Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Kategorie: Ladung

Urlaub, Vereine und Erinnerungen

Raus aus dem Flugzeug, Rucksack vom Gepäckband geholt, rein ins Auto. Und schon im ersten Stau gestanden. Freitagnachmittag auf der A 5 bei Frankfurt. Oder auch Willkommen in Deutschland. Was für ein Unterschied zu der Woche auf Sardinien. Der Gegensatz zwischen Entspanntheit und Hektik kam mir selten so krass vor.

Eine Woche vorher. Abflug in Frankfurt. Hinein in ein seltsames, verschwommenes Blau. Knapp zwei Stunden später Ankunft in Cagliari. Der Himmel darüber war klar und blau. Ach was untertreibe ich. Blau, blau, blau. Auch hier. Raus aus dem Flugzeug, Rucksack vom Gepäckband geholt, ab zum Autoverleih. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Rein in den Mietwagen und weg vom Flughafen. Die Fahrt zum Hotel nicht über die Schnellstraße, sondern abseits über ruhige Nebenstraßen. Spätestens jetzt einen Gang runter geschaltet. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen.

Schon hier das Gefühl, dass Sardinien die Insel ist, die ich immer wieder besuchen werde. Egal ob traumhafte Buchten, die Stille in den Bergen oder das treiben in den Städten und Dörfern. Überall fühlte ich mich wohl. Die Treffen mit einem alten Freund, den ich seit über dreißig Jahren kenne, taten ihr übriges. Obwohl wir uns nur selten sehen, war es wie immer. Schwatzen, lachen, sich gut fühlen. Eigentlich das, was zählt.
Aber gut. Ich will Euch nicht mit irgendwelchen Reiseerlebnissen nerven. Das können andere besser.

Seine Fahrer zwingen, Gesetze zu überschreiten, ist dumm. Die Zeiten, wo Brummilenker gesucht werden, sind vorbei. Irgendeiner macht diese Gülle glücklicherweise nicht mit und informiert die Behörden. Gut so: Emsländischer Fleischtransporteur zwingt Fahrer zu überlangen Touren

Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Auch in der Autoindustrie: Umbruch in der Autoindustrie. Die Angst vor dem Jobkahlschlag.

Letztes Jahr war ich 2. Kassenprüfer in einem Verein. Ehrenamtlich versteht sich. Der 1. Kassenprüfer, ich nenne ihn mal Alex, hat sich mittlerweile im Streit aus diesen Verein verabschiedet. Warum es so weit kam, wissen andere besser. Ist nicht mein Bier.

Abschied heißt aber nicht vergessen. Vor einigen Wochen hat er einigen Mitgliedern dieses Vereins – nicht allen, auch nicht mir – eine Stellungsnahme auf schönsten Briefpapier zukommen lassen. In diesem Brief beschuldigt er der Vereinsführung eine unsaubere Buchführung. Es geht dabei um sechs Ausgaben mit einer Gesamtsumme von EUR 325,80. Ich als 2. Kassenprüfer konnte das nach Rücksprache mit dem 2. Vereinsvorsitzenden nicht nachvollziehen und habe Ihm, also Alex, das auch so mitgeteilt. Bei der Jahreshauptversammlung im März diesen Jahres war ich aus beruflichen Gründen nicht anwesend. Aber Alex. Der jetzt von Ihm beanstandete Kassenbericht, wurde damals von den anwesenden Vereinsmitgliedern einstimmig entlastet. Also auch mit der Stimme von Alex.

Aber nochmal zu seinem Brief. Darin erwähnt er logischerweise auch mich.

Auszug aus Brief

Klar war diese Prüfung mit mir abgesprochen. Mit dem Ergebnis, dass ich – wie bereits erwähnt – nach Rücksprache keine Fehlbuchung erkennen konnte. Natürlich nur als Amateur. Eine Bitte, den Kassenbericht ein wenig abzuschwächen, habe ich nie geäußert. Warum auch.
Aber es kommt noch besser. Im Vorfeld der JHV besprach Alex diesen Kassenbericht mit einem normalen Mitglied dieses Vereins. Zu diesem Zeitpunkt war das scheiße und genauso sagte ich das auch Alex. Aber das versteht er bis heute nicht, denn seine Gründe dies getan zu haben, sind ja noch immer anders. Irgendwie nebulös:

Brief Auszug

Zum Schluß kommt Alex zu folgender Feststellung:

Auszug aus Brief

Ob die Erklärung eines gemeinnützigen Vereins von Steuerberater und Finanzamt einfach so durch gewunken wird, mag ich nicht beurteilen. Bezweifeln darf ich es aber. Vielleicht beruht diese Äusserung aber auf persönliche Erfahrungen von Alex. Das widerum wäre aber irgendwie traurig.

