Ein schwarzer Opel Agila bewegte sich auf der A 45 bei Giessen relativ langsam vorwärts. Als ich im Rückspiegel auftauchte, wechselte das Gefährt auf die linke Fahrspur und fuhr neben mir her. Das sich so langsam eine Kolonne weiterer Pkw hinter dem Linksfahrer aufbaute, schien dem/der Fahrer(in) egal zu sein.
Nun begann ein interessantes Schauspiel – bremste ich etwas ab, wurde der Pkw ebenfalls langsamer, gab ich anschließend Gas, tat der Pkw das gleiche. Leider wurde das ganze durch eine die linke Spur blockierende Tagesbaustelle unterbrochen.
Auf der anderen Seite dieser Baustelle überholte mich der Opel, setzte sich vor mir und verminderte seine Fahrt plötzlich auf ca. 70 km/h um kurze Zeit später einen Parkplatz anzusteuern.
Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und fuhr ebenfalls auf diesen Parkplatz. Dort wurde ich aber arg enttäuscht, denn der Wagen rollte langsam weiter, ohne in einer der Parkbuchten zu halten. Plötzlich aber, bereits wieder auf der Beschleunigungsspur hielt das Auto, eine Frau im mittleren Alter stieg aus und öffnete seelenruhig den Kofferraum, holte etwas heraus und setzte sich wieder an das Steuer. Dann passierte nichts mehr.
Nun stieg ich aus um nach vorne zu gehen. Die Frau saß am Steuer, eine Zeitschrift auf dem Lenkrad und verspeiste dabei ein belegtes Brot.
Ich fragte Sie: „Guten Morgen, was ist mit Ihnen?“ Sie antwortete: „Nichts, ich mache nur eine kleine Pause!“
„Ja aber doch nicht hier, Sie stehen auf der Autobahn!“
„Wieso Autobahn, dass ist doch ein Parkplatz!“
„Nein, der Parkplatz ist da hinten, dass ist die Beschleunigungsspur!“
„Dann fahren Sie doch vorbei!“
„Wie soll ich an Ihnen vorbei fahren, wenn Sie hier stehen. Ich kann doch nicht einfach auf die Autobahn fahren“!
Die Frau schaute mich an und ich wußte, dass Sie nichts begriff. Mit einem letzten „Nun verschwinden Sie hier endlich„, versuchte ich die Frau zum weiterfahren zu bewegen, ohne aber nicht wirklich auf die Wirkung meiner Worte zu hoffen.
Ich wurde aber getäuscht. Mit einen „Ja, aber…“ startete Sie den Motor und fuhr endlich weiter.
Nach der Nummer mit der Pause auf der Beschleunigungsspur wäre ich wortlos wieder eingestiegen und hätte die Polizei gerufen. Die Frau war offensichtlich verwirrt.
Ich denke Du hast nichts dergleichen gemacht?
Ganz klarer Fall: DU warst Schuld!
Warum? Keine Ahnung! Frag die weniger agile Agilafahrerin! 🙂
Wieder ein Rätsel des Alltags gelöst. Ich hab mich schon immer gefragt, was das für Leute sind, die in ihren PKWs (vor allem in Baustellbereichen) neben LKWs herfahren. Offensichtlich merken die auch sonst nix.
Oh man wenn wir Männer dann sagen dass Frauen einfach kein Auto mehr fahren sollen sind wir die bösen. Die Alte war ja aber wirklich daneben. Die hat im Koferraum bestimmt nach dem Motor geschaut.
Leider erlebt man solche Sachen immer wieder, manche Leute haben einfach nix am Steuer zu suchen…
Der Typus Mensch der hier beschrieben wurde passt zu 100% mit meinen Beobachtungen zusammen. In meinen Augen sind solche Menschen schlimmer als notorische Raser/Drängler, da die wenigstens ein berechenbares Verhalten zeigen. Die „unsicheren/verwirrten“ sind aber praktisch kaum berechenbar und dadurch IMHO gemeingefährlich.
Grüße