Schreibe den ersten KommentarNur eine Bemerkung zu den Schulden. Das ärgert mich nämlich ungemein. Der Staat hat früher von der Bundesbank Kapital zur Verfügung gestellt bekommen. Und das konnte er ausgeben, dass waren keine Schulden, sondern das waren Investitionen.
Wenn Sie eine neue Brücke bauen, und davon brauchen wir tausende, dann sind das keine Schulden, sondern dann ist das ne neue Brücke. Und da müssen wir mal ganz grundsätzlich umdenken. Da müssen wir nicht den Kapitalmarkt bedienen, sondern unsere Infrastruktur im Auge haben. Sonst ward das nix.
Ein Anrufer im ARD-Presseclub über die Schuldenbremse
Kategorie: Presse
Ein 25-jähriger Radfahrer sei in Markranstädt bei Leipzig auf einem Geh- und Radweg in falscher Richtung gefahren, wurde dabei von einem 54-jährigen Autofahrer, der gerade vom Parkplatz eines Rewe-Marktes fuhr, übersehen.
Der Radfahrer stieß gegen das Auto und schleuderte über dessen Motorhaube. Anschließend geriet er unter die Räder eines Lkw, der gerade auf diesen Parkplatz fuhr, um den Supermarkt zu beliefern.
Der 25-Jährige erlag vor Ort seinen Verletzungen.
Die „Leipziger Volkszeitung“ titelt zum Bericht dieses Unfalls flachsinnig so:
Ein tödlicher, tragischer Unfall. Meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenden des Opfers und den anderen Unfallbeteiligten. Ehrlich.
Auch weil ich hoffe, selbst nie in solch eine Situation zu kommen.
Aber die Überschrift. Die suggeriert mal wieder was völlig anderes. Wie so oft bei Unfallberichten. Nämlich hier die Schuld beim Lkw-Fahrer.
Das ist doch einfach nur journalistisch arm oder von mir aus auch redaktionelles Elend. Dieses kommt besonders bei solchen Unfallberichten zu Tage.
Denn wer kennt sie nicht: Kraftfahrer die früh aufstehen, Kaffee trinken, zur Arbeit gehen und dann denken: Klar. Heute ramme ich mal nen Radfahrer. Natürlich mit Vorsatz.
Meine Güte, dass ist völlig verstrahlt. Denn der Lkw, inklusive Fahrer, kann ja nun mal gar nix für den Unfall.
Kommentare geschlossenGrundgütiger. Es ist wirklich schäbig, dass Autofahrer Konsequenzen für ein Fehlverhalten zu spüren bekommen.
Dabei lassen sich diese Geräte ganz leicht austricksen. Denn es gibt da einen Zahlencode. Und der ist nicht mal geheim.
Den Wunsch von uns Kraftfahrern (aber nicht nur) nach einem steigenden steuerfreien Verpflegungsmehraufwand Spesensatz, kann vielleicht nicht jede oder jeder nachvollziehen.
Aber es gibt eben Berufsgruppen, die durch dauerndes Unterwegssein oder auch erhöhte Arbeitszeiten einen höheren finanziellen Mehraufwand als andere haben. Und diesen auszugleichen, finde ich schon legitim.
Besonders auch, wenn die Kosten die unterwegs anfallen, dauernd steigen. Deshalb war im sogenannten Wachstumschancengesetz vorgesehen, die Sätze für den Verpflegungsmehraufwand bei Geschäftsreisen in diesem Jahr zu erhöhen.
Diese geplante Erhöhung aber wurde von einem Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat im April gestrichen. Es ging dabei um zwei bzw. vier Euro pro Tag.
Ob in einer Talkshow aber nun gerade Toilettengänge und Dusche dafür herhalten müssen? Na ja, vielleicht gäbe es da bessere Beispiele.
Und ein Euro oder vier Euro für eine saubere Toilette oder Dusche finde ich schon angemessen. Denn Reinigung und Instandhaltung haben auch ihren Preis.
Wenn aber der Ärger eines Lkw-Fahrers darüber bei einem FDP-Politiker zu einem Anfall von Selbstmitleid führt und der über die Unsicherheit seiner Abgeordnetenarbeit im Parlament jammert, wohl doch ein gutes Beispiel. Das ist ja dann schon entlarvend. Und irgendwie auch großes Kino.
2 KommentareWie viele Lkws brannten da eigentlich? Das bleibt in der Überschrift ein Rätsel:
Die Auflösung des Denkspiels erfährt der Leser dann aber gleich im ersten Satz der Mitteilung:
Ein brennender Lkw hat Dienstagvormittag zu einer Sperre der Tiroler Brennerautobahn (A13) zwischen der Mautstelle Schönberg und Matrei am Brenner geführt.
Quelle: DerStandard.at
Jep. Ein Lkw war es, der da brannte. Das hätte der Standart seinen Leserinnen und Lesern auch schon in der Überschrift mitteilen können. Also in etwa wie:
Brennerautobahn in Tirol wegen eines brennenden Lkws gesperrt.
Mein Vorschlag
Und ja.
Ich finde es immer etwas komisch, wenn ich die Abkürzung Lkws statt Lkw lese. Schließlich sagt man ja auch nicht Lastkraftwagens. Sondern nur Lastkraftwagen.
Aber beide Ausführungen sind wohl korrekt. Das „s“ wird üblicherweise bei Abkürzungen geschrieben, die als solche ausgesprochen werden, und zwar immer dann, wenn ohne „s“ eine Verwechslung mit der Einzahl möglich wäre. Genau erklärt wird das hier.
Für mein Empfinden trotzdem eigenartig. Denn wenn ein Lkw ein Lastkraftwagen ist, dann sind zwei Lkw immer noch zwei Lastkraftwagen und nicht zwei Lastkraftwagens (also Lkws). Aber wie bereits angemerkt, die Endung „s“ ist erlaubt.
3 KommentareUnd noch eine Reportage, die das (Berufs-)Leben eines Lkw-Fahrers zeigt. Hier in der vom SWR wirkt es erfüllend, nicht wie ein 24/7 Job.
Aber trotzdem, tagelang weg von der Familie, am Abend mit Mühe noch nen Parkplatz in zweiter Reihe ergattert, auf die Bezahlung ist man gar nicht erst eingegangen. Romantik ist was anderes.
Am Ende schließlich die Frage, „Würdest Du nochmal dieses Leben leben?“ Und die Antwort „Jetzt im Nachhinein, würde ich das wahrscheinlich nicht machen. Aber damals wollte ich das so. Ich wollte fahren!„
Hätte ich was anderes erwidert? Nö. Glaub nicht.
Metaphorische Fehlzündung des Tages:
Man stelle sich vor, die linke hintere Fahrzeugfront wäre auch noch am Unfall beteiligt gewesen.
Kommentare geschlossenMetaphorische Fehlzündung der Woche:
Hin und wieder irrt man sich mit dem Gewicht. Es kann ja auch eine Belastung sein, mit diesen vielen Nullen:
Merkt auch der Redakteur vom Westdeutschen Rundfunk. Denn darauf folgt eine Gegen-Zahl von geradezu ergreifender Unsinnigkeit:
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