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Schlagwort: Firmen

Ein guter Anfang

Der erste Satz den ich heute morgen beim ersten Kunden hörte?

„Moin, willste einen Kaffee?“

Wohlgemerkt hierzulande. Ich war richtig geplättet.

Da machte es mir sogar nichts aus, beide Seiten des Aufliegers zu öffnen. Entladen ging auch fix. Hach, da war die (Arbeits-) Welt noch in Ordnung.

Später etwas weniger. In der Firma, in der ich laden sollte, bekam ich zwar auch eine Komplettladung. Nur stand ich erst mal drei Stunden an einer Rampe, bevor überhaupt etwas passierte. Inklusive Laden, sichern und auf die Papiere warten, waren fast fünf Stunden vorüber.

Eigentlich wollte ich bis Nürnberg kommen. Aber nix da. Die Warterei machte mir wieder die ganze Zeit kaputt. Jetzt stehe ich bei Hanau und habe noch fast 900 Kilometer zur Abladestelle.
Achso. Auf dem Frachtbrief steht unter „Instruktionen„: Anlieferung am Folgetag zwischen 17.00 und 22.00 Uhr. Joa joa, schon klar. Wenn es sonst nichts ist.

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Nachspiel

Heute vormittag bekam ich einen Anruf von einem meiner Disponenten:

Guten Morgen. Du hast doch am Freitag bei der Firma „XXXL Stahl“ entladen!
Moin. Ja, warum?

Eben hat sich ein Herr *** (denkt Euch einen Namen aus) wegen mangelnder Ladungssicherung beschwert!
Wie beschwert? Der stand doch beim entladen daneben. Da war er noch zufrieden!

Der sagte, Du hättest zu wenige Spangurte genommen. Du hättest zwar Antirutschmatten benutzt, aber eben zu wenige Spanngurte!
Hab ich gar nicht. Das hat alles gepasst. Die Sicherung war top. Was erzählt der?

Ich wollte Dir es nur mitteilen!
Joa. Danke!

Wenn Schlipsträger beim Entladen anwesend sind. Boaaaaahhhhh.

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Dreck

Mitten in der Nacht aus dem Bett gequält, anschließend 350 Kilometer zur Abladestelle gefahren.
Dort pünktlich zum Arbeitsbeginn eingetroffen – und das nur, damit ich seit mittlerweile über vier Stunden auf einem versifften Parkplatz darauf warten darf, endlich entladen zu werden.

Angeblich wären noch andere Lkw vor mir. Ja ja. Denn alle die nach mir kamen, sind bereits wieder weg.

Meine Laune ist Montagmittag bereits ganz weit unten…

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Der Kunde ist König

Letzte Woche durfte ich in Oberitalien 25 Tonnen Flachstahl laden. Das war eine tolle Ladung. Dach auf, Hölzer und Antirutschmatten verteilen und schon kam das Zeug per Kran angeschwebt. Anschließend das ganze noch sichern und fertig. Nach nicht einmal dreißig Minuten war alles erledigt.

Anderthalb Tage später war ich beim Kunden in Deutschland. Trotz neuer Lagerhalle mit modernen Kran an der Decke musste ich die Seite öffnen. Dort war man der Meinung, entladen per Stapler ginge schneller, besser und sicherer. Nach einer Stunde war der Auflieger nicht mal halb leer.

Flschstahl

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Freitag

Die Nacht war unruhig und so fand ich es nicht mal so unpassend, dass mich mein Wecker um kurz vor halb sieben Uhr morgens aus einem Halbschlaf in die Realität holte. Zumal der Tag angenehm werden sollte – zwei Abladestellen und anschließend zwei Ladestellen sollten es werden. Dazu noch relativ nah zusammen und was noch wichtiger war: Beide Firmen, in denen ich laden musste, machten laut meinem Disponenten erst um 15 Uhr Feierabend.
Gerade Freitags ist das eine Seltenheit. Viele Betriebe schließen an diesem Wochentag bereits gegen Mittag Ihre Pforten. Das ist eine tolle Errungenschaft der Gewerkschaften. Gut, nicht für mich. Während andere früh ins Wochenende starten, muss ich zusehen, in vier Stunden ein eigentliches Tagespensum zu schaffen.

