Der Güterverkehr sorgt dafür, dass die CO2-Emissionen nicht abnehmen und die Bekämpfung des Klimawandels in Europa kaum vorankommt.
Wie gut das es Michael Cramer, seines Zeichens verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament, gibt.
Er klärt mich in der „TAZ“ auf, wer die Hauptschuld am dramatischen Klimawandel hat: Vor allem der Schwerlastverkehr!
Natürlich hat Herr Cramer auch gleich Beispiele parat: So erwähnt er die Krabben, die zum Pulen von Skandinavien nach Marokko gefahren werden, bevor diese dann in den Restaurants von London oder Stockholm serviert werden.
Übersehen hat er dabei nicht nur, dass diese Tiere aus Holland kamen, sondern auch, dass es diese Transporte schon länger nicht mehr gibt.
Dann bedauert er, dass es die Bahn schwer hat, mit anderen Verkehrsträgern zu konkurrieren, so auch mit dem Flugverkehr und der Schifffahrt.
Schuld daran sind natürlich nur die fehlenden Emissionsgrenzen und bei der Schifffahrt die Befreiung von der Mineralölsteuer.
Fehler der Bahn spielen in seinen Äusserungen natürlich keine Rolle.
Fakt ist: Die Bahn ist langsam und unflexibel. Im EU- Durchschnitt sind Waren per Bahn mit der Geschwindigkeit eines mittleren Radfahrers unterwegs – mit 14 km/h. Dazu kommen ein starres Tarifsystem, nicht dem Bedarf angepaßte Fahrpläne, fehlende Rationalisierung und zig andere Versäumnisse.
Selbst Kleinstädte und riesige Industriebetriebe haben doch mittlerweile keinen Bahnanschluß mehr.
Er lobt die Schweiz und deren Lkw – Fahrverbote in der Nacht und am Wochenende und empfiehlt den EU – Mitgliedsstaaten, sich daran ein Beispiel zu nehmen.
Fahrverbote in der Nacht? Wie soll das z.B. in Deutschland funktionieren? Es gibt ja bereits jetzt nicht einmal annähernd genügend Stellplätze für Lkw und deren Fahrer, die Ihre gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten müssen.
Fahrverbote am Wochenende? Die Schweiz hat die gleichen Regelungen wie Ihre EU – Nachbarn. Also was meint der Herr Cramer damit?
Ist das vielleicht wieder einmal nur plumpe Meinungsmache eines von zu viel Glühwein benebelten Politikers? Ach, wie wäre das schön…
Nein, es ist einfach nur arrogante Unwissenheit eines Politikers, der eben diese in schöne Worte verpackt, um sich zu profilieren.
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