Es ist November, es ist trüb und kalt – Zeit, um in herbstliche Depressionen zu fallen. Dieser Zustand macht auch vor Bloggern nicht halt.
Wie sonst ist es zu erklären, dass gerade jetzt wieder über den Zustand oder Stillstand der sogenannten deutschen Blogosphäre geschrieben, gestritten und diskutiert wird.
So lese ich z.B. bei Robert Basic, dass der Hype um Blogs gelaufen zu sein scheint. Hmm, wann war eigentlich dieser Hype?
Hype bedeutet ja eigentlich, dass Blogs in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Frage ich jedoch Freunde oder Bekannte, ob diese überhaupt wissen was ein Blog ist, ernte ich Blicke und bekomme Antworten, die von Unverständnis bis Mitleid alles ausdrücken. Soviel zur Wahrnehmung von Weblogs.
Dieses dauernde Hinterfragen findet man aber eigentlich nur bei den Medien- und PR-Bloggern – zumindest in dieser völlig übersteigerten Form.
Die deutsche Blogosphäre ist ein in sich geschlossenes Gebilde. Ich brauche nur vier oder fünf Blogs zu lesen, denn die anderen tun nichts anders, als auf die gleichen Texte zu verlinken.
In den Fokus der Öffentlichkeit geraten Blogger nur, wenn mal wieder einer der Ihren abgemahnt wurde und ein Schrei der Empörung durch sämtliche Blogs hallt. Diese kurze Aufmerksamkeit bekommen Sie aber nur, weil traditionelle Medien dann darüber berichten.
Aber genau diese Gefahr von Abmahnungen ist eines der Probleme mit denen Blogger zu kämpfen haben. Sobald einer anfängt, ernste Worte über eine Firma/Produkt/Institution/politische Person zu schreiben, wird mit aller Macht versucht, demjenigen den Mund zu verbieten.
So ist eine freie Meinungsäusserung niemals möglich.
Ich lese ein Blog nicht, weil es ein Blog ist, sondern weil mich der Inhalt interessiert. Die Artikel müssen gut recherchiert und geschrieben sein.
Genau das ist der Weg, Blogs bekannter zu machen. Wenn die Inhalte stimmen, kommen ausser denen, die nur Ihr eigenes Weblog bekannter machen wollen, auch normale Besucher.
Dazu kann man nur sagen: Lass sie labern. Die anderen machen halt, statt sich mit den immergleichen Meta-Diskussionen vom Tun abzuhalten.
Hm
wie das mit der Wahrnehmung „in der Welt da draußen“ is kann ich nun auch nicht so recht beurteilen.
Aber das mit dem „kennste 5 kennste alle“ kann ich so nicht unterschreiben. Die Vielfalt ist schon größer. Ok viele schreiben über den „normalen Wahnsinn“ ihrer Welt aber diese Welten sind eben verschieden. Oft aus Sicht einer gewissen Berufsgruppe … oder aus einem individuellen Selbstverstaendnis.
Diese PR Vögel allerdings les ich nur ungern. Den verlinkten Basic hab ich nur kurz überflogen. Hab ihn im alten Blog mal öfter gelesen aber seine Standpunkte und Sichtweisen immer öfter unangenehm empfunden. So flog er dann eben aus der langen Feedlist. Denn wenns nicht lesenswerte Informationen sind (die eben leider nicht immer angenehm sind) sollt es zumindest unterhaltsam sein.
An Meta-Diskussionen kann man auch Spaß haben aber immer dat selbe von den selben Fratzen ermüdet dann doch.
Bleibt das mit den Juristen. Ein sehr bitteres Thema. Nachdem sie den privaten freien Handel im Netz zertreten ham trampeln se nun auch auf der freien Rede rum. Bleiben halt garstige Wesen die einen ganzen Berufsstand in den Dreck ziehn.
Hej Maik,
eigentlich bin ich furchtbar anonym aber heute bekommst Du erstmals ein paar geschriebene Worte von mir zurück.
Ich, und ich spreche jetzt nur für mich, ich lese Deinen BLOG tatsächlich nur, weil ich ihn interessant finde. Ganz ohne beruflichen Hintergrund, ganz ohne familiären Hintergrund und vollkommen ohne eigenen „Bloghintergrund“. Einfach nur so. Und ich weiß nichtmal mehr, wann ich damit angefangen habe. Oder wie ich darauf gekommen bin. Du bist einfach gebookmarkt. Übrigens als einziger Blog überhaupt. Und nein, es ist auch keine langweilige Gewohnheit. Ich lese Deine Zeilen einfach gerne. So.
Und nun vielleicht wider der Anonymität: Solltest Du jemals in der Nähe Ringköbings/DK sein – dann schreib das vorher in den Blog. Ich komme Dir sogar winken. 🙂
Weltallerherbstlichste Grüße,
Katharina
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This post was mentioned on Twitter by truckblog: Herbstliche Depressionen https://bit.ly/EepCe…
@ cypher: Ich hätte auch andere Blogs zitieren können, denn andere schreiben ebenso über den angeblich so schlechten Zustand der deutschen Blogosphäre.
Aber ich habe halt robertbasic.de verlingt – allein schon deshalb, weil ich Robert Basic als einen sympathischen Menschen kennen gelernt habe.
Die Vielfalt unter den Blogs ist tatsächlich größer, da habe ich ein wenig übertrieben 😉 .
@ Katharina,
vielen Dank für Dein Lob. Auch wenn es eigenartig klingt, aber genau durch diese Art von Rückmeldungen merke ich, dass ich nicht nur für mich schreibe.
Sollte ich einmal in Deine Heimat kommen, werde ich Dir vorher einen Blogbeitrag widmen 😉 .
[…] Truckonline.de resümiert: Hype bedeutet ja eigentlich, dass Blogs in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. […]