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Monat: September 2021

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Mein neues Lieblingswort: Kartoffelpresspülpe
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In Großbritannien bleiben schon seit längerem Regale leer, weil unter anderem wegen des Brexit Lkw-Fahrer fehlen. In Deutschland droht eine ähnliche Entwicklung. Der Branchenverband warnt bereits vor einem „Versorgungskollaps“.

Quelle: Tagesschau.de

Wenn es so schwer ist, neues Fahrpersonal zu finden, sollte man sich fragen, ob Löhne und Arbeitsbedingungen in Ordnung sind. Oder anders ausgedrückt: Lohndumping, kack Arbeitszeiten, miese Behandlung, ein schlechtes Berufsimage…
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Miese Behandlung? Aber nicht bei der Spedition Kurt Beier. Denn dort wurden keine philippinische und sri-lankische Fahrer grob ausgebeutet. Der Inhaber muss lediglich eine Geldstrafe von umgerechnet 3360 Euro für deren miserable Unterbringung zahlen. Tja, anständige Hotelzimmer wären halt teurer gekommen.

Aber mal ehrlich. Ärmliche Menschen aus Ost- oder Südosteuropa oder gar aus Asien als billigste Arbeitskräfte zu missbrauchen, ist ja alltäglich geworden. Auch im Transportwesen. Nur diese Leute, eben weil die aus benachteiligten Teilen der Erde kommen, auszubeuten, ist schäbig.
Ich habe nix dagegen, wenn die hier arbeiten. Dann aber bitte für Gehälter und Arbeitsbedingungen, die auch denen würdig sind.

Ich finde ja nicht einmal, dass man jeden Menschen so behandeln soll, wie man selbst behandelt werden möchte. Denn wenn das jede*r machen würde, lebten wir in einer Welt, in der alles gut und schön ist. Das wäre vielleicht toll oder richtig, aber eben auch Utopie.Und letzteres bringt uns auch nicht weiter.

Nur sollte man wissen, wie man Leute, auch Angestellte wie im Fall Beier, behandelt. Nämlich würdig und mit Respekt. Klappt aber immer seltener. Aber glücklicherweise hat die Gier in dieser Branche noch nicht überall Einzug gehalten.
Es gibt tatsächlich noch Kunden, die verstehen, dass Transport auch was kostet und diejenigen, die diesen durchführen, nach den geltenden Normen und Grundsätzen behandelt werden müssen sollten.

Philippinische LKW-Fahrer wurden über Monate ausgebeutet
Danish police clear camp with Philippine drivers (engl.)
Filippinske arbejdere bor i slumlejr i Danmark (dänisch)
Politiet rydder lejr med udenlandske chauffører (dänisch)
Höinger Unternehmen weist Vorwürfe wegen philippinischer Lkw-Fahrer zurück
Danish Crown har ikke droppet skandaleramt vognmand (dänisch)
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Und da ist er wieder, der Sinn für Geschäfte. Diesmal für müde Trucker:

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Ein Arbeitsleben im Dienste der Gesellschaft: Seit 45 Jahren arbeitet Burkhard Köditz in Weimar bei der Müllabfuhr. In dieser Zeit entsorgte er rund 217.800 Tonnen Müll und lief dabei etwa 99 000 Kilometer. Grund genug, seine Geschichte zu erzählen: Beim Müllentsorgen in Weimar zweimal um den Äquator gelaufen
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Brummipiloten ernst nehmen
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Gut Ding will Weile haben: Der elektronische Frachtbrief kommt
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FKK. Also fast.

Duschen im Industriegebiet. Erotischer wird es diese Woche nicht mehr. Natürlich auch wegen der Temperatur des Wassers. Klar.
Oder wie ein guter Bekannter auf Instagram schrieb: „Das ist jetzt aber die Endstufe der Truckerromantik.“

duschen unterwegs
Es wird romantisch

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Schlaue Zitate

Die Rheinbrücke bei Leverkusen ist ein Mahnmal für den katastrophalen Zustand der deutschen Infrastruktur.

Michael Groschek, ehem. Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen in „Der Spiegel„. Nr. 41, 2016

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Teuer geworden

Vor vier Wochen noch drei, jetzt fünf Euro. Den Anstieg finde ich schon ein bissel heftig. Dann kommen noch Mal fünfzig Cent für das Drehkreuz dazu, bin ich bei 5.50 €. Für einmal duschen. Hui.

Gut, der Duschraum ist immer sauber. Aber das liegt ja nicht am Pächter, sondern an den Putzfrauen aus Südosteuropa.

Bisher, also bei dem Preis von drei Euro, habe ich mir meist noch einen Kaffee mitgenommen. Der kostet so um die dreifünfzig. Gut, war ich auch bei über sechs Euro. Aber ich hatte einen gewissen Gegenwert.

Auf das Getränk verzichte ich jetzt natürlich. Den Voucher kann ich auch woanders einlösen oder lege ihn der Reinigungsfrau hin.

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Exotische Kennzeichen

Hier die Republik Nordmazedonien, Binnenstaat in Südosteuropa. Das Land hat 2,1 Millionen Einwohner, die Hauptstadt ist Skopje. Von Jugoslawien unabhängig seit dem 8.September 1991, gehört das Land seit dem 27. März 2020 der Nato an.

Das Land hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas. Es hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur zu kämpfen.

Die aktuellen Kennzeichen entsprechen dem europäischen Standardmaß. Sie bestehen aus zwei lateinischen Buchstaben für die Herkunft (hier Skopje), vier Ziffern und weiteren zwei Buchstaben. In dem rot eingerahmtes Schild befinden sich die regionalen Buchstaben und zwei weitere Buchstaben in kyrillischer Schrift.

Am linken Rand befindet sich in Anlehnung an die Euro-Kennzeichen ein blaues Feld mit dem Nationalitätszeichen NMK.

kennzeichen nordmazedonien
Kennzeichen aus Nordmazedonien
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Nochmal Glück gehabt

Laut einer mir unbekannten Studie stellen sich achtzig Prozent aller Autofahrer so hinter einen stehenden Lkw, dass sie von dessen Fahrer nicht gesehen werden. Neunzehn Prozent stehen rechts versetzt, nur ein Prozent etwas nach links.
Da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, dass ich gerade einen von diesen „ein Prozent Fahrern“ begegnet bin..

pkw steht hinter lkw
Clever geparkt

Aber mal ernsthaft. Der Mann – nein, hier keine Frau – sieht, dass ich vor einer Firma die in einer Sackgasse liegt, am entladen bin. Also kann es für mich, wenn diese Arbeit erledigt ist, nur zurück gehen. Geparkt wird dennoch.

Und ja, ich weiß. Rückwärts fahren ohne Einweiser ist Gülle, weil gefährlich und selbst wenn sich wie so oft keiner findet, der mal guckt, sollte ich mich vergewissern, ob sich dahinter wirklich nix befindet. Mache ich auch. Immer. Sein Auto so abzustellen, ist trotzdem irgendwie kacke.

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