Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Kategorie: Ladung

Italien atmet auf

Mir wurde der Vorschlag unterbreitet, nächste Woche eine Tour nach Portugal zu fahren. Ich habe dankend abgelehnt und ehrlich geantwortet, dass solche Touren nichts mehr für mich sind und es andere Kollegen gibt, die so etwas gerne fahren würden. Jetzt kutschiert ein Kollege darunter, der sonst nur innerdeutsch fährt.
Finde ich prima. Auch weil ich nun seine Touren fahren darf. Also werde ich die nächsten zwei Wochen Deutschland unsicher machen.

9 Comments

Brückenbauer

Am Freitag wurde in Istanbul eine dritte Bosporusbrücke eingeweiht. Sie entstand in einer Bauzeit von nur dreieinhalb Jahren und überspannt die Meerenge auf 1,4 Kilometer Länge. Ach übrigens: Über die Rheinbrücke bei Leverkusen dürfen bis 2023 keine Lkw fahren.

In England begeht man beim Abriss von Brücken neue Wege. Da wird nicht mal der Bagger abgeladen. Die haben nur vergessen, die dazu gehörende Autobahn zu sperren. Beim nächsten mal klappt das sicher besser.

7 Comments

Mach hinne. Es pressiert.

Wenn mich ein Disponent schon Montagmittag anruft, um mir zu sagen, dass Kunde Nummer drei unbedingt noch Dienstag entladen werden muss, kann es nur dringend sein.
Zumindest so eilig, dass ich nach 9.40h Fahrzeit und zwanzig Minuten vor Feierabend in der Firma noch entlade. Ständiges Fahren am Begrenzer natürlich inbegriffen.

Das die Kisten dort eh bis morgen rumstehen und ich auf einem dreckigen Tankstellenvorplatz an einer Superstrada nördlich von Mailand die Nacht verbringe, ist geschenkt. Toiletten und Duschen gibt es logischerweise auch nicht. Die Tanke ist seit Stunden geschlossen.

IMG_20160802_221523

Pissen tue ich also hintern Lkw. Vielleicht werde ich dabei sogar von der Überwachungskamera der Tankstelle gefilmt. Deutsche Männlichkeit in einem italienischen Privatporno. Voll die Härte.

4 Comments

Hach, was bin ich beliebt

Manchmal muss ich morgens nach dem aufwachen kurz überlegen, wo ich eigentlich stehe. Das schiebe ich immer auf mein Alter. Mit 46 kann das schon mal passieren.

Das mir aber ein Kollege freiwillig beim beladen und sichern hilft und dabei auch noch die Hauptarbeit übernimmt, kann nicht an meinem Alter liegen.
Nee, sondern nur an meiner Beliebtheit in der Firma. Was auch sonst.

Ladung sichern

6 Comments

Ein schwieriges Teil

In manchen Firmen läuft es so verdreht, da könnte ich verzweifeln. Selbst nach all den Jahren, die ich schon fahre.

Da wird, wie heute, ein Coil bestellt, etwas über vier Tonnen schwer. Die kommen mit einem Stapler, der dreieinhalb Tonnen hebt.
Das ist aber kein Problem, der würde das auch packen.

Es war ein zehn Mann Betrieb, im Industriegebiet eines kleinen Dorfes, zwischen Mantova und Parma. Ich blieb auf der Straße stehen, ging hinein, um mich anzumelden.
Ein älterer Mitarbeiter zeigte mir den Platz, wo er entladen wollte.

Der Coil stand fast vorne an der Stirnwand. Davor befand sich ein Stapel sechs leerer Paletten, dahinter zehn Meter lange Bauelemente für eine andere Firma.
Bereits beim beladen hatte ich drauf geachtet, dass einige Zentimeter Platz zum Coil gelassen wurden.

