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Kategorie: Links

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Es ist die Weihnachtswoche, da ist normal eigentlich relativ wenig los. Aber was ist in diesem Jahr denn schon normal? Selbst in der vorletzten Woche des Jahres ging es gut ab. Danke an Frankreich:

Kein Ende des Lkw-Staus in Sicht
Paris hebt Sperre für Lkw-Verkehr aus Großbritannien auf
Handgemenge zwischen Lkw-Fahrern und Polizei in Dover
Wir vermissen Hilfen von der Bundesregierung
In Macrons Blockade sehen die wütenden Briten eine Brexit-Erpressung
Lkw-Fahrer verbringen Weihnachten in England
Trucker Michael (48) nach England-Odyssee daheim
Keep trucks moving across France-UK border
In England stauen sich Lkw auch aus Südbaden
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grenze frankreich england dover folkestone geschlossen border closed
Grenze geschlossen

Das sollte zu diesem Thema genügen. Denn mittlerweile dürfte kaum noch ein Fahrer vor Dover oder Folkestone festsitzen. Ausser natürlich die positiv getesteten. Das waren am Samstagmittag bei 15 526 durchgeführten Coronavirus-Tests genau 36 positive Ergebnisse, die verifiziert wurden. Schrieb zumindest der britische Verkehrsminister Grant Shapps auf Twitter:

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Das entspricht einer Infektionsrate von 0,23 %. Ich hoffe, Emmanuel Macron ist mit diesem Ergebnis zufrieden. Denn schlieslich hat der mit der Schließung der Grenze Europa gerettet.

Aber. Es ist schon ein bissel beeindruckend, wie polnische Mediziner und französische Feuerwehrleute nach England eilten, um den Briten bei den Tests zu helfen. Sollte ja auch mal erwähnt werden.
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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Eine neue Variante des Coronavirus breitet sich derzeit rasch im Südosten Englands aus. Frankreich hat deshalb die Grenzen zum Vereinigten Königreich dicht gemacht. So wurden der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel geschlossen.

Gut das ich seit Freitag aus England raus bin. Ich hoffe mal, dass diese 48h-Frist nicht verlängert, bzw. eher noch ausgesetzt wird was Lkw-Fahrer angeht. Denn kein Fahrer darf tagelang auf einer Autobahn hausen, ohne zu wissen, wann es weiter geht.
Trotzdem finde ich es verantwortungsvoll, die nationalen Grenzen zu schließen. Denn vor einem dreiviertel Jahr hat man an Ischgl gesehen, dass offene Grenzen in der Pandemie ein großes Risiko sind.
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Kurze Erklärung zur Wochenruhezeit: Diese hat mindestens 45 Stunden lang zu sein und muss vom Fahrer am Stück genommen werden. Die wöchentliche Ruhezeit muss spätestens nach einem Zyklus von 6 x 24 Stunden nach der letzten Wochenruhezeit genommen werden.
Allerdings ist auch eine verkürzte Wochenruhezeit möglich. Diese kann vom Fahrer auf mindestens 24 Stunden verkürzt werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass in der vorherigen Woche und in der darauffolgenden Woche die normale Wochenruhezeit von 45 Stunden eingehalten wird.

Am 25. Mai 2017 ist ein geändertes Fahrpersonalgesetz in Kraft getreten. Unter anderem verbietet es dieses Gesetz, dass Fahrer ihre Wochenruhezeit im LKW verbringen dürfen. Dieses Verbot beinhaltet natürlich auch das übernachten im Lkw. Deshalb müssen Fahrer für diesen Zeitraum Ihre Ruhezeit in einer geeigneten Unterkunft verbringen.

Pennen Fahrer während ihrer wöchentlichen Ruhezeit also jetzt alle in einer Pension, Motel oder Hotel? Klar, deshalb sind übers Wochenende die Parkplätze auf den Raststätten auch so schön leer. Ok., kleiner Scherz.
Natürlich nicht. Auch weil diese Vorschrift in Deutschland so gut wie nie kontrolliert wird. Wieso es so wenig Kontrollen gibt, wollte der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung wissen.

