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Ungeliebt und viel geschmäht

Sandhausen will mich nicht, Oftersheim erst recht nicht. Na ja, dass kann ich ja noch verschmerzen. Das nun aber auch Heidelberg fast geschlossen gegen mich ist, macht mich traurig. Und auch nachdenklich.

Aber von Anfang an: Die Tank- und Rastanlage Hardtwald an der A5 soll ausgebaut werden. Ab 2013 sollen dort womöglich 218 Lkw – Stellplätze entstehen. Momentan sind es 24. Diese Zahlen sind Musik in meinen Ohren.
Gut, dafür müssen fast zwölf Hektar Wald und mehr als zwei Hektar Ackerland dran glauben. Aber es ist ja für eine gute Sache.

Das sieht der Heidelberger Gemeinderat jedoch etwas anders. Der parteilose Oberbürgermeister Eckart Würzner warb sogar für einen Antrag der Grün-Alternativen Liste (GAL), der vorsieht, jegliche Erweiterung der Rastanlage abzulehnen – und das mit Erfolg: Bis auf eine Enthaltung bei der CDU stimmte der Umweltausschuss gegen das mit zehn Millionen Euro veranschlagte Projekt, für das das Regierungspräsidium noch nicht einmal ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet hat.
Das ganze wird damit begründet, dass ein schutzbedürftiger Bereich für die Landwirtschaft und ein „Regionaler Grünzug“ betroffen seien.
Es gebe einen immensen Flächenverbrauch und die Eingriffe in bestehende Biotope seien wegen des ohnehin schon hohen Flächenverbrauchs in der Region kaum auszugleichen. Dabei ist dieses betroffene Waldstück nicht mal ein rechtlich besonders geschütztes Naturschutz-Gebiet.

Der „Rhein – Neckar – Zeitung“ sagte Würzner: „Dieser Parkplatz könnte auch zwischen Heilbronn und Nürnberg errichtet werden„. Joa. Man könnte es auch so ausdrücken: Baut Parkplätze überall hin, nur nicht vor der eigenen Haustür. Davon abgesehen – auf dem Weg von Frankfurt/M. nach Basel fahre ich sicher nicht über Schwäbisch Hall, nur um dort ausreichende Parkmöglichkeiten zu finden. Sorry, aber der Mann ist nicht ganz knusper.

Laut einer Untersuchung des Bundesverkehrsministeriums fehlen momentan allein in Baden – Württemberg 1 900 Lkw – Parkplätze. Um diesen Mangel zu beseitigen, sollen neben Hardtwald auch die Rastanlagen Hockenheim und Kraichgau ausgebaut werden.

5 Kommentare

  1. hajo
    hajo 09/02/2011

    oh lieber Maik, alle sind gegen DICH 😀
    Aber die Tatsache, dass „irgendwo in der Pampa“ Parkplätze entstehen und dass dies als ausreichend angesehen wird, ist schon haarsträubend.
    Typisch Politik!
    Obwohl: in meiner Sturm- und Drangzeit (gab es auch mal) habe ich eine ähnliche Argumentation bezüglich Reserveplätzen auf Kabelpritschen verwendet
    .. am anderen Ende der Anlage waren Pritschen verlegt, die nahezu leer waren
    #ich schäm‘ mich auch gehörig :-(#

  2. Spacefalcon
    Spacefalcon 09/02/2011

    Ohne Rücksicht auf Verluste, einfach bei besagtem netten Zeitgenossen vor der Haustür Tagespause einlegen… 😉

  3. Lutz
    Lutz 18/02/2011

    Denke auch, das es die falsche Richtung ist, immer größere Parkplätze, etc zu bauen nur um dann noch mehr LKW Verkehr zu haben…
    Genau wie die „Gigaliner“.
    Die Politik geht in die völlig falsche Richtung. Güterverkehr gehört auf die Schiene.

  4. maik
    maik 19/02/2011

    @Lutz: Güterverkehr gehört auf die Schiene…

    Und Pendler in die Busse. Schon sind die Strassen schön leer.
    Jetzt schreibe nicht, ich würde Gülle verbreiten. Schließlich hast Du damit angefangen.

  5. Spacefalcon
    Spacefalcon 19/02/2011

    Güterverkehr gehört auf die Schiene..

    Hmmm, also zur Deutschen Bahn, oder?

    OK! Ich bewerbe mich dann gleich mal, so rein vorsichtshalber, bei Schenker 😉

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