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Schlagwort: Arbeit

Nach dem Urlaub

Normal läuft es jeden Sonntagabend oder Montagmorgen in etwa so ab. Lkw aufschließen, frische Klamotten und die Wochenration Verpflegung nach oben in die Hütte wuchten, alles fix verstauen, fertig. Dauert keine drei Minuten.

Zwei -, dreimal im Jahr aber auch mal ne gefühlte halbe Stunde – und zwar immer am ersten Morgen nach einigen Tagen Urlaub. Oder eben wie heute nach ausgedehnten drei Wochen.

Ein blauer Lkw der Marke daf kurz vor der Abfahrt

Aber jetzt ist die Karre komplett eingeräumt. Ja. Hab sogar noch einige Minuten Zeit, hier fix diesen kurzen Beitrag zu schreiben.
Auch wenn sich meine Lust auf Arbeit noch ziemlich bedeckt hält. Logisch, es ist kurz nach zwei in der früh.

Wenigstens wird der Anfang ruhig. Nur eine Ladestelle nachher im Westerwald, mit dem Ladegut geht’s dann nach Mantova oder Modena. Also irgendwo da in der Gegend. Gut für den Anfang.

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Alltag

Vor drei Wochen ging es über den Wolken Richtung Süden, heute zehntausend Meter tiefer. Aber hilft ja nix. Irgendeiner muss ja die Wirtschaft am Laufen halten. Dann gleich drei Ladestellen. Schon eine harte Nummer für den Anfang 🙂

Die Arbeit rennt nicht vor mir weg

Aber irgendwie hat sich nix geändert. Warten aufs beladen muss ich noch immer und der Verkehr ist auch nicht weniger geworden. Katastrophe. Bin nach dem ersten Tag Arbeit schon wieder fast urlaubsreif.

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Schon wieder Montag

Warum sind die Wochenenden immer so kurz? Kaum ist der Freitag da, macht es zack…

…und schon ist wieder Montag. Voll ungerecht. Der beginnt auch noch mit Schnee- und Eisschippen. Aber muss ja gemacht werden, hilft ja alles nix.

Eis vom Auflieger entfernen

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Unglaublich

In einer Spedition bei Klagenfurt: Anmelden, an eine Rampe fahren, halben Auflieger entladen lassen, Papiere mit Unterschrift und gestempelt wieder ausgehändigt bekommen – und das alles in nicht einmal fünfzehn Minuten.
Dabei haben die nicht mal auf mich gewartet. Unglaublich.

Ach so. Den Wörthersee durfte ich auch bewundern. Und der Himmel über Kärnten ist strahlend blau.
Jetzt gönne ich mir noch einen Apfelstrudel und dann fahre ich zurück nach Villach und dann weiter Richtung Süden. Bin ja nicht im Urlaub.

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Es geht wieder los

Wie sagt man so schön? Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche wollt Ihr zuerst hören? Also gut, ich beginne mal mit der positiven Meldung: Nach „zwei Wochen auf der Stelle stehen ohne bewegt zu werden„, sprang der blaue Bock ohne Probleme an.

Nun zur schlechten: Da mitten in der Nacht der Motor läuft, ist mein Urlaub wohl vorbei. Och je…

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Donnerstag

Kurz nach drei weckt mich mein Handy. Um diese Zeit aufstehen zu müssen, grenzt an Körperverletzung. Ich hasse das. Ausserdem läuft die Standheizung nicht. Keine Ahnung warum. Es ist kalt. Im dunklen suche ich nach dem Knopf und stelle das Teil an. Kaum nochmal auf die andere Seite gedreht, bin ich wieder eingschlafen.
Zehn Minuten später quäkt das Telefon wieder. Ich erschrecke mich regelrecht. Immerhin bläst die Heizung warme Luft in die Kabine. Leichter wird das Aufstehen dadurch aber auch nicht. Aus der Koje krabbeln und Klamotten suchen, passiert im Halbschlaf. Nebenbei überlege ich, wo ich eigentlich stehe. Der Name Trento kommt mir in den Sinn.

Der erste Blick nach draussen, lässt mich fluchen. Vor mir ein Rumäne und ein Pole, dahinter ein Italiener. Wegfahren ist also unmöglich. Andere Fahrer zu wecken, ist doof. Das artet in der Regel zu sinnlosen Diskussionen aus. Da habe ich schon an normalen Zeiten keinen Bock drauf. Früh um halb vier dagegen, ist das Stress pur.

Zugestellt auf Rasthof

Zaghaft bearbeite ich das Blech des hinteren Lkw. Nichts tut sich. Nun klopfe ich etwas stärker. Die Kabine wackelt kurz, dann ist wieder Ruhe. Nach einem erneuten, diesmal kräftigen Schlag, habe ich mein Ziel erreicht. Der Vorhang bewegt sich und zwei müde Augen glotzen mich an. Da mir die Lust zu reden fehlt, belasse ich es bei einem Fingerzeig auf meine nicht vorhandene Armbanduhr und eine Bewegung, die anzeigen soll, dass er Platz machen muß. Als Antwort kommt eine obzöne Geste. Du Wichser, denke ich. Wieder im Lkw, starte ich den Motor. Und warte.

Fünf Minuten später ist der Weg endlich frei. Mein Arbeitstag kann beginnen.

