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Monat: Mai 2015

Viva l’Mario.

Nächste Woche also zwei Feiertage. Natürlich (wie fast) immer mitten in der Woche. Der erste ist am Dienstag. Da feiern die Italiener ihren Nationalfeiertag. Viva l’Italia. Klingt wie der Name einer Pizzeria in Dresden. Oder Erfurt. Nur ich finde es eher lästig.

Montag komme ich bis zum Brenner. Also wenn es gut läuft. Ohne Stau und so. Da ist Endstation. Dienstag ist gammeln angesagt. Pennen bis acht, dann tut mir der Rücken weh. Die Liegen im Scania werden von Baureihe zu Baureihe schlechter.
Den Rest des Tages verbringe ich mit zwei oder drei Kollegen aus der eigenen Firma. Das ist sicher lustig. Nur bringt mir das nicht wirklich was. Der Tag ist verschenkt.

Mittwoch geht es in aller Früh weiter. Also spätestens gegen drei. So lasse ich den Kolonnenverkehr auf der Brennerautobahn hinter mir und stehe zum Arbeitsbeginn beim ersten Kunden. Obwohl mir das eigentlich nichts bringt.
Denn am Donnerstag ist in Österreich und Süddeutschland ein arbeitsfreier Tag. Fronleichnam. Das heißt, ich stehe wieder sinnlos rum. Da ja ein Fahrverbot gilt. Die Italiener sperren dann ab Sterzing für den Schwerverkehr die Autobahn und leiten diesen auf den dortigen Autohof ab. Mit dem Ergebnis, dass Freitagfrüh auf der Brennerroute bis Innsbruck nichts mehr läuft. Denn mit dem Ende des Fahrverbotes in Tirol um fünf donnern viele los.

Ich selber könnte früher los fahren. Denn mit einem Euro6 – Lkw hat man auf Tirols Fernstraßen auch nachts freie Fahrt. Natürlich mit Einschränkungen. Die Brennermaut wird doppelt berechnet und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 60 km/h. Schwachsinn hoch drei. Aber so sind sie, die Bergvölker.

Aber selbst das würde ich in Kauf nehmen. Und auch mein Chef. Nur ist der Autohof in Sterzing an solchen Tagen so überfüllt, dass ich nicht mal weg fahren kann. So eng und eingekeilt stehen dann die Lkw. Tja. Und von Sterzing schaffe ich es nicht nach Hause. Also am Freitag.

Das ist immer eine tolle Show. Warum lässt man Lkw nicht im Transitverkehr rollen? Auf den Autobahnen stören die nicht. Im Gegenteil. Staus entstehen am Vorabend von verlängerten Wochenenden. Eben weil dann viele Normalberufler unterwegs sind. Raus aus der Firma, rein ins Auto. Zur Schwiegermama oder so.
Oder noch besser – alle Feiertage auf den darauf folgenden Montag legen. Also eine Art „Blue Monday„. Fände ich cool. Klar, würde ja auch mir zugute kommen. Ich glaube, bei den Amis macht man das so. Oder auch in Irland.

Na ja, verbringe ich halt nächste Woche zwei Tage auf Parkplätzen. Hauptsache die bestehenden Gesetze werden eingehalten. Das macht sich auch gut auf meiner Fahrerkarte. Auch wenn es eigentlich sinnlos ist.

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In den Fängen der hämisch grinsenden Sonne

Ein Teil der Spangurte und Rutschmatten die ich brauche, habe ich in zwei Staukästen deponiert, die unter dem Auflieger hängen. Da ich aber zu faul bin, das Zeug immer hoch und später wieder runter zu räumen, liegt der Rest in einer kleinen Palette, die auf dem Auflieger steht.
Nun ist es aber so, dass dieser Auflieger oftmals Freitagnacht oder Samstagfrüh bei uns am Lager fertig beladen wird. Dazu muss die Palette vorher abgeladen werden. Ist ja keine große Sache. Die Kiste neben die Rampe stellen und nach dem Beladen wieder auf den Auflieger. Fertig.

Nur wird eben nicht nur mein Auflieger beladen, sondern auch viele andere Lkw. Diese kommen meist von Fremdspeditionen aus aller Herren Länder. Also aus diesen Staaten, wenn man Richtung Osten schaut.
Bei diesem ganzen Wirrwar passiert es schon mal, dass eben meine Gurte nicht wieder auf meinem Auflieger landen, sondern auf einem fremden. Und weg sind sie. Im Normalfall auf nimmer wiedersehen. Kann ich zwar nicht begreifen, denn die Palette steht ja direkt neben der Rampe, an dem der für mich bestimmte Sattel beladen wird. Ich habe sogar schon einen Zettel drauf gelegt: „Meine Gurte! Maik!“. Aber es geschieht trotzdem.

