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Hauptsache Ladung

Lange her, dass ich mit Gefahrgut durch die Gegend gefahren bin. Entweder hat sich in der Zwischenzeit so einiges geändert oder die Italiener nehmen es auch damit nicht so genau.
Das Laden der sechs Intermediate Bulk Container lief lässiger ab, als es an manch anderer Ladestelle mit Normalgut passiert.

Kontrolle des Lkw oder der Ausrüstung? Achwo. Der Fahrer wird schon alles dabei haben. Einen kurzen Blick auf den ADR – Schein werfen? Warum? Der ist sicher noch gültig. Oder überhaupt einen Hinweis, dass Gefahrgut verladen wird? Unnötig. Die sechs IBC verschwinden eh zwischen all der anderen Ladung.

In Deutschland ist dieser Umgang bei der Verladung mit Gefahrgut undenkbar. Oftmals wird der Lkw sowohl vor, als auch nach der Beladung kontrolliert. Das mag auf den ersten Blick nervig erscheinen – mir als Fahrer bringt es aber die Gewissheit, dass wirklich alles in Ordnung ist. Polizeikontrollen sind somit kein Problem.

In der italienischen Firma wurde nicht einmal darauf geachtet, ob ich die Warntafeln öffne. Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Frage, wieviel Lkw Gefahrgut ohne Kennzeichnung transportieren, verdränge ich besser.

9 Comments

  1. TaxiIngo
    TaxiIngo 23/09/2011

    Und wenn Ich bedenke wieviele LKW Fahrer tagsüber mit Gefahrgut über die A7 durch den Elbtunnel fahren, die die Warntafeln vorher zugeklappt haben um sie nachher wieder aufzumachen

  2. MaxR
    MaxR 23/09/2011

    Die haben sofort gesehen, dass du Profi bist

  3. joe
    joe 23/09/2011

    Jo, so is datt ! Und hatte man damals nicht im Rahmen der „Vereinten Nationen Europas“ gedacht, das nun ALLES einheitlich wird, u.a. Bussgelder und eben diese ADR Vorschriften ? Pustekuchen ! Jedes Land nach seinen Gutdünken und Thema ADR Sicherheit: reinste Katastrophe, und da ist Italien nur die Spitze vom Eisberg !

    lg joe

  4. maik
    maik 24/09/2011

    @MaxR: Klar. Keine Frage 🙂

  5. trucker
    trucker 24/09/2011

    Hauptsache Ladung! Kontrolliert wird nicht mehr viel…

  6. Ralf
    Ralf 24/09/2011

    Das ist in Deutschland je nach Ladestelle nicht anders. Ich hatte vor einiger Zeit in der Nähe von Dillenburg geladen. Die konnten mir nicht einmal sagen ob es überhaupt Gefahrgut ist was die da in die Fässer geschaufelt hatten. Von ADR oder Gefahrgutbeauftragen hatte da vorher auch nie jemand etwas gehört.
    Der beste Kommentar des Tages war dann: „Ihr holt das Zeug jetzt seit 6 Jahren bei uns ab. Das war noch nie gefährlich!
    Wie es sich später herausstellte, war es dann im Gegensatz zu den Angaben in den Ladepapieren kein Gefahrgut.

    Bei einer anderen Ladestelle hatte ich vor einigen Jahren mal Magnesiumspäne (UN1869) geladen. Da wusste auch niemand was ADR ist und warum Magnesiumspäne so gefährlich sein soll. Rauf mit den 20 Fässern und eine gute Fahrt gewünscht.
    Die Gesamtmenge habe ich dann wie auf einem Basar auf unter 1.000kg runter gehandelt. Konnte ich die Fässer wenigstens als Freimenge transportieren.

    Ich muss mich oft genug um den ganzen Rotz selber vor Ort kümmern. Selbst wenn literweise Schweröl oder entflammbare Flüssigkeiten im Container sind, interessiert die das nicht. Die arbeiten nach der Devise: Wenn es auf dem LKW ist, ist es nicht mehr unser Problem. Hauptsache der saut uns nicht den Hof ein.

  7. trucker
    trucker 24/09/2011

    @ Ralf, ja so ist es wenn es auf dem LKW ist, ist es das Problem des Fahrers, die Fahrer werden mit dem Problem des Gefahrgut allein gelassen, die auf dem Hof sollten lieber mal ihren Job machen und sich drum kümmern!!!

  8. Ralf
    Ralf 24/09/2011

    @trucker: Ich mache den Leuten auf dem Hof eigentlich weniger einen Vorwurf. Die Firmen in denen ich lade sind meist kleine Firmen mit 3-20 Angestellten. Das sind Gießereien und metallverarbeitende Betriebe, da hat niemand Ahnung von ADR oder LaSi weil es eben nicht ihr Job ist.
    Bei uns in der Firma ist es ja nicht anders. Weder unser Lagermeister noch sein Vertreter haben Ahnung von ADR. Von LaSi nur das, was man „immer so“ gemacht hat. Das obwohl bei uns alle Lehrgänge bezahlt werden und auch regelmäßig Schulungen statt finden.

    Als Fahrer muss man halt auch immer ein wenig missionarisch unterwegs sein und den Leuten mal erklären was auf sie zukommen kann. Entweder die Firmen bzw. Mitarbeiter sehen es ein das es hier nicht um tieffliegende Wattebäuschen geht und es ändert sich im Rahmen des Möglichen was. Oder es ist ihnen weiterhin schei**egal. Dann muss man halt mal in Extremfällen auch bei der Gewerbeaufsicht anrufen und fragen ob die nicht mal ein ernstes Wörtchen mit den Firmeninhabern reden können.

  9. Chris
    Chris 25/09/2011

    Wie schön dass ich als Silofahrer weder was mit ADR noch mit LaSi zu schaffen habe. Ist schon schön so ein Leben als „Elitefahrer“;-)
    Aber ich kenne auch andere Zeiten. Und wenn man die Absender dann auf die Fehler aufmerksam macht, wird man mit Glück nur dumm angeschaut. Andere drohten schon mit Lade und/oder Hofverbot. Ich „drohe“ dann immer mit einer Kontrolle durch die Polizei/Gewerbeaufsichtsamt, hat bis jetzt immer funktioniert. Selbst bei der Weltfirma Bayer werden Paletten mit Gefahrgut falsch verladen, sage nur fehlende Antirutschmatten, Formschluß etc!

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