Noch einmal Sardinien: Mitten in den Bergen, nördlich von Cagliari, steht das drittgrößte Radioteleskop Europas: Das Sardinia Radio Telescope. Im Dezember 2009 durfte ich für das Teil Stahlträger anliefern. Damals war es noch im Bau und sah so aus:

Sardinia Radio Telescope 2009

Letzte Woche kam ich eigentlich nur durch Zufall wieder dort vorbei. Speziell gesucht habe ich es nicht. Aber wenn schon da, musste ich natürlich ein Foto machen. So sieht es heute aus:

Sardinia Radio Telescope 2017

Es war schon cool, nach fast acht Jahren mal wieder da zu sein und die Veränderungen zu sehen. Und wenn ich an die Anfahrt damals denke. Keine richtige Adresse, sondern nur den ungefähren Ort gewusst. Die Straßen da hoch ziemlich eng, in jedem zweiten Dorf durch das ich kam, Anwohner gefragt. Aber ich kam auch an mein Ziel.

2 Comments

Warten im Morgengrauen

Noch keiner da, obwohl um sieben ausgemacht war. Na ja, warte ich halt noch ein wenig…

Warten im Morgengrauen

…ups. Kaum geschrieben, kommt jemand. Klappt doch wunderbar, auch am frühen Samstagmorgen.

PS. Kaffee und ein nettes Gespräch gab es auch. Jetzt aber ab ins Wochenende.

Kommentare geschlossen.

Planen bringt nichts

Mein Plan für den gestrigen Feiertag sah eigentlich so aus: Gegen acht fünf Paletten in Bozen entladen. Dann fix nach Mantova, um dort vor dem Mittag den Rest los zu bekommen. Das waren fünf etwas größere Paletten mit Maschinenteile.
Danach pünklich um vierzehn Uhr an der ersten Ladestelle 12 Stellplätze mit Biergläser zu laden und eventuell sogar noch die zweite Ladestelle zu schaffen.

Heute wären es dann noch zwei Kunden gewesen. Bis mittag kein Problem, so hätte ich jetzt am Brenner stehen können. Morgen Richtung Deutschland, Freitag nachmittag leer.

So war mein Plan. Die Realität sieht natürlich etwas anders aus. In Mantova hieß es gestern Mittag: „Nö, heute nicht mehr. Komm morgen gegen acht wieder.

Die Zeit bis dahin, verbrachte ich auf einem Lidl-Parkplatz. Dafür fährt man Sonntagnacht los und macht Druck, um vorwärts zu kommen.
Pünktlich um acht stand ich wieder in der Firma. Zusammen mit vier anderen Lkw, die größere Teile brachten und per Kran abgeladen wurden. Natürlich hatten die Vorrang. Ein Kran kostet Geld, der betriebseigene Stapler nicht.

So wurde es Mittag, bis ich dort leer war. Fast 24 Stunden Standzeit für fünf Paletten. Nicht übel.
Den Rest konnte ich dann auch vergessen. Einzig die Gläser habe ich noch geladen bekommen. Die drei anderen Ladestellen klapper ich morgen ab. Das war es dann, entladen tue ich erst am Montag.

Was dann wird, werde ich sehen. Ab nächsten Freitag habe ich Urlaub. Richtung Italien geht dann nix mehr. Das schaffe ich nicht. Vielleicht gurke ich mal drei Tage durch Deutschland. Mal abwarten.

2 Comments

Sie haben Post

Blogleser Florian machte Urlaub auf Sri Lanka und statt einer Postkarte schickte er mir ein Video von einem Elefantentransport. Vielen Dank, coole Aktion.
Ich finde es schon erstaunlich, wie ruhig sich das Tier transportieren lässt – und das völlig ohne Sicherung. Vielleicht nicht seine erste Fahrt auf einer offenen Ladefläche.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


YouTube-Originallink >>>

1 Kommentar

Party in Rimini

Von wegen Partymetropole RiMiNi. Voll der Abladestress hier.
Die Anlieferadresse liegt zwar an einer Hauptstraße, Hausnummern gibt es aber kaum. Das Hupkonzert hinter mir klingt jetzt noch in meinen Ohren.
Google Maps sagte mir „Sie haben ihr Ziel erreicht“, nur war da nur Feld und Wiese. Schließlich war eine Tankstelle meine Rettung. Der nette Angestellte malte mir auf einen Zettel den Weg samt Zufahrt auf. Hinterhof hoch drei.

