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Schlagwort: Sanifair

SANIFAIR ist TÜV geprüft?

Von welchem? Dem TÜV Südlicher Karpatenraum? Aber zum eigentlichen Thema.

Mir ist es in letzter Zeit mehrmals aufgefallen, dass die Duschräume auf Autobahnraststätten abends nach neunzehn Uhr nicht mehr gereinigt werden. Und zwar deshalb, weil keine Toilettenaufsicht mehr da ist.
Den vollen Preis bezahlen darf ich trotzdem. Ich lege also drei Euro hin und bekomme einen schmutzigen, nassen, muffigen Raum geboten, die Wände mit fremden Körperhaaren verziert, dass Waschbecken mit Überresten von Zahncreme und anderen Hautpflegemitteln besprenkelt. Es ist eklig.

Ihr da von SaniFair. Für mich ist das eine Sauerei. Vor drei Wochen gab es in der Dusche einer Raststätte bei Landau in der Pfalz nicht mal Klopapier. Das durfte ich mir in der normalen Toilette besorgen. Kostete mir natürlich weitere siebzig Cent Toilettenmaut.

Heute an der Raststätte Siegerland das gleiche Spiel. Drei Euro gezahlt und einen dreckigen Duschraum bekommen. Keine Ahnung, wie viele sich da drin vor mir reinigten, ohne das mal durch gewischt wurde.
Da nutzen auch keine Badelatschen. Man steht in der keimigen, abgestandenen Brühe. Irgendwann bildet sich Leben auf meinen Füßen, trotz Hygiene. Fällt einem irgendwas runter, entsorgt man es besser gleich.

Nee, dass geht nicht. Ich zahle gerne einen angemessenen Betrag. Nur will ich dafür auch eine gewisse Gegenleistung erhalten. Im Fall von SaniFair wäre das ein zumindest oberflächlich gereinigter Sanitairraum. Mehr kann man eh nicht erwarten.

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Ohne Geld

Weil zwischen 19.00 und 7.00 Uhr keine Reinigungskraft anwesend ist, kostet während dieser Zeit Duschen am Rasthof Nürnberg-Feucht Null Euro. Das finde ich, ist doch mal eine tolle Sache. Zumindest wenn man diese Räumlichkeiten nicht all zu spät nutzen muss.
Achso: Die normalen Toiletten kosten natürlich weiterhin 70 Cent. Auch ohne Reinigung.

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Oho

Kaum zu glauben, aber es gibt sie wirklich noch, die ermäßigte Toilettenmaut von 50 Cent. Eine Frage, weshalb man an der Raststätte „Illertal“ keine siebzig Cent verlangt, konnte ich mir nicht verkneifen. Die Antwort einer der dort angestellten Frauen war eigentlich logisch: „Die Chefin will das so„!

SaniFair 50 Cent

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Toll

Das der Rasthof „Aurach“ an der A3 bei Nürnberg noch nicht von SaniFair eingenommen wurde, merkt man nicht nur am fehlenden Drehkreuz und der nervigen Selbstbeweihräucherung.
Nein, es gibt auch passable Ablagen für Waschutensilien und – was fast noch wichtiger ist – auch Kleiderhaken an den Wänden.

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Spaß mit SaniFair

An dieser Stelle habe ich mich vor einigen Wochen über SaniFair ausgelassen. Gut, nicht über SaniFair direkt, sondern eines Ihrer Klo’s. Oder Duschen. Was im Endeffekt das gleiche ist.
Damals erwähnte ich, dass es als Belohnung für meine Beschwerde fünf Grattisvouches gibt. Das stimmt nicht ganz. Dem Antwortbrief von denen waren nur drei beigelegt.

SaniFair Bon

So kann ich demnächst stimmungsvoll und befreit urinieren gehen. Zuvor warte ich aber auf eine Busgesellschaft und geniese deren Blicke, wenn ich anstatt Münzen ein Stück Papier in den Schlitz stecke. Für irgendwas müssen die sechzig Cent Ersparnis schließlich gut sein.

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SaniFair: Unser Ziel ist Ihr Wohlbefinden

Lange nicht mehr über SaniFair ausgelassen. Vielleicht zu lange…

Duschen war angesagt. Ich habe damit extra bis Kiefersfelden gewartet – die erste Raststätte auf deutschen Boden. Denn es ist ja allgemein bekannt: Deutschland = Sauberland. Dazu noch unter der Kontrolle von SaniFair, was kann da noch schief gehen.
Denn schließlich sind deren Klo’s TÜV – geprüft. Noch so eine deutsche Eigenheit.

Erstmal mußte ich warten. Die einzig dort vorhandene Dusche war besetzt. Gut, nicht allzu schlimm. Kommt öfters vor. Besonders am späten Abend. Da verdrängt man auch mal die eigene Müdigkeit.
Fünfzehn Minuten später war ich an der Reihe. Drei Euro durfte ich löhnen und ein Pfand hinterlassen.

Ich postierte mich an der Tür und wartete darauf, dass der Raum gesäubert wird. Aber nix passierte. Also wieder zur Rasthofkasse und meinen Wunsch nach einer sauberen Dusche geäusert. Aber umsonst: „Keine Zeit“ und „nicht zuständig“ bekam ich zur Antwort.

