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Kategorie: Firmen

Eine ganz gewöhnliche Geschichte

In einer Norddeutschen Spedition haben heute morgen Angestellte den Geschäftsführer verprügelt.
Als Grund gaben sie an, er klebe zu sehr an seinem Chefsessel.

Der Betriebsrat teilt mit, dass diese Angestellten ihnen eigentlich als höflich, zurückhaltend und nett bekannt waren.

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Ich, der Beerdigungs-Crasher

Die Auslieferadresse in Padova ist ein kleiner Handwerksbetrieb, mitten in der Stadt. Das Navi führt mich zuerst über Hauptstraßen, dann geht es irgendwann links ab. Nun wird die Fahrbahn immer enger. Links und rechts parkende Autos, ich bin wirklich gespannt, wie weit ich noch vorwärts komme.

Schließlich ist die Firma nur noch zweihundert Meter entfernt. Meint zumindest der Routenplaner vor mir. Ich aber kann keinen Betrieb entdecken. Sondern nur Wohnhäuser. Die Straße ist jetzt so schmal, dass nicht mal ein Pkw an meinem Lkw vorbei kommt, als ich anhalte.

Die paar Meter zur Firma gehe ich erstmal zu Fuß. Links sehe ich eine Kirche mit einem Platz davor. Der liegt zwei Meter höher als die Umgebung und ist über Stufen begehbar. Im Notfall drehen kann ich da also auch nicht.
Immerhin stehen vor der Kirche und auf dem Platz viele Menschen. Irgendjemand von denen wird schon wissen, wie ich hier wieder weg komme. Also falls es diesen kleinen Handwerksbetrieb hier wider erwarten doch nicht geben sollte.

Während ich mir über den weiteren Fortgang Gedanken machte, hupte es hinter dem Lkw. Erst einmal kurz, dann einmal lang. Ich denke mir noch so, meine Fresse, können die nicht mal kurz warten, schließlich stehe ich nicht zum Spass da. Dann, nicht mal fertig gedacht, ein Dauerhupen. Gleichzeitig wurde die Menge auf dem Platz etwas unruhig.

Aber zu meinem Glück gab es dieses Handwerksgeschäft dort wirklich. Im Vorderhaus das Büro, im Hinterhof die Werkstatt. Während ich nun selber sprichwörtlich Sturm klingelte, wurden die Leute hinter mir noch etwas erregter.
Immerhin hörte das Hupen hinter dem Lkw auf.

Warum wurde mir schnell klar. Ein Mann im schwarzen Anzug kam angelaufen und zeigte mit Blick auf die Menge wirklich wild gestikulierend auf den Lkw und dann schimpfend auf mich.
Zu meine Freude öffnete sich die Tür und der Chef der Firma stand vor mir. Dem schnell erklärt, dass ich was bringe und gefragt, wo entladen werden soll.

Das abladen wäre ganz easy. Einfach zweimal rechts und von der Parallelstraße könnte rückwärts auf das Gelände der Firma gefahren werden. Dort wäre mehr Platz und man hätte alle Ruhe der Welt.
Diese Ruhe hatte ich noch nicht ganz. Denn auf den Weg zurück zum Lkw sah ich, dass das hupende Fahrzeug ein Leichenwagen war, der Mann im schwarzen Anzug dessen Fahrer und die Menschen auf dem Kirchplatz demnach die Trauergäste.

Eine Beerdigung gestört und verzögert? Das war mir dann schon ein bissel peinlich. Obwohl ich mir jetzt im Nachhinein denke, so ein wenig Aufregung zum Schluß hätte dem oder der Dahingeschiedenen vielleicht sogar gefallen.

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Ein Bigbag am Boden

Und ich sag noch „Junge, mach langsam. Wir haben Zeit.
Aber so ist das, wenn der Feierabend vom Staplerfahrer naht. Dann kann es nicht schnell genug gehen.

