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367 Ergebnisse für "unterwegs"

Coca – Cola Weihnachtstruck Tour 2010

Puh, dass hätte ich doch fast vergessen: Auch in diesem Jahr sind die Coca – Cola – Weihnachtstrucks wieder auf Tour. Hier sind die restlichen Termine – natürlich ohne Gewähr.
Macht also bitte nicht mich verantwortlich, wenn Ihr auf irgendeinen Marktplatz im Schneetreiben wartet und es passiert nichts:

Mi., 08.12.

15:00-20:00 Uhr Ratingen, Rathausvorplatz
15:00-20:00 Uhr Rheine, Borneplatz
15:30-20:00 Uhr Freising, Marienplatz

Do., 09.12.

15:00-20:00 Uhr Hilden, Mittelstraße/Alter Markt
15:00-20:00 Uhr Bad Gandersheim, Marktplatz
15:00-20:00 Uhr Bad Wörishofen, Klosterhof

Fr., 10.12.

15:00-20:00 Uhr Bensberg, Schloßstraße
15:00-20:00 Uhr Bad Harzburg, Rosengarten/Parkstraße

Sa., 11.12.

15:00-20:00 Uhr Artern, Wasserstraße
15:00-20:00 Uhr SZ-Lebenstedt, Vor dem City-Carree
15:00-20:00 Uhr Ehingen (Donau), Marktplatz/Fußgängerzone

So., 12.12.

15:00-20:00 Uhr Altenburg, Hauptmarkt
15:00-20:00 Uhr Erlangen, Marktplatz

Mo., 13.12.

15:00-20:00 Uhr Chemnitz, Am Wall
15:00-20:00 Uhr Hannover, Ernst-August-Platz
15:00-20:00 Uhr Nürnberg, Jakobsmarkt

Coca Cola Weihnachtstruck

Di., 14.12.

15:00-20:00 Uhr Freiberg, Am Obermarkt
15:00-20:00 Uhr Salzwedel , An der Mönchskirche
15:00-20:00 Uhr Lauf, Unterer Marktplatz

Mi., 15.12.

15:00-20:00 Uhr Torgau, Fleischmarkt
15:00-20:00 Uhr Brandenburg, Weihnachtsmarkt am Neustadt Markt
15:00-20:00 Uhr Bad Neustadt, Marktplatz

Do., 16.12.

15:00-20:00 Uhr Lutherstadt Wittenberg, Schlossplatz 2
15:00-20:00 Uhr Prenzlau, Raiffeisenplatz
15:00-20:00 Uhr Bad Kissingen, Obere Marktstrasse

Fr., 17.12.

15:00-20:00 Uhr Bad Lausick, Parkplatz
15:00-20:00 Uhr Anklam, Marktplatz
15:00-20:00 Uhr Wertheim, Wertheim Village Almosenberg

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YouTube schauen, heißt für’s Leben lernen

Gut, unterwegs sind Reifenschäden mittlerweile selten. Wenn es aber trotzdem passiert, kann man mit einer guten Stunde rechnen, bis so ein Teil gewechselt ist – natürlich immer voraus gesetzt, dass alles glatt läuft.

Nun frage ich mich aber, warum ich mich bisher so abgequält habe. Im folgenden Video sieht das so easy aus. Eigentlich unmöglich.

PS. Danke an Harald für den Link.

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Ich kann es halt kaum erwarten

Da fährt man in Gedanken versunken dahin, nimmt das Schild „Achtung Verkehrskontrolle“ nur aus den Augenwinkeln wahr und dann passiert es: Ich bin fällig!
Eine Besonderheit diesmal, war die Waage. Bei knapp sechs Tonnen Ladung aber kein Problem – weder mit dem Gesamtgewicht, noch mit den Achslasten.

Was dann folgte, war das übliche: Dem Beamten Führerschein, Fahrzeugpapiere, Lieferscheine und Fahrerkarte aushändigen und warten. Nach knapp 20 Minuten kam er wieder angedackelt und zeigte mit dem Daumen nach oben. Ich habe mit keiner anderen Reaktion gerechnet.
Das Öffnen des Aufliegers war auch nur Makulatur. Bei einer Komplettladung Paletten kann man nicht viel verkehrt machen.
So blieb es bei dem Hinweis, dass der TÜV des Aufliegers demnächst abläuft. Ich bedankte mich höflich, der Beamte wünschte mir eine gute Fahrt und joa – das war es.