Müde war ich und hatte keine Lust auf irgendwelche Diskussionen. Meine Körperpflege verrichtete ich zwischen Sack- und Barthaaren, in der Toilettenschüssel klebten die braunen Überreste vom Vorgänger. Oder dessen Vorgänger. Ich habe es halt nie gelernt, dass Alter von Scheiße menschlichen Ausscheidungen mit blosen Auge festzustellen.

Vorhin habe ich mich beschwert. Geht ganz einfach und kostet nichtmal Geld. Ausserdem habe ich Zeit. Stehe dieses Wochenende eh nur dumm in der Gegend herum. Als Entschuldigung wurde mir ein kleines Präsent versprochen.
Die Geschenke von denen kenne ich: Fünf Grattisvouches. Wert ein Euro. Die sollten eher Wischmops verschicken. Dann kann jeder diese Örtlichkeiten selber säubern. Hat doch auch was.

Was ich aber wirklich will, sind Duschen, die auch abends um zehn noch gesäubert werden. Und das nach jedem Benutzer.

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The King Of The Klo

Wenn von zwei Becken eines defekt und das andere von mir belegt ist, haben andere ein Problem. Einfach ran drängeln ist nicht. Wer läßt sich schon ungefragt gerne beim rassieren und Zähne putzen stören.
Ein einfaches „Darf ich bitte mal…“ hätte aber schon genügt. Aber diese einfache Frage brachte keiner über die Lippen. Also hieß es entweder warten oder die Toilette mit ungewaschenen Händen zu verlassen.

Gewartet hat übrigens keiner.

Waschbecken kaputt

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Karfreitag…

…ist Feiertag. Logisch. Zumindest hier in Deutschland. Und wie so oft, wenn solch ein Ereignis nicht auf einen Montag fällt, stehe ich mir auf irgendeinem Rasthof die Beine in den Bauch. Oder in meinem Fall eher die Räder in den Asphalt.
So ist es nun mal. Auch wenn es heute ärgerlich ist – gerade einmal neunzig Minuten von meinem Zuhause entfernt. Aber die Fahrzeit…
Das alte Spiel also.

Früher – vor einigen Jahren – hätte ich das Schaublatt gewechselt und wäre gen Heimat gedüst. Wäre kein Problem gewesen. Sollte ich eine Woche später in eine Kontrolle kommen, würde ich die letzte Tachoscheibe vorzeigen und alles wäre gut gewesen.
Heute jedoch ist das nicht mehr möglich. Auf der Fahrerkarte werden die letzten 28 Arbeitstage gespeichert. Mindestens. Und genau für diesen Zeitpunkt kann man bei Fehltritten bestraft werden. Also hat diese Karte sauber zu bleiben. Auch wenn so manche Pause alles andere als Erholung ist.

Ich stehe auf einem Rasthof an der A7, unterhalb von Kassel. Nicht nur auf der Autobahn ist Kampftag, sondern auch auf der Raststätte. Horden von Ausflüglern bevölkern das Gelände und ergötzen sich an den Spritpreisen. Der Liter Diesel kostet mehr als 1.50 Euro. Getankt wird trotzdem. Na ja, dafür spart man ja auch.

Eigentlich wollte ich heute auspennen. Gestern Abend extra länger wach geblieben. Aber wie es halt so ist – kurz nach neun war ich schon munter. Ich quälte mich aus der Koje, schnappte mir mein Waschzeug und bewegte mich Richtung SaniFair.
Dort gibt es drei Waschbecken. Zwei für Erwachsene und zwischen diesen beiden, eines für Kinder. Dieses wirkt eigentlich wie eine Trennlinie: Rechts ich, in der Mitte niemand und links der Rest. Also die, die nur Ihre Hände waschen wollen. Das dauert gewöhnlich keine zehn Sekunden. Wenn überhaupt.

Nur warum verstehen das nicht alle? Zuerst beugt sich ein alter Mann stöhnend hinab, um sich die Hände an dem tiefer liegenden Waschbecken zu säubern. Kurz darauf erscheint ein vielleicht fünfzigjähriger Ottfried Fischer Verschnitt. Obwohl das linke Becken frei war, benutzte er das Kinderbecken. Seine Pfoten schüttelte er natürlich in meine Richtung. Ein Schwall fetter Wassertropfen ergoss sich über meinen linken Arm. Am liebsten hätte ich seine eklige, dicke Fresse weiter verformt.

Nach reichlich frischen Wasser und Shampoo um den Arm zu desinfizieren, fing ich an, mir die Zähne zu putzen. Aber selbst das hielt den nächsten nicht ab, dass mittlere Becken in Beschlag zu nehmen. Nachdem der mit seinen Händen fertig war, holte er geräuschvoll Luft und beförderte während des Ausatmens etwas helles, schleimiges ins Becken. Mir wurde leicht übel. Er sah mich an und grinste.

Du hast Krebs„, sagte ich zu Ihm. Dabei traf Ihn ein Teil der Zahnpasta aus meinem Mund. Das fand er nun wieder nicht lustig. Egal, denn jetzt grinste ich.
Tja, es ist manchmal komisch, dieses Leben. Aber manchmal hilft es, diverse Sachen einfach raus zulassen. Die anschließende Genugtuung entschädigt für vieles.

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