Der Rasthof auf dem ich nächtigte, liegt etwas oberhalb der Autobahn. Keine Ahnung, wer sich so etwas hat einfallen lassen. Der Geräuschpegel der vorbeifahrenden Fahrzeuge klingt noch lauter, als auf gleicher Höhe mit der Straße liegenden Parkplätzen. Nach einer kurzen Morgentoilette fuhr ich los. Auf einen Kaffee verzichte ich, selbst ein kleiner Becher war mir zu teuer.

Eine halbe Stunde später bin ich an der ersten Firma, mitten in Mönchengladbach. Während ich noch die richtige Einfahrt suche, hupt bereits der erste Pkw-Fahrer. Meine Schleichfahrt ist dem zu langsam. Gegenüber einer Werkseinfahrt halte ich, um zu Fuß den Weg zur Warenannahme zu erkunden. Während ich aussteige, prescht das Auto an mir vorbei.
Ein netter Mitarbeiter zeigt mir den Weg. Ich bin nicht mal so verkehrt. Im Büro händige ich die Lieferscheine und den Frachtbrief aus. Der zuständige Meister blättert in den Papieren und fragt nach dem Aussehen der drei geladenen Stahlträger. Noch ehe ich antworten kann, fängt er an zu telefonieren. Froh darüber, solch einen Träger nicht beschreiben zu müssen, warte ich gespannt auf den weiteren Ablauf. Der Lkw steht weiterhin auf der Straße.

Nach zwei Minuten ist das Gespräch beendet. Hundert Meter weiter soll ich fahren und dann den Auflieger rückwärts in eine Halle schieben. Gesagt, getan. Nur finde ich an der angegebenen Stelle kein passendes Tor, sondern nur eine weitere Einfahrt. Um die Straße nicht weiter zu blockieren, fahre ich rückwärts in den Betrieb. Kaum stehe ich wieder, kommt ein anderer Arbeiter um mich einzuweisen. Über rechts soll es in eine Werkhalle gehen.
Links herum ist im Normalfall kein Problem. Als Fahrer weiß ich immer, wo der Sattel ist. Rechts dagegen ist blöd. Ab einem bestimmten Winkel sehe ich das Ende des Aufliegers nicht mehr im rechten Außenspiegel. Außerdem wirkt alles verzehrt. So kommt es halt vor das ich aussteige, um zu schauen, wo und wie der Zug eigentlich steht.
Meinem Einweiser passte das aber nicht. Er blöfft mich an, ob ich seine Hilfe nicht bräuchte. Noch ehe ich antworten konnte, war er verschwunden. Na ja, es ging auch ohne Ihn.

Die Seite und das Dach des Sattels waren schnell geöffnet, die acht Spangurte ebenso fix entfernt. Nun konnte es also endlich losgehen. Das Beladen der Teile in Italien war innerhalb einer halben Stunde erledigt. Viel länger rechnete ich mit dem Entladen auch nicht.
Nach sechzig Minuten hing der erste Träger am Kran. Nachdem das Ding durch die halbe Halle schwebte, kam die nächste Zwangspause. Frühstück. Ich ergab mich mit freundlicher Mine meinem Schicksal.

Irgendwann gegen Elf konnte ich fahren. Die zweite und letzte Entladestelle war gut dreißig Kilometer entfernt. Ein Stahlblech sollten die bekommen, fünf Meter lang und zweieinhalb Meter breit. Also kein Problem. Gut, dass dachte ich auch bei der ersten Stelle.
Die Firma war schnell gefunden. Noch bevor ich hinein fahren konnte, winkte der Pförtner hektisch. Er rief schon von weiten, ob ich denn die anderen Lkw nicht sehen würde. Da ich seine Frage verneinte, zeigte er auf mehrere in einer Seitenstraße stehenden Laster. Da sollte ich mich anstellen und zwar ganz hinten. Irgendwann würde er mich dann zur Entladung holen.
Dieses irgendwann war gegen zwei. Das Blech selber zu entladen dauerte keine vier Minuten. Inklusive Plane und Gurte öffnen und wieder schließen.

