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Kategorie: Unfall

Links und rechts der (Daten-) Autobahn

Osteuropäische und asiatische Fahrer haben wochenlang keinen Lohn bekommen und hängen jetzt auf Rasthöfen, irgendwo in Europa, fest. Tja, wer sind eigentlich die Auftraggeber für Buden wie Lukmaz oder Agmaz oder wie die alle heißen?
Und wo ist eigentlich Adina Vălean? Auch Ihre Landsleute werden gnadenlos ausgebeutet.Interessiert das nicht?
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Die Bahn macht mehr Umsatz als jemals zuvor und heraus kommt ein operativer Gewinn von 1,3 Milliarden Euro. Dafür lässt sich Bahnchef Lutz feiern. Sehr schön.
Den Umsatz aber fahren die Lkw-Sparte (DB Schenker) und die DB Netz AG ein, der Eisenbahnverkehr ist doch bestenfalls bei null.

ein lkw fährt von der rola in trento in italien
Güter gehören natürlich auf die Schiene

Die DBCargo bringt weiterhin hohe Verluste. Dort zahlt der Steuerzahler für jeden eingenommenen Euro 12 Cent dazu. Letztes Jahr waren es nur 10 Cent.
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https://twitter.com/_MartinHagen/status/1641370105693995008

Das twittert Martin Hagen. Der ist Landesvorsitzender der FDP in Bayern und Mitglied des FDP-Bundesvorstands.

Ist aber kein Klassiker, sondern eher Suggestion oder Manipulation. Denn in dem linken Bild geht es um die Korridor-Maut auf der Brenner-Route. Und die hat mit der Maut in Deutschland null zu tun.
Im übrigen muss über diese Korridor-Maut nur diskutiert werden, weil die Bayern den Nordzulauf zum Brenner-Basis-Tunnel nicht mal annähernd begonnen haben. Also besser mal die Füße still halten.
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Ach ja. Ich habe gehört, diesen Freitag und den darauffolgenden Montag soll es ein Lkw-Fahrverbot geben. So als Ausgleich wegen letzten Sonntag?

An zwei Wochentagen Fahrverbot. Ist da nicht die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährdet?
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Wisst Ihr, was ich gerade herausgefunden habe? Das wenn zwei Mann in einem Lkw sitzen und einer pupst, der pupsende eine aufs Maul bekommt.
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Weshalb Lkw-Fahrer nicht streiken
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Sieben Tote bei schwerem Verkehrsunfall in Thüringen. Warum sind es oft die Unfallverursacher, die solche schweren Unfälle überleben, während Unschuldige sterben?

Die B247 kenne ich gut, wohne ja an dieser Bundesstraße. Ist vom Eichsfeld über Mühlhausen nach Erfurt die einzige akzeptable Verbindung. Straßenbaumaßnahmen gab es bisher kaum. Eigentlich nur bei Leinefelde – Worbis und eben die Ortsumgehung Bad Langensalza. Also da, wo dieser Unfall passierte.

Ich fahre ja regelmäßig sowohl von Mühlhausen nach Erfurt, als auch ins Eichsfeld. Und andersrum. An vielen Stellen wird gefahren, als gäbe es kein morgen. Fahre ich mit dem Lkw schon 70, bin ich nicht mehr als ein lästiges Hindernis und werde an den unglaublichsten Stellen überholt. Mobile Blitzer sind selten und Verkehrskontrollen habe ich noch nie gesehen.

Aber wie auch immer. Solche Unfälle sind einfach nur schrecklich und traurig.
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Mach kaputt, was Dich kaputt macht

Erst taucht am Anfang der Woche ein Dashcam-Video auf, in dem zu sehen ist, wie sich der Fahrer eines Begleitfahrzeuges und eine Lkw-Fahrerin gegenseitig abschießen und gestern tritt ein Lasterfahrer einem am Boden liegenden Demonstranten in den Bauch.

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Ein bissel WildWest im Norden

War ja richtig was los diese Woche. Aber mal ernsthaft. Manchmal bin ich ja auch ein bissel erzürnt, wenn mir jemand mit seiner Fahrerei auf den Sack geht. Also so, wie es anderen mit mir auch ergeht. Aber die Aktionen in dem Video sind schon heftig. Da sind beide etwas arg angespannt.

Und zu der Trittaktion von gestern? Ich habe Verständnis für Ungeduld. Ja selbst für Wut. Aber Selbstjustiz in Form von Körperverletzung? Nee, geht gar nicht und ist null zu tolerieren.

Ach ja. Morgen ist ja ein großer Streiktag. Deshalb hat Verkehrsminister Wissing die Länder gebeten, von Kontrollen des Lkw-Fahrverbots am heutigen Sonntag abzusehen.

Begründung? Gefährdung der Lieferketten.

Kannste dir nicht ausdenken…

Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt haben angekündigt, dieser Bitte nachzukommen. Wie freundlich.

