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Kategorie: Unterwegs

Abschied für immer

Jeder hat Bekannte oder Verwandte, die man schon lange kennt. Man hat selten Kontakt miteinander, jeder lebt sein eigenes Leben, denn damit hat man oftmals genug zu tun.
Dann erreicht einem die Nachricht, dass einer dieser Menschen plötzlich gestorben ist. Man stellt sich viele Fragen, so z.B., warum man nicht engeren Kontakt zu diesem Menschen gesucht hat.
So ergeht es zur Zeit Jo. Er verlor seinen Onkel Söhnke durch einen Verkehrsunfall.

Söhnke fuhr Lkw und geriet auf einer Brücke in Antwerpen vermutlich durch einen geplatzten Reifen ins Schlingern. Er rammte einen Brückenpfeiler und stürzte anschließend mit seinem Lkw von der Brücke ins kalte Wasser.
Es dauerte rund 25 Minuten, bevor er geborgen werden konnte. Die Ärzte versuchten Ihn zu reanimieren, aber die Hilfe kam zu spät.

Jo will Ihn jetzt besuchen, um Abschied zu nehmen – für immer…

PS. Auch auf BigFM gab es einen Nachruf auf Söhnke.

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Dieses Land kann mich mal…

Dienstag, gegen 13.30 Uhr, Ankunft auf dem Zollhof Weil/Basel Autobahn. Ich lasse meine Zollpapiere erstellen, gehe zum deutschen, anschließend zum Schweizer Zoll. Dort bekommen meine Papiere neben den regulären Stempeln auch einen roten aufgedrückt.
Das bedeudet „Phase Rot“, d.h. der Transitverkehr darf die Schweiz nicht durchfahren.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder auf dem Zollhof stehen bleiben oder doch in die Schweiz einreisen. Macht man letzteres, wird man auf einem Ausstellplatz irgendwo in der Schweiz zwangsgeparkt.
Dieses Zwangsparken bedeudet, dass man in der Regel auf einem abgesperrten Teil einer Autobahn steht.
Sanitaire Einrichtungen? Fehlanzeige! Die Möglichkeit, Nahrungsmittel oder Getränke zu kaufen? Richtig, Fehlanzeige!

Wie lange man dort steht, sagt einem keiner. Im Gegenteil – man wird regelrecht im Stich gelassen. Aber das ist von den Schweizern so gewollt.
Ich ziehe es vor, auf dem Zollhof stehen zu bleiben.

Mittwochfrüh gegen 5 Uhr fahre ich weiter. Ich komme bis Erstfeld (ca. 30 Kilometer südlich von Luzern). Dort befindet sich eine dieser abgesperrten Spuren, auch Ausstellplatz genannt. Es ist etwa 7.30 Uhr.
Alle im Transit verkehrenden Lkw müssen dort warten, während Schweizer Lkw weiterfahren dürfen. Als Grund wird im Radio der „plötzliche Wintereinbruch“ im Tessin genannt. Nur weshalb davon nur ausländische Lkw betroffen sind, nicht jedoch Schweizer Lastwagen, entzieht sich meiner Kenntniss.
Nebenbei: Auf diesem Ausstellplatz gibt es ein „Toi Toi“ für etwa 60 oder 70 Lkw – Fahrer. Lecker…!

Nach etwas mehr als acht Stunden Wartezeit dürfen ca. 30 Lkw weiterfahren. Der Rest darf die Nacht auf der Autobahn verbringen.

Aber auch für uns „durch gelassenen“ geht es nicht allzuweit – an der Raststätte „Stalvedro (San Gottardo Sud)“ ist wieder Endstation.
Weshalb? Ich habe keine Ahnung. Man hätte problemlos weiterfahren können, auch ohne Schneeketten. Nun ja, immerhin stehe ich auf einem Rasthof.

Donnerstagfrüh gegen 6.30 Uhr heißt es plötzlich, dass man weiterfahren darf – auch ohne Ketten und bei schlechteren Strassenverhältnissen als am Abend vorher.
Trotzdem geht es relativ problemlos.

Ich habe Verständnis dafür, dass aufgrund der Witterung nicht alles reibungslos funktioniert. Es ist jedoch eine Frechheit der zuständigen Schweizer Behörden, dass Lkw – Fahrer über zig Stunden oder Tage entlang der Autobahn einfach abgestellt werden.
So etwas ist absolut unverschämt und unzumutbar! Dieses ganze Vorgehen zeigt, wie menschenverachtend ausländische Lkw – Fahrer in der Schweiz behandelt werden.


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Rätselhafte Schweiz

Das schneearme Deutschland hat mich wieder. Nun ja, man kann natürlich keinem einen Vorwurf machen, dass ich fast 3 Tage in der Schweiz verbringen mußte. So ein angekündigter Wintereinbruch kommt ja so überraschend wie Weihnachten.