Der Stapler wurde zu Adenauers Zeiten als Gastgeschenk nach Italien verschifft, der Staplerfahrer hat Benzin im Blut. Ich komme kaum hinterher, beide Planen vom Auflieger zu öffnen.

Stapler entlädt Lkw

Und zu alledem sehe ich nicht mal die Adria. Mensch Rimini.
Aber egal. Der Auflieger ist leer. Jetzt fahre ich zurück zur Tankstelle und mache erstmal Frühstück. Das ist meine Art von Party.

3 Comments

Liebe Journalisten…

…ihr habt alle studiert, damit Ihr Euren wichtigen Beruf ausüben dürft. Ihr wisst, worauf es bei einem Artikel ankommt, wie man Leser auch das entfernteste Szenario miterleben lassen kann. Ich habe da wirklich Respekt davor.

Schon als Heranwachsender habe ich gerne die Lokalzeitung gelesen, welche meine Eltern aboniert hatten. Die hieß „Das Volk“ und war das „Organ der Bezirksleitung Erfurt der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands„. Die Politikseiten wurden meist ignoriert, wen interessierten schon die Beschlüsse des X. Parteitages.
Interessant waren hauptsächlich die Lokalseiten und der Sportteil. Wie fieberte ich jedesmal mit, wenn die olympischen Heldentaten unserer Sportler gefeiert wurden oder wie enttäuscht war ich über den Spielbericht meiner Rot-Weißen aus Erfurt, wenn es selbst gegen Stahl Brandenburg nur zu einem Unentschieden reichte.

Aber das ist lange her. „Das Volk“ nennt sich nun „Thüringer Allgemeine„, Rot-Weiß Erfurt verliert jetzt gegen Paderborn und den politischen Teil? Den lese ich mittlerweile regelmäßig. Von der Pressevielfalt mal ganz abgesehen. Es gibt einige große überregionale Blätter und noch mehr kleine, lokale Zeitungen. Die lese ich noch lieber. Diesen Einblick in die Gegend in der ich gerade bin, mag ich. Man merkt, wie die Menschen in der Region ticken, was die umtreibt.

Natürlich muss das auf Papier geschehen und nicht auf einem Tabletcomputer. Eine Zeitung vor mir hat etwas gemütliches. Die Augen über die Beiträge wandern zu lassen ist viel entspannter, als von Artikel zu Artikel scrollen zu müssen. Dazu das Gefühl, die Druckerschwärze noch riechen zu können. Das ist kaum zu ersetzen.

Trotzdem hat das digitale Zeitalter auch einen Vorteil. Man kann praktisch jede Zeitung lesen, egal wo man ist. So bringt mir die „TA“ immer meine Heimat nahe. Aufs Wochenende zu warten, um von einem Unfall vor meiner Haustür zu erfahren, gehört lange der Vergangenheit an.
Ebenso andere schreckliche Berichte. Heute kann ich in Bologna lesen, wenn es auf der A2 bei Gütersloh einen Auffahrunfall mit drei Lkw gegeben hat. Spannende neue Welt.

Oder ich lese bei Verona, dass auf der A4 bei Bad Hersfeld eine „tickende Zeitbombe“ aus dem Verkehr gezogen wurde. Mit mangelnder Ladungssicherung, technisch miserablen Zustand und völlig überladen mit zwei riesigen Baumaschinen.
Bei den zwei erstgenannten Vergehen stimme ich zu. Das funkioniert so nicht. Diese Art von Ladung gehört auf einen Tieflader, gesichert mit Ketten. Und das der Auflieger alles andere als verkehrssicher ist, dürfte dem Bericht zufolge auch klar sein.

Beitrag Bild HNA Bagger

Was aber auch nicht funktioniert, ist der Artikel an sich. Schon diese Art von Überschrift bin ich normal nur von der „BILD“ gewohnt. Aber „tickende Zeitbombe“ klingt halt spektakulärer, als „Lkw bei Kontrolle still gelegt„. Der Leser muss halt gelockt werden.
Auch der Rest hat wenig mit seriöser Berichterstattung zu tun:

Auf der Ladefläche des Sattelaufliegers standen zwei riesige Baumaschinen (21 Tonnen), die nur mit Spanngurten und nicht mit Ketten gesichert waren.

