bekam ich als Antwort. Aber danach würde sich jemand auf den Weg machen. Ich sollte noch ein wenig geduldig sein.
Halb drei kam der Monteur. Ich erzählte ihm was kaputt ist, er hörte beständig zu. Dann schloss er ein Diagnosegerät an, um Fehler auszulesen. Vielleicht war ihm mein Befund nicht genug. Nur wegen eines kaputten Schlauches auszurücken, ist ja schon ein bissel banal.
Dann aber ging es los. Das Führerhaus wurde gekippt, für Außenstehende, da ist nix mehr mit pumpen. Heutzutage macht man das mit Fernbedienung. Einen Knopf drücken, dann hebt sich die Hütte. Gute neue Technik. Der Schaden selbst wurde fix lokalisiert. So ein gerissener Schlauch ist ja auch schlecht zu übersehen.
Die kaputte Leitung wurde abgeschraubt, die neue dran. Passte aber nicht. Falsches Ersatzteil mitgebracht. Das war mir aber mittlerweile ziemlich egal.
Der Mechaniker telefonierte, später erzählte er mir, in der Werkstatt hätten sie auch keine passende auf Lager. Aber in Verona. Da würde jetzt ein Kollege von ihm hinfahren und das Teil bringen. In anderthalb Stunden wäre er hier.
Nun ja. Irgendwann nach halb sechs war die Reparatur erledigt. Ärgerlich. Zum einen das der Schlauch überhaupt geplatzt ist. Der Lkw hat nicht mal 300.000 Kilometer runter. Zum anderen, dass Scania ewig lang brauchte, um ein Fahrzeug zu schicken. Und dann noch mit falschem Ersatzteil.
Ein ganzer Tag im Arsch Eimer. Aber so ist das nun mal. Kann ich nix dran ändern.
Wenn am Lkw schon was kaputt gehen muss, dann wenigstens an der richtigen Örtlichkeit. Denn ein wenig Fairness darf ich wohl erwarten. Und ich wurde erhört.
Vorhin ist der Druckschlauch für die Servolenkung geplatzt. Passenderweise, wenn man dieses Wort in solch einem Zusammenhang benutzen darf, genau da, wo ich eh die Nacht verbringen wollte. Hier ist eine Tankstelle, für Kaffee und nen frisches Brioche morgen früh ist zumindest gesorgt.
Ich war grad dabei, den Lkw so zu stellen, dass das Teil gerade steht. Dann gab einen dumpfen Schlag unter dem Führerhaus und Lenkrad mäßig ging nichts mehr. Hab mich noch zwei, drei Meter nach hinten gequält, so das andere mit ihren Camions noch vorbeikommen. Dann war Endstation.
Na ja. Morgen früh bei Scania anrufen, dass die mir einen schicken, der die Leitung wechselt. Die Hoffnung ist, dass es nicht zu lange dauert. Aber das werde ich dann sehen.
Die Verkehrssituation am Brenner ist schon arg harte Kacke und wird sich in den nächsten Jahren auch nicht zum flüssigen Ausfluss ändern. Auf einen Artikel darüber, hat mich Blogleser Otto aufmerksam gemacht. Vielen Dank dafür 😉
Hallo Maik,
hat die Baustelle am Brenner eigentlich Auswirkungen für dich (ich bin durch den unten aufgeführten Artikel darauf gekommen.
Moin, nicht nur die Baustelle direkt am Brenner. Von Innsbruck bis Bozen ist die Autobahn eigentlich nur noch Baustelle. Ist ein Stück fertig, werden anderswo neue Abschnitte aufgebaggert. Aber so ist das nun mal.
Die Luegbrücke, um die geht es ja in dem Artikel, war in den letzten Wochen meist schon nur einspurig. Zumindest dann, wenn ich da lang gefahren bin. Also von wegen erst ab 1. Januar. Es lief aber gut, gab keinen Stau. Vielleicht auch deshalb, weil derzeit wenig Urlauber unterwegs sind. Der November ist halt keine Reisesaison.
Das macht mir ein bissel Hoffnung für nächstes Jahr. Das es eben doch nicht so übel wird, wie einige Spezialisten vorhersagen. Zumal an verkehrsreichen Tagen zwei Spuren je Richtung geöffnet werden sollen. Denn auf so einen güllemäßigen Megastau wie bei der Heimfahrt aus dem Urlaub, hab ich wenig keine Lust.