Achso: Über die Waage bin ich mit 7.2 km/h gefahren. Das war dem Teil wohl etwas zu schnell. Zumindest läßt der Hinweis auf dem Wiegeschein darauf schließen:

zu schnell unterwegs

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Geh dahin, wohin Deine Nase Dich führt

Was bringt einem ein ausgebauter Rasthof mit Stellflächen weit ab der Autobahn, wenn nebenan jemand seit einer halben Stunde seinen Motor laufen lässt?

Aber zum Thema: In Deutschland fehlen noch immer mehr als zehntausend Lkw – Parkplätze. Einige Raststätten wurden bereits umgebaut und die Zahl der Stellflächen erhöht. So auch die Rastanlage Vaterstetten an der Autobahn 99 bei München.

Für wieviel Lkw jetzt mehr Platz ist, weiss ich nicht. Mir ist nur aufgefallen, dass diese Rastanlage nicht schon – wie in der Vergangenheit – um 17.00 Uhr überfüllt ist, sondern erst anderthalb oder zwei Stunden später. Das ist doch ein toller Fortschritt.

Natürlich ist der Weg zum Rasthaus und somit zu den Sanitairanlagen weiter. Wer sich im Hochsommer duscht, ist bei der Ankunft am Lkw wieder durchgeschwitzt. Im Winter dagegen gefrieren einem die Haare.
Nimmt man den regulären Weg, ist man noch länger unterwegs. Da die Bequemligkeit siegt, stiefelt und stolpert man über großangelegte Rasenflächen mit künstlichen Gräben. Was sich so alles auf dem Grün befindet, sieht man eh nicht, denn die Parkplatzbeleuchtung funktioniert nur zur Hälfte. Vielleicht versucht man dadurch Kosten einzusparen. Der Ausbau war sicher nicht billig.

Das Restaurant ist nur spärlich besucht, dazu verwinkelt und es riecht nach Sodbrennen. Die Schnitzel in den silbernen Pfannen wirken müde und erschöpft.
Eine Bockwurst im benachbarten Tankstellenshop ist auch keine wirkliche Alternative. Nicht nur deren blassgelbe Farbe wirkt abstoßend, sondern auch der Preis: 3.85 Euro. Gut, dass ist Ansichtssache. Für Münchner ist das Essen sicher noch beispiellos billig und durchreisende Österreicher erinnert es an die Küche daheim.
Ich jedoch begebe mich mit leeren Magen wieder Richtung Lkw – immer in der Hoffnung, meine Schuhe im dunklen nicht zu versauen.

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Wie man seine Ruhe bekommt? Mit einem Nicken!

Ich war ja nun wirklich nicht gerade langsam unterwegs. Gut, heute früh hätte ich bereits eine Stunde früher an meiner Abladestelle sein können. Nur wer steht schon gerne um 5.00 Uhr in der Früh auf? Zumal an einem Samstag!

So begann ich meinen Arbeitstag erst gegen sechs Uhr. Was ja auch reichlich früh ist. Es reichte auf jeden Fall, um drei Stunden später Formteile für eine Firma in einem Ort, an der Grenze zwischen Hessen und dem Wittgensteiner Land gelegen. abzuladen.

Der Lkw aus Italien ist endlich da„, brüllte der Vorarbeiter in Richtung Staplerfahrer. Und zu mir gewandt: „Seit Tagen warten wir auf die Ware!“ Meinen kurzen Einwand, dass das Zeug erst am Donnerstagmittag fertig war, folgte die Feststellung seinerseits, ein Transporter hätte die Teile holen können. Dann wäre die Ware bereits Freitagfrüh bei Ihm in der Firma gewesen.

Ich nickte zustimmend. So war er zufrieden, dass ich Ihm recht gab und für den Rest des Entladens hatte ich meine Ruhe. So einfach kann das manchmal sein.

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So ein Quatsch…

…seit 50 Jahren unterwegs in Europa. Schlieslich bin ich erst zarte vierzig. Wenn man schon meinen Namen mißbraucht, sollte man auch bei der Wahrheit bleiben!

unterwegs in europa

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Die Wahrheit über Lang-Lkw oder Gigaliner

Was sind eigentlich „Gigaliner“, „Lang-Lkw“, „Monstertrucks“, „Ökoliner“ oder „Eurocombi“?

Der Begriff „Gigaliner“ ist eine Erfindung der Krone – Fahrzeugwerke zur IAA 2004 und bezeichnet Megatrailer mit angehängtem Volumen-Tandemachsanhänger.