So z.B. irgendwann letztes Jahr. Bis heute weiß keiner, wo die Sachen gelandet sind. Europa ist groß. Oder eben vor acht Wochen. Nur da wurde das Falschverladen per Überwachungsvideo aufgezeichnet. Später am Monitor war es toll anzuschauen, wie meine Ladungssicherung im Bauch eines fremden Lkw verschwand. Und der am nächsten Morgen Richtung Madrid. Mit einer hämisch grinsenden Sonne auf der Plane.

Immerhin war dieses Mal klar, wohin die Palette kutschiert wurde. So konnten meine Disponenten wenigstens die Rückreise organisieren. Diese klappte wunderbar. Unversehrt und in schwarzer Folie eingewickelt, durfte ich das Zeug wieder in Empfang nehmen.

Also. Ende gut, alles gut? Na ja, fast. Mein Arbeitgeber händigte mir in der Zwischenzeit natürlich neues Material aus. Jetzt habe ich so viel davon, keine Ahnung wohin damit. Die Verstaumöglichkeiten sind halt nur begrenzt. Aber da gibt es schlimmeres. Wie zwei Feiertage mitten in der Woche. Aber dazu komme ich vielleicht morgen…

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Das Arschloch im Käfig

Michael Schmalz ist ein netter, sympathischer Kollege, den ich durch und über die Actie kennen lernen durfte. Gestern mußte er ins Saarland. Aber lest selber…:

Ich hatte gestern den Aufrag im Saarland beim Schenker 33 leere Europaletten abzuladen. Als ich zur Einfahrt zu einer riesengroßen Halle komme, halte ich vor einer Schrankenanlage. Einfahrtschranke gab es nicht mehr, die Ausfahrtschranke war zu und an der Schranke war ein Warndreieck befestigt. Ich hätte das als Zeichen sehen und umdrehen sollen.

Links von den Schranken war ein kleines Gebäude und da stand groß ein Schild „Anmeldung“. Ich raus und möchte durch die Tür, abgeschlossen. Wieder rein in den Lkw, starten und das Gelände entern. Links waren Parkplätze auf denen ca. 8 Lkw parkten und darin saßen die Fahrer, die neugierig schauten. Die Straße weiter war ein Bürogebäude an der großen Halle angebaut. Da stand schon ein Lkw. Als ich dann hinter dem geparkt habe, sah ich ein großes Schild, „Fahreranmeldung“. Super! Jetzt bin ich richtig!
Raus aus dem Lkw, fröhlich und motiviert auf die „Fahreranmeldung“ zu gegangen. Und was mußte ich feststellen? Tür abgeschlossen!
Haben die mich kommen gesehen und sicherheitshalber alle Türen veriegelt!?

Ok, so schnell gebe ich nicht auf. Am Haupteingang vorbei, der natürlich auch verschlossen war, sah ich eine Lagertür. In der Ecke saß ein rauchender Mann. Immer noch fröhlich habe ich ihn gegrüßt und gefragt, wo man sich hier anmelden kann.
Antwort, hier durch die Lagertür im Käfig! Käfig!? Ok, mal überraschen lassen. Tür auf und wo steht man? In einem Käfig! Ca. 2 auf 2 Meter. Eine große Halle in der einiges an Betrieb ist. Rechts, Richtung Rampen stehen 2 Stehtische, wo 2 Leute stehen, die irgendwelche Papiere ausfüllen. Wieder grüße ich freundlich und frage, ob sie hier dazugehören oder ob ich klingeln muß.
Ein Mann, der sicher schon eine Weile in Rente ist, gibt mir brummig die Antwort, Nein klingeln. Ok, Danke. Neben der Klingel ein Schild, Zolllager. Ok, deshalb diese Sicherheitsmaßnahme, daß alle Türen verschlossen sind und die Fahrer lieber hinter Gittern sich vom Leib hält.

Also, klingeln! Schaue mich um, ob das irgendjemand registriert hat. Hm! Jeder da drin arbeitet ohne Reaktion weiter. 1 Staplerfahrer ladet, ein anderer bringt ihm die Paletten zum laden. Links in der Halle nimmt ein Staplerfahrer Paletten vom Band und stellt diese Paletten auf noch eine Palette. Nach ca. 10 Min des Rumstehens kommt der Staplerfahrer vom Band angefahren und sagt mir, daß ich warten muß!
Ok, Danke schön. Danke für die Info.

