Jetzt kann ich’s ja sagen: Ein bisschen stolz war ich schon, vor einigen Wochen. Als es mein Blog neben vierzehn anderen in die Endauswahl zum „Auto Blog of the Year„, kurz „Aboty“ geschafft hat. Auch wenn ich von solchen „Schwanzvergleichen“ eigentlich wenig halte. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Nische in der ich blogge, überschaubar klein ist. Eine wirkliche Konkurrenz gibt es nicht.
Trotzdem fand ich es spannend, mich mit anderen Bloggern messen zu dürfen. Auch wenn Schrauber-, Tuning- oder Autotestblogs in eine ganz andere Richtung als mein Weblog gehen. Aber der Wettbewerb zählt. Wenn er denn stattfindet.
Und genau das ist das Problem. Einen fairen Wettstreit gab es nicht. In den ersten Tagen war die Abstimmungsseite nur gelegentlich erreichbar. Performance Probleme hieß das Stichwort. Das darf vielleicht bei meinem kleinen Blog, der einen Massenhoster sein zuhause nennt, mal passieren. Aber selbst da ist es ärgerlich. Für mich und für Euch.
Bei der Seite einer Firma, die Versicherungen verkaufen will, ist das peinlich. Erst recht, wenn dieser Wettbewerb eigentlich eine Werbeveranstaltung ist. Denn pünktlich bis zum 30. November ist es möglich, die eigene KFZ-Versicherung zu kündigen. Und sich eine neue zu suchen. Wie etwa die, die diesen Blog Content durch führt.
Natürlich darf man auch die Blogger kritisieren, die da mitmachen. Also sich quasi vor den Karren spannen lassen. Die freiwillig Werbung machen, ohne eine sichere Gegenleistung zu bekommen. Ausser natürlich, auf der Abstimmungsseite genannt zu werden. Neue dauerhafte Leser bekommt man dadurch aber kaum.
Dann gibt es auch noch die Gewinne. Einmal fünfhundert, einmal tausend und einmal zweitausend Euro. Viel Geld, aber für kleine Freizeitblogger wie mich völlig utopisch.
Was bleibt ist das Prestige, in die Endauswahl gekommen zu sein. Nur habe ich mich schon gefragt, ob es das wert ist. Erst recht, als nach den Erreichbarkeitsproblemen ein anderes auftauchte. Nämlich das die Abstimmung angeblich manipuliert wurde.
Ein Witz? Nein! Die ausführende Agentur hätte Manipulationsversuche festgestellt. Von einem BOTnetz wurde ein Blog ständig mit 5-Sternen bedacht, alle anderen wurden mit 1-Stern Bewertungen ab gevotet. Das habe ich zumindest hier >>> gelesen.
Ob das so stimmt? Keine Ahnung.
Welcher Blog das gewesen sein soll, weis ich nicht. Vom Wettbewerb ausgeschlossen wurde keiner. Auch so eine kleine Randnotiz. Es wird – angeblich – beschissen, hat aber kaum Konsequenzen. Ausser die, dass Ergebnis zu bereinigen. Man filterte also die unechten Stimmen aus. Oder versuchte es zumindest. Ansonsten blieb alles so wie gehabt.
Es durfte also weiter abgestimmt werden. Ich animierte Euch, die Leser meines Blogs und die „Fans“ „meiner“ Facebookseite, mir immer wieder fünf Sterne zu geben. Mehrere andere Bekannte, die ich sehr schätze, teilten dieses auf Ihren Facebookseiten. Eine von denen hat über 40 000 Likes, eine zweite mehr als 12 000.
Trotzdem kam mein Weblog nie über zwei Sterne hinaus. Tja.
Das Fazit? Es gibt eine Rangliste der fünf erstplazierten Seiten. Aber keinen Sieger. Das finde ich ein Stück weit gerecht. Die Preisgelder werden gespendet. Eine Mehrzahl der teilnehmenden Blogger hätte sich dafür ausgesprochen. Auch ich.
