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Der Glaube an die Zukunft

Lerne ich irgendwo einen für mich neuen Menschen kennen, bin ich erst einmal reserviert. Also zurückhaltend. So war es auch bei Udo Skoppeck.
Unser erster Kontakt lief übers Telefon. Das war im Februar oder März letzten Jahres. So genau weiß ich das nicht mehr.
Er hatte einige Monate vorher eine Gruppe auf Facebook gegründet, die sich rasant entwickelte. Er nannte diese Gruppe „LKW Fahrer und Trucker„. Damals hatte diese etwa zehntausend Likes, heute sind es so um die vierzigtausend.

Bereits bei diesem Telefonat hatte er Visionen, bei denen ich nur mit dem Kopf schüttelte. Das sagte ich Ihm auch. Er lies sich aber davon nicht abbringen. Nach diesem Gespräch war für einige Wochen oder eher Monate wieder Funkstille zwischen uns.
Natürlich beobachtete ich im Hintergrund seine Aktivitäten weiter. Ende Februar gründete er den deutschen Ableger der „Actie in de Transport“, ein Vierteljahr später organisierte er die erste Demonstration gegen Lohndumping im Transportgewerbe in Berlin.
Auch nach dieser Demo war ich skeptisch. Ich konnte mir halt nicht vorstellen, dass diese Art von Protest jemals Erfolg haben könnte.

Es folgten aber weitere Veranstaltungen in Köln, Lübeck, Dortmund und Aschaffenburg. Auf dreien trafen wir uns und redeten mehr oder weniger ausführlich miteinander.
Die nächste ist für Ende März in Dresden geplant. Zwischen diesen Terminen finden immer wieder Regionaltreffen statt. Das alles ist im Grunde auf Udo Skoppecks Beharrlichkeit begründet. Klar, ohne weitere Mitstreiter im Hintergrund geht es nicht. Aber ohne Udo’s Sturheit wäre der deutsche Ableger der Actie längst in der Versenkung verschwunden.

Deshalb nehme ich Ihm auch die Aussagen im folgenden Video wirklich ab. Oder anders ausgedrückt: Er steht zu dem, was er da sagt.

YouTube Direktlink
Actie in de Transport

6 Comments

  1. Chris
    Chris 19/01/2014

    Er mag ja selber daran glauben, sollte er wohl auch. Aber das war es dann schon, leider. Es wird sich, wie alle Aktionen vorher, irgendwann in Luft auflösen. Zurück bleiben werden ein paar frustierte Leute die doch so viel für die Sache gegeben haben und die nichts erreicht haben.
    Denn so ist es in Deutschland, jeder ist dem anderen sein Teufel!

  2. maik
    maik 19/01/2014

    Ja Chris, da hast Du nicht mal unrecht. Aber selbst wenn sich diese Aktion irgendwann in Luft auflösen sollte, lag es wohl kaum an Skoppeck oder seinen Helfern.

    Das es danach für lange Zeit keine ähnlichen Versuche oder Aktionen geben wird, um etwas an der verfahrenen Situation im Transportgewerbe zu ändern, ist wohl auch klar.

  3. moin8smann
    moin8smann 20/01/2014

    @maik @chris – also lässt man es gleich, weil bringt ja eh nix? Ich hoffe nicht… und wenn es nur für jeden das persönliche Gefühl ist, das man sich gewehrt hat.

  4. maik
    maik 20/01/2014

    @moin8smann: Von „gleich lassen“ habe ich doch gar nix geschrieben.

  5. Al
    Al 20/01/2014

    Ich finde es wichtig für das zu streiten, wovon man überzeugt ist. Man kann gewinnen. Man kann ebenso verlieren – aber dann hat man es verdammt noch mal versucht. Aber einfach aufgeben? Nein.

    Also weiter!

  6. Chris
    Chris 21/01/2014

    Ach @moin8smann und Al, wenn ihr in eurem Leben so viel für die „lieben Kollegen“ gekämpft hättest wie ich würdet ihr meinen Standpunkt verstehen. Ja, ich habe es aufgegeben denn es bringt nichts! Nicht in Deutschland!
    Aber ich lasse jedem das Recht Don Quichotte zu spielen.

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