Ich bin ein ganz normaler Versicherungsvertreter, der ein Gebiet von knapp 500 Kilometer Umfang betreut. Durch dieses große Gebiet kommt es vor, dass ich meine Frau und meine Kinder immer nur im Abstand von 14 Tagen sehen kann. Es ist hart, aber ich liebe meinen Job und, na ja, ich sehe meine Betty und die 2 Kinder (Michelle und Debby) ja alle 14 Tage und dann bleibe ich ja auch 2 Wochen Zuhause und kümmere mich um sie.
Ich war wieder mal auf Tour und mittlerweile auf dem Heimweg. Es waren noch gut 100 Kilometer bis zu meiner Betty und es lief gut. Doch was war das; urplötzlich kam Nebel auf und da auch schon die Dunkelheit hereinbrach, dachte ich mir, such ich mir halt ein Hotel und übernachte noch mal. Nach etwa zwei Kilometer ging auf einmal der Motor meines Wagens aus und ich konnte ihn nicht mehr starten. Da auch mein Handy versagte und ich kein Netz bekam, konnte ich nicht mal Hilfe rufen.
Nach etwa fünf Stunden – es war gerade Mitternacht und ich war schon in Richtung der nächsten Stadt gelaufen – hörte ich plötzlich ein Motorengeräusch. Hinter mir schien ein Truck zu sein. Der Fahrer stoppte sein Fahrzeug und öffnete die Beifahrertür.
„Kann ich dich ein Stück mitnehmen Kumpel?“ hörte ich eine tiefe Stimme aus dem inneren des Trucks. Erfreut stimmte ich zu und erzählte ihm was passiert war und wo ich hinwollte. Er meinte mit einem zustimmenden Nicken „OK. Spring rein.“.
Während der Fahrt unterhielten wir uns und ich erfuhr, dass er diese Stecke seit 10 Jahren jede Woche fährt. Auch auf ihn warteten zuhause eine Frau und 2 Mädels und morgen wollte auch er endlich wieder bei Ihnen sein. Weiterhin erfuhr ich, dass er sich große Sorgen um seine Familie machte, falls ihm was passieren würde. Und na ja, was soll ich sagen, ich sprang sofort darauf an und schwatzte ihm eine Lebensversicherung auf.
Er war hell auf begeistert und wollte, dass ich sofort ein Vertrag aufsetzen sollte. Was ich auch tat. Nach dem er unterzeichnet hatte bestand er auch darauf, die ersten sechs Raten gleich zu bezahlen, so das sie gleich in Kraft trat.
Es war inzwischen kurz vor eins und wir näherten uns einer Raststätte. Nun teilte er mir mit, dass er nun abbiegen müsste. Wenn ich aber in die Raststätte ginge, sollte ich einen Gruß von Joe ausrichten. Dann würde mich bestimmt jemand den Rest des Weges mitnehmen. Also verabschiedete ich mich von Joe und ging in Richtung des Gastraumes.
Während ich den Schankraum betrat, hörte ich im Hintergrund den Motor aufheulen. Ich ging zum Tresen und fragte den Wirt, ob es jemand gibt, der in meine Richtung fahren würde. Der Wirt zeigt auf einen bärtigen Mann an einem Tisch, zu dem ich mich hin begab. Während ich mich abwandte sagte ich etwas lauter: „Ich soll euch einen Gruß von Joe ausrichten„.
Es wurde still im Lokal und der Wirt fragte erstaunt „Joe? Joe der Trucker„? Nach einem Kopfnicken von mir sagte er : „Das kann nicht sein, Joe ist Tot. Er starb genau heute vor einem Jahr. Als er hier losfuhr um endlich nach Hause zu kommen wurde sein Truck geschnitten und stürzte gleich an der Ausfahrt die Böschung hinunter. Wenn Sie wollen können sie den Truck noch sehen er liegt so tief das man ihn nicht bergen konnte.“ Nach meiner Frage nach seiner Familie erfuhr ich, dass er am Tage seines Todes eine hohe Lebensversicherung abschloss und somit die Zukunft seiner Familie gesichert war.
