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Kategorie: Presse

Unermüdlich unermüdliche Fahrer gesucht


indische fahrer in deutschland
Trans.info

Quelle: NDR Fernsehen

Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit, acht Stunden Schlaf? Ist doch völlig legitim. Keine Ahnung, was daran faul sein soll?

Und ich wage mal zu behaupten: Hätte es in den letzten zwanzig Jahren neben einer angemessenen Bezahlung und Wertschätzung auch bessere Arbeitszeitmodelle für uns Lkw-Fahrer gegeben, würde es heute nicht diesen krassen Fahrermangel geben.

Ach übrigens. Hab mir ja vor genau einem Jahr auch mal Gedanken darüber gemacht, wieso nur noch wenige Leute Lkw fahren wollen. Der Text scheint irgendwie zeitlos zu sein: Kein Bock auf’n Bock.

5 Comments

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Ein schönes Portrait über „Truckerprinzessin“ Christina Scheib. Nur beim Namen „Trucker Babe“ bekommt sie einen Brechreiz.
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Ich bin ja mittlerweile in einem Alter wo man glaubt, schon vieles gesehen, gehört und gelesen zu haben. Aber dann kommt eine Mitteilung bei der ich mir denke, hui, der Kamerad steht in der Liste der Merkwürdigkeiten ziemlich weit oben.
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Die erste Autobahn Deutschland ist 90 Jahre geworden, und zum Jubiläum durfte Lkw-Fahrer Udo Skoppeck ein wenig über seinen Alltag erzählen.
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Österreich hat das gleiche Problem mit Fachkräftemangel wie Deutschland. Allerdings ist dort das Renteneintrittsalter noch kein Thema. „Während die Gewerkschafter noch etwas von den schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen murmeln, hat sich der Arbeitskräftemangel längst zum flächendeckenden Problem ausgewachsen. Vom Bäcker über den Handwerker bis hin zum bestens zahlenden Industriebetrieb gibt es kaum noch ein Unternehmen, das nicht händeringend nach Mitarbeitern sucht.
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Rente mit 73. Mehr Überstunden gegen Fachkräftemangel. Längere Wochenarbeitszeit.

Solch ein Unsinn kommt in regelmäßigen Abständen immer wieder. Wie hier von Sigmar Gabriel. Übrigens ein Sozialdemokrat. Diesen Quark kann man auch nur im hohen Alter vertreten. Nur wer will mit Ende sechzig noch ein Dach decken? Oder einen Lkw sicher lenken? Oder ne neunzig Kilo schwere Person in eine Badewanne hieven?

Schon heute arbeitet laut Statistischem Bundesamt gerade einmal noch die Hälfte der Menschen im Alter zwischen 60 und 65 Jahren. Ein großer Teil von Ihnen ist krank, weil der Stress zugenommen hat, andere findeen einfach keinen Job mehr. Trotz Mangel an Fachkräften.

Die Riester-Rente ist ein Flop, von dem nur die Versicherungskonzerne profitieren. Um den Vormarsch der Altersarmut, der längst schon im Gange ist, zu stoppen, muss das Rentenniveau erhöht werden. Das geht nur mit einer großen Reform: Unternehmen sind wieder so heranzuziehen, wie ihre Beschäftigten.

Alle Menschen mit Erwerbseinkommen – auch Selbstständige, Beamte sowie Politiker – müssen in die Rentenversicherung einzahlen. Dann bräuchten wir über Altersarmut nicht mehr reden.
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Die Sache mit der Berichterstattung

Ein tragischer Verkehrsunfall, verursacht von einem 18-jährigen, bei dem sein 16-jähriger Beifahrer ums Leben kommt, weil er ein Stoppschild nicht beachtet und eine Vorfahrtsstraße kreuzt, ohne den Verkehr auf der Hauptstraße zu beachten, im Zuge dessen es zum Zusammenstoß mit einem vorschriftsmä­ßig fah­ren­den Lkw kommt. Erschütternd für alle Beteiligten und Angehörigen.

Für die Schreiberlinge bei oe24.at ist das aber nicht tragisch genug. Denn das der Fahrer des Lkw völlig schuldlos war und den Unfall nicht verhindern konnte, erfährt man da natürlich nicht:

haltlose überschrift
Quelle: oe24.at

Was man aber der geneigten Leserschaft mitteilen muss, ist, dass der Lkw von einem 40-jährigen Serben gefahren wurde. Das ist zwar völlig unwichtig und belanglos, sorgt aber bei anderen Verkehrsteilnehmern für althergebrachte und auch neue Vorurteile.