Als „Monstertruck“ werden diese Megatrailer von Kritikern bezeichnet, so z.B. von Automobilverbänden, Umweltorganisationen und Lobbyverbänden, die der Bahn nahe stehen.
Nur ist denen entgangen, dass ein „Monstertruck“ eigentlich ein mit Tracktorreifen aufgemotzter 3,5 t – Pickup ist.

Die Bezeichnung „Eurocombi“ ist vom Verband der Automobilindustrie (VDA) zur IAA 2006 erfunden worden.

Dieses (sorry) hirnlose Gequatsche von verschiedenen Lobbyistenverbänden ( Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr , mehr Umweltbelastungen, zu groß und zu schwer für Straßen und Brücken ) geht mir schon lange auf die Nerven.

In einer forsa – Umfrage im Auftrag der „Allianz pro Schiene“ gaben 73% der Bundesbürger an, dass Sie gegen die Zulassung derartiger, bis zu 60 Tonnen schwerer und 25,25 Meter langer Lkw sind.
Interessant dabei ist aber, dass 45% der Befragten vorher noch nie etwas von „Riesen-Lkw“ in Deutschland gehört haben.
Welchen Sinn hat dann solch eine Umfrage?

Jeder hat die Möglichkeit, sich sachkundig zu machen. Ich habe auch im Internet „gegoogelt“ und recherchiert, dazu viel gelesen (sowohl pro, als auch contra).

Viele sind dazu aber einfach zu faul oder nicht in der Lage, sich mit diesem Thema auseinander zu setzten. Es ist halt einfacher, irgendwelche Thesen nachzuplappern…


Fragen und Antworten über Lang-Lkw

1. Kritiker behaupten, dass Kreuzungen und Kreisverkehre umgebaut werden müßten, da diese durchweg nicht für Gigaliner dimensioniert sind. Desweiteren müßten Rastplätze ausgebaut werden.

Ist es aber in Wirklichkeit nicht so, dass Gigaliner nur für bestimmte Relationen vorgesehen sind, d.h., nur auf bestimmten (festen) Strecken fahren sollen?

2. Kritiker behaupten, dass Gigaliner den Verschleiß der Straßen beschleunigen und die Reparaturkosten in die Höhe treiben werden.

Ist es aber nicht so, dass die effektive Belastung der Straße nicht zu, sondern eher abnimmt?

Grund dafür ist, dass die Achslast, also das Gewicht das je Achse auf der Straße lastet, bei einem 60-Tonnen-LKW geringer ist, als bei einem herkömmlichen 40-Tonnen-LKW. Diese Reduzierung der Achslast beim Gigaliner wird durch eine Verteilung des Gesamtgewichts auf mehr Achsen erreicht. Von heute 9–10 Tonnen Achslast reduziert sich die Achslast beim Gigaliner auf 7,5–8,5 Tonnen.

Kein höheres Unfallrisiko

3. Kritiker behaupten, dass das Unfallrisiko nicht beherrschbar ist.

Ist es aber nicht so, dass diese Gefahr durch Abstands-Elektronik und zusätzliche automatische Bremssysteme deutlich verringert werden kann?

Weiterhin liegt die Gesamtbremskraft durch eine größere Achs- und Radanzahl selbst bei 60-Tonnern erheblich über der von herkömmlichen 40-Tonnern mit lediglich fünf Achsen.

So müssen je Achse nicht 8 Tonnen, sondern bei 60 Tonnen Gesamtgewicht und neun Achsen lediglich 6,67 Tonnen, bei 44 Tonnen Gesamt gar nur 4,89 Tonnen verzögert werden.
Durch den Einsatz von Zwillingsbereifung an nicht lenkenden Achsen könnte die Auflagefläche noch erheblich gesteigert werden, so dass noch höhere Bremskräfte übertragen werden können und sich die Radlast gegenüber herkömmlichen Lastzügen noch weiter verringert.

4. Kritiker behaupten, dass allein die Länge Gigaliner zu einem rollenden Verkehrshindernis macht.

Ist es nicht so, dass bereits schon heute überlange Gelenkbusse z.B. in Hamburg unterwegs sind, die im Stadtverkehr nur geringe Probleme haben.

lang-lkw gigaliner

Längere Überholvorgänge?

