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Kategorie: Raststätten

Irgendwie beschämend

Während ich mich in einem „SaniFair – Klo“ etwas frisch mache, sehe ich im Spiegel wie die Toilettenaufsicht einen steckengelassenen Piss-Voucher* nimmt und diesen einsteckt. Als ich mich unbewußt umdrehe, dreht der Mann seinen Kopf verschämt zur Seite.

Kurze Zeit später fängt er an, dass Becken neben mir zu säubern und beginnt in gebrochenen deutsch zu erzählen: „Ich hier verdienen 3.30 Euro die Stunde, jeden Tag hier von früh um sechs bis abend um acht. Dann ich schlafen in alten Wohnwagen hinter Tankstelle. Nach zwei Wochen ich 3 Tage heimfahren zu Familie nach Tschechien.
Menschen hier viele unfreundlich. Ist kaputt irgendwas schimpfen mit mir, auch wenn ich nichts dafür kann. Ich wollen immer helfen, aber viele nicht helfen lassen, sondern nur schimpfen. Pause nur zweimal halbe Stunde jeden Tag und das auch nicht immer. Wenn viel los, dann keine Pause. Ich achten immer auf Toilette, aber auf mich achten keiner!

Tja, danach war ich ein wenig beschämt…

*Wertbon

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Autoparco Brescia Est

Gerade eben bei „Focus.de“ gelesen:

Einen der größten Lkw-Höfe in Europa hat die italienische Autobahngesellschaft Brescia-Padova Srl jetzt an der Autobahn A4 in Betrieb genommen.

In dem 173 000 Quadratmeter großen „Autoparco Brescia Est“ sind 430 Stellplätze mit Stromanschluss für Kühlzwecke auf einer Fläche von insgesamt 38 000 Quadratmetern untergebracht. Außerdem stehen eine Reparaturwerkstatt, ein Reifenservice, eine Waschanlage, ein Warenzwischenlager für Notsituationen, ein Autoverleih und eine mehrsprachige Auskunftsstelle zur Verfügung.

Für die Erholung der Fahrer sorgen unter anderem ein Restaurant mit 900 Sitzplätzen, eine rund um die Uhr geöffnete Kaffeebar, ein Fernsehraum, ein Billardsaal, Videospiele, Internet-Anschlüsse sowie Warmwasserduschen und ein Motel mit zwölf Zimmern. Aus Sicherheitsgründen wird die Anlange rund um die Uhr von Fernkameras überwacht, Photovoltaik-Panelen zur Stromerzeugung erhöhen die Umweltfreundlichkeit des Lkw-Hofs

Nun ja, die italienische A4 ist das Gegenstück zur deutschen A2. Das heißt, dass auf dieser Strecke viele Osteuropäer unterwegs sind.
Da bleibt abzuwarten, wie lange man diesen Autohof als „neu“ bezeichnen kann – sorry, aber so ist es nun mal. Immerhin war einer der Gründe, Parkgebühren auf deutschen Autohöfen einzuführen, das tagelange herumstehen osteuropäischer Fahrer, die sich zudem selbst versorgt haben und das damit verbundene Vermüllen dieser Plätze.

Aber da ich ja frei von sämtlichen Vorurteilen bin( 🙂 ), sehe ich das ganze natürlich positiv: 430 neue Stellplätze bedeutet eine Entlastung der auch in Italien besonders am Abend und der Nacht überquellenden Rasthöfe.

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Ich bin nicht geizig, aaaaber…

Eigentlich wollte ich diese Nacht auf der Raststätte Katzenfurt verbringen. Nur leider war diese bereits um 19.30 Uhr hoffnungslos überfüllt und vom einzigen noch verfügbaren Platz wurde ich von der SaniFair – Fachkraft (auch Klomann genannt) verjagt.
Wahrscheinlich hatte er Angst, ich würde mit meinem großen Lkw seine Kundschaft vertreiben. Wie auch immer, auf sinnlose Diskussionen hatte ich keinen Bock und so fuhr ich weiter.

Jetzt stehe ich auf einem neuen Maxi – Autohof bei Gießen, auf dem selbst jetzt um kurz vor 1.00 Uhr noch genügend Parkflächen frei sind. Wundern tut mich das jedoch nicht, denn die Parkgebühren sind (vorsichtig ausgedrückt) eine Frechheit:

Tarif: € 1,- pro angefangene Stunde; maximal € 20,- für 24 Stunden

Das heißt, dafür das ich meine gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit einhalte, zahle ich allein in dieser Nacht 12 Euro. Dazu kommen 2.99 Euro für die Dusche – macht zusammen 14.99 Euro.

