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Echt jetzt?

Letzte Woche diese Meldung gelesen. Danach war ich schon ein bissel perplex. Denn…

zeitung überschrift zum thema hilfloser lkw fahrer dem keiner hilft
Quelle: Spiegel.de

…da steht ein Lkw auf dem Standstreifen einer Autobahn, davor sitzt ein Mann. In der einen Hand hat er ein Schild, auf dem „112“ steht, mit der anderen zeigt er auf seine Brust.
Was also tun. wenn man so etwas sieht? Langsam glotzend dran vorbei fahren? Oder anhalten und versuchen, Hilfe zu leisten? Beziehungsweise zumindest mal den Notruf zu wählen? Was ja auch schon ein guter Einsatz wäre.

Ja, ich weiß. Es gibt immer wieder Geschichten mit angeblich gefakte Notfällen, wo die Helfer oder Helferinnen anschließend ausgeraubt werden. Auf einem abgelegenen Parkplatz oder bei Nacht könnte ich diese Sorge oder Angst schon nachvollziehen. Aber bei Tag auf einer viel befahrenen Autobahn? Jetzt echt mal. Das ist schon eine peinliche Ausrede.

Denn wenigstens die bereits erwähnte „112“ anzurufen, sollte doch völlig gefahrlos möglich sein. Zumal heutzutage kaum jemand sein Haus oder seine Wohnung ohne Mobiltelefon verlässt.
Und falls doch? Andere Leute ansprechen, wirkt manchmal Wunder. Denn das wäre das mindeste.

Aber gar nix tun? Ich verstehe es einfach nicht. Denn jeder Mensch kann doch mal in eine Situation kommen, wo sie oder er Hilfe braucht. Was ist, wenn dann, wie in diesem Fall, auch alle vorbeifahren, ohne zu helfen?
Auch wenn ich mich jetzt wiederhole – aber ich verstehe es einfach nicht wo das Problem ist, mal anzuhalten oder zumindest den Notruf zu wählen.

Oder sind viele Menschen mittlerweile wirklich so abgestumpft oder gefühlsblind? Erwarten die nichts mehr von ihrer Umwelt, nur um selbst nicht enttäuscht zu werden?
Klar. Wo nur genommen wird, ist dann irgendwann kein Entgegenkommen mehr da. Aber wo gegeben wird, kommt auch einiges zurück. Damit bin ich bisher immer gut durchs Leben gekommen.

Mag sein, dass das andere anders sehen. Trotzdem finde ich es widerlich, dass Menschen die bewusst in Not sind, nicht geholfen wird.
Aber gut. Vielleicht es es auch nur aus der Mode gekommen, aufeinander zu achten.

2 Kommentare

  1. Axel
    Axel 17/08/2022

    „Aber wo gegeben wird, kommt auch einiges zurück. Damit bin ich bisher immer gut durchs Leben gekommen.“ So habe ich es auch erlebt. Da steht spätabends ein Bulli mit fünfköpfiger Familie 5 km vor der Tankstelle ohne Diesel am Straßenrand. Der Fahrer drückt mir einen Zwanziger in die Hand. Zur Tankstelle, Kanister kaufen und befüllen, zurück zum Bulli. Kanister gelehrt, Leitungen entlüften, die Kiste läuft wieder. Fünf glückliche Gesichter und ein Dankeschön, in Summe sechs glückliche Menschen. Der Aufwand: 30 Minuten Zeit und schmutzige Finger.
    In dem Fall mit der 112 sage ich, dass die nichthelfenden Vorbeifahrer einfach nur Riesenarschlöcher sind. Anhalten, Notruf absetzen und Erste Hilfe leisten, dass sollte wohl drin sein.
    „Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“ Die Mindeststrafe sollte ein Jahr betragen, dann ist der Deliquent nämlich vorbestraft.

    • maik
      maik 20/08/2022

      Klar, die 112 anrufen, tut keinem weh. Deshalb verstehe ich auch nicht, dass selbst dieses simple Notruf absetzen nicht.funktionierte. Aber vielleicht sind einige Menschen so und denken sich, der nächste wird es schon machen.

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