Es gab mal eine Zeit, da war Frankreich für mich das, was heute Italien ist: Mein Hauptreiseziel. Ich quälte mich von Nord nach Süd und von Ost nach West. Und natürlich wieder zurück. Die Strafen für diverse Vergehen waren vergleichsweise milde. Also zumindest im Gegensatz zu heute.
Die Gendarmerie wollte pro Verstoß 900 Franc. Das waren umgerechnet knapp 300 deutsche Mark. Kaum zu glauben, aber so war das mal.
Für die Strecken, die ich damals gefahren bin, würde man mich heute einsperren. Oder für verrückt erklären. Was im Endeffekt auf das gleiche raus kommt.
Ein Beispiel? Na gut! Ich fuhr Sonntagabend in meinem Heimatort los. Montagmittag war ich in Auxerre. Das liegt irgendwo in Mittelfrankreich. Dort wurde nur umgesattelt. Am Abend stand ich bereits in der Nähe von Köln.
Meine Fahrstrecke innerhalb von 22 oder 23 Stunden? Etwas mehr als 1 300 Kilometer. An den restlichen Tagen wurde es nicht ganz zuviel. Unter 800 Kilometer blieb es aber selten.
Tja. So war das damals in meinen jungen Jahren. Stolz war ich da nie drauf. Warum auch.
Die Spedition in der ich damals angestellt war, gibt es schon seit acht oder zehn Jahren nicht mehr. Die Fahrer wurden verheizt. Keiner hielt es dort längere Zeit aus.
Auch ich suchte bald das weite.
Und heute? Wenn ich in irgendwelchen Zeitungen lese, dass ein Fahrer bei einer Kontrolle mit zig Stunden zuviel auf der Karte oder Scheibe aufgefallen ist, denke ich: „Was für ein Trollo!“
Dabei müsste ich es eigentlich verstehen…
ja, lieber Maik, wir werden alle nicht jünger 😉
Dabei erinnere ich mich an meine Zeit, in der ich einen Kunden in Dordrecht betreute. Als die Notstromversorgung getestet werden sollte, bin ich Sonntagmorgen hingefahren (mit meinem 65 PS-Bully), habe mir die Nacht bis 4 Uhr mit Tests um die Ohren gehauen und bin anschliessend wieder nach Frankfurt am Main zurückgefahren
.. und war am Dienstag wieder im Büro.
Bluna, oder? aber sind wir nicht alle … 😀
Auch diese Zeiten gehen mal vorbei
.. leider 🙁
Herzliche Grüße und gute Fahrt
Hajo
Du darfst aber auch nich alles glauben was die Presse schreibt.
Der Punkt ist nähmlich dass so ein Fahrer vielleicht auch nur zu kurz Ruhe gemacht hat. Wenn die Ruhezeit zu kurz ist kann es passieren das zwei Tageslenkzeiten als eine gewertet werden.
Und ehe man sich versieht saß man für die Presse 18h ununterbrochen hinterm Steuer…
So Long
Daniel
ad Merrlin: Volle Zustimmung!
Wie war das doch gleich?
Früher, da sind wir von Hamburg nach Wien und haben da kurz Pause gemacht und danach ging es gleich weiter..
Diese Sprüche kenne ich zur genüge.
@hajo: Oy. Das war ja eine ähnliche Aktion. Aber glücklicherweise wird man nicht nur älter, sondern auch vernünftiger.
@Merrlin & @Eli: Ich weiss 😉
@Spacefalcon: Ich habe auf diese kurze Pause bei Wien immer verzichtet 🙂
Jaja.. und ganz früher sind wir bei Wind und Wetter 15 km zu Fuß zur Schule. Barfuß, wir hatten ja nichts. Und Mittwochs hatten wir Musik, da haben wir das Klavier auf dem Rücken mitgeschleppt..
Aber so bekloppt war ich auch mal. Auch nicht stolz drauf, nur ahnungslos..
„Aber glücklicherweise wird man nicht nur älter, sondern auch vernünftiger.“
lieber Maik, Du bist und bleibst ein hoffnungsloser Optimist, oder? 😉
Och @actro, veralbert mich doch nicht 🙂
@hajo: Optimist? Eigentlich schon. Hoffnungslos? Hmm, dass kann ich nicht beurteilen.
Aber ich tue mein bestes 😉
[…] Kommentare maik zu SinneswandelMarcel zu Einfach nur ein Blogcohn structa zu Einfach nur ein Bloghajo zu Einfach nur ein […]
[…] zwei Beiträgen habe ich letzte Woche zurück geblickt. Also rein gedanklich. Dabei fiel mir […]