Wissing selbst schreibt dazu:

Ich habe den Ländern wegen des umfassenden Streiks geraten, an diesem Sonntag keine Kontrollen der Fahrverbote für Lkw durchzuführen. Menschen sollen nicht unter dem Arbeitskampf leiden. Es wird aber massive Auswirkungen auf Verkehr und Logistik geben“

Verkehrsminister Wissing

Menschen sollen nicht unter dem Arbeitskampf leiden? Ich als Lkw-Fahrer zähle für Wissing also nicht als Mensch? Soll ich jetzt auch Sonntags arbeiten, um Gewinne von Unternehmen zu sichern? War irgendwie eine krude Idee.

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Echt jetzt?

Letzte Woche diese Meldung gelesen. Danach war ich schon ein bissel perplex. Denn…

zeitung überschrift zum thema hilfloser lkw fahrer dem keiner hilft
Quelle: Spiegel.de

…da steht ein Lkw auf dem Standstreifen einer Autobahn, davor sitzt ein Mann. In der einen Hand hat er ein Schild, auf dem „112“ steht, mit der anderen zeigt er auf seine Brust.
Was also tun. wenn man so etwas sieht? Langsam glotzend dran vorbei fahren? Oder anhalten und versuchen, Hilfe zu leisten? Beziehungsweise zumindest mal den Notruf zu wählen? Was ja auch schon ein guter Einsatz wäre.

Ja, ich weiß. Es gibt immer wieder Geschichten mit angeblich gefakte Notfällen, wo die Helfer oder Helferinnen anschließend ausgeraubt werden. Auf einem abgelegenen Parkplatz oder bei Nacht könnte ich diese Sorge oder Angst schon nachvollziehen. Aber bei Tag auf einer viel befahrenen Autobahn? Jetzt echt mal. Das ist schon eine peinliche Ausrede.

Denn wenigstens die bereits erwähnte „112“ anzurufen, sollte doch völlig gefahrlos möglich sein. Zumal heutzutage kaum jemand sein Haus oder seine Wohnung ohne Mobiltelefon verlässt.
Und falls doch? Andere Leute ansprechen, wirkt manchmal Wunder. Denn das wäre das mindeste.

Aber gar nix tun? Ich verstehe es einfach nicht. Denn jeder Mensch kann doch mal in eine Situation kommen, wo sie oder er Hilfe braucht. Was ist, wenn dann, wie in diesem Fall, auch alle vorbeifahren, ohne zu helfen?
Auch wenn ich mich jetzt wiederhole – aber ich verstehe es einfach nicht wo das Problem ist, mal anzuhalten oder zumindest den Notruf zu wählen.

Oder sind viele Menschen mittlerweile wirklich so abgestumpft oder gefühlsblind? Erwarten die nichts mehr von ihrer Umwelt, nur um selbst nicht enttäuscht zu werden?
Klar. Wo nur genommen wird, ist dann irgendwann kein Entgegenkommen mehr da. Aber wo gegeben wird, kommt auch einiges zurück. Damit bin ich bisher immer gut durchs Leben gekommen.

Mag sein, dass das andere anders sehen. Trotzdem finde ich es widerlich, dass Menschen die bewusst in Not sind, nicht geholfen wird.
Aber gut. Vielleicht es es auch nur aus der Mode gekommen, aufeinander zu achten.

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Glück im Unglück

Ein holländischer Lkw-Chauffeur kommt an eine Unfallstelle, sichert die ab und stellt den umgestürzten Anhänger eines Pkw mit seinem Mitnehmstapler wieder auf die Reifen. Schon ist ein Problem gelöst.

Kleine Sache, große Wirkung. Denn so verdient man sich Respekt.

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Bericht in einer holländischen Zeitung >>>

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Es hat „Peng“ gemacht

Mal schnell die Spur wechseln wollen, dabei nicht auf den rückwärtigen Verkehr achten oder diesen auch einfach zu übersehen und schon kracht Blech auf Blech. Oder auch Reifen auf Blech.
Ist ärgerlich, passiert aber bestimmt hundert- oder tausendfach jeden Tag irgendwo. So wie einem Autofahrer rechts neben mir vor der Mautstelle Rho bei Mailand.

Der sieht, dass es vor mir etwas schneller läuft, zieht rüber und peng.
Gesehen habe ich den zuerst überhaupt nicht, spürte nur einen leichten Schlag und hörte ein quietschen.
Mein erster Gedanke war, oy, Rad verloren? Oder oy, Reifen platt?

Aber nein, es war nur ein Auto. Dessen Fahrer hielt an, ich auch. Eigentlich war die Schuldfrage klar. Denn wo ein Gegenstand ist, passt kein zweiter hin.
Aber nicht für meinen Unfallgegner. Er schimpfte, wie es nur Italiener können. Was ich heraus hörte war, ich hätte bremsen müssen und überhaupt, die Spur gewechselt hätte ich, nicht er.
Also meine Schuld, für ihn ganz klar.

