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Auf der verbotenen Spur

Gestern war in Frankreich ein Feiertag. Betrifft mich eigentlich nicht, denn dieses Land ist ja nie mein Ziel. Also betreffen nicht direkt, sondern nur indirekt. Und zwar so, dass die A5 runter ab Karlsruhe jeder Parkplatz und jede Raststätte schon am frühen Nachmittag rappelvoll war.
Feiertagsfahrverbot, muss man im Nachbarland stehen bleiben.

Selbst auf dem Rasthof Bad Bellingen, also schon kurz vor Basel, war am Abend um halb sechs nur noch ein Stellplatz auf der Schwerlastspur frei. Das wohl auch nur, weil kurz vorher ein anderer weiter gefahren ist.
Hat gepasst, da stellte ich mich drauf.

Heute früh gegen halb vier klopfte jemand an die Tür. Immerhin gemäßigt und nicht kräftig und fordernd. Hatte ich ja auch schon.
Noch im Halbschlaf wusste ich, wieso ich geweckt wurde. Solch eine Spur ist eben für Schwertransporter gedacht und nicht für Leute wie mich, die am Tag vorher keinen Standplatz gefunden haben. Da gibt es auch gar nix zu diskutieren.

In Unterhose öffnete ich die Beifahrertür, rief dem Begleitfahrer zu, dass ich in drei Minuten weg bin. Der war zufrieden und ich glaube auch froh, dass es ohne Diskussionen abging. Die hatte ein Kollege von ihm eh schon weiter hinten.

Für mich war nur wichtig, genügend Pause auf der Karte zu haben. Waren zehn Stunden, hat gepasst.

Die restlichen zweieinhalb Stunden der Nacht verbrachte ich einige Kilometer weiter im Lkw-Stau vor der Schweizer Grenze. Über die linke Spur ging es dann nach Weil am Rhein, mein T2 Transitpapier erstellen lassen und anschließend Richtung Zoll. Im Transit hat man eine relativ freie Fahrt und wenig Wartezeit. Immerhin ein Vorteil, wenn man nach Italien fährt.