Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

4 Kommentare

  1. Simone
    Simone 15/09/2008

    Uhh, mir ist das viel zu kalt. Von mir aus könnte das ganze Jahr Sommer sein 🙂

  2. Neri
    Neri 16/09/2008

    Tatsächlich? Als Autofahrer stört mich Regen extrem – erst recht bei (einsetztender)Dunkelheit. Als Berufskraftfahrer würd ich vermutlich cholerisch werden 😉

    LG, Neri

  3. kumi
    kumi 18/09/2008

    Dazu fällt mir nur eine Textpassage aus „Machts gut und danke für den Fisch“ des großen und unerreichbaren Douglas Adams ein:

    … Rob McKenna war ein elendes Miststück, und er wußte es, weil ihn im Laufe der Jahre viele Leute darauf aufmerksam gemacht hatten, und er sah keinen Grund, ihnen zu widersprechen, bis auf den einen, daß es ihm gefiel, Leuten zu widersprechen, besonders Leuten, die er nicht leiden konnte, wozu nach letzter Zählung alle gehörten. Er stieß einen Seufzer aus und schaltete runter. Der Berg wurde allmählich steiler, und sein Lastwagen war mit Heizungsthermostaten aus Dänemark beladen. Es war nicht so, daß er von Natur aus die Neigung hatte, so mürrisch zu sein, wenigstens hoffte er das. Es war nur der Regen, der ihm auf die Nerven ging, immer dieser Regen. Es regnete gerade, bloß so zur Abwechslung.

    Es war ein ganz bestimmter Regen, der ihm besonders mißfiel, vor allem, wenn er fuhr. Er hatte eine Nummer für ihn. Es war Regen Type 17. Er hatte mal irgendwo gelesen, daß die Eskimos über zweihundert verschiedene Wörter für Schnee hätten, ohne die ihre Unterhaltung wahrscheinlich sehr eintönig wäre. So unterschieden sie zwischen dünnem Schnee und dickem Schnee, leichtem Schnee und schwerem Schnee, matschigem Schnee, harschigem Schnee, Schnee, der als Gestöber kommt, Schnee, der als Treiben kommt, und Schnee, der einem an den Stiefelsohlen des Nachbarn über den ganzen schönen sauberen Iglufußboden geschleppt wird; sie unterschieden zwischen Schneefällen im Winter, Schneefällen im Frühling, Schnee, an den man sich aus der Kindheit erinnert und der so viel besser ist als dieser ganze neumodische Schnee, zwischen feinem Schnee, fiederigem Schnee, Bergschnee, Talschnee, Schnee, der am Morgen fällt, Schnee, der nachts fällt, Schnee, der ganz plötzlich fällt, wenn man gerade zum Angeln gehen will, und Schnee, auf den trotz aller Mühe, es ihnen abzugewöhnen, die Schlittenhunde gepinkelt haben.

    Rob McKenna hatte zweihunderteinunddreißig verschiedene Regentypen in sein kleines Buch eingetragen, und keine mochte er. Er schaltete noch einen Gang runter, und der LKW brauste auf. Er brummte behaglich über all die dänischen Heizungsthermostate, die er geladen hatte. Seit er tags zuvor am Nachmittag in Dänemark losgefahren war, war er den Typen 33 (leichter, prickelnder Nieselregen, der die Straßen glitschig macht), 39 (heftig tröpfelnd), 47 bis 51 (senkrechter leichter Sprühregen bis hin zu sehr schräggeneigtem leichtem bis mäßig auffrischendem Nieselregen), 87 und 88 (zwei sich leicht unterscheidende Varianten von senkrechtem wolkenbruchartigem Platzregen), 100 (Regenbö nach Platzregen, kalt), allen Seesturmtypen zwischen 192 und 213 auf einmal, 123,124,126,127 (sanfte und mittelstarke kalte Regenbö, regelmäßiges und synkopisches Kabinen-Trommeln), 11 (lebhaftes Tröpfeln) und nun dem Typ begegnet, den er am wenigsten von allen mochte, 17.

    Regen Type 17 war ein gemeines Klatschen, das so heftig gegen die Windschutzscheibe schlug, daß es ziemlich egal war, ob man seine Scheibenwischer angeschaltet oder abgeschaltet hatte. Er überprüfte seine Theorie, indem er sie kurz abschaltete, aber wie sich rausstellte, wurde die Sicht doch noch eine ganze Menge schlechter. Sie wurde bloß nicht wieder besser, als er sie wieder einschaltete. Vielmehr flatterte eins von den Wischerblättern so langsam davon. Wisch wisch wisch flop wisch wisch flop wisch wisch flop wisch flog wisch flop flop flap kratz. Er hämmerte auf sein Steuerrad, trampelte auf den Boden, haute auf sein Cassettengerät, bis es plötzlich Barry Manilow zu spielen anfing, haute nochmal drauf, bis es aufhörte, und fluchte und fluchte und fluchte und fluchte und fluchte. Und genau in diesem Augenblick, als seine Wut am größten war, tauchte in seinen Scheinwerfern verschwommen, durch den klatschenden Regen kaum sichtbar, eine Gestalt am Straßenrand auf. Eine erbärmliche, verdreckte, merkwürdig gekleidete Gestalt, die nasser als ein Otter in der Waschmaschine war und trampte.

    »Armer, erbärmlicher Scheißer«, dachte Rob McKenna, als ihm klar wurde, daß es jemanden gab, der mehr Recht hatte, sich schlecht behandelt zu fühlen, als er, »muß bis auf die Knochen durchgebibbert sein. Selber schuld, wenn er in so einer mistigen Nacht draußen rumtrampt. Da wird man nur kalt und naß und kriegt von LKWs ganze Pfützen rübergefetzt.« Er schüttelte grimmig den Kopf, stieß wieder einen Seufzer aus, versetzte dem Steuerrad einen Schwung und preschte geradenwegs in eine große Pfütze. »Verstehst du, was ich meine?« dachte er im stillen, als er rasant hindurchpflügte. »Man wird zu einem richtigen Miststück auf der Straße« Gesprenkelt tauchte ein paar Sekunden später in seinem Rückspiegel das Spiegelbild des Hitchhikers pudelnaß am Straßenrand auf. Einen Moment lang freute ihn das. Einen oder zwei Momente später bedauerte er, daß ihn das freute. Dann freute ihn, daß er bedauerte, sich darüber gefreut zu haben, und fuhr zufrieden weiter in die Nacht. Wenigstens entschädigte ihn das dafür, daß er schließlich doch von dem Porsche überholt worden war, dem er die letzten zwanzig Meilen eifrig die Straße versperrt hatte.

    Und während er weiterfuhr, hingen hinter ihm die Regenwolken vom Himmel runter, denn obwohl er es nicht wußte, war Rob McKenna ein Regengott. Er wußte nichts anderes, als daß seine Arbeitstage mies waren und ihnen lausige freie Tage folgten. Alle Wolken wußten nichts anderes, als daß sie ihn liebten und in seiner Nähe sein wollten, um ihn zu streicheln und zu tränken.

    🙂

  4. kumi
    kumi 19/09/2008

    (Mein Text gestern war wohl zu lang, deshalb nochmal, aber verlinkt)

    Das Erste, was mir sofort zum Thema »LKW-Fahrer und Regen« einfällt, ist das 2. Kapitel aus »Machts gut und danke für den Fisch« des großen Douglas Adams über Rob McKenna, den Trucker:

    https://www.grafikpolizei.de/MGUDFDF.pdf

Die Kommentarfunktion wird nach dreißig Tagen geschlossen