5. Kritiker behaupten, dass Gigaliner zu längeren Überholvorgängen führen.

Ist es aber nicht so, dass ein Überholvorgang eines Gigaliners bei einer Geschwindigkeitsdifferenz von 20 km/h maximal 1,5 Sekunden länger dauert, als bei herkömmlichen Lkw?

6. Kritiker schreiben, dass Leitplanken lediglich für Fahrzeuge bis 38 Tonnen ausgelegt sind.

Ist es dann nicht so, dass ein Gigaliner weder besser noch schlechter als ein herkömmlicher 40 – Tonnen – Lkw ist?

7. Kritiker behaupten, dass derzeit in Deutschland an den Autobahnraststätten mehrere Tausend LKW-Stellplätze fehlen. Weiterhin fragen Sie, wo da noch die Riesen-LKW hin sollen?

Ist es nicht so, dass in den nächsten Jahren mehrere zehntausend neue Lkw – Stellplätze gebaut werden? Da ist es doch einfach, gleich vorsorglich Parkplätze für 25,25-Meter-Kombinationen einzuplanen.

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Stolz wie Oskar

Von Friedemann Jäger

Stolz wie Oskar steht Klaus vor seinem Truck. Heute ist ein großer Tag, weil er zum ersten Mal nach seiner Führerscheinprüfung auf große Fahrt geht.
Sein Truck hatte schon bessere Zeiten gesehen. Manche würden sogar sagen, er hätte sich das „H“ auf dem Nummerschild redlich verdient, welches für einen Oldtimer steht.

Komfort gibt es nicht. Das Bett im Führerhaus würde selbst bei hartgesottenen Truckern eher auf Ablehnung stoßen und ist wohl mal für einen indischen Fakir gebaut worden. Aber Klaus ist sehr hager und er ist dennoch stolz darauf.
Früher fuhr er einen 7,5-Tonner, ebenfalls ein Seelenverkäufer, welcher kein Bett hatte. Da schlief er schon mal drin, indem sich seine Kniekehlen um den Schaltknüppel wickelten. Wenn man will, dann geht alles.

Klaus war fleißig und willig. Er war ein echter Kämpfer und sein Chef war stolz auf ihn. Als nun sein Fernfahrer in die Rente gehen wollte, fragte Chef den Klaus, ob er nicht stattdessen auf Ferntour gehen möchte. Er würde ihm den CE schon finanziell vorstrecken und er könne ihn ja abarbeiten.

Klaus war begeistert und nahm das Angebot an. Fortan besuchte er die Fahrschule und träumte von einer Fernfahrerkarriere. Noch bevor er die Prüfung hatte, legte er sich schon mal einen Pseudonamen zurecht. Er nannte sich „Sitting Bull“ und hatte daheim auch schon ein Blechschild mit diesem Namen für die Windschutzscheibe.
Er kaufte sich Cowboystiefel aus imitiertem Schlangenleder, eine hautenge Jeans und ein kariertes Hemd. Und natürlich durfte auch ein Cowboyhut nicht fehlen. Er kopierte sich fleißig Country- und Westernsongs auf Kassette, damit in seinem Truck immer die richtige Stimmung herrschte.
Nur für eine Funke reichte die Kohle nicht mehr. Aber die würde Klaus sich hinterher noch besorgen.

Nun stand er da, der Klaus aus dem thüringischen Gefell, einem Ort an der Grenze zu Bayern. Er sollte einen ganzen Zug Möbel zu einer Firma nach Gladbeck transportieren. Alles passte wie die Faust auf´s Auge.
Das Outfit von Klaus war vom allerfeinsten und das Blechschild klebte mit Saugnäpfen an der Windschutzscheibe. Sofort zog er sich Musik von Jonny Cash rein. Den Stetson behielt er erst mal auf dem Kopf.
Er fuhr nicht gleich auf die Autobahn sondern holte mit dem Truck seine Freundin Tina aus Schleiz ab. Der Chef durfte es nicht wissen, aber Klaus wollte seiner Freundin mal so richtig imponieren und nahm sie deshalb mit auf seine erste Tour. Er hatte sich extra seinen Tiger-Tanga angezogen, weil er wusste, dass Tina auf Tangas abfuhr. Es konnte eine heiße Nacht im Lkw erwartet werden, voller Romantik und anschließenden wilden Liebesspielen.

