Im Oktober diesen Jahres gründete Herr Crasemann eine Bürgerinitiative, um gegen den Ausbau des Rastplatzes Seevetal an der A7 südlich von Hamburg zu protestieren.
Unterstützung bekommt diese Gruppierung auch aus der Lokalpolitik. Der Bürgermeister der Gemeinde Seevetal, Günter Schwarz, hofft, „dass Seevetal vor einer Entscheidung in Berlin Gelegenheit bekommt, eine Stellungnahme abzugeben – aber nicht in Schriftform“.
In einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) fordert die Bürgerinitiative „Rastplatzwahnsinn“, dass von der Erweiterung der Anlagen abgesehen wird. Es geht um insgesamt 160 LKW-Stellplätze.
„Sie werden erkennen, dass Ihr Vorgänger im Amt einen Fehler gemacht hat, als er diesen Standort ausgesucht hat, ohne an die Menschen, die dort leben, zu denken“, heißt es unter anderem in dem Schreiben.
Minister Ramsauer werde außerdem „erkennen, dass es ein noch größerer Fehler wäre, das Unglück dieser Ortschaften sehenden Auges zuzulassen“.
Für die Bewohner der entlang der Autobahn liegenden Dörfer könne es „hier keine Erweiterung“ geben. Sie würden sich gegen das Vorhaben daher „massiv wehren“.
Nun hat sich auch der Geschäftsführer beim Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen, Gerhard Ibrügger, zu Wort gemeldet.
Laut seiner Meinung ist „die Haltung der Lokalpolitiker von Seevetal ein Schlag ins Gesicht für das Fahrpersonal, das tagtäglich verantwortungsvoll seinen Job macht und dafür sorgt, dass die Bevölkerung auch an der A 7 in Seevetal jeden Tag zuverlässig versorgt wird“.
Ich kenne die Begebenheiten dort nicht und ob es dem Herrn Ibrügger anders geht, bezweifel ich. Also habe ich dem Herrn Crasemann einfach mal ein paar Fragen zu seinem eigentlichen Anliegen gestellt:
1. Welche stichhaltigen Gründe sprechen gegen diesen Parkplatzausbau, gegen den Sie protestieren?
Reinhard Crasemann: Die geplante Erweiterung der Rastplätze auf 160 Stellplätze (damit wird der Rastplatz selbstverständlich auch von mehr PKW aufgesucht) bringt unweigerlich Veränderungen mit sich.
A. Lärm: Es ist eine nicht unerhebliche Steigerung der Lärmemmissionen zu erwarten (wieviel genau werden wir noch genau mit Gutachtern zu klären haben).
Zum einen ist das für die direkt angrenzende Wohnbebauung eine Katastrophe, zum anderen wird das (wie die Erfahrung mit der Autobahn schon heute zeigt) je nach Windrichtung die jeweilige Ortschaft deutlich spüren. Der Wirtschaftswegverkehr muß zwangsläufig zunehmen und führt in beiden Fällen mitten durch das ein Wohngebiet.
B. Natur: Nur unter höchsten Auflagen konnten beispielsweise die Häuser in Ramelsloh Horn errichtet werden. Unter Berücksichtigung des gewollten Aufbaus einer Waldsiedlung sind beispielsweise nur bestimmte Grundstücksgrößen zugelassen.
Hier wurde und wird seitens der Einwohner stark darauf geachtet, diesen auch für den Ort wertvollen, Charakter zu erhalten. Dies würde mit einem derart gigantischen Parkplatz in der Mitte völlig absurd konterkariert.
Ganz abgesehen davon, das ein beliebter Ausgangspunkt für Spaziergänger einfach verstellt würde.
Wer hier lebt weiß beispielsweise um den Wildwechsel und die zahlreichen Tiere. Es vergeht so gut wie kein Tag, an dem ich nicht beispielsweise Rehwild auf genau diesem Ackerland sehe.
C. Publikum: Auch hier am Beispiel Hasselhöhe: Seit es nach Jahren gelungen ist, die Pforte zu verschliessen und den Zaun um den Parkplatz herum „dicht“ zu machen, haben die Einbrüche in der Nachbarschaft nachgelassen.
Sobald nur die Pforte aufgeschlossen bleibt kommen Menschen die diese Fluchtwege auskundschaften. (Auskundschafter entdecken wir hier bis heute regelmässig und melden sie auch).
