Ich kann mich an Situationen erinnern, in denen mir die Augen buchstäblich zufielen. Die Strasse vor mir verengte sich und die weißen Streifen, die eben diese Strasse in einzelne Spuren teilen soll, verschwimmten zu einem einzigen Band.
Kühle Luft, die durch das längst geöffnete Fenster in das Fahrerhaus strömte, wirkte schon nicht mehr erfrischend, sondern steigerte nur die langsam aufkommende Aggressivität. Das Radio war schon ausgeschaltet, da diese fröhlich – naive Dudelei nicht mehr zu ertragen war.
Jedes Schild mit einem weißen „P“ auf blauem Grund nährte die Hoffnung, endlich einen zumindest einigermassen annehmbaren Standplatz zu ergattern, um den verdienten Schlaf zu bekommen.
Wenn aber diese Hoffnung nach vergeblich angefahrenen, weil überfüllten sechs, sieben, acht oder mehr Park- oder Rastplätzen immer wieder zunichte gemacht wird, ist man einfach nur noch wütend:
Wütend auf die, die bereits einen Standplatz haben und mir diesen weg nehmen, wütend auf die, die den längst überfälligen Ausbau von Parkplätzen jahrelang sprichwörtlich verpennt haben und wütend auf die, die jetzt mit fadenscheinigen Begründungen, den Neu- und Ausbau von Parkflächen verhindern wollen.
Eine ziemlich naive Wut, dass ist mir klar. Aber zu bestimmten Gegebenheiten ist das halt so.
Lkw, die durch den Ort fahren, Kühlaggregate, die laut in sommerlichen Nächten surren und Luft voller Abgase, die den Abend auf dem Balkon vermiest.
Dieses Szenario beschreiben Gegner des geplanten Ausbaus der Raststätte Münsterland an der A1 in den „Westfälischen Nachrichten„. Natürlich wird auch gleich ein Alternativstandort erwähnt: Senden – die dortige Rastanlage habe die Kapazität, groß ausgebaut zu werden.
Blöd nur wenn es dann auch dort Anwohner gibt, die Angst davor haben, dass Ihre weißgetünchten Häuser nach einigen Wochen dieselgeschwärzt sind. Dumme Argumente gehen ja nie aus.
Mir selber geht es mittlerweile gegen den Strich, dass gegen alles und jeden protestiert und demonstriert wird. Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun, sondern ist pure Hysterie. Sonst nichts.
Wenn Mitglieder der hier erwähnten Bürgerinitiative Sprüche von sich geben, wie
Wir sind das Volk, wir können entscheiden, was passiert!
dann ist das lächerlich. Lächerlich deshalb, weil 200 Dörfler in Ihrer „Hau drauf – Mentalität“ über meinen oben erwähnten Gemütszustand bestimmen wollen – und das, ohne auch nur eine konkrete Alternative zu nennen.
Du vergisst in der Aufzählung noch die Richter, welche Ihren Bunker in der Nähe einer Autobahn/Raststätte gebaut haben, selbst die größten und dümmsten LKW-Hasser sind, und Dir selbst nach 8 nachweisbaren und erfolglosen Anfahrten zusätzlich nochmal einen über das Leder ziehen, weil Du „grundlos die Lenkzeit überzogen hast, denn schließlich MUSS jeder Kraftfahrer solche Eventualitäten in der Tourenplanung mit einkalkulieren“, denn der maximale Block von 4,5 Stunden beinhaltet ja schließlich auch die Parkplatzsuche.
Machst Du es als deutscher jedoch wie die Franzosen im eigenen Land (oder auch hierzulande die Osteuropäer) und nimmst den überbreiten Standstreifen, der für LKW-Kontrollen und Schwerlasttransporte extra so breit gebaut wurde, bist Du plötzlich Staatsfeind und Zahlemann Nummer Eins.
Hier zeigt sich mal wieder wie bekloppt die Leute da oben sind. Anstatt aus der Not eine Tugend zu machen und selber einen Autohof hoch zu ziehen an dem sie später auch noch verdienen würden, wird rumgemeckert und die Schuld hin & her geschoben.
Ob der Staat nun einen Parkplatz neben der Autobahn baut oder einen Autohof mitfinanziert, dürfte relativ Wumpe sein. Aber wir sind in Deutschland. Das erste Gebot hier heißt: Geht nicht.
Um gegen etwas zu sein, braucht man doch keine Alternativen…
Die können sich dann wieder Andere aussuchen, beschließen oder was auch immer und da gibt es dann auch wieder Widerstand, der Kreis schließt sich.
Und so haben wir das Problem, von dem schon in den 90gern des letzten Jahrhunderts gesprochen wurde, erfolgreich wieder vor uns hingeschoben.