Das mit Gurten und Ketten ist in Ordnung. Habe ich ja schon geschrieben. Nur wo sind die zwei riesigen Baumaschinen? Wenn überhaupt, sehe ich nur eine. Den Bagger. Auf dem Bild in dem Bericht erkennt man an der Stirnwand ein kleineres Teil. Keine Ahnung was das ist. Auf jeden Fall nicht riesig.

Die Polizei hat bei Friedewald einen völlig überladenen Lastwagen von der A4 geholt. Der Druck auf die Räder war so groß, dass der Straßenbelag eingedrückt wurde.

Völlig überladen mit 21 Tonnen? Der nächste Quark. Da wäre der Lkw den ich fahre, dauernd zu schwer. Ist er aber nicht. Wenn die mittlere der drei Achsen des Aufliegers wirklich mit Spangurten unter dem Auflieger fest gezurrt wurde, war vermutlich die Achslast etwas überschritten. Ist auch Gülle, aber was ganz anderes.
Das der Straßenbelag eingedrückt wurde, liegt vermutlich an dessen schlechten Zustand auf dem Kontrollplatz und daran, dass der Lkw zu eng um die Kurve ziehen musste.

Noch eine Anmerkung zum Schluß:

…und ein Teil der Befestigung der Bordwand entfernt werden

Was für eine Bordwand? Diese Auflieger haben keine Bordwände. Wenn doch, habe ich meine irgendwo verloren. Scheiße!

Es ist mir klar, dass Redaktionen sparen müssen und deshalb Beiträge gekauft werden. Das dabei nicht jede einzelne Meldung überprüft, sondern einfach übernommen und veröffentlicht wird, ist aber nicht so toll. Da fühle ich mich als Leser ein wenig veralbert.

9 Comments

Bigbags müssen dicht sein

Bigbag undicht

Seht ihr das? Ein Bigbag. Der sollte mit einem Stapler geladen werden. Aber der Staplerfahrer kommt einfach seiner Arbeit nicht nach. Das ist das Problem.

Die Leute kommen einfach ihrer Arbeit nicht nach, weil sie, weiß nicht, zu dumm sind, oder was.
Bigbags müssen dicht sein.

Jetzt lädt der und guckt euch die Scheiße an. Haben die Leute einfach keine Lust, oder was? Weiß nicht. Soll ich so los fahren, oder was? Das ist doch lächerlich. Oder?

Die wissen doch, was so ein Bigbag wiegt. Oder? Junge, jetzt werd ich aber langsam wild hier. Jetzt reichts mir langsam. Haben die keine Säcke, die dicht sind?

Junge, Junge, Junge, Junge, Junge, Junge, Junge, Junge, Junge.

Ach Mensch. Nichtskönner. Originale Nichtskönner. Das ist eine Ladestelle für Vollidioten. Genau solche Vollidioten, wie diese Siegerländer sind. Deshalb sind die auch nur ein Anhängsel von Westfalen, weil die am Leben vorbeilaufen. Dieses Randvolk.

Gar nix, zusammen packen, Ende. Aus. Können noch nicht mal Bigbags laden…

Hach, dass wollte ich schon immer mal schreiben. Denn ich mag dieses Video.

Aber Spass beiseite. Der Bigbag platzte auch nicht beim laden auf, sondern beim entladen. Keine Ahnung, wieso. Eigentlich waren die stabil. Wir haben den dann etwas angehoben und noch eine Palette mit Karton darunter gelegt. Da rieselte das Zeug dann da drauf. Schon war das Problem erledigt. Na ja, zumindest für mich. Den Rest habe ich zusammen gekehrt und auf mehrere Plasteeimer verteilt. So ging nicht mal viel von dem Split verloren.

2 Comments

Numero Dodici

Meinen ersten Kunden habe ich gestern nachmittag noch abladen können. Prima. Jetzt stehe ich beim zweiten und letzten, dem Zentrallager einer Lebensmittelkette.

Hier bekommt man gelbe Zettel und darf dann warten, bis die darauf stehende Zahl aufgerufen wird. Meiner hat die Nummer „12″. Bis „dodici“ reicht es. Nur bei der Nummer für die entsprechende Rampe wird es schon schwieriger. Und von denen gibt es hier reichlich. Zumal die Durchsage auch noch kaum zu verstehen ist.
Aber wenn ich nach fünf Minuten nicht auftauche, wird mich schon einer holen. Denk ich mal. Also kein Grund zur Panik.

Zettel mit Nummer zwölf

1 Kommentar