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The Day After Tomorrow

Gelesen bei Focus Online:

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe riet den Bürgern am Freitag, sich mit Lebensmitteln einzudecken. Jede unnötige Autofahrt solle vermieden werden, solange Tief „Daisy“ für Schlechtwetter sorgt. Zudem sollten ausreichend Trinkwasser, ein Medikamentenvorrat und Kerzen im Haus sein, sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Christoph Unger, in Bonn. Gut wäre auch ein batteriebetriebenes Radio. Im Fall eines Stromausfalls, der laut Unger „immer“ möglich ist, wären ja andere Kommunikationsmittel wie Fernsehen oder Computer nicht einsatzfähig. Auch Mobiltelefone ließen sich dann nicht mehr aufladen. Autofahrer sollten warmen Tee und Decken einpacken.

Weitere Schlagzeilen:

Schneesturm „Daisy“ sorgt für sibirische Verhältnisse (SpOn – 09.01.2010)
Deutschland ächzt unter „Daisy“ (rp – online 09.01.2010)
Bibber-Republik Deutschland (Bild – 10. 01. 2010)
Warnung vor Schneesturm: Bürger sollen sich eindecken (Hamburger Abendblatt – ‎08.01.2010)
Ganz Deutschland ist eingeschneit (Zeit Online – 10. 01. 2010)
„DAISY“ SCHLÄGT ZU (Neue Presse – 10. 01. 2010)

Da besorge ich mir am Freitag extra neue Batterien, um den erneuten Untergang Deutschlands zu filmen und was passiert? Nichts! Dabei wurde mir doch versprochen, das ganz Deutschland meterhoch im Schnee versinken wird.
Aber nun? Keine zusammenbrechenden Hallendächer, nicht mal meterhoch wachsende Schneebarrieren.
Klar, Daisy kam und brachte etwas mit, was sonst im Januar so nicht zu erwarten ist: Schnee. Einige Flocken schwebten zur Erde, das Autofahren ging auch nicht so gut und man mußte sich etwas wärmer anziehen.

Was bleibt, ist die Erinnerung an mediale Panikmache. Vor einigen Wochen wurde die Schweinegrippe zur menschlichen Apokalypse ernannt, nun also das Sturmtief Daisy.
Passiert ist nichts. Aber vielleicht im Herbst, wenn die Monsunsaison beginnt und sich der eine oder andere Tornado nach Deutschland verirrt.
Wir werden es rechtzeitig durch die Medien erfahren.

5 Comments

  1. Lichtwicht
    Lichtwicht 10/01/2010

    Zumindest darauf kannst Du Dich aber auf jeden Fall verlassen!

  2. Ralf
    Ralf 10/01/2010

    Gut das niemand geraten hat Zeitungen auf Vorrat zu kaufen. Es hätte ohnehin niemand gewusst was man mit dem Papiermüll hätte anfangen sollen (außer verheizen natürlich).

    Die Wetterdienste haben ja ganz klar gesagt das der Schnee an sich nicht das große Problem sein würde, vielmehr währe der zu erwartende Sturm das größere Problem.
    Was die Medien aus der Meldung des Bundesamtes gemacht haben, ist auch schon ein wenig haarsträubend. Gut, Stromausfälle aufgrund geknickter Strommasten hatten wir ja vor ein paar Jahren. Und auch geplatzte Wasserleitungen sind nicht ungewöhnlich. Aber der Bericht des BBK liest sich doch ganz anders. Da stehen sehr viele „wenn“ und „vielleicht“ drin. Am besten ist ja der Satz „möglichst zu Hause zu bleiben und das Winterwetter aus sicherer Distanz in Ruhe zu genießen“.

    Der Hinweis mit den Medikamentenvorräten ist jedoch nicht so weit her geholt. Viele ältere Menschen sind heutzutage auf einen Pflegedienst angewiesen. Und eben jene sind leider all zu oft noch mit Sommerreifen unterwegs. Da kann es mit der Versorgung schnell mal eng werden.

    Naja, denjenigen unter uns die (noch) nicht auf einen Pflegedienst angewiesen sind, wünsche ich mal einen griffigen Start in die neue Woche.

  3. Stefan
    Stefan 10/01/2010

    Irgendwie war es alles wie immer…

    Erstaunlich, wie viele Leute trotz Warnungen am Wochenende unterwegs waren. Ich hatte mir ja ausgerechnet das auf Grund der medialen Panikmache auf den Straßen wenig los sein müsste. Aber natürlich kam es anders: Oma und Opa waren trotzdem (mit 20km/h) auf der schneebedeckten Bundesstraße unterwegs, Mutti mit ihren abgefahrernen Reifen ebenfalls…

    Aber was solls man kam überall durch, und auf den Skipisten im Erzgebirge war vergleichsweise wenig Los, alles in allem ein schönes Winterwochenende.

    Grüße

    P.S: Allen einen schöne Woche…

  4. Lichtwicht
    Lichtwicht 11/01/2010

    …als Teil der Panikmaschinerie muß ich mal sagen: Den ein oder anderen LKW-Freestyle gab es durchaus auch in Thüringen zu sehen und die bewundernswerte Ruhe der Fahrer in der Schlange dahinter – nach über 5 Stunden zwischen Artern und A38. Und vielleicht isses ja auch ganz ok, wenn es nicht so fett kam wie im Norden.

  5. Ulrich
    Ulrich 11/01/2010

    Was die Medien draus machen ist einfach nur köstlich. Bei dem Artikel auf RP-Online haben „Fahrer ihre feststeckenden Autos verlassen“. Dabei weiß doch jedes Kind, dass man in einem feststeckenden Auto sitzen bleiben muß. Möglichst bis der Würstchenverkäufer vorbeikommt. Und SpOn verweist darauf, dass vom Sturm mehrere Bäume umkippten. Interessanterweise ist der Bild-Artikel – mal abgesehen von der Überschrift – der sachlichste.

    Wir hatten gestern einen wunderschönen Wintertag, so schön, dass der Schneespaziergang länger als geplant dauerte. Die Straßen waren in gutem Zustand, Kompliment an die Winterdienste, und wer unterwegs war, ist vernünftig gefahren.
    Heute hat es den ganzen Tag über geschneit. Ein wenig Schritttempo gefahren, ein wenig länger für den Weg zur und von der Arbeit gebraucht. Aber dafür gab’s ja auch viel zu sehen.

    In den Kommentaren im lawblog wird übrigens ausführlich auf das Thema Hamsterkäufe eingegangen. Hamster waren überall ausverkauft. Kommt jetzt das Ende der Welt?

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