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Kategorie: Raststätten

Positiv oder negativ?

Da habe ich doch gestern gelesen, dass ab heute früh fünf Uhr am Rastplatz Münster-Nord an der Inntalautobahn eine neue Corona-Teststation eröffnet wird. Der Test ist 48 Stunden gültig, mit meiner Easy-Tour könnte ich es schaffen, bis Donnerstagfrüh wieder in Deutschland zu sein.

Wieso also mich nicht gleich testen lassen? Allein schon deshalb, um diesen ganzen Chaos in Italien aus dem Weg zu gehen.
Kurz vor sechs war ich da, der Container nicht zu übersehen. Davor nur ein Fahrer.

Teststation in Tirol

Das erste Problem? Einen Parkplatz zu finden. Viele schliefen um diese Zeit noch. Das zweite? Die Ungewissheit, vielleicht doch positiv getestet zu werden.
Ich fühlte mich zwar gesund, aber man weiß ja nie.

Problem Nummer eins war eigentlich keins. Ein Kollege fuhr gerade weg, Stellplatz gesichert.
In der Station zwei Männer, ein Schriftführer und der Arzt. Der erste möchte den Führerschein oder den Personalausweis, dafür bekommt man einen Zettel mit einer Nummer.

Diese dient der Identifikation des Probanden, soll ja keiner verwechselt werden. Dann geht’s zum Arzt, der steckt einem das Stäbchen in die Nase, rührt ein bissel drin herum, fertig.
Danach noch einige Minuten warten, bis das Ergebnis da ist. War bei mir natürlich negativ. Was auch sonst. Damit hatte sich auch Problem Nummer zwei, die Ungewissheit, erledigt.

Mein positives, negatives Testergebnis

Also alles richtig gemacht, dass ich mich bereits in Tirol habe testen lassen. Denn wenn es normal läuft, schaffe ich es morgen bis nach Deutschland. Natürlich mit der Hoffnung, dass mir die Italiener keinen Strich durch die Rechnung machen. Aber warum sollten die? Hab ja einen gültigen negativen Test.

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SaniFair rüstet auf

Sieht ein wenig aus wie der Eingang zu einem Spacemobil, sind aber nur die neuen Bezahlschranken vor den Autobahntoiletten von SaniFair.

neue bezahlschranke bei sanifair
Neues von SaniFair

Statt nur mit Münzgeld kann man jetzt auch mit einem fünf Euro Schein bezahlen. Revolutionär. Oder sogar kontaktlos. Also mit Kreditkarte, Apple- oder Google Pay. Noch revolutionärer.
Mit Smartphone irgendetwas zahlen mache ich aber nicht, Kreditkarte funktionierte nicht. Also doch wieder das gute alte Münzgeld genutzt.

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Ein Gruß vom Bürgermeister der Gemeinde Lehre in Niedersachsen, Andreas Busch:

Wahnsinn, es ist geschafft, ab Dienstag dürfen Brummifahrerinnen und -fahrer wieder in den Restaurants an den Autohöfen einkehren. Das hat heute das Land Niedersachsen auf seiner Internetseite veröffenlicht (Fundstelle unten).
Ich danke allen, die gemeinsam dafür gekämpft haben und ich danke auch ausdrücklich der Landesregierung, dass sie sich entschieden hat, etwas für diese Menschen zu tun. Auch dafür, dass bewiesen wurde, dass man mit demokratischen Mitteln viel erreichen kann.

Danke an unsere Landtagsabgeordneten, die sich eingesetzt und mir zugehört haben und ein Riesendank an die Chefin vom Autohof-Restaurant, Sibylle Rademacher, mit ihrem Team. Schön, dass Ihr so tapfer durchgehalten habt.Jetzt bin ich erstmal gerührt und freue mich tierisch.

Viele Grüße!

PS. Auch der NDR berichtete gestern Abend über die Öffnung der Raststätten und Autohöfe für Lkw-Fahrer.