Mein Fazit? Dieser Wettbewerb ist clever. Für die veranstaltende Versicherung. Auch wenn er total in die Hose ging. Aber auch schlechte Werbung bringt einen ins Gespräch. Der Co-Veranstalter – MotorTalk.de – hat sich wohl zurück gezogen. Die wollen also bei zukünftigen Votings zum „Auto Blog of the Year“ nicht mehr mitmachen. Das widerum finde ich feige. Mitgefangen, mitgehangen. Sprich, die versuchen nicht mal, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Der ebenfalls teilgenommene „mein-auto-blog“ titelte in einer Überschrift: „Wie DirectLine die Autoblogs mißbraucht!“ Das ist totaler Quark. Wir alle haben uns missbrauchen lassen. Nach Bekannt werden der angeblichen Manilulationsvorwürfe hätten wir alle darauf drängen sollen, diesen Wettbewerb zu beenden. Nur hat das keiner gemacht. Auch ich nicht. Leider. Denn alle, die abgestimmt haben, wurden betrogen.
In der Liste der fünf bestplazierten Blogs taucht „TruckOnline“ nicht auf. Wo er letztlich gelandet ist? Keine Ahnung. DirectLine hüllt sich in Schweigen. Ich danke trotzdem allen, die für meinen Blog gestimmt haben. Ihr seid eh die besten…
Andere Stimmen:
Versicherungsbetrug?: Wie DirectLine die Autoblogs mißbraucht!
Das Ergebnis der Wahl zum Auto Blog of the Year – Was ein Kuddelmuddel!
Auto Blog of the Year: Ein Nachtrag
Auto Blog of the Year: Das Endergebnis
Ihr habt gewählt und trotzdem gibt es keinen Sieger
Ein ehrliches und nachvollziehbares Statement von Dir. Danke dafür. Ich habe regelmäßig, also fast täglich :-), für deinen Blog gestimmt. Trotzdem klebte der immer bei zwei Sternen fest .Das hat mich schon gewundert. Das fand ich auch komisch.
Ein Blog lebt nicht von der Menge der Leser, sondern von der Seriosität und Glaubwürdigkeit der Thematik, worüber dort geschrieben wird.
Ein Blog sollte richtig informieren und das zugehörige Wissen verbreiten, damit die Materie in der zugehörigen Thematik besser werden kann.
Genau das lieber Maik besteht bei deinen Blog und deswegen halte ihn so seriös, für die vielen Trucker, Fernfahrer und BKF,wie er immer war.
Danke
Gregor hat’s aof den Punkt gebracht: was stört’s „dem“ deutschen Baum, wenn sich ein Wildtier daran vergreift 😉
Ich hatte auch beim ersten Mal das Problem, dass mehr als 2 Sterne nicht möglich waren. Allerdings hat es beim nächsten Mal (zumindest visuell) funktioniert.
Trotz allem: Maik hat einen tollen Schreibstil, wirkt überaus authentisch (und ist es auch, das konnte ich feststellen, auch wenn ich ihn leider noch nicht persönlich getroffen habe).
Mach‘ weiter so, lieber Maik, und lass‘ Dich nicht beirren.
.. und fahr‘ „Trotzdem“ vorsichtig 😀
Herzliche Grüsse
Hajo
Für mich ist ganz klar DEIN Blog die Nummer 1!
Am besten Mund abwischen und weiter Bloggen wie bisher
Ah,
dann hab ich ja nix falsch gemacht. Ich hatte mich auch schon gewundert, dass da nix passierte. Erst gabs keine visuelle Rückmeldung, dann trotz 5-Sterne-Voting kein Höherklettern (müßte ja, zumindest im Vergleich mit einem Blog, wenn nur einer permanent vom Botnetz gevotet worden sein soll) – und dann die Meldung mit dem Botnetz.
Einfach lächerlich. Solcherlei Votings sind heute problemlos machbar und auch „gerecht“ möglich – wobei das dann eben drauf ankommt, wer wieviele seiner Fans mobilisieren kann.
Und wenn es ein Botnetz war, ließe sich das auch problemlos herausfinden und -filtern. Aber dann nicht mal Ergebnisse anzeigen – das ist schon, ähm ja, nenn ich es mal feige.
Dann hoffe ich mal, dass die, denen das Geld gespendet wurde, damit wenigstens etwas anfangen können. Wobei ich grad beim Nachlesen feststelle, dass auch die Organisationen, für die gespendet werden darf, von der Versicherung vorgegeben werden. Man, man …
Das ist doch mal ein ehrlicher Beitrag und anders als diese Beweihräucherung in den Erklärungen der von Dir verlinkten Mitbewerber. Gibt es denn jetzt eigentlich die Auflösung, welcher Blogger betrogen hat?