Nach nochmal ca. 10 Min. kommt ein anderer Staplerfahrer zu den 2 Leuten am Stehtisch. Redet mit denen und kommt dann zu mir. Wie wir Fahrer ja so oft erleben, ohne zu Grüßen: “Und was willst du?“ „Guten Morgen, ich soll hier 33 leere Paletten auf das Konto der Spedition xxx abladen!“
„Jetzt gehst du raus, ziehst dir eine Warnweste an, dann kommst du rein und wir machen die Papiere!“ „Ok, bis gleich“. Voll motiviert und mir einredend, daß die ja an meine Gesundheit denken und gesehen haben, daß mir Bewegung gut tut, laufe ich zum Lkw, um die Warnweste anzuziehen.

Als ich wieder den Käfig betrete, stand am Stehtisch immer noch mürrisch schauend das ältere Männchen, aber vom Staplerfahrer keine Spur. Ok, mir einredent, daß er sicher gleich wieder kommt, warte ich. Hinter mir geht die Tür auf und ein Fahrer kommt rein. Er setzt sich gleich auf die Bank die links im Käfig steht.
OH, sage ich, du kommst öfters hier her. Du weißt, daß das dauert und setzt dich gleich.

Er lacht und beim reden bemerke ich, daß es ein Holländer ist. Ja, sagt er das ist ein Scheiß Laden. Inzwischen sind wieder ca. 10 Min vergangen und keiner kommt.

Also klingel ich nochmal. Nichts, keine Reaktion. Ich stehe da und schüttel den Kopf. Sagt der Holländer, sag was du denkst. Ok, sage ich. Ich komme mir vor wie ein Arschloch im Käfig. Ignoriert, nicht beachtet, einfach wie ein Arschloch.
Sagt er, ja das ist aber normal hier. Dann erzählt er, daß er vor 2 Wochen 8 Std an der Rampe stand. Was? 8 Std? Warum das. Sagt er, naja als ich an die Rampe durfte, 2 STd. nach dem Ladetermin, haben sie nach 1 STd angefangen zu laden. Als 30 von 33 Pal. drauf waren haben sie aufgehört.
Als er nachgefragt hat, haben sie ihm gesagt, daß noch 3 Paletten fehlen, diese aber aus dem Aussenlager kommen. Als er nach 8 Std. die Schnauze voll hatte ging er rein und fragt was los ist, seine Zeit ist gleich um. Da haben sie zu ihm gesagt, die Paletten kommen anscheinend nicht und sie schreiben ihm auf die Papiere das er die 3 Pal. nicht laden mußte. Wie Bitte? Ich warte 8 Std auf 3 Paletten die ich nicht laden muß!?

Ja, das ist Logistik.

Ok. Plötzlich kam einer angerannt. Fragt was wir wollen. Ich sage wieder was ich will und er lässt mich und den Holländer aus dem Käfig. Am Stehtisch, kriegen wir ein Blatt hingelegt. Ausfüllen. Ok, kein Problem. Das ältere Männchen wird inzwischen an die Rampe 3 geschickt.
Zu dem Holländer sagt der Lagerist, Deine Ware ist noch nicht fertig, komm in 1-2 Std nochmal rein. Er schaut mich an, grinst und schüttelt den Kopf.

Der Lagerist nimmt meinen Zettel und sagt, Jetzt muß ich den gleichen Zettel nochmal ausfüllen, weil wir keinen Kopierer haben. Ok, mach mal. Dann holt er noch einen Zettel füllt ihn aus, macht diese 3 Zettel in eine Mappe, gibt mir die Mappe und sagt, „ Fahr an die Rampe 2 und komm mit dieser Mappe wieder rein.“ Ok, jetzt bin ich wichtig, ich darf eine Mappe rausbringen um sie nachher wieder mit rein zu bringen!?

Zurück im Lkw starte ich und fahre zur Rampe, da muß ich warten, weil das ältere Männchen immer noch am rangieren ist um anzudocken. 4 weitere Lkws stehen an den nächsten Rampen, in denen Fahrer sitzen und neugierig dem Kollegen zuschauen.
Endlich an der Rampe, nehme ich meine wichtige Mappe und gehe wieder in den Käfig. Oh, da sitzt das mürrische Männchen auf der Bank. Haste schon geklingelt, frage ich. Brauchste nicht, sagt er, die sehen uns ja. Ok, dabei erzählt er mir, daß er nur 4 Pal laden muß. Die Tür geht auf und ein weiterer Fahrer kommt rein. Total genervt erzählt er, daß er schon 2 Std an der Rampe steht und es tut sich nichts. Oha, denke ich, es sind ja noch keine 8 Std.