Unfall vor Mautstelle durch Spurwechsel
Mitten in der Spur

Immerhin einigten wir uns, hinter der Mautstation zu halten und die Polizei zu rufen. Da war mehr Platz und wir behinderten den Verkehr etwas weniger.
Zuvor machte ich aber die obligatorischen Fotos.

Nach einer guten halben Stunde kam die Straßenwacht. Das ist eine gute Sache in Italien. Steht ein Pannenfahrzeug auf oder neben der Autobahn oder gibt es einen Unfall, rücken die aus und sichern dahinter ab. Da fühlt man sich doch gleich sicherer.

Wenig später kam die Polizia. Es war ja eigentlich nicht mehr wie ein simpler Blechschaden, sollte nun also schnell gehen. Aber da hatte ich etwas falsch gedacht.

Zuerst war ich an der Reihe. Mit einem Mix aus deutsch, englisch und italienisch erklärte ich meine Version vom Unfall.
Aber ihr könnt Euch denken oder wisst es sogar, im Ausland was wichtiges mit einem Mix aus Sprachen zu erzählen, ist immer blöd.

Polizei und strassenwacht sperrt ab
Natürlich gut abgesichert

Deshalb rief ich vorsichtshalber meine Disponentin an. Sie spricht fließend italienisch.
Na ja, wegen so etwas anzurufen ist mir immer ein bissel peinlich, aber so war ich immerhin auf der sicheren Seite.

Was die beiden Polizisten dann noch alles von mir wollten, habe ich in einem kleinen Tipp zusammengefasst. Also:

Wenn ihr mit einem Lkw mal nach Italien kommen solltet und unverschuldet in einen Unfall verwickelt werdet >>> haltet die Fahrerkarte bereit, 28 Tage werden ausgelesen.

Holt tief Luft, denn für den Alkoholtest braucht ihr viel davon.
Kramt sämtliche CMR, also Frachtbriefe, hervor, die müsst ihr alle vorzeigen. Auch die von den bereits erledigten Abladestellen.
Achtet darauf, dass die vorschriftsmäßig ausgefüllt sind, selbst eine fehlende Unterschrift birgt enormen Diskussionsbedarf.

Und schüchtert den Unfallgegner ein, denn Italiener sind nie schuld. Ein lautes „Halt’s Maul“, natürlich auf deutsch, denn das klingt bedrohlicher als auf italienisch, und ein grimmiger Blick reicht da aber schon.

Aber das alles nur mal so als Info.

Nach anderthalb Stunden war endlich alles erledigt. Meine Papiere und Dokumente bekam ich zurück und durfte fahren. Aber zuvor gab es noch ein „Grazie“ und ein „Buon Viaggio„, also „Gute Fahrt“ von einem der beiden Polizisten. Wurde zum Schluss also doch noch ganz nett.

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Die Sache mit der Berichterstattung

Ein tragischer Verkehrsunfall, verursacht von einem 18-jährigen, bei dem sein 16-jähriger Beifahrer ums Leben kommt, weil er ein Stoppschild nicht beachtet und eine Vorfahrtsstraße kreuzt, ohne den Verkehr auf der Hauptstraße zu beachten, im Zuge dessen es zum Zusammenstoß mit einem vorschriftsmä­ßig fah­ren­den Lkw kommt. Erschütternd für alle Beteiligten und Angehörigen.

Für die Schreiberlinge bei oe24.at ist das aber nicht tragisch genug. Denn das der Fahrer des Lkw völlig schuldlos war und den Unfall nicht verhindern konnte, erfährt man da natürlich nicht:

haltlose überschrift
Quelle: oe24.at

Was man aber der geneigten Leserschaft mitteilen muss, ist, dass der Lkw von einem 40-jährigen Serben gefahren wurde. Das ist zwar völlig unwichtig und belanglos, sorgt aber bei anderen Verkehrsteilnehmern für althergebrachte und auch neue Vorurteile.

Bericht auf „krone.at
Bericht auf „oe24.at

1 Kommentar

Metaphori­sche Fehl­zündung

Eine irre Überschrift. Quelle: bz-berlin.de

So steht’s in der Überschrift zu einem Artikel über einen Unfall, bei dem ein Lkw-Fahrer einen Radfahrer übersehen von seinem Gefährt holte.

Äh, ja. Bisher dachte ich, dass es noch keine selbstfahrende Lkw gibt, sondern noch immer ein Mensch am Steuer sitzt und das es bei solchen Unfällen nicht um kilometerlange Staus, sondern um Menschenleben geht.
Aber gut. Mittlerweile glaube ich, Journalisten sind da lernresistent. Auf solche „metaphori­sche Fehl­zündungen“ kann man also weiter hoffen.

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