Warum man es am höher gelegenen Brenner schafft, wenigstens eine Fahrspur freizuhalten, auf der schweizerischen Gotthard- und San Bernardino Route jedoch nicht mal das, ist mir ein Rätsel.

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Phase Rot im Zwergenland

In der Schweiz wurde mal wieder die „Phase Rot“ ausgerufen. Der Grund sind „Abfertigungsprobleme am Zollamt in Chiasso“, wie es im schweizerischen Amtsdeutsch so schön heißt.
Während dieser Phase ist es Lkw – Fahrern verboten, die Schweiz über die Gotthardroute b.z.w. über den San Bernardino zu durchfahren.
Für mich auf den Weg Richtung Italien heißt das warten. Das sind Situationen, die ich überhaupt nicht mag.

Zur Zeit stehe ich auf dem Zollhof Weil/Autobahn. Fahre ich weiter, werde ich irgendwo vor Luzern angehalten und verbringe die Nacht auf der abgesperrten rechten Spur der Autobahn – ohne Sanitaireinrichtungen u.s.w., dass heißt, waschen am Kanister wäre dann angesagt.

Bleibe ich hier auf dem Zollhof stehen und fahre morgen früh um 5.00 Uhr weiter, kann es passieren, dass ich für die rund 300 Kilometer von Basel nach Chiasso einen ganzen Tag brauche, da man über jeden der sogenannten Ausstellplätze geleitet wird und man dort jeweils für unbestimmte Zeit zwangsparken muß. Nebenbei geschrieben: Von diesen Ausstellplätzen gibt es so einige.

Heute ist es möglich, Europa von Estland bis Spanien ohne eine einzige Grenzkontrolle zu durchqueren. Nur in der Mitte von Europa gibt es einen kleinen giftigen Zwergstaat, der sich querstellt – aus was für Gründen auch immer (die mir auch sowas von Gülle sind). Wenn Schweizer auf Ihre angebliche Neutralität verweisen, kann ich nur lachen, denn neutral sind die schon lange nicht mehr.

Aber was sollts: Bleibe ich halt hier auf dem Zollhof stehen und verliere dadurch weit mehr als einen Tag. Ändern kann ich eh nichts daran…

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Logistik hat nichts mit Logik zu tun

Donnerstagabend, dass Handy klingelt. Kurzer Blick aufs Display, mein Disponent. „Ich hätte da noch 2 Paletten bei Brescia, die könntest Du noch holen!
Können heißt natürlich müssen. Was sonst.
Er gibt mir die Adresse, ich schau in die Karte. Bei Brescia bedeudet ca. 30 Kilometer oberhalb von Brescia. Nun ja.

Freitagmorgen gegen 9.00 Uhr bin ich in „ca. 30 Kilometer oberhalb von Brescia“. Der gesamte Ort „hängt“ an einem Berg, Serpentinen schlängeln sich nach oben.
Laut Navi müßte ich genau in einer der Serpentinen nach rechts in eine Nebenstrasse abbiegen. Das Teil wurde aber für kleine Autos konzipiert, nicht für große. Also geht es weiter nach oben.
Navi sagt „Bitte wenden“. Tolle Software, nur wo?

Ich versuche rückwärts in eine enge Nebenstrasse zu fahren. Es gelingt sogar. Hupen Italiener eigentlich, um Ihre Anerkennung auszudrücken oder weil die eine Minute warten mußten? Wohl eher aus letzteren Grund!
Nun ging es wieder bergab. Ich war zufrieden, mein Navi auch.

An bereits erwähnter Nebenstrasse blieb ich wieder stehen. Auch von oben betrachtet, sah diese nicht besser aus.
Mittlerweile ertönte wieder ein Hupkonzert hinter mir. Aber wie sangen schon die Ärzte: „Lass die Leute hupen!“ Oder so ähnlich.
Wird schon gutgehen„, dachte ich mir und bog nach links ab. Die interessierten Blicke der Anwohner ignorierte ich.

Die Strasse in der „meine Firma“ ansässig war, war widerum eine Nebenstrasse der Nebenstrasse auf der ich mich befand. Dort hinein zufahren war absolut unmöglich.
Also begab ich mich zu Fuß dorthin.

Scaricare oder Caricare*“ fragte mich einer aus der Firma. Ich weis nicht, wer diese beiden Wörter erfunden hat, wenn ich es ausspreche, klingt es wie Kartoffel.
Loading For Germany, Two Pallets„, sagte ich. Er schaute mich komisch an und ich dachte: „Hat der jetzt Kartoffel verstanden?