In Schleiz erwartete ihn dann schon Tina. Tina war das, was man einen Kugelblitz nennen konnte; also eher quadratisch als rechteckig gebaut, wenn man das mal aus der Warte der Geometrie betrachtet. Sie war bekleidet mit einem grauen Jogginganzug und hatte hatte die Verpflegung für unterwegs dabei. Drei Knaldi-Tüten voll mit leckeren Sachen, mit denen sie ihren Klaus verwöhnen wollte.

Als Tina die Stufen des Lkw hochkletterte, rutschte ihre Jogginghose ein klein wenig und legte einen kleinen Ausschnitt ihres Intimlebens frei. Ein blauer Strick hielt eine dicke Falte über dem Hüftknochen in Zaum und zweigte dann ab in die Falten der beiden Backen. Es ist schier unglaublich, welche Qualitätsstandards die deutsche Textilindustrie entwickelt hat, um jedem Typ Mensch seinen individuellen String-Tanga zu ermöglichen.

Mit lauter Musik startete Klaus dann seine Tour. Auf der A 9 sang er noch falsch und unschön das laute „Ring of Fire“ mit, aber dann wurde er doch etwas ruhiger. Den Hut setzte er kurz vor dem Hermsdorfer Kreuz ab. Die Kollegen guckten so komisch, wenn sie ihn überholten.
Verstohlen warf Klaus öfter mal einen Blick auf Tina. Befriedigt nahm er zu Kenntnis, dass Tina ehrfürchtig und stolz auf ihn blickte. Ja, es war ein schönes Leben, dieses Truckerdasein. Niemals würde er es gegen einen Büro- oder Lagerjob eintauschen.

Kurz hinter Jena wurde ihm dann aber etwas mulmig in der Lendengegend. Dieser b l ö d e Tiger-Tanga. Das rechte Ei hatte sich aus dem Strick herausgewagt und klemmte nun fest. Diskret versuchte Klaus, das Ding wieder in die richtige Position zu rücken. Aber die enge Cowboyjeans ließ es nicht zu. Der Druck nahm langsam aber stetig zu.

In Erfurt hielt er es dann aber nicht mehr aus. Er fuhr auf einen Rastplatz und machte erst mal seine Hose auf. Mit einem befreiten Stöhnen schob er das Ei wieder unter das schützende Stückchen Stoff vom Tiger-Tanga. Tina nahm das belustigend zu Kenntnis und hauchte Klaus einen frivolen Wunsch ins Ohr. Verdammt! Klaus könnte schon jetzt, aber er beherrschte sich und fuhr weiter.

Gegen Abend kamen sie dann in Gladbeck an. Klaus gierte förmlich nach Liebe und war froh, dass er ein ruhiges Plätzchen im Industriegebiet von Gladbeck erwischt hatte. Sofort wurden die Gardinen zugezogen.
Was dann geschah, lässt sich nur erahnen. Ich sehe im Geiste das schmale Bett vor mir und die rundliche Gestalt von Tina. Meine Phantasie schafft es einfach nicht, mir die Platzverteilung auf der Liege räumlich vorzustellen. Wer liegt oben und wer liegt unten? Nebeneinander geht nicht.

Am anderen Morgen gehen die Gardinen wieder auf. Ein Gesicht erschien am Seitenfenster, dass irgendwie zu Klaus gehören musste. Er sah aus, als ob er die ganze Nacht durchgesoffen hätte. Seine Augen waren blutunterlaufen und er schien um Jahre gealtert. Er sah tatsächlich so alt aus wie sein Vorbild, Sitting Bull.
In seinem Tiger-Tanga trat er aus dem Lkw, um sich seine enge Hose anzuziehen. Er schaffte es einfach nicht, das im Lkw zu machen. Als er wieder einstieg, reichte ihm eine Hand von hinten ein ehemals liebevoll geschmiertes Butterbrot, dass mittlerweile aber schon krumm war. Klaus biß kraftlos in die Knifte und schob dann noch einen kalten Kaffe vom Vortag hinterher. So langsam begann er, sich zu erholen und fuhr dann zu seiner Abladestelle.

Klaus ist auch heute noch ein Trucker mit Leib und Seele, der die gute alte Fernfahrerromantik wie einen Schatz hütet. Wenn ihr unterwegs einen Seelenverkäufer seht, der von einem hageren Mann mit einem Stetson gelenkt wird, dann grüßt ihn schön.
Es ist Klaus. Mittlerweile hat er auch seine Funke und er meldet sich unter seiner Kennung „Sitting Bull“. Nur den Tiger-Tanga, den hat er in die Altkleidersammlung geworfen.

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