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Etwas verpeilt

Deutsches Nummernschild = deutscher Fahrer? Das dies nicht immer so ist, scheint bereits der Verladernachwuchs begriffen zu haben: Gestern Nachmittag wurde ich von einem achtzehn- oder neunzehnjährigen Auszubildenden gebeten, an eine Rampe mit der Nummer 4 zu fahren.

Eigentlich höre ich: „Fährst Du an die Rampe vier!“ Gut, einige fügen in diese Aufforderung noch ein „Bitte“ ein. Aber das kommt nicht so oft vor. Darauf lege ich auch keinen Wert. Hauptsache es geht fix.

Der Azubi jedoch war sich seiner Sache nicht sicher. Erst zeigte er auf die betreffende Rampe, dann versuchte er es auf Englisch: „Four“! Dumm nur, dass ich „vor“ verstand. Meine Frage an Ihn war nun „Wohin vor“? Was folgte, war schweigen. Und dann irgendwann: „Verstehen Sie deutsch“?

„Ein wenig“, antwortete ich. Und weiter: „Warum sprichst Du eigentlich nicht in ganzen Sätzen?“ Seine Antwort darauf habe ich nicht verstanden. Nachfragen wollte ich auch nicht. Mein fließendes Deutsch hätte ihn vielleicht noch mehr verschreckt.

8 Kommentare

  1. Ralf
    Ralf 27/02/2013

    Der hat gleich gemerkt das du ein Ossi bist 😀

  2. Markus
    Markus 27/02/2013

    Haha Ralf, dein Kommentar verdient 5 Sterne 🙂

  3. Hajo
    Hajo 28/02/2013

    ach Tom, altes Lästermaul,
    Du weisst doch ganz genau, dass Maik „nur“ ein Südwest-Ossi ist, also beinahe schon ein Wessi
    und, wird er dadurch gleich ein
    .. schlechterer Mensch? 😀

  4. SpaceFalcon
    SpaceFalcon 02/03/2013

    Wie ich gestern schon zu Maik sagte Hajo, eigentlich, ist er für mich, historisch betrachtet, ein Wessi 😉

  5. Ralf
    Ralf 04/03/2013

    Alles rechts von Bochum ist Dunkeldeutschland. So. Und nein, außerhalb vom Ruhrgebiet verstehe ich keinen und mich versteht auch keiner. 😀

    Der Beitrag erinnert mich aber an den Tag als ich bei einem unserer Kunden stand und der Fahrer eines LKW mit spanischen Kennzeichens geradewegs auf mich zu kam. Ich hatte schon Hände&Füße gelockert weil ich ahnte das er was erklärt haben oder wissen wollte und ich Zweifel hegte das wir eine gemeinsame Sprache sprechen. Als er dann vor meiner Tür stand, fragte er mit tiefen sächsischen Akzent „Wo isn hier nen Lidl?“
    Ich war so überrascht das mir spontan nur ein „Wat??“ über die Lippen kam, woraufhin er seufzte und irgendwas wie „Keiner versteht mich…“ sagte.

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