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Gern geschehen

Ich für meinen Teil weiß wie es ist, irgendwohin geschickt zu werden, ohne wirklich Ahnung von den jeweils örtlichen Begebenheiten und Vorschriften zu haben. Das erste mal nach England. Oder nach Frankreich. Beides Anfang 1994.
Keiner hat mir was nützliches erzählt. Fahr erstmal nach Calais, von da geht eine Fähre nach Dover, hieß es. Wichtig ist, dass Du in anderthalb Tagen in Norfolk bist. Die warten da auf unsere Ladung.

Oder fahr nach Auxerre. Aber nur Nationalstraße. Autobahn kostet Geld. Das wollen wir ja nicht unnötig ausgeben. Den kürzesten Weg wirst Du Dir schon raus suchen. Wie wäre es mal mit einer Tour in die Schweiz? Oh, da gibt es ja noch den Zoll. Na ja, musst dich halt durchfragen. Du machst das schon.

Ein Jahr später Polen. Auch hier erst Zoll an der Grenze, später noch zum Zoll im Binnenland. Meine kleinen Kenntnisse im Schulrussisch halfen mir nicht wirklich weiter. Aber letztlich wurde immer alles gut. Denn es fanden sich jederzeit Leute, die mir weiter halfen.

ein zollhof in polen czestochowa
Zoll in Czestochowa

Vielleicht bin ich deshalb bis heute so nett oder von mir aus auch zuvorkommend, wenn mich jemand nach Dinge fragt, wo er nicht durchblickt oder die ihm keiner erklärt hat. Also nicht so richtig.
Wie dem Fahrer einer litauischen Firma, der mich an der unteren Tankstelle am Irschenberg ansprach. Kurze Erklärung. An der Abfahrt Irschenberg gibt es zwei Tankstellen. Erstmal die übliche Raststätte mit Tanke und Rasthaus. Und dann eben noch eine Tankstelle, etwas unterhalb vom Rasthof.

Genau da mache ich öfter eine halbe oder dreiviertel Stunde Pause. Reicht für die schnelle Morgenwäsche, einen Kaffee und ne Butterbrezel.
Oder auch für eine Auskunft. Der Fahrer des litauischen Lkw sah ziemlich hilflos aus. Keine Ahnung, aus welchen Land er eigentlich kam. Russland, Ukraine, Belorussland? Spielt auch keine Rolle.

Seine erste Frage? Wie funktioniert Maut in Österreich. Natürlich in einem Mix aus russisch, englisch und deutsch. Ich zeigte auf die Box vorn bei mir an der Scheibe, sagte das er die oben am Rasthof an der Autobahn bekommt und dort auch richtig eingestellt wird.
Erste Frage beantwortet. Die zweite kam von mir. Nämlich ob er auch eine Umweltplakette hat. Nein, natürlich nicht. Woher auch. Ihm war nicht einmal bekannt, dass diese in Teilen Österreichs Pflicht ist.

Aber alles gut. Auch das habe ich ihm erzählt und Adressen aufgeschrieben, wo er diesen Aufkleber bekommt. Denn man hilft ja wo man kann. Auch wenn aus fünfundvierzig Minuten Pause eine Stunde wird.

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Wechsel mir Kohle. Du Nazi.

Heute Abend stehe ich auf einem Rasthof an der A 5 bei Offenburg. Mache mich gerade fertig für die Koje, beobachte dabei, wie ein Typ mit dem Fahrer eines anderen Lkw, der schräg vor mir parkt, quatscht. Wohl ohne Erfolg, denn dann kommt er zu mir an das noch geöffnete Fahrerfenster:

Ey, verstehst Du deutsch?
Ja, was willst Du?“

Kannst Du mir zehn Franken in Euro wechseln?
Nee, kann ich nicht.“

Ach komm, Du wirst doch Euros dabei haben.“
Weder kann ich wechseln, noch will ich das. Was ist daran nicht zu verstehen?

Du bist ein dreckiger Nazi.“
Hä, was bin ich?“

Keine Antwort, denn er verschwand wieder zwischen anderen Lkw.
Kurz danach brachte der andere Fahrer seinen Abfall zu einer Mülltonne. Wir unterhielten uns kurz.