Was passieren kann, wenn Ladung nicht gut gesichert wird? Ein Trucker in den USA kann davon jetzt berichten. Denn der musste bremsen, die Ladung, Stabstahl, kommt ins rutschen, durchbohrt das Führerhaus und drückte ihn nach vorn.
Immerhin schaffte es der Fahrer noch, selbst die Notrufnummer 911 anzurufen.
Der Unfall ereignete sich am 12. November gegen 7 Uhr morgens in Monroe County, Michigan, auf der Interstate 75. Laut WXYZ Detroit waren an dem Vorfall keine anderen Fahrzeuge beteiligt. Der Fahrer trat auf die Bremse, dadurch rutschten die Stahlstangen in sein Führerhaus und er kam auf dem Seitenstreifen der Autobahn zum stehen. Die Stahlstangen drückten seinen Sitz nach vorne.
„Ich hatte einen Unfall. Ich habe meinen Sattelschlepper verunglückt. Ich habe meinen Sattelschlepper verunglückt“, soll er zur Notrufzentrale gesagt haben.
Terry Jamieson, ein vorbeifahrender Lkw-Fahrer, bemerkte in seinem Privatfahrzeug, dass mit dem Lkw am Straßenrand etwas nicht stimmte, und rief die Notrufnummer ebenfalls an.
„Als ich vorbeifuhr, rief ich ihm aus dem Fenster zu: ‚Hey Mann, geht es dir gut?‘ Als ich näher kam, konnte ich sehen, dass die Stahlstangen, die er transportierte, in das Führerhaus gerutscht waren.“, sagte er. „Ich habe das selbst transportiert. Ich habe zwei Jahre lang Stahl gefahren. Das ist eine beängstigende Situation, wenn man weiß, dass die da hinten sind, denn nichts wird sie aufhalten.“
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Der eingeklemmte Fahrer antwortete Jamieson und bewegte seinen Arm, als er ins Fahrerhaus rief. Die beiden warteten auf die Rettungskräfte, während die Einsatzzentrale dem eingeklemmten Trucker riet: „Versuchen Sie, nicht daran zu denken. Ich weiß, dass es schwer ist, aber ich möchte nicht, dass Sie sich bewegen. Ich möchte nicht, dass Sie sich noch mehr Schmerzen zufügen, ok?“
Der Verunglückte wurde anschließend aus dem Truck befreit und mit schweren Verletzungen in ein Hospital geflogen.
In diesem kurzen Video konnte ein Lkw-Fahrer einer Konfrontation mit einem Autofahrer aus dem Weg gehen, indem er ihn austrickste.
Ein Verkehrskegel rollt vor ein Auto auf die Straße. Der Subaru bremst, aber ein dicht hinter ihm fahrender Sattelschlepper kann nicht anhalten. Also weicht dessen Fahrer auf den rechten Seitenstreifen aus, um einen Auffahrunfall zu vermeiden. Danach setzt er seine Fahrt fort.
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Der Subaru-Fahrer interpretierte das Ausweichmanöver des Lkw-Fahrers aber offenbar als aggressives Manöver, beschleunigte, drängelte sich vor den Laster und bedeutete dem Lkw-Fahrer, anzuhalten.
Der Trucker ignoriert den Autofahrer zunächst, gibt aber schließlich nach und stimmt offenbar zu, mit dem wütenden Pkw-Fahrer an der nächsten Abfahrt rauszufahren. Als der Autofahrer die Ausfahrt nimmt, sieht es so aus, als ob der Trucker ebenfalls die Fernstraße verlassen will, fährt aber plötzlich wieder auf die Autobahn und lässt den Subaru-Fahrer allein zurück.
In Kalifornien und Nevada kam es in diesem Jahr bereits zu zahlreichen längeren Straßensperrungen aufgrund von verunglückten Lastwagen mit Lithium-Ionen-Batterien. Warum sind diese Batteriebrände für Feuerwehrleute so schwer zu löschen? Wegen eines Phänomens namens „Thermal Runaway“, auf deutsch „Thermisches Durchgehen“.
