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Schlagwort: Ausbeutung

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Stoppt die Anarchie auf zwei Rädern? Tja, nur schade das nicht mehr Radfahrer diese Problematik erkennen. Denn das wäre zumindest ein Ansatz, um „Kampfradler“ besser in den Griff zu bekommen.
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Was ist denn nun los? Da wird ein Mobilitäts-Kompromiss, denn was anderes ist das EU-Mobilitätspaket nicht, fünf Jahre lang mühsam ausgehandelt, schon wird es nicht nur von osteuropäischen Ländern, sondern auch von Verkehrskommissarin Adina Valean in Frage gestellt.
Ein abstruses Argument von Gegnern dieses Paketes ist der Umweltschutz. Die vorgesehene regelmäßige Rückkehrpflicht des Fahrers an seinen Wohnort b.z.w. den Standort des Lkw, würde dem Klima schaden. Vom unverhältnissmäßigen Aufwand in den betroffenen Firmen und der Unwirtschaftlichkeit ganz zu schweigen.

Hä? Was sind das für fadenscheinige Begründungen? Hier werden doch nur wieder osteuropäische und asiatische Fahrer den Interessen von Lobbyisten, Großtransporteuren und Logistikern geopfert. Aber so ist das eben in einer Union. Da kann jedes noch so kleine Minimitgliedsland seine Vorstellungen und Entscheidungen durchsetzen. Mag legitim sein. Aber nicht sozial.
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Apropo Union. Die EU-Kommission ist gegen eine Verlängerung der Mautbefreiung für Lkw mit CNG- oder LNG-Antrieb in Deutschland. Na dann mal Gratulation an alle, die sich solch einen Laster aus Kostengründen für viel Geld gekauft haben.
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Der Kampf gegen städtischen Lkw-Verkehr. Wie hier in Hamm. Dabei ist es doch relativ einfach: Große Logistiker, egal ob die DHL, Amazon, Dachser, Hermes oder Rhenus heißen, wollen und brauchen Lkw. Da sollen die auch Parkplätze bereitstellen. Natürlich mit anständigen Sanitaireinrichtungen. Problem gelöst.
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Ende Juli starb Andreas Schubert, einer der bekannteren Lkw-Fahrer Deutschlands. Jetzt hat seine Witwe die Spedition verkauft. Käufer ist die Spedition Weber aus Waakirchen.
Also alles normal. Trotzdem gibt es in sozialen Netzwerken, also Facebook, Diskussionen über das „wie“ und „warum“ des Verkaufs. Und das ist nicht normal. Denn das sind wieder völlig unnötige Beiträge über Dinge, die keinen von uns etwas angehen.
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Nicht sozial geht es auch auf den Warteplätzen bei Ikea zu. Hat man letzten Sonntag im belgischen Genk wieder festgestellt. Bei einer umfassenden Kontrolle im Kampf gegen Menschenhandel wurden 33 Lkw untersucht, die alle aus osteuropäischen Ländern wie Litauen, Polen und Rumänien stammten. Die Fahrer selbst kamen aus Weißrussland und der Ukraine, also Ländern außerhalb der Europäischen Union.

Es stellte sich heraus, dass allgemeine Hygienebedingungen schlecht waren und es kaum sanitäre Einrichtungen für die Fahrer gab. Gekocht und gegessen wurde auf einem Anhänger.
Aber ich glaube ja, die machen das alle freiwillig. So ein bissel Campingfeeling mag doch irgendwie jeder. Daheim in ihrem öden Osten gibt es so eine Kultur nicht, also machen sich die Männer auf in den Westen. Denn biwakieren auf einem Ikea-Parkplatz, mit morgendlichen abkoten in einem angenzenden Gebüsch? Sicher der Traum vieler Ukrainer.
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Philippinische Lkw-Fahrer hätten in Afrika und in Saudi-Arabien gearbeitet, wo die Bedingungen ebenfalls schlecht waren, aber zumindest Dusch- und Toiletteneinrichtungen hatten. Hier in Europa ist es schlimmer, also gerade da, wo sie es am wenigsten erwartet haben.
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