Was wollte der von Dir?“
Ach, irgendwie ein komischer Kerl. Wollte Geld von mir oder gewechselt haben. Als ich nein sagte, hat der mich als Nazi beschimpft.“
Ah ja. Genau wie bei mir.“

Sonderbare Leute treiben sich wieder herum. Unglaublich.

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Gibt nix von mir. Erst recht nicht auf die krumme Tour.

Auf einer Raststätte bei Frankfurt. Ein etwas ungepflegt wirkender Mann mittleren Alters klopfte an die Fahrertür. Erst dachte ich, er wollte nach dem Weg fragen oder ob ich Pfandflaschen für ihn hätte. Aber nein, sein Begehren war etwas anderes.

„Hallo, ich stehe da hinten mit einem Transporter und mir ist der Diesel ausgegangen. Kannst Du mir so drei, vier Liter geben?
Da hinten? Da ist eine Tankstelle, da gibt es auch Diesel.“

Ja aber, ich brauche doch nur zwei, drei Liter.
Ach ja, Kleinmengen verkaufen die ja nicht. Wie weit willst Du eigentlich mit drei Litern kommen?“

Na ja, Du kannst mir natürlich auch dreißig oder vierzig Liter geben. Bei dem großen Tank hier fällt das doch überhaupt nicht auf.
Ach jetzt willst Du schon vierzig Liter? Komm, geh und lass mich in Ruhe.“

Wie geh doch einfach? Darf ich Dir mal was erklären? Wir sind ein kleines Puppentheater, wegen Corona haben wir keine Aufträge, uns geht es schlecht. Wenn jeder so ignorant ist wie Du, gibts bald keine Kunst mehr.
Dann bau hier Deine Bühne auf und gib eine Vorstellung. Vielleicht spenden ein paar Fahrer was. Von mir gibt es nix.“

Das wollte er aber auch nicht. Wohl weil er von Künstler sein so weit entfernt ist, wie die Erde von der Sonne. Ich kenne doch meine Dieselschnorrer. Mal kommen die angeblich von einem notleidenden Zirkus, dieses mal war es ein Puppentheater.
Schlimm ist nur, dass die immer wieder einen finden, der nen Schlauch in den Tank hält und sich Diesel abzapfen lässt. Das es dabei nicht bei fünfzig Litern bleibt, dürfte auch klar sein. Ganz schnell wechseln mal hundert Liter oder mehr den Besitzer.

Aber wer seinen Chef bescheißen will, gerne. Bei mir gibt es nix. Es sei denn, ich schlafe den Schlaf der Gerechten.

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Kein Wasser mehr

Ich fand es immer angenehm, meinen kleinen Wasservorrat den ich unterwegs so brauche, an Autobahntankstellen auffüllen zu können. Tür auf, Kanister schnappen, voll machen, wieder rein, Tür zu, fertig. Keine weite Schlepperei, wenig gepansche, alles gut.

Die Corona-Krise scheint aber auch vielen Pächtern arg zugesetzt zu haben. Denn immer öfter werden die Wasserhähne abgeschraubt, Fragen ob ich trotzdem Wasser bekommen könnte, werden meist mit „nein“ beantwortet.

Ohne Hahn kein Wasser

Klar verstehe ich die Pächter. Wasser ist ein wertvolles Gut. Nicht umsonst verkaufen die Literflaschen für vier Euro das Stück. Selbst das Wasser aus der Leitung ist in Deutschland teuer. Für den Gegenwert von einem Euro bekommt man auch nur ungefähr 500 Liter.
Wenn also fünfzig Fahrer ihren 10-Liter Kanister auffüllen, kostet das den Gegenwert eines halben Espresso, den die verkaufen. Wow, dass ist wirklich kaum zu finanzieren.

Aber mal ernsthaft. Wenn es euch in den Krallen von Tank & Rast so schlecht geht, ich zahle sogar zwanzig, von mir aus auch dreißig Cent für zehn Liter Leitungswasser.
Nur lässt mir die Möglichkeit etwas von der Brühe zu bunkern. Denn die Möglichkeit unterwegs mal die Hände oder das Gesicht abwaschen zu können, kann nie verkehrt sein.

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