Dann kommen noch 2 Fahrer rein und wir stehen jetzt zu fünft im Käfig. Nach ca. weiteren 15 Min. warten kommt der Lagerist von vorhin wieder angerannt und lasst uns aus dem Käfig. Und nun, frage ich. Jetzt, sagt er, stellt ihr euch mit der Mappe an das Tor und wartet. Warten? Ok!

Ich mache das Tor auf, lege die Rampe auf, mache die Gurte von den Paletten, stelle mich brav mit meiner wichtigen Mappe an die Rampe und „Warte“ Nach erneuten 15 Min kommt ein Staplerfahrer und lädt dem älteren Kollegen seine 4 Paletten. Und dann wie durch ein Wunder hält er bei mir, nimmt meine Mappe und ladet die 33 Paletten ab. Wow! Das ging ja jetzt fix. Da kriegt man ja richtig Stress bei dem Tempo!

Dann bekomme ich auch noch einen Palettenschein und darf gehen.
Lachen und Kopfschüttelnd gehe ich zum Lkw und frage mich, ist das Logistik? Wie hätte ich früher reagiert, als ich mich durch so etwas noch habe aufregen lassen? Kommt man sich als Fahrer nicht wie der letzte Arsch vor?
Sind wir so schlimm, daß man uns lieber im Käfig halten muß und mit Ignoranz behandeln muß? Geht es Schenker so schlecht, daß sie sich nicht genug Personal leisten und vor allem nicht mal einen Kopierer zur Verfügung stellen kann?

Naja, auch dieser Tag bei Schenker im Saarland ging vorbei.

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Ahnungslose Schilder

Seit Jahren schon gibt es kein ganztägiges Fahrverbot mehr auf der B3 und B252 in Hessen. Dieses beschränkt sich nur noch auf die Nachtstunden. Davon wissen aber diese Hinweisschilder nichts:

Ein lügendes Schild

Die Änderung auf Schildern bei der Breite von Überholspuren in Baustellen ging dagegen schnell. Da wurden die Aufschriften ganz fix von 2 Meter auf 2.10 oder 2.20 Meter geändert.

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Fundstücke Teil XCVI

Ein brennender Lkw in einer Tankstelle ist nie gut. Es sei denn, das Ding brennt in Russland. Denn da gibt es noch Hilfe von Außenstehenden. Und natürlich einen, der das Kommando an sich reißt. So wird am Ende, wenn die Feuerlöscher aufgebraucht sind, mit Erde gelöscht. Tolle Sache.

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Und es wird noch enger auf Deutschlands Straßen

Das derzeit bestehende Kabotageverbot für kroatische Transportunternehmen in Deutschland wird nicht über den 30. Juni 2015 hinaus verlängert. So entschied unser Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Laut Beitrittsvertrag EU/Kroatien kann jeder der Mitgliedsstaaten selbst entscheiden, ob die bisher zweijährige Übergangsfrist verlängert werden soll oder nicht. Der Bundesverkehrsminister habe durch seine Fachbeamten mitteilen lassen, dass sich durch die Liberalisierung der Kabotage im Falle Kroatiens keine signifikante Zunahme des Wettbewerbs- und Preisdrucks auf dem deutschen Binnenverkehrsmarkt ergebe.

Durch die Kroaten gibt es also keine signifikante Zunahme des Wettbewerbs- und Preisdrucks auf dem deutschen Binnenverkehrsmarkt? Klar, kann man so sehen. Noch schlimmer kann es ja kaum werden.
Aber eher glaube ich, dass die in Berlin schon kiffen. Soll ja eh legalisiert werden.

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Nächtliche Beschäftigung

Letzten Dienstag gegen vier Uhr früh überholte ich einen Lkw einer sächsischen Transportfirma. Auf der Mittelablage stand ein Laptop, auf dem lief ein Spielfilm. War klar zu sehen.
Freitagfrüh das gleiche Spiel. Selbe Firma, anderer Lkw. Und wieder schaute der Fahrer während der Fahrt einen Film.

Vielleicht sollte deren Chef mal in Hörspiele investieren. Die sollen prima gegen lange einsame Nächte am Steuer helfen. Das habe ich selbst schon ausprobiert. Es hat geklappt.

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