In der Zwischenzeit kassiert der Staat einfach munter weiter an seinen Bußgeldern, da man DA ja nicht stehen kann / darf….
Manchmal könnte ich gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte!
Anwohner wollen Ruhe haben und das voll zu recht. Parkt da, wo ihr keinen stört. Schon ist das Problem auch vorbei.
@der Schieber:
Aha, und was ist mit den verdammt schwer arbeitenden LKW-Fahrern??? Haben die kein Recht, ihre geringe Pause in Ruhe zu verbringen? Haben die kein Recht, Pause machen zu können, ohne dafür zig Gesetze brechen zu MÜSSEN?
So kann man sich das eigene Leben auch rosig machen! Wenn das so einfach wäre…! Auch LKW-Fahrer haben ein Recht auf soziale Kontakte abseits des Arbeitsplatzes, und auf einem abgelegenden Parkplatz fernab der Zivilisation ist nunmal nicht mit sozialen Kontakten. Auch Dinge des täglichen Bedarfs müssen organisiert werden, da nicht jeder LKW die Küchenvollausstattung hat.
Also mit solchen Antworten erreichst Du nur Verständnis dafür, dass der Deutsche ein totaler Egoist ist!!!
Verblüffend, wie leicht das Problem zu lösen ist. Mensch Schieber, dass hättest Du schon mal eher sagen können. „Parkt da, wo ihr keinen stört.“ Das ist schlicht genial. –
– Ach so, Schieber, könntest Du eben den Jungs ’nen Tipp geben, wo das wäre? In der Sahara? Auf dem Boden des Mittelmeers? Die Idee hat was Bestechendes, wenn da nicht noch eine Kleinigkeit wäre, nämlich dass die Ruhe, die die besagten Anwohner haben wollen, zu Recht natürlich, sehr nachhaltig gestört wäre, sollte das, was da in den Laderäumen der lästigen LKW kreuz und quer und oft genug wenig sinnhaft durch die Gegend gekarrt wird, plötzlich nicht mehr bis in die zu Recht ruhigen Anwohnerzonen der Ruhebedürftigen gelangt. Die Ruhe, die dann entstünde, wäre von bemerkenswerter Nachhaltigkeit. Und irgendwie habe ich noch nicht mitbekommen, dass der prototypische ruhebedürftige Anwohner außer der Sanktfloriansnummer auch noch einen konstruktiven Vorschlag zur Lösung von Problemen geliefert hat.
@Schieber:
Ich will Strom!
Aber keine Kernkraft und keine Windkraft-Räder, Wasserkraftwerke müssen auch nicht sein! Und über Kohle reden wir erst gar nicht!
Und natürlich will ich dafür so wenig wie nur irgend möglich zahlen!
Wenn der gemeine tumbe Bewohner dieses Landes mal weiter sehen könnte, als nur bis zur Haustür…
Das wäre ja schon fast gar nicht auszuhalten.
@der Schieber ist ein kleiner Troll, der unter verschiedenen Namen von Blog zu Blog krabbelt, um mehr oder weniger sinnfreie Kommentare abzugeben.
Lassen wir Ihn leben, denn Trolle stehen unter Naturschutz.
Leider gibts für die Parkplatzmisere keine schnelle, und schon gar keine einfache Lösung.
Bis zu einem gewissen Grad kann ich die ablehnende Sicht eines Anwohners verstehen. Das der keinen Autohof vor der „Nase“ haben will ist aus seiner Sicht erstmal verständlich. Ausser das da potenziell lärm, dreck und andere unanehmlichkeiten auf ihn zu kommen hat er ja erstmal persönlich nichts davon. Auf der anderen Seite hat er es auch zu akzeptieren wenn alle rechtlichen Gegebenheiten eigehalten werden. Es gibt halt leider viele Leute die sich wegen jeder Kleinigkeit genötigt sehen die Revolution auszurufen…
Was man bedenken sollte, ist der Umstand das die Grünen ja gerne auf solchen Protestwellen mittschwimmen, obs nun gegen den Kastor, S21 oder blos gegen das Automobil geht. Das beängstigende ist, das die in manchen Gegenden schon über 30% haben. Wenn die Grünen tatsächlich wieder „ran“ kommen, könnt ihr den Autobahnausbau (incl.Parkplätze) sowieso vergessen…
Grüße
@Stefan:
Diesbezüglich wiederhole ich mich nur zu gerne, indem ich sage, dass Deutschland innerhalb kürzester Zeit lahm liegen würde, würden die deutschen Kollegen endlich mal zeigen, was im Weg stehende Tankwagen, Kühlwagen und sonstige LKW so alles bewirken können.
Nachtrag: Dagegen wäre eine streikende Bundesbahn der pure Kindergarten, hehehe.