Er ging wieder, ich wartete. Aus einiger Entfernung klang ein Hupen an mein Ohr. Ich stand wohl wieder jemanden im Weg.
Dann kam er wieder, im Schlepptau einen Kollegen. Der hielt mir einen Lieferschein vor mein Gesicht und ich erblickte eine Unterschrift.
Duo Paletti und Yesterday und Bergamo und Spedizioni“ war alles was ich verstand.

Ich lies Ihn stehen und ging zum Lkw um zu telefonieren. „Wir klären das ab„, vernahm ich. „Dann fahr ich weiter, der Kram ist eh nicht mehr hier„, antwortete ich.
„Nein, bleib stehen, wir rufen zurück„. Eine andere Antwort hatte ich auch nicht erwartet.

Dreisig Minuten später kam der Rückruf: „Fahre weiter, die Paletten wurden gestern schon abgeholt. Ich weis aber nicht von wem!

Logistik hat halt wenig mit Logik zu tun…

* Entladen oder Beladen

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Übersicht über Fahrverbote 2009

Nur auf den ersten Blick sind Lkw-Fahrverbote in Deutschland klar und einfach geregelt.
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Regelungen zum Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen in Deutschland sehr kompliziert ist. Dies zeigt sich schon darin, dass das Verbot einerseits nicht nur für Lkw gilt und andererseits auch nicht für alle Lkw gilt.

Komplizierte Regelungen und Ausnahmen verunsichern, wer überhaupt vom Lkw-Fahrverbot betroffen ist. Auch gilt das Lkw-Fahrverbot nicht nur an Sonn- und Feiertagen, sondern teilweise auch samstags auf bestimmten Autobahnen bzw. Autobahnabschnitten. Abgesehen vom Tag der Deutschen Einheit sind Feiertage in Deutschland Ländersache.

Entsprechend gelten auch die Lkw-Fahrverbote für Feiertage nur in den Bundesländern, in denen der Tag ein offizieller, gesetzlicher Feiertag ist. Auch hier keine Regel ohne Ausnahmen.
Beispielsweise ist in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt Heilige Drei Könige ein gesetzlicher Feiertag. Dieser gilt jedoch nicht für das Lkw-Fahrverbot – ebenso wenig wie der Buß- und Bettag in Sachsen.

Auf Schnelle-online.info wird übersichtlich aufgeschlüsselt und in Kalendern angezeigt, wann wo das LKW-Fahrverbot in Deutschland Anwendung findet. Viele zusätzliche Informationen helfen, sich durch die komplizierten Regelungen zurechtzufinden.

Zur Übersicht

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Now it’s winter

Der Pizzamann berichtet über eine seiner Fahrerinnen, die sich weigerte, Pizza auszuliefern. Der Grund war eine Schneedecke von gut einem Zentimeter, die auf der Strasse lag und bereits wieder am abtauen war.

Wie handhabe ich es eigentlich bei Schnee und Eis?
Entscheiden tue ich es selber, wie lang ich fahre, d.h., wenn ich der Meinung bin, dass es zu gefährlich wird, bleibe ich an einer geeigneten Stelle stehen. Nach Möglichkeit sollte das aber schon ein Parkplatz sein.

Was ich unter gefährlich verstehe, kann ich hier und jetzt nicht beschreiben. Das kommt immer auf die jeweilige Situation und auch auf das geladene Gewicht an.
So habe ich mich z.B. am Freitag geweigert, in der Nähe von Bozen in Südtirol von der Autobahn zu fahren, um bei einer Firma 3 Paletten zu laden. Der Grund war auch hier Schneefall und Schneeglätte. Da quäle ich mich nicht über irgendwelche Nebenstrassen.
Von meiner Disposition wird dieses auch respektiert.

Da sah es z.B. so aus:

Schnee auf Brennerautobahn

Was mich stört, sind übervorsichtige Autofahrer, die bereits bei den ersten Flocken vom Gas gehen und anfangen, über die Strasse zu schleichen und zu allen Überfluss noch „Bremsversuche“ starten.
Was bezwecken die damit?

Aber trösten wir uns – in nicht allzuferner Zukunft wird man fragen: Schnee – was ist das eigentlich?

Hier noch zwei Fotos mit winterlichen Impressionen – Bild 1 zeigt die A 7 zwischen dem Kirchheimer und dem Hattenbacher Dreieck, Bild 2 die B 247 bei Mühlhausen in Thüringen:

A 7 bei Kirchheim

B 247 bei Mühlhausen/Thüringen

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Nichts für Legastheniker

Diese Hinweisschilder sind wirklich nichts für Legastheniker:

Schild

PS: Bevor sich jemand beschwert: Nein, Legasthenie ist keine Schande!

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