Bericht auf „krone.at
Bericht auf „oe24.at

1 Kommentar

Heute ist der Welttag des Fernsehens

Ich hätte da einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag: Man könnte ja einen Fahrer viereinhalb Stunden in seiner Kabine beim fahren filmen, ohne das irgend etwas anderes passiert. Er fährt halt, schlürft mal nen Kaffee, setzt seine Sonnenbrille auf und wieder ab und schimpft über Disponenten und Radfahrer.

Das wäre doch eine wunderbare Doku über das einzig wahre und ehrliche Truckerleben. So wie „ein Mann, seine Einsamkeit und sein Truck, statt zu Pferd mit einem Lkw„.

testbild truckonline
Doku statt Sendepause

Ja, okay. Das könnte man dann vielleicht nur nachts als eine Art Testbild oder Ersatz für flackerndes Kaminfeuer senden. Ist ja auch nur eine Anregung (bitte hier ein passendes Smilie hinzudenken).

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Keine Satire

Überschrift lkw.fahrer fehlen
Quelle: ZDF_heute
überschrift in england sollen straftäter lkw fahren
Quelle: Spiegel.de

So oder ähnlich lauten gerade viele Überschriften in diversen Zeitungen und Magazinen. Und jetzt darf man gespannt sein, welche britanischen Minderheiten noch aus dem Hut gezaubert werden, um sowohl die Sprit-, als auch die anstehende vorweihnachtliche Versorgungskrise in den Griff zu bekommen.

Aber anderer Vorschlag: Angeblich spart das Vereinigte Königreich durch den Austritt aus der EU jede Woche um die 350 Millionen Pfund. Habe ich zumindest mal bei irgendeiner Kampagne von Brexit-Befürwortern gelesen. Warum also nicht das eingesparte Geld quasi als Bonus an willige Lückenfüller verteilen, die sich an diesem Nonsens beteiligen wollen?

Auch Ost- und Südosteuropäer will man wieder werben. Mit Arbeitsvisa, die bis Ende des Jahres gültig sein sollen. Für drei Monate also.
Haha. Erst werden die von der Insel verjagt, jetzt wird um deren Arbeitskraft gebettelt. Ich hoffe so, dass sich nur wenige um solch ein Visum bemühen.

2 Comments

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Mein neues Lieblingswort: Kartoffelpresspülpe
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In Großbritannien bleiben schon seit längerem Regale leer, weil unter anderem wegen des Brexit Lkw-Fahrer fehlen. In Deutschland droht eine ähnliche Entwicklung. Der Branchenverband warnt bereits vor einem „Versorgungskollaps“.

Quelle: Tagesschau.de

Wenn es so schwer ist, neues Fahrpersonal zu finden, sollte man sich fragen, ob Löhne und Arbeitsbedingungen in Ordnung sind. Oder anders ausgedrückt: Lohndumping, kack Arbeitszeiten, miese Behandlung, ein schlechtes Berufsimage…
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Miese Behandlung? Aber nicht bei der Spedition Kurt Beier. Denn dort wurden keine philippinische und sri-lankische Fahrer grob ausgebeutet. Der Inhaber muss lediglich eine Geldstrafe von umgerechnet 3360 Euro für deren miserable Unterbringung zahlen. Tja, anständige Hotelzimmer wären halt teurer gekommen.

Aber mal ehrlich. Ärmliche Menschen aus Ost- oder Südosteuropa oder gar aus Asien als billigste Arbeitskräfte zu missbrauchen, ist ja alltäglich geworden. Auch im Transportwesen. Nur diese Leute, eben weil die aus benachteiligten Teilen der Erde kommen, auszubeuten, ist schäbig.
Ich habe nix dagegen, wenn die hier arbeiten. Dann aber bitte für Gehälter und Arbeitsbedingungen, die auch denen würdig sind.

Ich finde ja nicht einmal, dass man jeden Menschen so behandeln soll, wie man selbst behandelt werden möchte. Denn wenn das jede*r machen würde, lebten wir in einer Welt, in der alles gut und schön ist. Das wäre vielleicht toll oder richtig, aber eben auch Utopie.Und letzteres bringt uns auch nicht weiter.