Ein Wirtschaftsweg zu einem solchen Parkplatz lässt sich gar nicht wirkungsvoll verschliessen.
D. Ich denke, wir müssen Familien, die sich hier angesiedelt haben und unter Inkaufnahme der erwähnten Restriktionen ihr Vermögen in diese Heimat investieren, respektieren. Der Wert der Immobilien wird dramatisch abnehmen.
Aktuell sind Immobilien allein vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen nahezu unverkäuflich. Die Folge: Wer es sich leisten kann ,wird wahrscheinlich zähneknirschend wegziehen. Das ist faktisch ein richtiger Schaden für die Gemeindekassen von Ramelsloh und Ohlendorf.
Schlieslich werden von diesen Einwohnern nicht unerheblich Steuern abgeführt.
Dies, Herr Erdmann, sind aus meiner Sicht nur ein paar von vielen weiteren stichhaltigen Gründen, die mich und andere zum Protest bewegen. Übrigens kein willkommenes Hobby, ich hab durchaus anderes zu tun und verbringe den geringen verbliebenen Teil meiner Zeit viel lieber mit meiner 5köpfigen Familie.
2. Auf einer Unterseite (Foto) Ihrer Webpräsenz zeigen Sie einen brennenden Lkw. Was hat dieser mit dem Parkplatzausbau zu tun?
Desweiteren präsentieren Sie einen Ausschnitt der Website „parkplatzsex-treffpunkte.com“. Wer glauben Sie, sind die Hauptkunden dieses Gewerbes?
Reinhard Crasemann: Die „Foto-Seite“ auf die Sie anspielen enthalten, wie Sie an den Überschriften erkennen können, ein auf tatsächlichen Gegebenheiten aufsetzende Übertreibungen.
Tatsächlich sind dies alles Lkws, die in den letzten (ich glaube 2) Jahren in unmittelbarer Nähe zu dem Rastplatzvorhaben abgebrannt sind. Soll in Zusammenhang mit den Rastplatzerweiterungen sagen: So ein Rastplatz ist eben nicht ohne Risiko (wird in der Regel übrigens auch genau so verstanden).
Zu dieser Sexseite: Ich kenne die Kunden dieses Gewerbes nicht. Aber wie aus dem Namen und den Berichten hierüber leicht ersichtlich, weiß ich wo es stattfindet.
Offensichtlich ist, dem der sich in das Thema einlesen möchte, auch: Je näher eine Großstadt mit verlockendem „Gewerbe“ und je abgeschiedener (waldiger) die angrenzenden Gebiete, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass ein Parkplatz zum „Treffpunkt“ wird.
So etwas in unmittelbarer Umgebung eines Familien-Wohngebietes kann nicht gut und Wille sein, oder? Um Ihrer Frage zu begegnen: ist es nicht egal, wer die Kunden sind? Eine Erweiterung des Rastplatzes fördert diese Entwicklung. (Ich erspare Ihnen die Fotosammlung über bereits heute abgelegte Kondome).
3. Ihr Aufkleber trägt das Motto: „Finger weg von unseren Parkplätzen“. Erklären Sie mir bitte, weshalb Autobahnparkplätze nur Ihnen gehören.
Reinhard Crasemann: Es ist unser Land, unser Kreis, unser Ort und in diesem semantischen Sinne sind es auch unsere Rastplätze. Daraus, Gott bewahre, leite ich keinerlei Besitzansprüche ab.
Aber ich leite daraus eine Verpflichtung ab. Wenn ich mich in dieser Gestalt mit meiner selbst gewählten Heimat identifiziere, versuche ich Schaden von ihr abzuwenden.
Auch wenn es keiner bezahlt, wenn es keiner dankt, und wenn es erheblichen Aufwand bedeutet. Der Aufkleber nimmt auch keinen Bezug auf Autobahnparkplätze generell, sondern speziell auf die hier in Ramelsloh und Ohlendorf – also unsere.
4. Sie schreiben weiterhin: „Wer Lärm sät, wird Krach ernten. Gemessener Lärm am Sonntag, den 22. 11. um 18.22 Uhr: 68 db im Durchschnitt!“
Ist Ihnen bekannt, dass am Sonntag ein Fahrverbot für Lkw gilt und dieser Lärm somit von Pkw stammt – also auch von Ihnen?
Reinhard Crasemann: Genau. Wer immer diesen Lärm macht. Und ich behaupte nicht das es nur LKWs sind. Er ist da.
