Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit, acht Stunden Schlaf? Ist doch völlig legitim. Keine Ahnung, was daran faul sein soll?
Und ich wage mal zu behaupten: Hätte es in den letzten zwanzig Jahren neben einer angemessenen Bezahlung und Wertschätzung auch bessere Arbeitszeitmodelle für uns Lkw-Fahrer gegeben, würde es heute nicht diesen krassen Fahrermangel geben.
Ach übrigens. Hab mir ja vor genau einem Jahr auch mal Gedanken darüber gemacht, wieso nur noch wenige Leute Lkw fahren wollen. Der Text scheint irgendwie zeitlos zu sein: Kein Bock auf’n Bock.
Die Unternehmer werden es nicht lernen. Solange der BGL jammert, dass Sie erleichterte Zuwanderung für Fahrer aus Drittstaaten haben wollen und man die Ausbildung der Azubis wieder auf ein Minimum runterfahren soll, solange wird sich nichts ändern.
Und bloß nicht die nach den Gründen fragen, warum Sie den Job hingeschmissen haben. Man könnte ja die wahren Gründe dafür erfahren…
So schaut es aus.
Ich halte das auch für Quatsch. Ohne Probleme könnte ich die ganze Woche im Fernverkehr tätig sein. Aber als Ausgleich für fehlendes Sozial- und Familienleben muss dann eben eine Top-Bezahlung und die Wertschätzung für meine Arbeit vorhanden sein. Und dabei rede ich nicht von € 2.500 brutto plus Spesen.
Es wäre ja schonmal gut, wenn die Fahrer wirklich jede Stunde bezahlt bekommen, die Sie am Tag arbeiten (Ja, warten beim Kunden ist auch Arbeit).
Das Sharepic mit dem 8-Stunden-Spruch ist natürlich wild. Zeigt aber sehr schön auch die Denke, in der leider noch echt viele Leute gefangen zu seien scheinen. Dieses ewig gestrige Bild, dass man keinen Wert aufweist, wenn man nicht wenigstens 10-11 Stunden buckelt wird sicherlich auch einen Teil dazu beitragen, dass in vielen Branchen auch noch weiterhin nicht vorangeht.
Gegenwärtig, so denke ich, wird besonders beim Beruf des Kraftfahrers weder die Wertschätzung, noch die Bezahlung angemessen für die Entbehrungen sein, die der Beruf so mit sich bringt. Da wird auch die Personalsuche immer weiter östlich nicht ewig die Probleme auffangen.
Die Rettung naht! Die Beratungsfirma Deloitte ist überzeugt, dass in zwei bis Jahren autonom fahrend LKW auf den Straßen fahren. „Die gesetzlichen Voraussetzungen für autonom fahrende Lkw sind in Deutschland schon heute recht gut. Mit einem Fahrer an Bord dürfen Lastkraftwagen mit bis zu 60 km/h selbstständig (aber mit einem Fahrer an Bord) über die Autobahn fahren. Das ermöglicht es Herzig zufolge, beständig wichtige Daten zu sammeln, die zur Verbesserung der Systeme verwendet werden können. Auf dieser Basis werde der Gesetzgeber in ein bis zwei Jahren 130 km/h zulassen, was für die Lkw nichts anderes als „freie Fahrt“ bedeute.“ https://efahrer.chip.de/news/weil-tausende-fahrer-fehlen-lkw-branche-geht-radikalen-schritt_109969