Ich kenne da einen Fahrer, der das wirklich so macht. Verbringt er seine wöchentliche Ruhezeit irgendwo draußen, geht es ab in ein Hotel oder zu Freunden. Klappt. Setzt natürlich auch eine clevere Tourenplanung voraus.
Für den oder auch andere, die ihre Ruhezeit außerhalb vom Lkw verbringen, ist diese Art der Kontrollen, wie sie von Jung beschrieben in Deutschland stattfinden, sprichwörtlich ein Schlag in die Fresse. Einige halten sich dran, aber die Mehrzahl kackt auf diese Verordnung. Wird ja eh kaum kontrolliert.

Warum nicht? Tja, kein Personal, der Fahrer schläft gerade oder ist anderweitig beschäftigt, vielleicht sind Kontrollen gerade auch generell nicht machbar. Wieso auch immer. Aber irgendwie ist das alles nur Palaver und Gelaber.
Und die Franzosen, Belgier, selbst die Italiener? Die schütteln sicher den Kopf über so viel Unvermögen und Inkompetenz der Deutschen.
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Nochmal nach Großbritannien. Ohne Corona, dafür in den Brexit. Denn die Unterwegsverpflegung von uns Lkw.Fahrern dürfte ab Januar unter ein EU-Importverbot fallen. Denn sollten die Brexit-Gespräche scheitern, werden Nahrungsmittel mit Fleisch- oder Milcherzeugnissen aus Großbritannien ab Anfang 2021 in der EU verboten sein.
Mit der Regelung soll verhindert werden, dass Nahrungsmittel in die EU eingeführt werden, die Krankheiten verbreiten könnten.

Hmm, so langsam wird es eng für die Zukunft der Insel. Die sind vom Festland abhängig. Aber das werden die hoffentlich auch noch begreifen.
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Nächste Woche muss darf ich nach England. Kommt ja nicht so oft vor. Das letzte mal vor genau drei Jahren. Hätten auch noch drei weitere Jahre werden können, aber kann man sich ja nicht aussuchen.
Aber wie auch immer. Mir ist aufgefallen, dass die Maut für Lkw ein Jahr ausgesetzt wurde. Heißt, dass im Zeitraum vom 01. August 2020 bis 31. Juli 2021 in Großbritannien keine LKW-Maut erhoben wird.

Grund ist die COVID-19-Pandemie. Die britische Regierung will so Transportunternehmen finanziell unterstützen. Wäre vielleicht auch in Deutschland ein Ansatz, um Frachtführer zu unterstützen.
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Habe gestern Abend ein wenig in meinem Bücherregal rumgestöbert. Da fiel mir ein Buch auf, welches ich mal vor fünfzehn Jahren oder so bestellt habe. Oh, dass ungeliebte Amazon zeigt mir grad an:

Sie haben diesen Artikel zuletzt am 28. Mai 2004 gekauft

Ist also schon über sechzehn Jahre her. Aber egal. Es geht um „Das bißchen fahren“ von Günther Plänitz, erschienen 1983, also vor 37 Jahren. Darin geht es speziell um die Situation im Güterfernverkehr, dem Alltag der Fahrer und die Zwänge, die es schon damals gab.

buch das bisschen fahren fernfahrer
Alt aber interessant

Na ja. Auch drei Jahrzehnte später gab es nicht viel neues. Kann man bei Diekmanns „Geschlafen wird am Monatsende“ (Amazon-Link) nachlesen.
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Apropo Amazon und null geändert. Da haben wir es mal wieder: Die Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer für Amazon scheinen grenzwertig. Bricht der Konzern Gesetze?
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Mit zwei Promille Alkohol im Blut kann man schon mal eine Autobahn mit einem Parkplatz verwechseln.
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Und das nächste beSCHEUERte Fiasko: Die Kosten explodieren bei der Autobahn GmbH – 325 Millionen Euro statt 41 Millionen Euro. Verkehrsminister Scheuer ist nicht mehr als ein Quotenmann in der Bundesregierung.
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Chaos bei Containern Teil I
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Chaos bei Containern Teil II
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1 Kommentar

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Ich blockiere auch Autobahnen, sogar ab und an die linke Spur. Mich hat noch nie jemand Aktivist genannt.

