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Schlagwort: Firmen

Mehr als eine nette Geste

Noch ein kleiner Nachtrag zur Tour mit der leichten Überladung von vor anderthalb Wochen. Mein Disponent rief nach der Kontrolle den Empfänger der Ware an, erzählte dem von der Überprüfung.
Die war ärgerlich, klar. Vielleicht sollte ich doch ein bissel drauf achten, etwas weniger Diesel in den Tanks zu haben. Dann passt das auch wieder mit dem Gewicht.

Und der Kunde konnte da ja nun gar nix dafür. Trotzdem entschuldigte sich der Vorarbeiter, als ich am nächsten Vormittag dort ankam. Sogar einen kompletten Steckschlüsselsatz gab es.
Ich wollte den nicht, überhaupt nicht. Aber gegen Vorarbeiter bin ich machtlos.

ein werkzeufkasten steht vor einem lkw
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JB Hunt muss 4,2 Millionen US-Dollar an Fahrerbewerber zahlen

Das Speditionsunternehmen JB Hunt hat sich bereit erklärt, bestimmten Bewerbern mehrere Millionen Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage aus dem US-Bundesstaat Washington beizulegen.

JB Hunt hat sich laut Gerichtsdokumenten, die am 12. Juli 2024 in King County, Washington, eingereicht wurden, bereit erklärt, 4.261.250 US-Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage (Haley v. JB Hunt Transport, Inc.) beizulegen, an der etwa 2.200 Personen beteiligt waren.

In der Klage wurde JB Hunt vorgeworfen, gegen den Equal Pay and Opportunities Act des Staates Washington verstoßen zu haben, indem in Stellenausschreibungen Lohn- und Gehaltsspannen nicht richtig angegeben wurden.

Das Gesetz zur Lohngleichheit und Chancengleichheit trat im Januar 2023 in Kraft und verpflichtet Arbeitgeber, die im Bundesstaat Washington geschäftlich tätig sind (<<< pdf-Datei), in Stellenausschreibungen eine Lohnskala oder Gehaltsspanne anzugeben.

Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit und Industrie des US-Bundesstaates Washington müssen Stellenausschreibungen eine Gehaltsspanne vom niedrigsten bis zum höchsten Gehalt enthalten, das der Arbeitgeber vor der Ausschreibung der Stelle festgelegt hat, beispielsweise 60.000 bis 80.000 US-Dollar pro Jahr.
Sie dürfen keine offenen Formulierungen enthalten, wie etwa „60.000 US-Dollar pro Jahr und mehr“ (ohne Obergrenze der Spanne) oder „bis zu 29,00 US-Dollar pro Stunde“ (ohne Untergrenze der Skala).

Nach dem Gesetz über gleiche Bezahlung und Chancengleichheit können Arbeitnehmer klagen, wenn der Arbeitgeber in Stellenanzeigen keine angemessenen Angaben zum Gehalt macht.

Die Klage umfasst Personen, die sich zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 19. März 2024 um eine Stelle bei JB Hunt in Washington beworben haben.

Eine endgültige Anhörung zur Genehmigung ist für den 1. November 2024 geplant.


J. B. Hunt ist eine US-amerikanisches Transportfirma aus Arkansas. Mit einer großen Flotte unternehmenseigener Sattelzüge bietet das Unternehmen hauptsächlich Logistikdienstleistungen an. Neben den USA ist es auch in Mexiko und Kanada tätig.

Die Firma wurde 1961 von Johnnie Bryan Hunt gegründet und ging 1983 an die Börse. J. B. Hunt belegte auf der Fortune 500-Liste der umsatzstärksten US-amerikanischen Unternehmen 2018 den Platz 354.

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Ein Rampenquiz

Manchmal steh ich da, wie ein Ochs vorm Rampentor.

An welche Rampe soll ich fahren?
An Rampe eins!

Zwei Rampen ohne Beschriftung

Hmm, welche Öffnung ist nun Rampe eins? Hab mich mal für das rechte Tor entschieden. War aber das falsche. Aber sowieso egal. Also außer das der Hubwagenbediener fünf sieben Meter weiter fahren musste.