Ich will nicht verschweigen, dass bei einem Verzehr von mindestens 10 Euro im Gasthaus 15 Stunden Freiparken gutgeschrieben werden. Nur lasse ich mich ungern zum Essen zwingen, erst recht nicht am späten Abend.
Nebenbei: Ich habe nur ein einfaches Schnitzelgericht für unter 10 Euro (9.95 Euro) auf der Karte entdeckt, alle anderen kosten mehr als 11 Euro. Mit einem Getränk ist man letztendlich auch bei 14 – 15 Euro angelangt.

Gibt es eigentlich Kollegen, die sich jeden Abend auf diverse Autohöfe stellen? Das wären pro Woche rund 80 Euro und das nur am Abend.
Nein, für mich definitiv zu viel…

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Die Urlaubszeit hat begonnen

Ich stehe gerade halbnackt im Lkw um mich Richtung Koje zu begeben, als es an die Tür klopft – also schnell wieder in die Hose geschlüpft, den Bauch etwas eingezogen und den Vorhang leicht geöffnet. Draussen sehe ich einen etwa 50 – jährigen Mann stehen, der etwas hilflos mit seinen Armen fuchtelt. Als ich das Fenster öffne, sprudelt es aus Ihm heraus: „Entschuldigung das ich störe, aber meine Frau hat mich geschickt. Sie will wissen, wann Sie weiterfahren.

Ich bin etwas verdutzt und zu keinem klaren Gedanken fähig. Das einzige Wort zu dem ich fähig bin, ist ein langgezogenes „Hääähhh„? Dann spricht er wieder: „Na weil wir doch mit unserem Wohnmobil hinter Ihnen stehen. Nicht das Sie uns nachher rammen!

In der Regel fahre ich vorwärts und falls nicht, werden Sie es schon merken„, entgegnete ich. „Dann ist es ja gut“ antwortete er und verschwand in der Dunkelheit.

Leute gibt es…

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Tropf Tropf Tropf

Es ist schön, dass es im Autohof Hiltpoltstein einen extra Waschraum für Lkw – Fahrer gibt. Weniger toll ist es, dass das Wasser nach einem Druck auf den Wasserhahn keine 2 Sekunden läuft und in dieser kurzen Zeit überall hinspritzt, nur nicht in das Becken selber.
Ausserdem erschliest einem der Sinn dieser wassersparenden Maßnahme nicht, da zwei der vier Wasserhähne im Ruhezustand feuchtfröhlich vor sich hintropften.

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Große Worte

Bis Ende 2010 sollen rund 500 zusätzliche Lkw-Stellplätze an Niedersachsens Autobahnen geschaffen werden. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Land wurde letzte Woche in Celle unterzeichnet.

500 neue Stellplätze allein in Niedersachsen? Das klingt doch toll, oder? Da können sich Lkw – Fahrer, die durch Länder wie Thüringen oder Hessen fahren, sich ja auf mindestens einhundert zusätzliche Parkbuchten freuen und das bis zum Jahr 2015.

Ach Tiefensee, solche peinlichen Zahlen solltest Du nicht öffentlich verkünden lassen, dass wirkt nicht nur ärgerlich, sondern frech und unverschämt.
Sicher, diese elende Parkplatzmisere ist nicht nur auf Deinem Misthaufen gewachsen, sondern auch auf denen Deiner Vorgänger. Trotzdem kotzt es mich an, solche Meldungen lesen zu müssen, in denen Du Dich als der große Wohltäter darstellen läßt, während ich jeden Abend für Dein Unvermögen fluchen kann!

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Es ist soweit…

Irgendwie dachte ich, dass BurgerKing – Symbol auf dem Raststättenvorwegweiser (was für ein Wort) wahrgenommen zu haben. Nur irgendwie ist in der gesamten Raststätte nix von diesem Schlemmertempel zu sehen.
Jetzt frage ich mich, ob ich schon so süchtig nach dem Zeug bin, dass ich Halluzinationen bekomme und Schilder sehe, die überhaupt nicht da sind.

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Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß

Den ganzen Tag schon habe ich Kopfschmerzen. Diese wurden noch schlimmer als ich mit ansehen mußte, wie der Klomann in einer Raststätte bei Nürnberg die Dusche reinigte.
Erst ging er mit einem alten abgewetzten Lappen quer durch die Kloschüssel, um anschliesend mit dem gleichen Lumpen das Waschbecken, die dazugehörigen Armaturen, den Spiegel und die Türklinke abzuwischen.

Tja, manchmal steckt in Sprichwörtern doch ein wenig Wahrheit: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß

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