Aber davon abgesehen. Der Lückenschluß der A 49 ist rechtsstaatlich legitimiert und trotzdem wollen Leute den Rechtsstaat und seine Entscheidungen nicht hinnehmen? Können die machen. Nur dann sollten die nicht Aktivisten, sondern Anarchisten genannt werden.
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Er zählt mit. Fahrer Nummer 46, der in diesem Jahr an einem Stauende ums Leben kam.
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Wer bei Post-, Kurier- und Expressdiensten arbeitet, verdient wenig. Ist ja nichts neues. Nur bei „spiegel.de“ klingt das nicht so übel:

Arbeitnehmerinnen bei Post-, Kurier- und Expressdiensten werden damit vergleichsweise schlecht bezahlt. 2019 erhielten Vollzeitbeschäftigte im Mittel 2924 Euro brutto im Monat.

spiegel.de

Knapp dreitausend Euro brutto im Monat? Wie kommt man auf solche Zahlen? Statistisches Bundesamt? Das Leute die bei DHL oder UPS angestellt sind, etwas besser als ihre Kollegen bei Hermes, GLS, DPD, Amazon und wie die Paketdienste alle heißen, verdienen, schon klar. Aber ziehen die erstgenannten den Lohnschnitt soweit nach oben?
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1053 Verstöße gegen das Verbot, die regelmäßige Wochenruhezeit im Fahrzeug verbringen. Das Ergebnis eines Kontrollwochenendes? Ach nee, eines ganzen Jahres.
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Eine dänische Firma wirbt über eine polnische Tochterfirma philippinische Fahrer an, damit diese in Westeuropa arbeiten. Natürlich unter miserablen Bedingungen.
Sie lebten in ihren Fahrzeugen, kochten provisorisch im Freien, wuschen ihre Wäsche auf Parkplätzen.

Nach der Enthüllung hatte das Unternehmen Nordic Transport Group (NTG) auf Drängen von Kunden die Zusammenarbeit mit Kurt Beier beendet mit der Begründung, dass durch die schlechte Behandlung der Fahrer ein Vertragsbruch vorliegt.

Jetzt streiten sich beide Transporteure vor Gericht. NTG fehlten plötzlich fünfzig Lkw, die Beier bisher einsetzte. Der Schaden ca. zwei Millionen Kronen. Geld, dass die Firma als Schadenersatz von Kurt Beier fordert.
Beier wiederum fordert seinerseits zwei Millionen Kronen von NTG mit der Begründung, dass Vereinbarungen nicht eingehalten wurden und damit Einbußen entstanden. Wird bestimmt spannend.
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Wo bleiben eigentlich meine bestellten Pakete mit all dem Zeug, welches ich an Weihnachten verschenken wollte? Oh, hängen sicher noch irgendwo in einem Container aus China fest.
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Eine Sicherheitsübung der Verkehrssicherheitsberatung der Kreispolizeibehörde Höxter, bei der Kinder lernen, welche Gefahren von Lkw ausgehen. Gute Sache. Nicht ganz so gut finde ich, dass das Unheil im „toten Winkel“ lauern soll.

Den gibt es tatsächlich. Nämlich genau hinter dem Lkw. Um den zu umgehen, gibt es Einweiser. Der Rest ist durch Spiegel einsehbar. Das Problem dabei ist, dass ich als Fahrer nicht sechs Spiegel und den Verkehr links und vor mir gleichzeitig im Blick behalten kann. Sollten Verkehrssicherheitsberater wissen und das so ihren Schützlingen mitteilen. Stattdessen wird die Mär verbreitet, dass der tote Winkel, in dem einen der LKW-Fahrer nicht sehen kann, riesig groß ist.
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keine coca cola trucktour im jahr 2020
Die Coca-Cola Weihnachtstrucks bleiben in der Garage

Apropo Weihnachten. War irgendwie klar, dass auch die Coca-Cola-Weihnachtstrucks dem Coronavirus zum Opfer fallen. Während die Trucks im vergangenen Jahr noch in zehn deutschen Städten Halt machten, fällt die Tour im Jahr 2020 komplett aus.
Aber alles kein Grund zur Beunruhigung. Denn dafür gibt es ein Video, welches an die wahre Magie von Weihnachten erinnern soll. Wie schön.

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10% müssten die Transportkosten steigen, damit jede LKW-Fahrerin und jeder LKW-Fahrer zu fairen Löhnen und fairen Arbeitsbedingungen in der Speditionsbranche arbeiten könnten. Da die Transportkosten nur 2% des Warenpreises ausmachen, würden die Verbraucher*innen die Verteuerung um 0,2 % kaum spüren.