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Alte Kollegen vergisst man nicht

Eine Begebenheit, die schon einige Wochen her ist.
Die Firma in der ich entladen musste, war mal ein Kunde, zu dem ich früher öfter fuhr. Und dann war das eben so, dass man irgendwann die halbe Belegschaft kannte.

Es war auf jeden Fall ein ziemlich freudiges Wiedersehen mit den Leuten, die noch immer dort arbeiten. Aber natürlich hat sich in den Jahren wo ich nicht da war, so manches geändert.
Die Dame im Büro der Anmeldung schaute mich schon fragend an. Ich sagte: „Hallo, Sie kennen mich bestimmt nicht mehr?“Sie kommen mir bekannt vor, aber nee, nicht wirklich„, antwortete sie. „Na ja. Ich war früher öfter hier.“

Dann wurden ihre Augen größer und „Na klar. Hallo, wie geht’s Ihnen?“ Wurde anschließend ein nettes Gespräch.

Danach nehme ich meine Papiere und bin wie früher einmal quer durch die Werkhalle gelaufen. Sah da aber nur fremde Leute und einige schauten mich auch ziemlich komisch an.
Da dachte ich schon, oy, irgendwas stimmt hier nicht.

Aber dann sah ich doch noch ein bekanntes Gesicht und wir begrüßten uns. In etwa wie „Mensch, dass man Dich mal wieder sieht. Wie geht es Dir?“ „Ah, ganz gut. Kann nicht klagen. Fährst Du noch immer für die Bude von früher?“ Und so halt.

Innerhalb kurzer Zeit waren dann doch noch einige von den Leuten, die damals schon in der Firma waren, um uns versammelt und wir haben uns ganz nett unterhalten.
Dabei hat sich aber herausgestellt, dass die Fahrer mittlerweile nichts mehr in der Produktion zu suchen haben. Also wie es überall ist. Da hätte ich gar nicht durch laufen dürfen. Sondern um die Halle herum und dann auch nur an der Laderampe aufhalten.

Das hat an dem Tag aber keine Rolle gespielt, weil wegen freudiges Wiedersehen und so.
War auch ganz schön, mal wieder alte Bekannte zu sehen und eben auch zu realisieren, dass die sich auch gefreut haben, mich mal wieder gesehen zu haben.

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Premium parken

Ein toller Premiumparkplatz heute Nacht. Genau am Tor zum Wareneingang, die Einfahrt komplett von mir blockiert, dazu gefühlte acht Prozent Gefälle.

Dabei habe ich am Nachmittag noch mit einem Mitarbeiter aus dem Lager telefoniert und auch gefragt, ob da Platz zum übernachten ist.
Seine Antwort? Klar, überhaupt kein Problem. Da stehst Du gut.

Na ja, dass werde ich morgen früh merken. Denn hinter dem Tor ist ein Mitarbeiterparkplatz. Mal sehen, wenn die ersten ungeduldig hupen und ich voller Hektik Platz machen muss.

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Der Tag begann weiß

Kunststoffrohre für eine Firma in Norditalien. Schöne Ladung. Auch wenn das Beladen am Freitag ein wenig mühsam war. Denn die Spangurte wollten nicht so, wie ich es geplant hatte.

Ladung Rohre

Das muss ich kurz erklären. Bei so hohen Gestappel werfe ich die Enden der Gurte erst über den Sattel und hänge dann die Haken in die Ösen des Aufliegers ein. Der Staplerfahrer kann seine Ware dann unter die Spangurte hindurch laden.
Ist er fertig, ziehe ich jeden Gurt mit einer Querlatte nach unten und kann dann sichern. Klappt eigentlich meist ganz gut. Nur dieses Mal rutschten die Gurte immer wieder nach unten. Vielleicht war das Dach des Aufliegers zu nass? Keine Ahnung.

So musste ich mich zwischen die Rohre stellen, der Staplerfahrer fuhr mit den Gestellen so nah wie möglich ran, ich warf jeden Gurt drüber, krabbelte wieder raus und der Verlader drückte die Gestelle rein. Ging auch, dauerte aber.

Jetzt zurück zu heute. Kleine Firma, der Hof voll gestellt mit Ware, die bereits geliefert oder noch abgeholt werden sollte. Für einen Sattelzug, der zwölf weitere Gestelle brachte, war eigentlich kein Platz mehr.
Trotzdem sollte ich rein fahren, an die Seite stellen und eine Seite des Aufliegers öffnen. Machte ich natürlich. Die Gurte löste ich auch schon. Und wartete.