Nun ging es wieder dreißig Kilometer zurück zur ersten Ladestelle. Mittlerweile wurde natürlich die Zeit knapp. Ich telefonierte mit der Dispo. Sich darum zu kümmern, ist deren Aufgabe.
Kurz vor drei traf ich dort ein. Eine Glasscheibe trennte das Versandbüro vom Vorraum. Dahinter wuselte eine junge Frau hektisch in irgendwelchen Papieren. Als Sie mich sieht, werde ich zum dritten Mal an diesem Tag angeblafft. Diesmal mit der Frage, was ich denn noch will und wieso ich so spät bin. Auf meine Antwort „Weil ich überall warten muss„, erwidert Sie: „Hier müssen Sie jetzt auch warten.“
Auch das teilte ich meiner Disposition mit. Zehn Minuten später kommt der Rückruf. In der anderen Firma würde man bis 17 Uhr auf mich warten. Na immerhin.

Da war ich dann auch gegen fünf. Dort lief es zum ersten Mal an diesem Tag normal. Kein mürrischer Verlader, keine Wartezeit. Und das trotz einer Ladung, bei der ich viele Gurte brauchte. Aber der Tag war eh gelaufen.
Für vier Kunden im Umkreis von dreißig Kilometern habe ich zehn Stunden gebraucht. Das ist deutsche Gründlichkeit.

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Der richtige Blitzableiter

Der erste dienstliche Anruf gestern früh kam kurz nach halb neun, eine gute halbe Stunde, nachdem ich losgefahren bin: „Guten Morgen, wo bist Du?“ Ich überlegte kurz und antwortete: „Äh, zu Hause!“ Die Reaktion klang ein wenig erregt: „Du machst Scherze. Um halb acht hattest Du Termin. Da steht ein Kran, die warten auf Dich!

Komisch nur, dass ich davon nichts wußte. Oder ich hatte es letzten Freitag überhört. Um das ganze etwas zu entschärfen, antwortete ich: „Nee, ich bin bei Eisenach. Es wird aber zehn, bis ich bei dem Kunden bin!
Kurz vor zehn der zweite Anruf: „Na wie läufts?“ „Normal, in fünf Minuten bin ich da!“ „Gut. Nur zur Info. Die sind da ein wenig aufgebracht!

Kurz darauf trudelte ich in der Firma ein. Ein kleiner Steinmetzbetrieb, irgendwo in der Rhön. Der Chef erwartete mich bereits, von Aufgeregtheit aber keine Spur. Ich denke mal, er hatte sich schon am Telefon beim Gespräch mit meinem Disponenten abreagiert.

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Etwas verpeilt

Deutsches Nummernschild = deutscher Fahrer? Das dies nicht immer so ist, scheint bereits der Verladernachwuchs begriffen zu haben: Gestern Nachmittag wurde ich von einem achtzehn- oder neunzehnjährigen Auszubildenden gebeten, an eine Rampe mit der Nummer 4 zu fahren.

Eigentlich höre ich: „Fährst Du an die Rampe vier!“ Gut, einige fügen in diese Aufforderung noch ein „Bitte“ ein. Aber das kommt nicht so oft vor. Darauf lege ich auch keinen Wert. Hauptsache es geht fix.

Der Azubi jedoch war sich seiner Sache nicht sicher. Erst zeigte er auf die betreffende Rampe, dann versuchte er es auf Englisch: „Four“! Dumm nur, dass ich „vor“ verstand. Meine Frage an Ihn war nun „Wohin vor“? Was folgte, war schweigen. Und dann irgendwann: „Verstehen Sie deutsch“?

„Ein wenig“, antwortete ich. Und weiter: „Warum sprichst Du eigentlich nicht in ganzen Sätzen?“ Seine Antwort darauf habe ich nicht verstanden. Nachfragen wollte ich auch nicht. Mein fließendes Deutsch hätte ihn vielleicht noch mehr verschreckt.

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Nix geschafft

Kurzer Rückblick auf den Tag:

6.00 Uhr: Arbeitsbeginn
7.30 Uhr: Entladebeginn
8.17 Uhr: Entladeende
8.19 Uhr: Telefonat mit Disponent. Ladeadresse erhalten.
Gegen 10.00 Uhr: Ankunft in der Firma
Gegen 16.45 Uhr: Abfahrt von der Firma.

Fazit: An der Ladestelle fast sieben Stunden mit warten vermurkt – eigentlich eine Frechheit. Nur weil die Ihre Bude nicht im Griff haben. Rechne ich die fünfzig Minuten Entladung hinzu, komme ich heute auf eine Standzeit von fast acht Stunden. Was dann als Fahrzeit übrig bleibt, kann sich jeder denken.

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