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Unterschiede

Komme ich in ein deutsches Stahlwerk, ist in der Regel erst einmal warten angesagt. Das beginnt beim Werkschutz, setzt sich beim Versand fort und anschließend steht man auf einem Parkplatz und wartet auf die Order, zum oder zu den entsprechenden Ladestellen fahren zu dürfen.
Dann aber ist Hektik angesagt. Stahlwerker sind harte Männer, da muss alles auf Anhieb passen. Am besten ist es, wenn man die Seite und das Dach des Aufliegers gleichzeitig öffnet und nebenbei Antirutschmatten auf dem Sattel verteilt. Nacheinander geht da nichts, dafür ist plötzlich keine Zeit. Ich habe schon erlebt, wie ein junger Kollege fast in Tränen ausbrach, weil er die Anweisungen eines Verladers nicht sofort verstand und dieser ihn regelrecht zur Sau machte. Kein Scherz.

Das es auch anders geht, habe ich letzten Donnerstag in Italien erlebt. Anmeldung und Wiegen waren innerhalb von zehn Minuten erledigt – und das trotz anfänglicher Missverständnisse wegen der Sprache. Tja, auch das gibt es noch. Bis ich begriffen hatte, wo sich die vier Ladestellen im Werk verteilten, waren einige Erklärungen nötig. Von Ungeduld des Versandmitarbeiters war aber nichts zu merken.

Ähnlich lief es während der Beladung ab. Ich wurde ordentlich eingewiesen und die Männer warteten in Ruhe ab, bis ich meine Ladungssicherungsmaterialien verlegt und befestigt hatte. Stress oder Hektik waren dort ein Fremdwort.

6 Comments

  1. Ingo
    Ingo 24/03/2013

    Ich will nicht wissen , was sich die Verlader jeden Tag anhören müßen.

  2. Messebe
    Messebe 24/03/2013

    Moin, dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.
    Aber das ist nicht nur bei den Stahlwerken so, im Ausland geht es meistens ruhiger zu, egal wo man laden darf

  3. Messebe
    Messebe 24/03/2013

    @ Ingo: Tja, leider hat man solche Kollegen, die der Meinung sind, wer am lautesten brüllt hat Recht.
    Ich sag mir immer, wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es heraus

  4. Chris
    Chris 24/03/2013

    Ich habe früher viel Stahl gefahren, da gibt es in den Werken schon große Unterschiede. Wo es eigentlich immer recht entspannt zuging war in Salzgitter.
    Das es man in Bella Italia sich nicht überschlägt bei der Arbeit….nun ja, ist halt Italien;-)

  5. Hajo
    Hajo 24/03/2013

    „Anmeldung und Wiegen waren innerhalb von zehn Minuten erledigt – und das trotz anfänglicher Missverständnisse wegen der Sprache.“
    trotz oder wegen ..? 😉
    und
    Im Italienischen sind Stress oder Hektik durchaus Fremdwörter, nicht nur Mentalität-bedingt 😀 .
    ich habe gerade mal bei Leo nachgeschaut: Stress ist wohl im Italienischen „eingebürgert“ (aber nur das Wort 🙂 ).
    Hektik wird mit frenesia übersetzt und bedeutet gleichermassen Hektik, Raserei, Tobsucht, Wahnsinn“ 😀

    Lieber Maik, ich grüße Dich aus Frankfurt am Main (wo gerade die Sonne grinst .. und sie grinst noch mehr, wenn man sich (in T-Shirt) rauslocken lässt 🙁
    Hajo

  6. Pascal
    Pascal 26/03/2013

    Zufällig Arcellor Mittal in Bremen? Die Kenne ich auch so.

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