Vor dem 6spurigen Ausbau der A7 war er es nicht. Ich habe genau diesen Zeitpunkt gewählt, weil ich es gerade für sehr Eindrucksvoll halte, das der Lärmpegel sogar ohne den LKW-Verkehr schon so hoch ist. Mit dem Ausbau wurden Vereinbarungen getroffen, die in Ihren Grenzen weit überschritten, also nicht eingehalten werden. Grund für Krach, finden Sie nicht?
Statt die Einhaltung durch angepasste Maßnahmen zu erreichen, will man weiterbauen. Das scheint mir nur schwer vermittelbar.
Herr Erdmann, ich fürchte, dass bei Ihnen der Eindruck entstanden ist, Rastplatzwahnsinn.de stellt sich gegen die LKWs auf. Das stimmt nicht. Es heißt nicht LKW-Wahnsinn.
Rastplatzwahnsinn stellt sich noch nicht einmal gegen die bestehenden Anlagen auf. Es geht um die Erweiterung. Und die ist nunmal leider – nicht von uns – an den Begriff LKW-Stellpätze gekoppelt.
Wir wissen beide, dass deshalb die PKW’s genauso dort halten. Je größer desto mehr. Die Gemeinde Seevetal, und hier insbesondere die Ortschaften Ramelsloh und Ohlendorf, sind unverhältnismäßig stark von Emissionen aller Art betroffen (am deutlichsten im Punkto Lärm): A1, A7, A250, Maschener Kreuz, Horster Dreieck, ICE Trasse, Gütergleisverkehr, größter Güterbahnhof Europas etc. – die Lärmkarten zeigen ein beeindruckendes Bild, dass Sie in dieser Konzentration in kaum einer anderen Gemeinde finden.
In kürzester Zeit haben mich eMails von 170 Einwohnern erreicht, die entsetzt bis verunsichert sind. Keiner toleriert diese Entwicklung. Ich denke, Ortschaften wie Ramelsloh und Ohlendorf haben es verdient, dass man sich für sie einsetzt, wenn Bund, Land oder sonstwer versucht die Lebensqualität der Einwohner nachhaltig zu verschlechtern. Das ist der Grund, der Antrieb, die Motivation unseres Vorgehens.
Vielen Dank für ihre Antworten.
Komisch das ganz oben auf deren Homepage als Überschrift steht: 160 Lkws passen nicht in unseren Wald.
Diese BI ist so verlogen. Sollen die doch Dreck fressen.
Parkt doch einfach bei denen in der Dorfstrasse. Wenn Ihr auf Toilette müßt, klingelt bei denen, vielleicht lädt man euch auch noch zum Essen ein.
Wer einen Parkplatz weit weg vom Dorf nicht will, muß es halt so lernen.
Um denen ihr Fressen ranzukarren bin ich gut genug.
Liebe Truckerfreunde, lieber Herr Erdmann,
vielen Dank das Sie meine Antwort hier veröffentlicht haben. Ich antworte Ihnen direkt hier auf dieser Seite, da mir extrem wichtig ist, dass wir als Bürgerinitiative richtig verstanden werden. Wir sind -@paul- nicht verlogen, sondern kommen aus der Deckung weil uns hier himmelschreiendes Unrecht geschieht. Aber zunächst: Wir haben nicht das geringste gegen Berufskraftfahrer – wir leben ja auch völlig in Frieden mit Ihnen auf zwei bereits bestehenden Rastplätzen. Wir wissen um den superharten Job auf Deutschlands Strassen und wir sind diesem Berufsstand dankbar das er – wie Sie völlig richtig schreiben – auch uns mit Waren erstklassig versorgt. Wir wissen und können nachvollziehen das Rastplätze dringend gebraucht werden. Und wir kennen, weil wir genau dort leben wirklich gute und schlechte Alternativen. Auch für die Trucker. Irgendjemand will einen Keil zwischen uns treiben und das sollten wir nicht zulassen! Warum zielt zum Beispiel Herr Ibrügger auf die Lokalpolitiker als wären Sie gegen LKW-Fahrer – das sind die nicht! Mein Eindruck: man will von der eigentlichen Diskussion ablenken, das ist nicht nur unfair sondern absolut perfide. Mein Angebot: schicken Sie mir den Kontakt von einem Vertreter Ihres Vertrauens. Lassen Sie uns zusammen die Standorte anschauen und lassen Sie sich von uns die Alternativen zeigen. Es ist ja nicht