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Wortprellereien

Aus einer Presseerklärung des Baden – Württembergischen Landtagsabgeordneten Dr. Dietrich Birk:

Nach Auffassung von Dietrich Birk müsse ebenso gewährleistet sein, dass ein Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr über 12 Tonnen auf der Bundesstraße 297 konsequent von der Polizei überprüft werde, um auswärtigen Mautprellern das Handwerk zu legen.

Ich war mir erst nicht sicher, welche Art von Verbrecher der Mann Doktor meint. Vielleicht Taschendiebe? Oder Bauernfänger? Aber nein, auswärtige Lkw – Fahrer sind der Grund seines Ärgers.
Dabei vergisst er jedoch, dass man zum Preller nur werden kann, wenn man eine kostenpflichtige Leistung nach Inanspruchnahme nicht bezahlt. Kostenpflichtig ist bisher allein die Benutzung der Autobahnen. Ein Lkw – Fahrer also, der auf Bundes- oder Landesstraßen ausweicht, ist kein Mautpreller.

Nicht jede Buchstabenzusammenstellung ergibt also einen Sinn. Genauso wenig benutzen viele Lkw Bundesstrassen, um Maut zu sparen. Im Gegenteil: Die Mautersparnis wird vom Zeitfaktor wieder zunichte gemacht. Zeit ist schlieslich Geld. Auch im Transportsektor.
Dazu kommt der erhöhte Fahrzeugverschleiß und Mehrkosten beim Sprit. Oftmaliges Bremsen und Anfahren kommt halt dem Dieselverbrauch wenig entgegen.

Übrigens fahren auch „auswärtige“ Lkw Firmen an, die an Bundes- oder Landesstrassen Ihren Sitz haben. Mir ist keine Firma bekannt, die über eine eigene Autobahnabfahrt zu erreichen ist. Aber das ist dem Herrn Dr. Birk sicher alles bekannt. Er hat halt ein großes Herz für seine Wähler. Da kann man ein paar Wortspielereien durchaus verzeihen.

4 Comments

  1. hajo
    hajo 27/01/2012

    wir können alles
    .. ausser denken 🙁

  2. Pu
    Pu 27/01/2012

    Wer als LKW-Fahrer die B297 benutzt, tut das sicher nur, weil er unbedingt muss. Als „Schleichweg“ nur im Wortsinn zu gebrauchen, und zum „Mautprellen“ höchst ungeeignet, da es weit und breit nix zu prellen gibt.
    Herr Birk sollte mal vier Wochen lang lediglich das nutzen und essen dürfen, was ihm durch ortsansässige LKW angeliefert werden kann. Da, wo Herr Birk herkommt, bedeutet „auswärtig“ übrigens unter Umständen schon „aus dem Nachbarort“. Provinzpolitiker halt, der auch mal was sagen wollte.

  3. Matthias K
    Matthias K 27/01/2012

    Schliesse mich Pu an. Ich kenne die Strecke und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man auf dieser Route die Maut sparen kann…

  4. K.arl
    K.arl 27/01/2012

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    Zumindest Volkswagen hat ne eigene Autobahnausfahrt…

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