Nur sollte man wissen, wie man Leute, auch Angestellte wie im Fall Beier, behandelt. Nämlich würdig und mit Respekt. Klappt aber immer seltener. Aber glücklicherweise hat die Gier in dieser Branche noch nicht überall Einzug gehalten.
Es gibt tatsächlich noch Kunden, die verstehen, dass Transport auch was kostet und diejenigen, die diesen durchführen, nach den geltenden Normen und Grundsätzen behandelt werden müssen sollten.

Philippinische LKW-Fahrer wurden über Monate ausgebeutet
Danish police clear camp with Philippine drivers (engl.)
Filippinske arbejdere bor i slumlejr i Danmark (dänisch)
Politiet rydder lejr med udenlandske chauffører (dänisch)
Höinger Unternehmen weist Vorwürfe wegen philippinischer Lkw-Fahrer zurück
Danish Crown har ikke droppet skandaleramt vognmand (dänisch)
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Und da ist er wieder, der Sinn für Geschäfte. Diesmal für müde Trucker:

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Ein Arbeitsleben im Dienste der Gesellschaft: Seit 45 Jahren arbeitet Burkhard Köditz in Weimar bei der Müllabfuhr. In dieser Zeit entsorgte er rund 217.800 Tonnen Müll und lief dabei etwa 99 000 Kilometer. Grund genug, seine Geschichte zu erzählen: Beim Müllentsorgen in Weimar zweimal um den Äquator gelaufen
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Brummipiloten ernst nehmen
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Gut Ding will Weile haben: Der elektronische Frachtbrief kommt
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Unglücke und Katastrophen: »Unterschiedliche Wahrnehmung«

Unglücke und Katastrophen, wohin das Auge auch schaut. Hurrikan „Ida“ in den USA, ein riesiger Ölteppich vor Zypern, Erdbeben auf Haiti, die Flutkatastrophe vor einigen Wochen in Westdeutschland, riesige Waldbrände in Kalifornien, Griechenland, Russland und auf Sizilien, Hochwasser in Japan…

…und jetzt auch noch eine Lkw-Lawine in Deutschland:


spektakuläre überschrift im handelsblatt
Gelesen im Handelsblatt

Gut das ich oben nicht auch noch Afghanistan erwähnt habe. Denn dann könnte die Überschrift auch „Rollende Bomben zerstören Deutschlands Infrastruktur“ lauten. Klingt ja ähnlich bescheuert.

Apropo beSCHEUERt. Es fahren wirklich wieder mehr Lkw über Deutschlands Autobahnen. Das fand ein Forschungsinstitut, Intraplan Consult, heraus, welches im Auftrag des Verkehrsministeriums errechnete, dass die derzeitige Verkehrsleistung der Lastwagen in Deutschland um ein Prozent über dem Vorkrisenniveau liegt.
Tja nun. Mir reicht ein Blick auf die Straße, um das zu erkennen. Aber meine Wahrnehmung ist halt nicht wissenschaftlich oder forschungsmäßig relevant.

Mal angenommen, sie, also meine Wahrnehmung, wäre es. Dann könnte die obige Überschrift auch ungefähr so lauten:


normale überschrift statt spektakulär
Ein ziemlich unspektakulärer Vorschlag

Ja. Klingt unspektakulär, sind aber keine al­ter­na­ti­ve Fakten. Aber vielleicht leide ich auch nur unter einer gestörten unterschiedlichen Wahr­nehmung. Das wäre aber nicht so schlimm. Damit komme ich zurecht.

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Metaphori­sche Fehl­zündung

Eine irre Überschrift. Quelle: bz-berlin.de

So steht’s in der Überschrift zu einem Artikel über einen Unfall, bei dem ein Lkw-Fahrer einen Radfahrer übersehen von seinem Gefährt holte.

Äh, ja. Bisher dachte ich, dass es noch keine selbstfahrende Lkw gibt, sondern noch immer ein Mensch am Steuer sitzt und das es bei solchen Unfällen nicht um kilometerlange Staus, sondern um Menschenleben geht.
Aber gut. Mittlerweile glaube ich, Journalisten sind da lernresistent. Auf solche „metaphori­sche Fehl­zündungen“ kann man also weiter hoffen.

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