so, dass es hier keine Möglichkeiten gäbe. Helfen Sie uns und sagen Sie uns was die optimalen Bedingungen sind die IHRE Bedürfnisse erfüllen. Wir nehmen das supergerne in unsere Forderungen auf. Ich bin mir sicher, dass Sie ein falsches Bild von uns haben und ich möchte wissen, wer dieses Bild aus welchen wirklichen Motiven pflegt. An einer Stelle habe ich übrigens tatsächlich verkackt – ich bin auch nur Mensch – und da hat Paul recht. Ich habe mir selbst die LKWs in den Mund legen lassen und deshalb kann bei dem der es so sehen möchte, an ein paar inhaltlichen Stellen der Eindruck entstehen, dass wir generell gegen die LKWs sind. Und Paul legt den Finger in die Wunde und zitiert genau so eine Stelle. Und die habe ich neben 4 anderen Stellen eben begradigt. Der Verfasser des Beitrags wird, denke ich, auch die anderen Stellen schon bemerkt haben. Letzte Anmerkung zu TheBrad: der Parkplatz ist nicht weit weg vom Dorf. 22,5 Meter (!) von dem geplanten Ausbau entfernt stehen die ersten Häuser. Dazwischen nur deren Gärten. Jeder Hausbesitzer verliert 6stellig, wenn da ein Parkplatz gebaut wird. Und das sind keine „reichen Säcke“, sondern Menschen die ebenso wie Ihr, hart arbeiten, um Ihre Familien eine Heimat zu geben und sich eine Altersvorsorge zu schaffen. 10 km weiter wäre alles kein Problem und überhaupt: Stillhorn wird dichtgemacht weil der Lärmschutz zu teuer wird – ja spinnen die denn? Ok. Das soll nicht Euer Problem sein. Ich wünsche mir das Ihr Verständnis auch für uns entwickeln könnt. Und nochmehr, dass wir gemeinsam an einem Tisch die bessere Lösung für alle finden. Deshalb schreibe ich Euch und komme direkt in Euer Forum. Und wenn Ihr jetzt drauflosprügeln wollt – bitte. Feuer frei. Mit den besten Wünschen für den Rest der Vorweihnachtszeit in der auch Ihr hoffentlich trotz aller Fahrerei ein wenig von Euren Familien habt.
Reinhard Crasemann
Hallo Herr Crasemann,
ich habe nun auch Ihre Seite gelesen und zeige irgendwo auch Verständnis.
Sollte der Rastplatz Stillhorn nicht durch einen Standort in Meckelfeld ersetzt werden?
Auf Ihrer Homepage kommt es für mich als Kraftfahrer so rüber als ob Sie viele Vorurteile gegen LKW haben.
Wußten Sie das viele von uns verheiratet sind und zu Hause eine Familie haben?
Ist Ihnen aufgefallen dass auf den Bildern mit dem Parkplatzsex nur PKW zu sehen sind? Gucken sie doch mal in anderen Berufsgruppen.
Wielange ist es schon her das der Schwertransport gebrannt hat? Nun gibt es ja insgesamt 4 Beispiele von brennenden LKW. Wo sind denn die Beispiele von den PKW und den schweren Unfällen die PKW an den Raststätten verusacht haben?
Wie oft kommt es vor das ein LKW auf dem Parkplatz anfängt zu brennen?
Wenn Sie nichts gegen LKW Fahrer haben dann schreiben sie es doch deutlich auf ihrer Homepage. Ich persönlich fühle mich beleidigt und der Berufsstand der eh keinen guten Ruf hat wird noch mehr durch Kakao gezogen.
Jens P.
Genau, es geht nur miteinander und nicht gegeneinander. Nur so kommen beide Seiten zu einer vernünftigen Lösung.
Sehr geehrter Crasemann,
ich denke das Maik (der Herr Erdman) ein sehr fairer Mensch ist. Deswegen hatte er Sie ja auch gefragt und ihre Antworten veröffentlicht anstatt schlichtweg auf Sie bzw. ihre Bürgerinitiiative einzuprügeln.
Maiks Beitrag rührt wahrscheinlich von einer leichten Irritation her, die mich auch überkam als ich ihre Webseite angeschaut hatte. Was haben brennende LKWs und Parkplatzsex mit einem Ausbau zu tun? Beides gibt es unabhängig davon ob der Parkplatz groß oder klein ist.
Sie haben aber ja bereits zum Ausdruck gebracht das diese Argumente nicht gerade die besten sind.