Ismail Ertug, Mitglied des Europäischen Parlaments

Wer sich nur die erste Minute dieses SWR-Beitrages anschaut wird merken, dass die Speditionsbranche von fairen Bedingungen, egal ob es um Lohn oder Arbeit geht, weit entfernt ist. Ich behaupte jetzt einfach mal, steigen Transportkosten, die Kohle landet überall, nur nicht beim Fahrer.
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Auch der Zustand vieler einiger Lkw ist fragwürdig.
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Die Lkw müssen rollen. Immer.
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Macht Corona fresssüchtig? Oder warum muss auch am siebten Tag der Woche irgendwelcher Kram transportiert werden?
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Na, erinnert sich noch jemand? Mehrere Jahre versuchte das BKA eine Serie von Schüssen auf Autotransporter aufzuklären. Begonnen hat es im Juli 2008. Am Ende wurde ein Lkw-Fahrer überführt, der mehr als 700-mal auf Autotransporter, andere Fahrzeuge und Gebäude geschossen haben soll.

Am Donnerstag wurde wieder ein Lkw-Fahrer beschossen.Tatort war die A 7 bei Fulda. Der Mann wurde schwer verletzt.
Gute Besserung dem Kollegen. Ich hoffe, die Polizei findet den oder die Bekloppten. Irgendwie drehen mittlerweile viele am Rad.
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Mittwoch: In Frankreich waren Raststätten geschlossen. Fahrergewerkschaften drohten mit Streiks.

Freitag: Proteste und die Androhung von Streiks haben in Frankreich Wirkung gezeigt: Seit heute sind 250 Raststätten wieder für die Fernfahrer geöffnet.

Schon irgendwie irre, welchen Einfluss Gewerkschaften haben können.
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Keine Ahnung, wie da jemand den Überblick behalten kann. Aber der Journalist Jan Bergrath zählt mit. Laut ihm war es der 43. Lkw-Fahrer, der dieses Jahr an einem Stauende zerschellt verstorben ist.
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Deutschland: Abgedrängt, ausgebremst, beleidigt, Geschwindigkeitsverstöße >>> 300 Euro Sicherheitsleistung.

Italien: Fehlender Stempel auf einem Frachtbrief >>> 2 000 Euro. Und keine Diskussionen.
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Zur Einführung der fahrleistungsabhängigen Lkw-Maut 2005 auf deutschen Autobahnen wurde hoch und heilig versprochen, dass System nicht zur Überwachung einzusetzen und das die gesammelten Daten ausschließlich für die Mautabrechnung verwendet werden. Jetzt will der Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL) individuelle Lkw-Mautdaten zu Kontrollzwecken nutzen.

Klar gibt es dafür auch einen Grund. Nämlich die Einhaltung der europäischen Sozial- und Marktvorschriften im Straßengüterverkehr besser kontrollieren zu können. Konkret geht es dem BGL um die Missachtung der Kabotage speziell durch ost- und südosteuropäische Transportunternehmen.

Leute. Befinden wir uns nicht im Zeitalter der Digitalisierung? Sollte es da nicht längst bessere Verfahren geben?
Gibt es. Nennt sich digitaler Frachtbrief. Spart nicht nur Papier, sondern auch Geld. Der niederländische Frachtführerverband TLN nennt sogar Zahlen. 180 Millionen Euro jährlich könnte der Logistiksektor durch den e-CMR einsparen. Das entspricht einer Summe von ungefähr 4 Euro pro Frachtbrief.

Aber nicht nur das, Dieses System beinhaltet heute schon Standorte und Bewegungen. Also Absender und Empfänger, Fahrer, Fahrzeug, Transportunternehmen. All diese Infos sind auch in einem digitalen CMR verpflichtend.
Na, merkt Ihr was? Der digitale Frachtbrief könnte also auch die Kontrolle von Kabotagefahrten und die Ahndung illegaler Kabotage durch das Bundesamt für Güterverkehr erleichtern. Und das ohne die Mautdaten aufzuweichen.
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Noch eine Aufweichung: Während die IHK Niedersachsen noch fordert, dürfen in NRW bis Mitte Januar Lkw auch sonntags fahren.