Ich sah in meine Tasche und der Versicherungsantrag war verschwunden und das Geld auch. Nun war ich neugierig geworden und ging zu der Ausfahrt. Dort sah ich die Böschung hinunter und da lag der Truck in dem ich eben noch saß. Etwa 10 Meter vor mir erschien eine leuchtenden Gestalt. Es war Joe und ich hörte diese tiefe Stimme:
„Danke Kumpel“
(freie Übersetzung einer amerikanischen Fernfahrer Legende)
Schöne Geschichte!
Dieter Thomas Heck hat zu der Geschichte ein Lied gesungen, dass unter die Haut geht.
https://www.youtube.com/watch?v=SLHznzibDVg&list=PL3D292292F1527BEE&proxmate=us
Achtung! Die Meldung, dass das Video blockiert wird, nicht beachten. Es startet nach wenigen Sekunden trotzdem automatisch.
nun ja, auch mich hat das Lied berührt, aber was ist mit der Verantwortung „für sich selbst“?
Maik. ich weiss ja, dass das Truckerleben (wie auch das Leben von vielen Menschen, die oft weit von dem sozialen Umfeld leben) nicht einfach ist
.. aber: was ist heutzutage einfach?
P.S.: auch ich lebe nicht in „gesicherten Verhältnissen“
beklag‘ mich aber auch nicht!
Liebe Grüsse und allzeut gute Fahrt
Hajo
Na ja Hajo, dass Lied ist nun nicht so mein Geschmack. Aber Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren. Nur wieso soll ich mich darüber beklagen? Ich denke, dass mache ich nicht. Das was man hier von mir liest, ist meine Sichtweise auf diverse Sachen. Nicht mehr und nicht weniger.
Aso @Brummischubser: Das Lied ist von Tom Astor. Steht zumindest über dem Video.
Der ursprüngliche Text ist etwas anders und wurde schon 1967 von Red Sovine aufgenommen. Es geht im Original-Text des Songs „Phantom 309“ auch nicht um eine Lebensversicherung, sondern eher darum, dass der Trucker, der den Anhalter mitnimmt, immer wieder als „Geist“ unterwegs ist, weil er an der Kreuzung in der Nähe der Raststätte sein Leben geopfert hat, um nicht mit einem Bus voller Kinder zusammenzustossen.
Hier der Link zum Original-Text:
https://www.lyricsfreak.com/s/sovine+red/phantom+309_20899301.html
Geschrieben hat es Tommy Faile, veröffentlicht hat es wie gesagt Red Sovine.
Übrigens stammt auch der OSong „Teddy Bear“ ebenfalls von Red Sovine, den auch ein gewisser Johnny Hill auf Deutsch (Ruf Teddybär 14) gecovert hat. Schmalzfaktor ohne Ende… 😉
Maik, ich möchte keinesfalls mit dir streiten. Aber das Lied „Phantom 4“ singt Dieter Thomas Heck und nicht Tom Astor. Ich habe das Lied auf einer Langspielplatte von Dieter Thomas Heck (Wirf noch ein Stück Holz ins Feuer) und würde seine Stimme jederzeit wiedererkennen. Steht übrigens auch im Video dabei.
@Brummischubser
Habe mal ein bißchen gegoogelt und das hier gefunden: https://cdn03.trixum.de/upload2/13600/13480/3/36691db7886499f479c6222b18049b865.jpg
Ich habe weiterrecherchiert und herausgefunden, dass Phantom 4 auf dem Album „Es ist Mitternacht, John“ erschienen ist. Aber definitv von Dieter Thomas Heck! Tom Astor hat den Song auch gecovert, aber mit einen etwas geänderten Text und anderen Titel: „Geistertruck“.
@ Brummischubser: Das Lied das sich öffnet bei deinem link ist Geistertruck 2 von Tom Astor
Heute ist Martinstag, da streiten wir doch nicht. Im Gegenteil, da wird geteilt – und ich finde es toll, dass Ihr Euer Wissen mit mir teilt. Danke…