Ich kann ihre Position und ihre Bedenken sehr gut verstehen. Ich habe mehr als 25 Jahre genau hier in dieser Straße gewohnt. Keine 10 Meter entfernt die A40, auf der anderen Seite eine S-Bahn. Und wer schon einmal erlebt hat wie ein Gefahrgut-Transport quasi vor der eigenen Haustür abfackelt, der wird kaum noch eine Nacht ruhig schlafen.
Wenn Sie jetzt schreiben „10km weiter wäre es kein Problem“, dann kommt bei mir so ein wenig der Verdacht einer Florians-Mentalität (Heiliger Sankt Florian / Verschon mein Haus / Zünd andre an!) auf. Würde sich nicht, wenn der neue Rastplatz wirklich 10km weiter gebaut werden würde, nicht eine andere BI gründen weil dort sich jemand anderes gestört fühlt oder es dort etwas schützenswertes gibt?
Auch das Argument mit dem Lärm ist nur schwer nachvollziehbar. Wenn man in der Nähe einer Autobahn sein Häuschen baut, dann kann man davon ausgehen das es nicht immer so ruhig bleibt. Leider muss ich mir in diesen Punkt das eine oder andere selber zusammenreimen. Zum einen die Satellitenkarten von Google-Maps, zum anderen die Planzeichnungen. Vielleicht würde die zukünftige Situation etwas deutlicher wenn man den geplanten Rastplatz mal in so einer Satellitenkarte einzeichnet. Denn für mich sieht es derzeit eher so aus als wenn da ein wenig Hysterie mit spielt.
Grundsätzlich gilt natürlich: Wer nur draufhaut, hat kein besseres Argument parat und sollte der Diskussion fern bleiben.
Das die Stimmung bei solchen Themen (vor allem bei LKW-Fahrern) doch schnell sehr gereizt ist, wird einem klar wenn man sich mal die Parkplatzsituation anschaut und seit wie vielen Jahren bereits neue Parkplätze versprochen wurden. Als LKW-Fahrer hätte ich auch Angst das jeglicher Neubau von Parkplätzen nur deswegen verhindert wird, weil irgendwo ein Feldhamsterpärchen gesichtet wurde oder weil irgend ein penibler Anwohner paranoide Angst vor Lärm hat.
Eine Lösung für das Problem wäre wesentlich greifbarer wenn ihre BI konkrete Alternativen nennen könnte. Diese kann ich derzeit nicht auf ihrer Webseite finden. Und ich denke das die Politiker (auf die Schnelle) ebenso schwer welche finden werden. Denn bevor so ein Rastplatz ausgebaut werden kann, muss erst einmal das dafür nötige Grundstück erworben werden. Und da würde der Hürdenlauf aus Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümern, Naturschützern und Anwohnern von vorne los gehen.
Ich wünsche ihnen und ihrer BI dennoch viel Erfolg und eine tragbare Lösung. Auf das die Anwohner wieder und auch in Zukunft weiterhin ruhig schlafen können.
Lieber „Ralf“: vielen Dank für die Anmerkungen. Unser BI ist erst wenige Wochen alt – Bund und Land haben nämlich heimlich hinter dem Rücken der Gemeinde geplant und erst ein Zufall barchte die Planungen ans Licht. Wir wir arbeiten mit Hochdruck an den von Ihnen geforderten Alternativen. Dies versuchen wir gründlich und sorgfältig durchzuführen. Im Umkreis um den Standort, den ich Ihnen angedeutet habe, gibt es keine Wohnbebauung und zwei kleine Rastplätze sind auch vorhanden. (Google maps: Ramelsloh Ausfahrt eingeben und dann 10,8 km weiter südlich) Allerdings möchten wir zunächst alle Nebenbedingungen checken, um valide Aussagen treffen zu können. Es gibt darüber hinaus 3 weitere Alternativen. Deshalb wäre es super zu erfahren, was Kraftfahrer an Rastplätzen schätzen und was nicht. Gibt es da Studien? Warum baut man nicht Bispingen aus? Da gibt es neben einer Shell, einen McDonald, Kart und Bowling Center, demnächst ein großes Outlet und den Snowdome mit jeder Menge Gastronomie. Um uns schlau zu machen haben wir – siehe Website – 6(!) Arbeitsgruppen gegründet, die sich mit jedem denkbaren Thema ernsthaft auseinandersetzen. Und weil wir alle voll berufstätig sind passiert das nachts (bei mir), oder am späten Abend (bei vielen anderen). Viele der Anwohner haben hier übrigens gebaut, als noch keine Autobahn da war. Heute ist Sie 6spurig ausgebaut und die beiden Nachbardörfer sind quasi von einander abgeschnitten. (Nur am Rande: die LKWs die dort brennen sind den Bewohnern tatsächlich in Erinnerung. Einer stand Luftlinie 80m von unseren Grunstücken entfernt als nachts um 1h erst sein Tank ud dann nacheinander die Reifen in die Luft flogen. Ich wusste nicht wie laut sowas sein kann.) Herzliche Grüsse und – wie gesagt – ich freue mich über Tipps zum optimalen Rastplatz,
Reinhard Crasemann
Erstmal muß ich anerkennen, das Herr Crasemann wirklich an einem Dialog interessiert zu sein scheint, anstatt nur Parolen gegen LKWs auszugeben.