In den folgenden zehn Minuten diskutierten der dortige Staplerfahrer umd ein Vorarbeiter miteinander, wo nun auch noch meine zwölf Gestelle gelagert werden sollten.
Die Lösung war ganz einfach. Ladung wieder gurten, Plane schließen und in ein Aussenlager fahren. Hätten die mir auch vorher sagen können.

Aber granteln bringt nix. Der Kunde ist König.
***
Das erste, was ich heute früh nach dem aufstehen sah. Zwar nicht viel, Lkw und Wiesen waren nur ein bissel weiß überzuckert, aber immerhin. Für ein wenig morgendliche Voradventsstimmung reichte es.
Das war übrigens am Brenner.

Schnee auf lkw
***
Am Nachmittag dann Oberitalien. Fünfzehn Grad und blauer Himmel. Macht das arbeiten zwar angenehm, eine Jahresendstimmung kommt da aber nicht auf.
Na ja, vielleicht werde ich mich im Januar oder Februar an diese Zeilen erinnern. Voller Wehmut, mit dem Wunsch nach Wärme.
***

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Unterschiedlicher Meinung

Montagfrüh, kurz vor acht, mein erster Kunde diese Woche. Eine kleine Spedition in Mittelhessen, etwas abseits einer Hauptstraße.

„Guten Morgen. Ist das hier zufällig Zindler Transporte?“
„Morgen. Ja, hier bist Du richtig.“
„Na ein Glück. Ich bin schon zweimal vorbei gefahren. Wärst Du jetzt nicht grad auf der Rampe gestanden, hätte ich noch ne halbe Stunde gesucht. Kein Schild da, nix.“
„Ja, dass geht einigen so, die zu uns müssen. Was bringst Du? Oder willst Du was holen?“

„Nee, 55 Paletten mit Leergut. Die kommen aus Stuttgart.“
„Ah, dass sind diese roten Plastekisten?“
„Genau.“
„Dann stell Dich da an die Seite. Wir laden von hinten mit Hubwagen ab.“

Nach einer halbe Stunde.

„Machst Du die Papiere fertig?“
„Nee. Das macht der Chef. Der ist da rechts im Büro.“

„Guten Morgen. Unterschreiben Sie die Papiere?“
„Ja klar, wer denn sonst. Aber ich will erst kontrollieren.“

Drei Minuten später.

„Das war mir schon wieder klar. Da stimmt nichts.“
„Was stimmt denn nicht?“

„Das sind keine 55 Paletten. Drei Einweg sind auch dabei.“
„Sind das keine Paletten?“

Chef schaut mich an, schüttelt mit dem Kopf.

„Sie verstehen das nicht. Oder?“
„Nein, nicht so richtig. Denn eigentlich ist mir das egal, ob es Einweg oder Euro sind. Ist eh nur ein innerbetrieblicher Rundlauf.“

„Wenn Sie meinen. Und die Stückzahl der Kisten passt auch nicht. Auf einer Palette stehen 24 kleine.“
„Ich habe die selber geladen. Es waren 55 Paletten mit je 12 Kisten. Macht 660 Stück. Also wie es auch auf dem Lieferschein steht. Hab ich sogar selber ausgerechnet.“

„Dann haben Sie sich verrechnet. Ich ändere das jetzt und Sie unterschreiben mir das dann.“
„Beim Absender habe ich bereits unterschrieben. Bei Ihnen sicher nicht mehr.“
„Dann bekommen Sie auch keinen Lieferschein.“
„Mir egal. Dann fahr ich ohne und Sie faxen den dann später meinem Disponenten.“
„So Fahrer wie Sie braucht die Welt. Und zu uns brauchen Sie auch nicht mehr zu kommen.“
„Wenn Sie meinen. Ist letztlich Ihre Entscheidung.“

Der Rest unserer Zusammenkunft verlief schweigend. Der Chef hinterlies seine Anmerkungen auf dem Lieferschein und dann gab er ihn mir doch.
Ich verabschiedete mich mit einem netten „Tschüss„. Ein „Auf Wiedersehen“ fand ich dann doch ein wenig unpassend.

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