Tja. Wer nicht hören will, darf länger arbeiten 🙂

Ladung im bigbag herunter gefallen
Fast am Boden zerstört
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Eine kleine Geschichte am Rande

Eine Firma im Sauerland bekommt Gestelle und Regalteile. Damit auch alles auf den Auflieger passt, wurde das vom Absender in Italien ein wenig verschachtelt und komplex verladen.
Also kleinere Boxen in größere gestellt und kürzere Rahmen auf längere. Aber alles easy. Die Ladung zu sichern, war keine große Schwierigkeit.

Während der Staplerfahrer nun also Teil für Teil ablädt, steht sein Gehilfe direkt daneben und versucht die wackeligen Objekte festzuhalten.
Auf meine Zwischenbemerkung, doch besser einige Meter Abstand zu halten, denn wenn solch ein Ding fällt, wäre er bestimmt mausetot, kam nur „Dann brauche ich morgen nicht mehr zu kommen“ als Antwort.

Dem Staplerfahrer scheint das Schicksal seines Arbeitskameraden aber auch egal gewesen zu sein. Denn statt seinen Kollegen mal selbst aufzufordern, einige Meter weg zu gehen, antwortete der lapidar: „Mir ist noch nie etwas runter gefallen.“

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Manchmal…

…ach was soll’s. Freitagfrüh kurz vor acht. Erste Abladestelle irgendwo im Siegerland. Den Lkw lasse ich in einer Haltebucht vor der Firma stehen, gehe aufs Gelände. Über einem Rolltor ein Schild, auf dem „Fahrer – Anmeldung“ steht, daneben eine Klingel. In dem Tor sind eingelassene Plastikfenster, durch die ich ins innere der Halle sehen kann.
Nach einer Minute kommt ein Mitarbeiter, wedelt ohne das Tor zu öffnen mit seinen Armen. Ich schaue ihn von aussen ziemlich ratlos an, habe ja keine Ahnung, was der von mir will. Dann ist er wieder weg. Prima.

Ich gehe einmal um das halbe Gebäude, an der Seite zwei Rampen. Dahinter wieder ein Tor mit einer Klingel. Hier aber ohne den Hinweis „Fahrer – Anmeldung„. Ich bimmel, kurz darauf öffnet ein anderer Mitarbeiter das Tor.
Was willst Du?„, fragt er mich. Ich gebe ihm die Lieferscheine und den Frachtbrief und antworte wahrheitsgemäß: „Guten Morgen, ich bringe elf Paletten. Von der Firma „Plastica e Elastica* aus Italien„.

Als Antwort kommt ein lustloses „Auch das noch„. Und „Fahr an die Rampe.“ Ich frage zaghaft: „An welche? Links oder rechts?“ „Ist mir egal. Obwohl, fahr an die linke. Ach nee, doch die rechte„!

Nach so viel Entscheidungsfreudigkeit freue ich mich aufs gemütliche Entladen. Aber leider etwas zu früh. Denn der Lagermitarbeiter ruft mir noch „Beeile Dich. In einer Stunde machen wir Frühstück“ hinterher.
In einer Stunde elf Paletten entladen zu lassen? Jetzt artet es etwas in Stress aus.

Kurz darauf stehe ich mit dem Lkw an der Rampe, gehe nach hinten, mach zwei Spannbretter weg und lege die auf die Seite vom Auflieger. Der Lagerarbeiter schaut mir dabei missmutig zu. „Wie soll ich da vorbei kommen„, blafft er mich plötzlich an. „Fährst Du nen Panzer oder schiebst Du einen Handhubwagen„, antworte ich. „Und jetzt lade ab, in fünfzig Minuten ist Pause.“ „Von einem Fahrer lass ich mir bestimmt nicht vorschreiben, was ich machen soll„, entgegnet er.