Deshalb, Herr Crasemann, hier die Lösung, wenn eine Spottdrossel Verkehrsminister wäre: jedes Gewerbegebiet lebt von LKWs. Deshalb finde ich, müßte jede Gemeinde passend zur Größe ihrer Gewerbegebiete LKW-Stellflächen bereitstellen. Sinnigerweise im Gewerbegebiet (da dürften ja keine Familien gestört werden), am elegantesten noch in der Nähe von Tankstelle/ Supermarkt. Der Komfort wird dann entsprechend der Größe festgelegt (von WC bis „echter“ Raststätte)und, was anscheinend gerne vergessen wird: die Jungs haben mit Sicherheit nichts dagegen, sich mal zu normalen Preisen zu verpflegen, statt überteuerten Raststättenfraß zu kaufen. Bei der ganzen Hysterie um die Parkplätze habe ich das Gefühl, die örtlichen Bäcker und Metzger haben noch nicht so ganz nachgerechnet, daß da auch ein Haufen potentieller Kunden parkt…
@Maik: Deine verdammte Spam-Rechenaufgabe wird auch immer schwerer 😉
Ralf hat geschrieben:
Zitat: Wenn Sie jetzt schreiben “10km weiter wäre es kein Problem”, dann kommt bei mir so ein wenig der Verdacht einer Florians-Mentalität (Heiliger Sankt Florian / Verschon mein Haus / Zünd andre an!) auf. Würde sich nicht, wenn der neue Rastplatz wirklich 10km weiter gebaut werden würde, nicht eine andere BI gründen weil dort sich jemand anderes gestört fühlt oder es dort etwas schützenswertes gibt? Zitat Ende
Das ist schon lange geschehen. Das Thema Standorte für Logistikansiedelungen gibt es im Landkreis Harburg schon länger und auch schon fünf diesbezügliche Bürgerinitiativen (verbunden in der BI Nordheide), die sich seit 2 Jahren bemühen dies für alle Seiten erträglich und sinnvoll zu lösen. Inzwischen sind weitere zum Thema Güterverkehr auf der Schiene dazugekommen.
Seit April 2008 fordern wir deshalb einen Runden Tisch mit Beteiligten aller Seiten (Bewohner, Logistiker, Trucker, Politik, Naturschutzverbände) um zu einer für alle sinnvollen Lösung zu kommen und genau das Fingerzeigen zu vermeiden. Leider hat sich die Landkreispolitik diesbezüglich nicht mit Ruhm bekleckert.
Ausser einem sogenannten „Expertenhearing“ haben sich Politik und Verwaltung im Landkreis weitestgehend verweigert. Das finden wir so völlig inakzeptabel – insbesondere wenn man bedenkt, dass der Landkreis laut eigenem Papieren Gespräche mit Bürgerinitiativlern vor allem als Mittel zur Informationgewinnung für die eigene Strategie ansieht. Im Endeffekt hat niemand was davon. Die Trucker parken immer noch an zum Teil lebensgefährlichen Positionen (weil Ihnen nichts anderes übrig bleibt), die Bewohner bekommen Lagerhallen direkt vor die Fenster (Mienenbüttel). Jeder verliert.
Die BI von Herrn Crassemann ist insofern ein Nachzügler. Leider hat er auf unsere Gesprächsangebote aus dem Dezember 2009 in keiner Form reagiert.
Das finden wir sehr schade, denn auch wir haben ein Problem mit dem St. Florian-Prinzip. Holger Mayer BI Nordheide