Ich öffnete die Plane, der Alte schaute sich den Coil an und ging weg. Dann passierte eine halbe Stunde nichts mehr.
Zwischendurch telefonierte ich mit der zweiten Entladestelle, einer Baustelle hinter Bologna. Der Bauleiter erzählte mir, dass es reicht, wenn ich am nächsten Vormittag zwischen acht und neun dort auftauche. Zumindest die Zeit spielte jetzt keine Rolle mehr.

Dann kam der Alte wieder, im Schlepptau einen jüngeren Kollegen. Der setzte sich auf den Stapler, fuhr an den Auflieger, lies die Gabeln hoch und wieder runter und diskutierte mit dem Alten. Dann waren sich beide einig, dass auch die andere Seite des Sattels geöffnet werden sollte.
Nun fing ich an zu diskutieren. Warum, wieso, weshalb? Ob er nicht in der Lage wäre, ein lumpiges Holzgestell mit einem Coil abzuladen.

Dann mischte sich der Alte wieder ein. Ich sollte die Plane zu machen und vom Hof fahren. Der Junge wollte aber die andere Seite geöffnet haben. Einfach nur Theater.
Und jetzt ich wieder. Abladen oder nicht abladen? Nun war auch der Junge der Meinung, ich sollte fahren.

Meine Antwort war wohl nicht allzu freundlich. Immerhin reichte diese aus, den Älteren soweit zu bringen, einige Lieferscheine zu zerknüllen, um die mir an den Kopf zu werfen.
Lieferscheine aus Papier, tut nicht weh. Schon klar. So etwas lasse ich mir trotzdem nicht bieten. Meinen Brüller hörte man bestimmt noch drei Straßen weiter.

Natürlich beschwerten die sich beim Absender und der sich bei der Spedition, für die ich fahre. Das ist mir aber egal.

Nach mehr als drei Stunden Warterei bekam ich die Order, erst die Bauelemente entladen zu lassen. Danach wieder neunzig Kilometer zurück, um einen erneuten Versuch mit dem Coil zu starten.
Da bin ich mir aber sicher: Morgen klappt es auf wundersame Weise.

4 Comments

Spannendes Wetter

So, Feierabend für heute. Und das mit tollen Blick auf Schnellstraße und Tankstelle.

Schnellstrasse bei Brescia

Aber das macht nichts. Denn dafür ist das Wetter spannend. Bis eben zuckten die Blitze und ein Sturzregen ergoss sich übers Land. Das gefällt mir.

Das entladen heute Vormittag in San Bernadino lief übrigens prima. Kaum im Dorf angekommen, kam schon einer der Arbeiter angerannt und zeigte mir den Weg zur Baustelle.
Die Jungs dort warteten schon ungeduldig. Um so schneller waren die Teile abgeladen. So muss das sein.

3 Comments

In den Bergen

In Ermangelung freier Lkw-Stellflächen verbringe ich die Nacht mal wieder verbotenerweise auf den Pkw-Plätzen. Aber davon gibt es hier auf Heidiland in Graubünden genug. Und in der Nacht ist hier eh nix los.

Die Raststätte aber ist der Hammer. Selbst für schweizer Verhältnisse. Nach dem Duschen bin ich mal durch das Restaurant geschlendert. Die Auswahl ist genial. Es wird alles frisch zubereitet, die Salate sehen aus, wie gerade vom Bauern geliefert. Unglaublich. Natürlich auch die Preise. Da wird man arm.
Ich hätte gerne was probiert. Aber nee, dass wollte ich meinem Konto nicht zumuten.

Auch die Sanitaireinrichtungen waren so sauber, da kommt selbst SaniFair in Deutschland nie hin. Und wenn die noch so viel Technik verbauen.

Morgen geht es erstmal nach San Bernadino. Irgendeine Firma oder Einrichtung bekommt da neue Rolltore.
Die Anfahrtsbeschreibung ist zwar ein wenig vage, aber mal schauen. Wird schon passen.

5 Comments