Was ein Dummfang. Es gibt keinen Mangel an irgendwas. Reichen knapp sechs Tage nicht aus, um Ware zu transportieren? Muss jetzt wieder der Sonntag her? Oder zählt nur die Gier nach noch billigeren Frachtraum? Denn kleine Transporteure profitieren von dieser Ausnahme wohl kaum.
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Vom festgefahrenen Lkw auf dem Feld bei Eisfeld gibt es auch eine Polizeimeldung. Die gute Nachricht. Ein Navi hat dieses mal keine Schuld. Die schlechte? Bei 2, 47 Promille scheint es keinen Unterschied zwischen einem abgeernteten Kartoffelfeld und einer südthüringischen Bundesstraße zu geben. Also besser nicht ausprobieren.
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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Die Grünen wollen, dass Lkw ohne Abbiegeassistent künftig nicht mehr durch geschlossene Ortschaften fahren dürfen.
Ich habe da eine andere Idee. Warum es nicht erstmal mit getrennten Ampelphasen versuchen? Und/oder Absperrgitter an besonders gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen, durch die Fußgänger und Radfahrer gezwungen werden, die Straße zehn-, fünfzehn Meter weiter hinten zu überqueren, um damit besser gesehen zu werden?

Wie wäre es mit mehr Platz für Radfahrer? Also breite und vor allem durchgängige Radwege, die mit Barrieren vom Auto- und Lastverkehr geschützt und gut einsehbar sind.

neuer radweg in mühlhausen
Neuer Radfahrstreifen in Mühlhausen

Aber willkommen in Deutschland. Solange nach einem Straßenausbau solche Radwege übrig bleiben, braucht mir niemand mit irgendwelchen Durchfahrtsverboten kommen. Wer so etwas trotzdem fordert, ist doch nicht mehr ganz proper.
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Gute Nachrichten. Auch in Österreich verzögern sich große Bauvorhaben. Wie beim Brenner-Basis-Tunnel, auch liebevoll BBT genannt.
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Neue Einschränkungen auch bei Tank&Rast an der Autobahn. Die üblichen Fernfahrergerichte wie Bock- und Currywurst, Frikadellen und Pizza wird es aber auch weiterhin geben. Ich muss also nicht verhungern.

Aber das tangiert mich nicht. Nutze die eh kaum. Wenn dann die angeschlossenen Sanitairanlagen oder ab und an die Fastfoodtheke. Wenn es die denn gibt. Aber selbst der Nordsee – Stand ist kaum eine Alternative. Da wird der Fisch meist so lange gebraten, bis er fast zerbröselt.
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Die Logistikbranche, ein holder Hort der Fairness. Rumänische und bulgarische Fahrer der Spedition van Steenbergen aus Aarendonk in Belgien kontaktierten Ende 2018 den belgischen Verband BTB-ABVV und erzählten, dass sie Dokumente auf Englisch unterschreiben mussten, in denen sie sich bereit erklärten, ihre Tagegelder zu kürzen.

Bei unseren westlichen Nachbarn wird bei solchen Verdächtigungen nicht lange gefackelt. Gegen Verantwortliche der Firma ermitteln belgische Behörden wegen Sozialdumping und Sozialbetrug. Vier Personen wurden festgenommen, gegen weitere zehn wird ermittelt.

Wie das abläuft? Eigentlich ziemlich simpel: Eine Firma gründet Briefkastenfirmen, die rumänische und bulgarische Fahrer beschäftigen. Im Fall van Steenbergen z.B. Q Trucking Slovensko. Dort bekommen die Fahrer slowakische Arbeitsverträge und werden für 500 Euro brutto pro Monat beschäftigt.
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So passieren schwere Lkw-Unfälle
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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass in der Lkw-Maut keine Kosten für die Verkehrspolizei einberechnet werden dürfen. Denn diese Kosten fallen unter hoheitliche Befugnisse des Staates und nicht unter Betriebskosten. Genau das ist aber in Deutschland passiert.

Geklagt hatte ein polnischer Spediteur. Er fordert eine Rückzahlung deutscher Autobahnmaut aus den Jahren 2010 und 2011. Aus seiner Sicht verstoßen die Mautsätze gegen die EU-Wegekostenrichtlinie. Wichtigster Streitpunkt waren dabei die Kosten für die Verkehrspolizei. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte den Europäischen Gerichtshof in diesem Musterprozess um Klärung mehrerer Fragen gebeten.

Eigentlich unglaublich, dass wir Richter in Luxemburg brauchen, die so etwas feststellen.
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