In den letzten Monaten haben mehrere schwere Lastwagenunfälle mit Beteiligung von Lithium-Ionen-Batterien USA-weit Schlagzeilen gemacht. So kippte am 26. Juli ein mit Lithium-Ionen-Batterien beladener Sattelschlepper auf der I-15 an der Grenze zwischen Nevada und Kalifornien um und sorgte für eine lange Sperrung des Highways. Die Batterien brannten nach dem Unfall noch tagelang weiter.
Am 19. August verunglückte ein batteriebetriebener Tesla-Sattelschlepper auf der I-80 in der Nähe von Emigrant Gap im kalifornischen Placer County. Der Lastwagen fing Feuer und stieß gefährliche Dämpfe aus. Daraufhin wurde eine Untersuchung des National Transportation Safety Board durchgeführt, das feststellte, dass 50.000 Gallonen Wasser, dass sind knapp 190.000 Liter, nötig waren, um das Feuer zu löschen .
Ein weiterer schwerer Lkw-Unfall mit Lithium-Ionen-Batterien ereignete sich am 17. September in der Nähe von Indian Springs, Nevada, auf dem Highway 95. Einer der beteiligten Lkw transportierte Holz, der andere 31.000 Pfund Lithium-Ionen-Batterien. Dieser Unfall löste auch einen großen Brand und eine lange Straßensperrung aus.
Die Lkw-Unfälle und die darauf folgenden Brände der Lithium-Ionen-Batterien sind zu einem solchen Problem geworden, dass die Abgeordnete des Staates Nevada, Dina Titus, im September den „Thermal Runaway Reduction Act “ einführte, um die bundesstaatlichen Vorschriften für den Transport von Lithium-Ionen-Batterien zu verschärfen.
Nach dem Vorfall vom 26. Juli erläuterte die Feuerwehr des San Bernardino County eine detaillierte Beschreibung und wieso dieses „thermischen Durchgehen“ so gefährlich ist: Beim thermischen Durchgehen handelt es sich um eine Kettenreaktion innerhalb einer Lithium-Ionen-Batterie, die zu einem katastrophalen Ausfall und in der Folge zu Bränden oder Explosionen führen kann:
Schwer zu löschen: Bei thermischen Bränden sind enorme Wassermengen erforderlich, um die Batterien abzukühlen und die Kettenreaktion zu stoppen. Herkömmliche Feuerlöscher sind oft wirkungslos.
Giftige Gase: Brennende Lithium-Ionen-Batterien setzen giftige Gase wie Fluorwasserstoff frei, die beim Einatmen gesundheitsschädlich sein können.
Rückzündungsrisiko: Auch wenn das Feuer scheinbar gelöscht ist, besteht die Gefahr einer Rückzündung. Die Batteriezellen können stunden- oder sogar tagelang heiß und instabil bleiben.
Hier ist eine schrittweise Aufschlüsselung dessen, was während des thermischen Durchgehens passiert:
Erster Auslöser: Ein thermisches Durchgehen kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie etwa physikalische Schäden (z. B. Durchstechen oder Zerdrücken), Überladung, Herstellungsfehler oder die Einwirkung extremer Hitze.
Interne Erwärmung: Sobald die Überhitzung ausgelöst wird, beginnt ein Teil der Batterie zu überhitzen. Dies kann auf einen internen Kurzschluss oder eine chemische Reaktion innerhalb der Batterie zurückzuführen sein.
Kettenreaktion: Die vom ersten Auslöser erzeugte Hitze erhöht die Temperatur im Inneren der Batterie. Diese Hitze kann dazu führen, dass andere Teile der Batterie reagieren und noch mehr Hitze erzeugen.
Schneller Temperaturanstieg: Wenn die Temperatur steigt, beginnt der Elektrolyt im Inneren der Batterie – eine brennbare Flüssigkeit – zu verdampfen und sich zu zersetzen, wobei Gase entstehen. Dies erhöht den Innendruck und die Temperatur weiter.
Gasfreisetzung und Entzündung: Der steigende Druck kann dazu führen, dass das Batteriegehäuse platzt und brennbare Gase freigesetzt werden. Diese Gase können sich dann entzünden und einen Brand oder eine Explosion verursachen.
Ausbreitung: Wenn die Batterie Teil eines größeren Batteriepakets ist, können sich Hitze und Flammen auf benachbarte Zellen ausbreiten und auch dort zu einem thermischen Durchgehen führen. Dies kann zu einem großen, intensiven Feuer führen, das schwer unter Kontrolle zu bringen ist.