Die Brennerautobahn ist um diese Zeit gut zu befahren. Eigentlich sind nur Lkw unterwegs. Der erste Pkw überholt mich erst eine gute dreiviertel Stunde später. Das leidige Überholverbot fängt um sechs an. Bis Bozen kommt man also prima vorwärts. Dann beginnt eine dreißig Kilometer lange 60er Zone und durchgehendes Überholverbot. Am Tag halte ich mich daran. Schneller als 65 ist nicht.
In der Frühe jedoch, fahre ich auch mal achtzig. Zumindest so lang keiner vor mir fährt.

Der Sinn dieser Beschränkung war mir lange Zeit ein Rätsel. Bis irgendwann in der RoLa die Auflösung kam: Die langen Brücken will man vor den Stößen der Kraftfahrzeuge schützen. Deshalb Tempo 60 für Lkw und Tempo 80 für Busse. Und da sage einer, im Zug wird nur dummes Zeug geredet.

Kurz hinter Bozen sehe ich die Rücklichter eines anderen Lasters vor mir. Dann hänge ich auch schon dahinter. Demnach gibt es auch mitten in der Nacht gesetzestreue Kollegen. Oder anders ausgedrückt – nicht jedem sind frühs um vier Südtiroler Brücken egal. Der Mann von Fluckinger hat aber ein Einsehen. Er blinkt rechts, fährt durch eine freie Nothaltebucht und läßt mich vorbei. Solche Aktionen sind selten.

Apropo Nothaltebucht. Alle paar Kilometer überspannen große Infotafeln die Brennerautobahn. Auf diesen wird vor möglichen Gefahren gewarnt. Des Nachts jedoch erscheint zwischen Trento und dem Brennerpass ein Hinweis, dass in diesen Buchten das Parken verboten ist. Anfangs hielten sich die meisten daran. Mittlerweile jedoch, ist ein Großteil dieser Plätze wieder belegt. Keine Ahnung, ob das nicht kontrolliert wird.

Kurz nach fünf bin ich am Brenner. Über die obligatorische Lkw – Zwangswiegespur geht es hinein nach Österreich. Seit einigen Monaten gibt es dort einen Rasthof. Nur eben keine Lkw – Parkplätze. Ein Besuch dieser Örtlichkeit wird mir also für immer verwehrt bleiben. Auch auf der italienischen Seite baut man eine neue Raststätte. Nur irgendwie wird das Ding bei denen nicht fertig.

Kaum die Grenze überfahren, fängt die österreichische GoBox wie wild an zu piepsen. Das deutsche Mautgerät stimmt mit ein. Jetzt bin ich also einer von 30 000 anderen, die einen Mautkasten weniger brauchen. Ein erster kleiner Schritt. Auch wenn mir das kleine graue Ding vorne an der Scheibe irgendwie fehlt.
Ab Nößlach, einige Kilometer unterhalb vom Brenner, ist Tempo 40 angesagt. Also für Lkw. In früheren Zeiten war das vielleicht verständlich. Jetzt denke ich aber, 60 km/h wären auch ok. Zumal Busse mit hundert Sachen ins Tal brausen. Aber was sollts.
An der Mautstation in Schönberg muß ich halten. Hier wird die GoBox einkassiert und eine Kurzanleitung zur Nutzung der Toll Collect OBU (TC OBU) für die Mautentrichtung in Österreich ausgehändigt.

Fünf vor sechs bin ich bei Innsbruck. Hier wird der Verkehr zum ersten mal an diesem Tag etwas dichter. Aber auch das ist bald wieder vorbei. Ab Hall ist wieder Ruhe auf der Strasse. Das ist ein Vorteil, wenn man früh unterwegs ist. Vielleicht der einzige.
Vor Kufstein fängt es an zu regnen. Das Thermometer zeigt minus ein Grad. Blöd sowas. Schneit es, weiss man, dass es glatt ist. Regnet es jedoch bei diesen Temperaturen, ist man unsicher. Zwanzig Kilometer weiter am Inntaldreieck, ist die Strasse aber wieder trocken.

Ich bin immer froh, wenn es auf die A 8 geht. Endlich haben viele hundert Kilometer Überholverbot ein Ende. Für Pkw – Fahrer mag das ein Traum sein. Für mich jedoch ist es einfach nur nervig.
Bei Bad Aibling, kaum zehn Kilometer weiter, beginnt es aber erneut. Wenn es dumm läuft, bis weit hinter München. Da werden ADAC – Wünsche wahr.

Am Irschenberg mache ich wie so oft Pause. Diesmal fahre ich zur OMV – Tanke, die unterhalb vom eigentlichen Rasthof liegt. Dort kann man sich in Ruhe waschen und Zähne putzen. Zeit wird es ja. Auch das Frühstücksangebot ist da in Ordnung. Und auch preiswert.
Ich lasse mir etwas Zeit. Nach einer Stunde geht es weiter.
Bei München der erste kurze Stau. Berufsverkehr halt. Trotzdem verliere ich kaum Zeit. Es läuft ziemlich flüssig. Wenn ich dagegen manchmal die Meldungen aus NRW höre. Aber da bin ich selten. Zum Glück.

Der Rest des Tages verläuft angenehm. Wenig Verkehr, selbst die A 3 bei Würzburg macht so langsam wieder Spass.
Seit dem Nachmittag stehe ich auf einem Rasthof bei Limburg. Einmal duschen kostet drei Euro, dafür ist der Raum geräumig. Wenn auch nicht so ganz sauber und mehr als zwei Haken an der Wand wären auch nicht schlecht. Aber an einem Tag ohne Kundschaft, bin ich milde gestimmt. Und das ist doch schon mal was.

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