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In den Fängen der hämisch grinsenden Sonne

Ein Teil der Spangurte und Rutschmatten die ich brauche, habe ich in zwei Staukästen deponiert, die unter dem Auflieger hängen. Da ich aber zu faul bin, das Zeug immer hoch und später wieder runter zu räumen, liegt der Rest in einer kleinen Palette, die auf dem Auflieger steht.
Nun ist es aber so, dass dieser Auflieger oftmals Freitagnacht oder Samstagfrüh bei uns am Lager fertig beladen wird. Dazu muss die Palette vorher abgeladen werden. Ist ja keine große Sache. Die Kiste neben die Rampe stellen und nach dem Beladen wieder auf den Auflieger. Fertig.

Nur wird eben nicht nur mein Auflieger beladen, sondern auch viele andere Lkw. Diese kommen meist von Fremdspeditionen aus aller Herren Länder. Also aus diesen Staaten, wenn man Richtung Osten schaut.
Bei diesem ganzen Wirrwar passiert es schon mal, dass eben meine Gurte nicht wieder auf meinem Auflieger landen, sondern auf einem fremden. Und weg sind sie. Im Normalfall auf nimmer wiedersehen. Kann ich zwar nicht begreifen, denn die Palette steht ja direkt neben der Rampe, an dem der für mich bestimmte Sattel beladen wird. Ich habe sogar schon einen Zettel drauf gelegt: „Meine Gurte! Maik!“. Aber es geschieht trotzdem.

So z.B. irgendwann letztes Jahr. Bis heute weiß keiner, wo die Sachen gelandet sind. Europa ist groß. Oder eben vor acht Wochen. Nur da wurde das Falschverladen per Überwachungsvideo aufgezeichnet. Später am Monitor war es toll anzuschauen, wie meine Ladungssicherung im Bauch eines fremden Lkw verschwand. Und der am nächsten Morgen Richtung Madrid. Mit einer hämisch grinsenden Sonne auf der Plane.

Immerhin war dieses Mal klar, wohin die Palette kutschiert wurde. So konnten meine Disponenten wenigstens die Rückreise organisieren. Diese klappte wunderbar. Unversehrt und in schwarzer Folie eingewickelt, durfte ich das Zeug wieder in Empfang nehmen.

Also. Ende gut, alles gut? Na ja, fast. Mein Arbeitgeber händigte mir in der Zwischenzeit natürlich neues Material aus. Jetzt habe ich so viel davon, keine Ahnung wohin damit. Die Verstaumöglichkeiten sind halt nur begrenzt. Aber da gibt es schlimmeres. Wie zwei Feiertage mitten in der Woche. Aber dazu komme ich vielleicht morgen…

5 Comments

  1. Uzi
    Uzi 30/05/2015

    Du kannst ja das überschüssige (= alte) Material einfach mal beim nächsten Beladen auf die spezielle Palette packen. Vielleicht erbarmt sich ja jemand und lädt es auf einen anderen Auflieger. 😉

  2. hajo
    hajo 30/05/2015

    Der Vorschlag von Uzi ist nahezu genial, er scheitert jedoch sicherlich an dem Besitzdenken unseres lieben Maiks (böse Zungen nennen dies auch Geiz, so etwas liegt mir selbstverständlich sowas von fern .. 😀 ).
    Aber mal zum „Original“-Zubehör. Vielleicht wäre es eine gute Idee, statt eines vergänglichen Zettels mit dem Namen das Kennzeichen des Aufliegers – vielleicht mittels Edding (gibt es auch in weiss (für dunkle Behältnisse) – auf der Kiste zu vermerken.
    Schönes Wochenende
    Grüsse
    Hajo

  3. hajo
    hajo 30/05/2015

    Nachtrag: jetzt sag‘ nicht, Du bekämst keinen Edding: dieses Schreibgerät ist sicherlich weitaus billiger als ein Satz neuer Gurte (mein‘ ich zumindest) 😉

  4. Anonymous
    Anonymous 31/05/2015

    Zumindest hat sich der Fahrer der lachenden Sonne bemühmt Ladungssicherungsmaterial mitzuführen. Ist doch auch schon was wert. Ob er es jemals hergenommen hätte ist was anderes. 😉

  5. maik
    maik 31/05/2015

    Das mit dem Entsorgen ist eine gute Idee. Nur das mit dem Kennzeichen auf dem Zettel ist nicht ganz so gut. Denn selbst das wird verwechselt.

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