Inmitten seiner Paletten steht eine andere, die für meinen zweiten Kunden bestimmt ist. Ging beim laden nicht anders, ist aber auch nicht schlimm. Ich würde die zur Seite ziehen, danach könnte der weiter abladen. Nur merkt der nicht einmal, dass die Ware nicht für ihn ist. Er hebt die Palette mit dem Hubwagen an und schiebt sie ins Lager.

Ich rufe: „Hallo. Die ist nicht für Euch. Das Teil nehme ich wieder mit„: Er stoppt, schaut mich an: „Was?“ „Die ist nicht für Euch!„, erwidere ich nochmal. „Jetzt lade ich auch noch für einen Fahrer den Lkw um?“ „Du siehst doch, dass da ganz andere Ware drauf ist. Lass die hier stehen, ich ziehe die zum Schluss wieder auf den Auflieger„.
Der Rest des Entladens verlief mit schweigen. War mir nur recht.

*Diesen Firmennamen gibt es natürlich nicht. Habe ich erfunden.

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Von Ungarn Richtung Westen

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Schönes Video über die Tour eines Fahrers von Hungarocamion. Angenehm auch deshalb, weil es ohne Gequatsche und nervige Hintergrundmusik auskommt.

So die Szene bei Minute 16, wo der Fahrer an der Hinweistafel vor einer Ortschaft steht und die Anlieferadresse sucht. Keine Ahnung, wie oft ich an solchen Tafeln stand. Gibt es die eigentlich noch? Seit dem ich mit Navi fahre, achte ich da nicht mehr drauf.
Oder ab Minute 23 die damals üblichen Grenzstaus und wie gelassen die Fahrer das hinnahmen. Gut, die kannten es nicht anders.

Gegründet 1966 als Hungarocamion Pte. Co., 2002 von Volán Tefu Pte. Co übernommen. Die Gruppe wurde durch den Zusammenschluss der größte Transport- und Logistikdienstleister in Ungarn und ganz Südosteuropa.
Zwei Jahre später, also 2004 wird als Rechtsnachfolger die Waberers Holding Logistics Pte. Co. gegründet. Das sind die mit der grinsenden Sonne auf dem Auflieger.

Aber noch mal zu Hungarocamion. Erinnern kann ich mich noch an die überfüllten Parkplätze mit Lkw von denen, die ich nach Sonntagsausflügen mit meinen Eltern an der Transitstrecke vor Wartha/Herleshausen sah. Denn in der DDR gab anders als im Westen kein Sonntagsfahrverbot.
Da der Weg Richtung Bundesrepublik versperrt war, wurde der Sonntag halt auf einem ostdeutschen Parkplatz verbracht.

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Der Neue ist da

Am Dienstag noch großspurig, hochtönend oder von mir aus auch protzig vom schönsten in „Osteuropaweiß“ herumfahrenden Lkw geschrieben und schon ist er Geschichte. Also zumindest für mich.

Denn mein Chef war der Meinung, genug mit weiß, jetzt ist blau angesagt. Passt auch farblich eher zum Auflieger und der Firmenfarbe seines unseres Auftraggebers. Ist ja schon ein schönes Bild.

ein blauer daf

Das eine neue Zugmaschine kommt, wusste ich schon seit Februar. Liefertermin sollte eigentlich Mitte Juni sein. Aber wegen der Halbleiter-Krise verschob sich der immer wieder nach hinten. Vor zwei Wochen hieß es noch, Lieferung erst im September. Deshalb war ich vorgestern schon ein wenig vom Anruf meines Arbeitgebers überrascht, dass ich Freitag den neuen Lkw holen kann.

Aber nun ist er da. Mit Alcoa-Alufelgen, Sitze aus Leder und Alcantara, Sitzheizung und Belüftung, Spiegel in Wagenfarbe und ganz wichtig, Lufthörner. Damit ich meinen gelegentlichen Unmut auch Gehör verschaffen kann.

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Schon wieder zehn Jahren her…

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Die geschriebene Geschichte gibt es natürlich auch noch.

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